Montag, 13. Februar 2023
Nein sagen – weshalb fällt uns dies so schwer?
Warum können wir nicht so gut Nein sagen? Aus welchem Grunde fällt uns das Nein sagen so schwer? Woran liegt es, dass wir uns winden wie ein Aal, nur um nicht Nein sagen zu müssen?

Die Antwort ist sehr einfach . . . – Weil wir ein lieber Mensch sind und weil wir den anderen nicht verletzen möchten.

Wenn wir Nein zu dem anderen sagen, dann weisen wir ihn/sie zurück. Wir lehnen seine/ihre Wünsche ab. Wir enttäuschen seine/ihre Erwartungen. Wir sind nicht bereit, auf sein/ihr Bedürfnis näher einzugehen. Wir wollen ihm/ihr den Gefallen nicht tun.

Warum nicht?
Sicherlich nicht, weil wir böse sind.
Sondern viel eher, weil wir gerade selbst etwas anderes vor haben.
Weil wir uns selbst wichtig sind.
Weil wie Ja zu uns selbst sagen.

Eigentlich sagen wir gar nicht Nein zu dem anderen.
Eigentlich sagen wir lediglich Ja zu unseren eigenen Bedürfnissen, Vorhaben, Plänen, Zielen und Wünschen.

Wir sagen nicht Nein zum anderen, sondern wir sagen Ja zu uns selbst.

Wenn wir immer wieder in Situationen geraten, in denen wir dem anderen Nein sagen müssen, und wenn wir dabei den anderen Menschen echt lieb haben (zum Beispiel unseren Partner/unsere Partnerin, unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Arbeitskollegin, unsere Freundin), dann haben wir beim Nein sagen jedes Mal ein schlechtes Gewissen. Jedes Mal, wenn wir Nein sagen, fühlen wir in uns Schuldgefühle, dass wir nicht auf den anderen/die andere eingehen, sondern ihn/sie ablehnen und zurückweisen. Wir hadern mit unserem eigenen Nein. Und wir fühlen intuitiv empathisch und voll Mitgefühl mit dem/der anderen mit, wie er/sie sich mit unserem Nein fühlt – nämlich schlecht.

Und weil der/die andere sich schlecht fühlt, fühlen wir selbst uns schlecht. Denn wir als feinfühliger, empathischer, mitfühlender Mensch nehmen die Energien, Gefühle und Schwingungen des anderen intuitiv in uns auf, sodass sie in uns selbst schwingen. Hier stellen wir uns mit unserem Mitgefühl also selbst ein Bein. Wir hebeln uns selbst aus. Unsere Nächstenliebe sorgt dafür, dass wir selbst nicht zum Zuge kommen. Stattdessen kommt der andere zum Zuge und wir selbst bleiben (mal wieder) auf der Strecke.

An diesem Punkt haben die eiskalten, unempathi-schen Menschen offensichtlich einen Vorteil, denn ihnen ist es egal, wie es dem anderen geht. Daher fällt es ihnen sehr leicht, die eigenen Ziele, die eigene Agenda, die eigenen Pläne, Vorhaben und Bedürfnisse, “ohne Rücksicht auf Verluste” durchzusetzen und umzusetzen. – Doch wollen wir selbst so sein? Sicherlich nicht. Empathie und Mitgefühl sind schon wunderbare Gaben. Es geht also darum, einen guten, neuen und bewussteren Umgang mit diesen Fähigkeiten zu finden.

Mit Empathie und Mitgefühl einen neuen, bewussteren Umgang finden.

Oftmals ärgern wir uns, dass der/die andere uns schon wieder fragt oder um einen Gefallen bittet. Es wäre für uns viel leichter, wenn der/die andere einfach sehen würde, dass wir selbst gerade genug auf dem Zettel haben.

Das Nein sagen müssen zermürbt uns.
Es macht uns auf Dauer krank.
Es raubt uns unsere Lebensfreude.

