Montag, 20. September 2021
Spirituell leben? - Wie lebt man spirituell?
Beim Thema „Spiritualität“ und “spirituell leben” gibt es schon viele „alte Hasen“ und immer mehr Menschen, die sich als „Greenhorns“ auf neues Terrain begeben. Dabei ist dies eigentlich gar kein Neuland für uns. Lediglich für unser Ego ist es neu und ungewohnt.

Wir Menschen sind ja Körper, Geist und Seele. Und wir haben unser bisheriges Leben überwiegend aus unserem Ego heraus gelebt. Unser Verstand hat uns geführt, gelenkt und geleitet. Wir haben als Kind gelernt, was gut und was richtig ist. Und heute als Erwachsener gestalten wir unser Leben entsprechend diesen erlernten Werten. Und so treffen wir unsere Entscheidungen eben nach dem, was uns beigebracht wurde.

Unser Ego bestimmt bisher unser Leben.

Wir sind „programmiert“. Wir sind „konditioniert“. Und wir haben dies all die Jahre überhaupt nicht bemerkt.

„Spirituell zu leben“ bedeutet nun, in geistiger Freiheit zu leben. „Spirituell zu leben“ bedeutet, nicht mehr diese Programmierungen unbewusst zu bedienen. Und schon haben wir ein Problem, denn wenn wir unsere Programmierungen nicht mehr bedienen, dann haben wir diesen Programmierungen gegenüber ein schlechtes Gewissen. Dies mag zwar komisch klingen – und doch ist es so.

Es ist so, weil wir uns auf einer unbewussten Ebene mit unseren erlernten Programmierungen identifizieren. Und wenn wir diese Programmierungen dann nicht bedienen, sondern verraten, dann fühlt es sich wie Selbstverrat an. Wir verraten uns in unserer Identität. Wir verraten und vernachlässigen, was wir doch wichtig finden. Und dies können wir nicht. Und manchmal projizieren wir dies dann nach außen und in unserem Leben entstehen Situationen, in denen wir uns nicht entscheiden können.

Wenn wir uns nicht entscheiden können.

Dass „sich nicht für ‚etwas‘ entscheiden Können“ hält uns davon ab, uns einfach für unser Herz zu entscheiden. Hierzu ein kleines Beispiel: Josephine ist sieben Jahre alt. Und Josephine steht vor ihrem Kleiderschrank und überlegt, was sie sich heute anziehen soll. Sie hat so viele tolle T-Shirts und Hosen, Röcke und Leggings, Strumpfhosen und Pullis. Und Josephine kann sich einfach nicht entscheiden. Denn Josephine fühlt, wie enttäuscht all diejenigen T-Shirts sind, die sie heute nicht auswählt.

Josephine hat jedem T-Shirt eine lebendige Energie eingehaucht. In Josephines Welt hat jedes T-Shirt eine Seele. Und Josephine möchte keine Seele enttäuschen. Josephine möchte es gerne allen Seelen recht machen. Und wenn Josephine es einer Seele beziehungsweise einem T-Shirt nicht recht macht, dann ist dieses T-Shirt traurig. Und Josephine fühlt und spürt die Traurigkeit dieses T-Shirts in sich selbst ganz real und lebendig und ist dann selbst ganz traurig. Natürlich fühlt sich Josephine durch diese Herangehensweise maximal gelähmt.

„Sich nicht entscheiden können“ ist der Spagat zwischen Ego und Herz.

Und es ist auch nicht Josephines persönliches Problem, sondern Josephine hat diese Energien des „sich nicht entscheiden Könnens“ unbewusst von ihrer Mutter Helena übernommen – die sich ebenfalls nicht entscheiden kann.

Helena möchte es immer allen Menschen recht machen. Helena möchte es immer allen Egos recht machen. Und dabei schaut Helenas Herzensfeld dann ziemlich häufig komplett in die Röhre und bleibt einfach auf der Strecke. Dabei möchte sie es ihrem eigenen Herzensfeld ja eigentlich auch recht machen.