Und dann neigen wir dazu, dem anderen lieber aus dem Weg zu gehen – nur um nicht Nein sagen zu müssen. Schließlich wollen wir den anderen nicht immer und immer wieder verletzen. Dies tut uns ja selbst weh.
Doch wo genau tut es eigentlich weh?
Wem tut was weh?
Wer leidet tatsächlich Schmerzen?
Und warum?

Es sind Schmerzen auf der Ego-Ebene.

Die Schmerzen des Nein Sagens sind Schmerzen auf der Ego-Ebene. Wir selbst haben eigentlich schon genug um die Ohren/auf dem Zettel. Und dann kommt beispielsweise im Beruflichen ein Arbeitskollege daher und bürdet uns noch mehr Aufgaben auf. Oder im Privaten meldet sich unser Partner/unsere Partnerin (oder unsere Kinder) und möchte(n) gerne etwas von unserer Zeit/Aufmerksamkeit abhaben. Er/sie möchte einfach Zeit mit uns verbringen und unsere Aufmerksamkeit auf sich selbst lenken, doch für uns ist unsere Zeit gerade sehr kostbar und wir brauchen all unsere Zeit, Aufmerksamkeit und Konzentration für unsere Herzensfeldprojekte.

Wenn wir dann Nein sagen, dann spüren wir als empathische, mitfühlende Herzensfeld-Menschen sofort, wie der/die andere sich durch unser Nein in seinem/ihrem Ego verletzt fühlt. Und da der/die andere sich mit seinem/ihrem Ego identifiziert, fühlt er/sie sich persönlich getroffen, zurückgesetzt und verletzt.

In der Partnerschaft/Familie fällt uns das Nein sagen oftmals besonders schwer.

Vielen Menschen fällt das Nein sagen in der Partnerschaft sowie im alltäglichen Familienalltag besonders schwer. Dies ist ja auch logisch, denn wir leben schließlich mit den Menschen zusammen, die wir besonders lieb haben. In unserer Partnerschaft/Beziehung sowie in unserem Alltag mit den Kindern entstehen ständig Situationen, in denen die anderen uns brauchen und etwas von uns wollen. Doch dabei reißen sie uns jedes Mal uns aus unserer eigenen Tätigkeit heraus. Wir konzentrieren uns gerade auf etwas Bestimmtes und erleben das Rufen nach Mama/Papa als eine Störung.

Den anderen brauchen gehört in die Stillzeit.

Dieses „den anderen Brauchen“ und „gebraucht Werden“ gehört eigentlich nur in die Stillzeit und ist eine sehr begrenzte, vorübergehende Phase. Doch viele Mütter „stillen“ und betüddeln auch ihre großen Kinder noch und kutschieren sie durch die Gegend. Die Kinder sind zum Mama-brauchen/Papa-brauchen erzogen worden. Kind und Mutter/Vater haben nach der eigentlichen Stillzeit den Absprung verpasst.

Auf diese Weise wachsen ganze Generationen heran mit einem enormen Anspruchsdenken, mit einer großen Erwartungshaltung den anderen gegenüber. Dies ist ein Erziehungs-„Erfolg“ auf der Ego-Ebene. Es zielt jedoch an einem Leben in Freiheit vorbei und sorgt auf allen Seiten für sehr viel Schmerz – und nährt somit wundervoll den Ego-Schmerzkörper. Eigentlich hat jeder Mensch in sich selbst einen ganz natürlichen Drang, die Welt auf eigene Faust selbständig, eigenständig und frei zu ent-decken und zu erkunden.

Spieglein, Spieglein an der Wand.
Nun spielen auch beim Thema Nein sagen noch weitere Phänomene eine bedeutsame Rolle, denn auch hierbei gilt: Alles ist Spiegel. Wie überall sonst auch im Leben, so spielen auch beim Thema Nein sagen die Spiegelungen dieser Schöpfung eine wichtige Rolle.

Wir spiegeln uns wechselseitig.
Alle Menschen spiegeln sich gegenseitig.
Ich spiegel Dich mit Deinem Ego.
Und Du spiegelst mich mit meinem Ego.