Dieses Muster kennt Helena bereits aus ihrer Kindheit. Denn in ihrer Kindheit musste Helena es wiederum dem Ego ihrer Mutter recht machen, sonst gab es mächtig Ärger. Und Helenas Mutter fühlte sich ihrerseits den Werten ihrer Mutter verpflichtet. Und so reicht diese Kette bis weit zurück in die Ahnenreihe. Und Helena hat gelernt, dass sie selbst und ihr Herz und ihr Inneres Kind im Leben einfach nicht dran sind/waren – und dass es immer wichtig ist/war, auf die Meinung der anderen zu hören und es den Vorstellungen und Erwartungen der anderen (der Eltern) recht zu machen.

Diese Kindheitserfahrung prägt Helena nun bis heute. Und Helena hält beharrlich daran fest, dass diese Wahrheit wahr sein muss. Würde sie diese Wahrheit in Frage stellen, so würde sie ja ihr gesamtes Leben in Frage stellen müssen – glaubt sie.

Wir sind aufgerufen, die Werte unserer Kindheit in Frage zu stellen.

Doch unsere Erfahrungen, die wir während unserer Kindheit gesammelt haben, sind eben unsere Erfahrungen als Kind. Erwachen und „erwachsen sein“ sind gleichbedeutend. Beides ist gleichwertig. Und beides schwingt in der gleichen Energie wie “spirituell leben” und wie “geistig bewusst leben”. Wenn wir heute gegenüber unseren Eltern erwachsen auftreten wollen, dann müssen wir uns über unsere eigene Kindheit und über all unsere Kindheits-Werte erheben. Wir können nur dann „spirituell sein“ und “spirituell leben”, wenn wir uns erfolgreich über die Werte unserer Eltern und über die Konditionierungen unserer Kindheit erhoben haben. Und hierzu müssen wir bereit sein, alles um 180 Grad zu drehen und auf den Kopf zu stellen. Wir müssen „den Eimer mit den Werten unserer Kindheit“ auskippen und ihn heute mit der Wahrheit und der Liebe unseres Herzens neu befüllen.
Die Erfahrungen unserer Kindheit passen nicht mehr für unser heutiges Erwachsensein.

Dieser „Eimer“ ist unser ICH. Dabei bildet sich dieses ICH ja erst im Laufe unseres Lebens aus. Als Baby hatten wir noch kein ICH-Gefühl. Erst die Werte, Konditionierungen, Glaubenssätze, Erfahrungen und Erwartungen unserer Eltern prägten uns und trugen zur Ausbildung unseres ICH-Gefühls bei.

Solange wir uns unseren Eltern gegenüber als ein Kind wahrnehmen und als ein Kind fühlen, sehen wir uns selbst tendenziell als Opfer ihrer Werte. Und dies kann sich sogar auf unsere heutige Partnerschaft auswirken/übertragen, sodass wir uns als Opfer der Ansichten unseres Partners/unserer Partnerin fühlen.

Solange wir uns als Opfer fühlen, sind wir spirituell gesehen ein Kind. Wir befinden uns in einer Anhängigkeits-beziehung. Wir wollen nach wie vor die Aufmerksamkeit, die Anerkennung, das Einverständnis und den Segen von Mama und Papa haben. Ohne den Segen unserer Eltern fühlen wir uns klein und unwert.

Wir können unsere Spiritualität nur leben, wenn wir erwachsen sind.

Wir können unsere eigene Spiritualität nur dann leben, wenn wir in uns selbst erwachsen sind – also wenn wir erwacht sind. Und dieses „Erwachen“ bedeutet nichts weiter als aus dem Traum, dass wir ein Kind sind, aufzuwachen.

Als Erwachsener sind wir selbst für unser Leben verantwortlich.
Als Erwachsener müssen wir uns bei allem an die eigene Nase fassen.
Als Erwachsener sind wir stets selbst die Ursache für alle Wirkungen.

Nur solange wir ein Kind sind, „sind die anderen schuld“.
Nur solange wir ein Kind sind, tragen die anderen eine Verantwortung für uns.

Als Erwachsene tragen wir selbst die Verantwortung für uns.

Dies ist der Punkt, der uns das Erwachen und das Erwachsensein manchmal etwas schwer macht, denn wenn wir tatsächlich erwachsen sind, dann können wir nichts mehr auf die anderen abwälzen. Dann müssen wir uns wirklich bei allem, was uns in unserem Leben widerfährt, tatsächlich an die eigene Nase fassen.

Wir müssen anerkennen, dass wir uns selbst in der Vergangenheit in einer Art und Weise verhalten haben, die dazu geführt hat, dass wir heute so leben, wie wir eben leben. Da kann niemand etwas dafür, außer wir selbst. Nur wir selbst tragen einzig und allein die volle Verantwortung für unser Leben. Dies mag sich nicht jeder Mensch so gerne eingestehen. Und deswegen fällt vielen Menschen das Erwachen und das Erwachsen-Sein schwer.

Und damit ist natürlich unser „spirituell Sein“ unmöglich.
Wir können als Kinder nicht spirituell sein.
Das geht einfach nicht.

Beziehungsweise wir sind als Kinder schon spirituell, nur eben nicht in dieser Welt, sondern in unserer „Spiel-Blase“ und nicht bewusst, sondern unbewusst.

Als Kinder müssen wir erstmal lernen, wie diese Welt funktioniert.

Kinder sind sogar sehr spirituell im Geistigen, im Seelischen, in ihren Fantasiebilderwelten. Doch unseren Kindern wird es abgesprochen, die volle Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Es sind ja die Eltern, die die Verantwortung für ihre Kinder übernehmen (wollen). Und im Zuge dieser Verantwortung bringen die Eltern den Kindern bei, wie hier auf der Erde und im Leben „der Hase läuft“. Und hierzu gehört dann eben auch, dass das Spirituelle, das dem Kind eigentlich ganz natürlich innewohnt, hier in dieser Welt nichts zu suchen hat. Stattdessen muss das Kind lernen, wie es sich im Straßenverkehr richtig verhält, dass es in der Schule gut aufpasst, dass es zuhause schön den Tisch abdeckt und dass es immer brav sein Zimmer aufräumt. Doch all dies ist wenig spirituell.

Wenn wir uns heute als Erwachsene, die spirituell noch Kinder sind, überlegen, wie wir spirituell sein und leben könnten, dann müssen wir ein wahres Kunststück vollbringen. Wir müssen nämlich das, was früher aufgeteilt war auf Eltern und Kinder, heute beides in einer Person selbst sein.

Früher waren wir Kind und unsere Eltern waren die Eltern. Früher waren wir unbescholtenes Kind und unsere Eltern hatten die Verantwortung für uns übernommen.

Hierbei gilt:

Unselbständiges Kind = Ego/Verstand.
Selbständiges Kind = Inneres Kind/Intuition.
Erwachsener = Geist/Herz.

Heute sind wir nun aufgefordert, dass wir als Geist die Verantwortung für unser Ego wie auch für unser Inneres Kind übernehmen. Und wir sind hierbei alle Instanzen gleichzeitig in uns selbst. Wir sind Ego/Verstand, Inneres Kind/Intuition und Geist/Herz.

Heute tragen wir als Geist die Verantwortung für unser Ego.

Wir können unsere eigenen Eltern mitsamt ihren Werten, Vorstellungen und Erwartungen aus ihrem Dienst und aus ihrer Verantwortung entlassen, wenn wir heute als Geist selbst die Verantwortung für unseren Körper, für unsere Gedanken und für unser Ego übernehmen.

Bisher hatten wir verzweifelt und vergeblich versucht, als Ego die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Und unsere Erfahrung war, dass wir kläglich gescheitert sind. Wir können als Ego (als abhängiges Kind) nicht unser Leben und unser Dasein verantworten.

Nur ein Erwachsener kann Verantwortung tragen.
Nur ein Erwachsener kann Verantwortung übernehmen.
Es geht hierbei ausdrücklich nicht darum, heute noch weiterhin die Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen. Wir sind einzig und allein für uns selbst verantwortlich. Wir haben heute keinerlei Verantwortung für unsere Kinder, unsere Eltern, unseren Partner, unsere Freunde oder unsere Arbeitskollegen. Jeder trägt selbst die volle Verantwortung für sein eigenes Leben.

Dennoch haben wir natürlich beispielsweise gegenüber unseren minderjährigen Kindern eine Fürsorgepflicht. Doch in dieser Fürsorgepflicht ist enthalten, unsere Kinder in ihre Selbstverantwortung zu führen beziehungsweise von Beginn an in ihrer Selbstverantwortung zu belassen, sodass sie als Erwachsene ihr Leben, ihr Tun und ihr Handeln selbst voll verantworten können.

Jeder Mensch trägt die volle Verantwortung für sich selbst.

Wenn jeder Mensch die volle Verantwortung für sich selbst übernimmt, dann erübrigt es sich automatisch, dass wir uns für andere verantwortlich fühlen müssten oder sollten. Dieses „sich für andere verantwortlich fühlen“ ist ein konditioniertes, erlerntes, gesellschaftliches Muster, das uns von uns selbst weggeführt hat, dass dazu beigetragen hat, dass wir uns selbst vernachlässigt haben und dass wir das Wohlergehen der anderen (Egos) für wichtiger erachtet haben als das Wohlergehen unseres eigenen Herzens (unseres eigenen Inneren Kindes).

Die gesamte Menschheit steht nun an dieser Schwelle in die Selbstverantwortung. Und die C.-Krise legte hier den Finger in die Wunde und stellte uns auf die Probe.
Wer ist für unser Wohlergehen und unsere Gesundheit verantwortlich?

Die anderen?
Die Regierung?
Die Ärzte?
Die Impfung?
Oder wir selbst?

Und wie können wir unserer Selbstverantwortung am besten nachkommen?

Natürlich indem wir uns gesund ernähren, uns gesund verhalten, uns genügen gesund bewegen und uns selbst lieben.

Liebe ist unser Hauptnahrungsmittel.

Liebe ist die Energie, die uns am Leben sein lässt.
Und Liebe ist die Energie, die Wunden heilt.

Wir sollten also viel Liebe in Form von Herzensfeld-Selbstliebe zu uns nehmen, nur dann sind wir gesund.

Allein die Liebe unseres Herzens hält uns gesund.

Die klebrige Ego-Liebe, die auf gegenseitigen Abhängigkeiten beruht und ständig nach der Aufmerksamkeit der anderen verlangt, ist nicht Liebe, sondern ist Mangel. Diese klebrige Ego-Liebe ist das Fehlen von wahrer Liebe. Diese „Liebe“ ist Denken. Diese „Liebe“ sind die Vorstellungen unseres Verstandes. Es sind die Erwartungen unseres Ego.
Wahre Liebe liebt in Freiheit.

Spirituell leben – wie lebt man spirituell?

Schauen wir uns nun noch einmal die Ausgangsfrage an: „Wie lebt man spirituell?“

Allein das kleine Wörtchen „man“ ist hier schon irreführend, denn es gibt für das Leben unserer eigenen Spiritualität keine allgemein gültige für jeden Menschen passende Antwort. Jeder lebt seine Spiritualität anders. Jeder lebt seine Spiritualität individuell und einzigartig. Und wir können Spiritualität nirgendwo kaufen. Keine Kurse, Workshops oder Seminare können uns spiritueller machen.

Wir können nur selbst spirituell sein.

Und wir können nur dann spirituell sein, wenn wir nichts mehr brauchen.

Solange wir „etwas brauchen“, fehlt in unserem Leben Liebe.

Solange wir „etwas“ „brauchen“, sind in unserem Denken zwei Fehler eingebaut.
Wir denken, wir bräuchten „etwas“.
Und wir denken, dass wir etwas „bräuchten“.
„Brauchen/etwas brauchen“ kennt nur unser Ego.

Unser Herz und unser Geist sind bereits in der Fülle des Seins angekommen.

Und was braucht unser Ego?
Natürlich braucht unser Ego „etwas“.
Unser Ego ist Form und braucht Formen.

Unser Ego definiert sich über unseren Körper, der eine Form ist. Und unser Ego definiert sich über unsere Gedanken und Vorstellungen, die ebenfalls Formen sind. Und auch unsere Glaubenssätze, Prägungen und Werte sind lauter Formen. All dies sind Formenergien. Und diese Formenergien können zu Schmerzen führen, wenn wir sie entbehren müssen, wenn sie enttäuscht werden, wenn unser Ego „seinen Stoff“, „seine Droge“ (Gedanken, Dinge, Aufmerksamkeit) nicht mehr bekommt.

Unser Ego definiert sich über das Außen und über die Welt der Formen.

Und es gibt noch einen dritten „Fehler“ in der Fragestellung: „Wie lebt man spirituell?“

Wir können nicht spirituell „leben“.
Wir können nur spirituell sein.

Leben ist das Entstehen und Vergehen von Formen.
Leben ist verbunden mit Geburt und Tod.
Leben hat ein Anfang und ein Ende.
Leben geschieht in der Dimension der Zeit.

Spiritualität hingegen finden wir jenseits der Zeit im Zeitlosen.
Spiritualität ist die Dimension des Feinstofflich-Formlosen jenseits aller Formen.
Spiritualität wird nicht geboren und wird niemals sterben.
Spiritualität ist die Ewigkeit.

Spiritualität können wir nicht „leben“ – wir können nur spirituell „SEIN“.

Wenn wir uns nun fragen, wie wir unsere Spiritualität leben können, so müssen wir erkennen und anerkennen, dass wir unsere Spiritualität niemals werden leben können. Es geht einfach nicht. Wir können nur spirituell SEIN.

Unser Spirit ist der zündende Impuls.

Unser Spirit ist stets der Anfangsimpuls, die zündende Idee, der begeisternde/motivierende Impuls, die Eingebung, der Geistesblitz ganz zu Beginn einer Tätigkeit. Unsere Tätigkeit resultiert dann zwar aus unserem Geist-Impuls, aus unserer Spiritualität, heraus, ist selbst aber nicht mehr spirituell, sondern eine weltliche Erfahrung.

In diesem Sinne können wir auch niemals spirituelle Erfahrungen machen, weil jede Erfahrung eine Erfahrung von „etwas“ ist. Und dieses „Etwas“, was wir dann erfahren, ist bereits wieder die Formebene vom Leben und von unserem Ego.

Möchten wir dennoch „spirituell sein“ und “spirituell leben”, so können wir dies tatsächlich leicht sein und sogar ganz ohne etwas zu machen. Unsere Spiritualität ist die Anwesenheit unseres Spirits, unseres Geistes, unseres Herzens, unserer Liebe, unserer Gegenwärtigkeit in jedem Moment und in jeder Situation – im Hintergrund oder auch im Vordergrund.
Unser Geist ist all überall mit dabei.
Unsere Liebe ist all überall mit anwesend.
Unser Spirit ist allgegenwärtig und omnipräsent.
Wenn wir dies dann wahrnehmen . . .

„Spirituell sein“ ist ein innerer, meditativer Zustand.

Ein „spirituelles Leben“ ist daher wie ein dauerhafter, meditativer Seins-Zustand. Wir können das Geschirr abwaschen, am Auto herum schrauben, joggen gehen, einen Waldspaziergang machen, den Kindern ein Buch vorlesen oder Motorrad fahren – und wir können in jedem Augenblick mit der Ebene unseres eigenen Geistes, mit der Ebene unserer eigenen Spiritualität verbunden sein. Es ist so, wie wenn wir unser Leben ständig auch von oben anschauen, bewusst reflektieren, bezeugen, würdigen, wertschätzen, bejahen und segnen. Wir als Geist sind sozusagen unser eigener „Gott“ oder „ein guter Engel“, der immer und überall mit dabei ist.

Wir brauchen, um spirituell zu sein, also nichts Besonderes und nichts anderes zu tun oder zu machen als bisher. Es geht lediglich um eine Erweiterung unserer Wahrnehmung.

Wir nehmen die Ebene unseres Geistes bewusst wahr.

Und indem wir die Ebene unseres Geistes bewusst wahrnehmen, sind wir als erwachter Erwachsener für uns als Ego (unselbständiges Kind) präsent und anwesend und können als „Mama-Papa-Gott“ alles, was wir tun, voll verantworten. Und wenn wir als Geist etwas nicht verantworten können, dann werden wir unterlassen, es mit unserem Ego-Willen und mit unserem Körper zu tun. Wir als Geist können ein fehlerhaftes Tun unseres Ego/Körpers einfach nicht mehr verantworten. Wir können ein Fehlverhalten nicht mehr vor unserem eigenen Herzen rechtfertigen.

Und so wird sich unser Leben nun ganz von alleine verändern und wandeln, einfach indem wir Geist sind – parallel zu unserem Ego-Dasein.

„Wie lebt man spirituell?“
Indem man den Geist mit ins Boot holt.

All unsere Versuche, aus unserem Ego heraus spirituell sein zu wollen, scheiterten in der Vergangenheit und werden auch weiterhin scheitern.

Unser Geist ist ja schon Geist.
Unser Geist ist ja schon spirituell.
Unser Geist ist doch bereits der Fachmann/die Fachfrau für Spirituelles.

Also sollten wir unseren Geist einfach mit ins Boot holen. Wir sollten unseren Geist mit in unser Leben integrieren. Wir sollten unserem Geist unsere Aufmerksamkeit schenken. Denn damit schenken wir unserem Herzen unsere Aufmerksamkeit. Und damit schenken wir unserer Selbstliebe unsere Aufmerksamkeit.

Es ist also eine Win-Win-Situation auf der ganzen Linie.

Wir können ein spirituelles Leben führen, indem wir ein spirituelles Leben führen.
Solange wir Gedanken denken, nachdenken, Vorstellungen erfüllen, etwas wollen, Erwartungen nacheifern und Ziele verfolgen, leben wir kein spirituelles Leben, sondern leben wir aus unserem Verstand heraus ein Ego-Leben.

Wir können ein spirituelles Leben nur dann führen, wenn wir ein spirituelles Leben führen.

Wir können ein spirituelles Leben nur dann führen, wenn wir unseren Geist, die Impulse unseres Herzens und die Wünsche und Bedürfnisse unseres Inneren Kindes beachten, hören, wahrnehmen, fühlen, ernst nehmen, bezeugen, würdigen, anerkennen, bejahen, erlauben, segnen – und leben.

Wir können nur dann ein wahrhaftig spirituelles Leben führen, wenn wir unseren Geist freundlich in unserem Leben begrüßen.

Wie?
Indem wir es tun.

Wir begrüßen unseren Geist in unserem Leben.

Ich atme jetzt einmal bewusst ein.
Und ich atme bewusst aus.

Hallo lieber Geist.
Hallo mein liebes Herz.
Hallo mein liebes Inneres Kind.

Ich atme jetzt einmal bewusst tief ein.
Und ich atme bewusst aus und entspanne mich.

Und ich begrüße meinen Geist in mir und schaue hierzu innerlich nach oben in den Himmel ins Licht.

Da der Geist formlos-feinstoffliche Energie ist, kann ich niemals „etwas“ als meinen Geist erkennen. Geist ist nun mal Geist – also unsichtbar. Doch ich blicke in meinen inneren Seelenbilderwelten jetzt nach oben in den Himmel ins Licht. Und somit bekomme ich ein Gefühl für die Energie, in der mein Geist schwingt.

Ich atme noch einmal bewusst ein.
Und ich fühle und spüre nun bewusst das Poch, Poch, Poch meines Herzens tief in mir.
Und ich atme bewusst aus.

Ich atme noch einmal bewusst ein.
Und ich fühle und spüre das Poch, Poch, Poch meines Herzens ganz bewusst und bezeuge es.

Hallo liebes Herz, danke, dass Du für mich schlägst.

Und ich atme bewusst aus und bin sehr dankbar.

Ich atme noch einmal bewusst ein.
Und ich atme bewusst aus, entspanne mich und lasse alle Formenergien los und aus mir heraus strömen.

Und ich richte meine Aufmerksamkeit jetzt nach innen in mein Herzensfeld.
Und ich stelle mir in mir ein lichtvoll golden leuchtendes Herzensfeld vor.
Und in meinem Herzensfeld sehe ich mein Inneres Kind.

Hallo, meine liebes Inneres Kind!
Und ich setze mich zu meinem Inneren Kind in mein Herzensfeld und öffne meine Arme.
Und mein Inneres Kind darf zu mir auf meinen Schoß kommen.
Und ich wiege mein Inneres Kind liebevoll auf meinem Schoß in meinen Armen.
Und ich genieße es, in Selbstliebe mit meinem Inneren Kind verbunden zu sein.

Ich genieße einfach mein Zusammensein mit meinem Inneren Kind.

Danke für diesen Frieden.

Dies war nun ein kleiner Auftakt, ein schöner Anfang für eine neue Zeit, für eine neue Ära, für unser neues
spirituelles Sein. Hieran können wir jederzeit anknüpfen.

Einfach in Liebe still mit sich selbst verbunden sein.

In Liebe mit sich selbst als Geist verbunden sein.

Dies ist Geist-Sein.
Dies ist Selbstliebe.
Dies ist Frieden.
Dies ist Freude.

Dies ist nun unsere neue Welt.
Dies ist unser neues Leben.

Auf diese Art und Weise können wir unsere Spiritualität „leben“.

Und immer mehr Menschen öffnen sich diesem lichtvollen, wunderbaren Sein.

Schön, dass auch Du jetzt mit dabei bist.