Durch diese Spiegelungen können wir unser eigenes Ego im anderen erkennen.

Erkenne Dich selbst.

Erkenne Dich selbst bedeutet, die eigenen Ego-Anteile im anderen zu erkennen – genau genommen im Verhalten des anderen. Alles, was uns triggert, sind Ego-Energien in uns selbst, die wir in uns selbst ablehnen. Es sind Fremdenergien, die wir als Kind unbewusst von unseren Eltern und von der Gesellschaft/vom Kollektiv aufgenommen haben und mit denen wir uns unbewusst (und heute sogar wider Willen) identifizieren.

Ja – nur Ego-Energien, mit denen wir uns entgegen unserem Herzensfeld-Willen identifizieren, triggern uns. Sie nerven uns. Wir ärgern uns. Wir fühlen eine Betroffenheit. Warum? Weil es uns betrifft. In unserem System schwingen nach wie vor gewisse Fremdenergien, die uns das Leben schwer machen, die uns behindern, die uns blockieren. Doch da wir uns mit diesen Energien identifizieren, fällt uns das Loslassen so enorm schwer.
Und wenn wir nun einem anderen Menschen gegenüber Nein sagen, dann sind wir in diesem Moment der Spiegel für den anderen. Die Energie von Nein ist nämlich nicht unsere eigene Energie, sondern es ist die Energie des anderen. Wir haben diese Energie lediglich unbewusst empathisch und mitfühlend vom anderen aufgenommen. Und es ist nicht einmal die Energie des anderen, sondern es ist im System des anderen eine Fremdenergie, die der/die andere seinerseits/ihrerseits von seinen/ihren Eltern/dem Kollektiv aufgenommen hat und nun gerne loswerden möchte. Doch zugleich identifiziert sich der/die andere immer noch mit genau diesen Energien, Vorstellungen und Erwartungen und deswegen fällt ihm/ihr das Loslassen so schwer.

Der/die andere sagt innerlich, ohne es bewusst zu wissen, Nein zu seinen/ihren eigenen Verhaltensweisen, Gewohnheiten, Erwartungen, Ansprüchen und Ansichten. Er/sie möchte eigentlich viel lieber frei sein, doch er/sie steht unter der Fuchtel dieser Fremdenergien. Und wenn der/die andere dann etwas von uns will und meint, uns zu brauchen, dann “sollen und müssen” wir Nein sagen, um den anderen aus seiner/ihrer Diktatur der Fremdbestimmung durch Vorstellungen zu befreien. Wir tun dem anderen mit unserem Nein also einen riesen großen Gefallen im Sinne seines/ihres Erwachens, Aufwachens und erwachsen Werdens.

Die Alltagserfahrungen lehren uns jedoch, dass nur wenige Menschen dankbar sind für solche Desillusionierungen. Die meisten Menschen identifizieren sich mit der Richtigkeit ihrer falschen Fremdenergien in sich selbst so sehr, dass sie uns mit unserem Nein dann verurteilen – anstatt ihre eigenen Vorstellungen und Erwartungen einfach zu reflektieren, in Frage zu stellen und loszulassen.

Jedes Nein, dass wir einem anderen Menschen geben, ist also ein Nein, dass dieser Mensch zuvor sich schon selbst gegeben hat – jedoch ohne dies zu wissen und ohne sich hierüber bewusst zu sein.

Was können wir nun tun, wenn wir mit dem Nein sagen Probleme haben?

Was können wir machen, wenn die anderen in unserem Umfeld mit unseren Neins ein Problem haben? Und was können wir machen/tun, wenn wir bemerken, dass die fehlende Souveränität im Umgang mit den Neins uns selbst nach und nach krank macht?

Die beste und sinnvollste Lösung ist es, wenn wir selbst an den Neins, die wir einstecken müssen, innerlich wachsen, und wenn der/die andere an unseren Neins bereitwillig über sich hinaus wächst, sich über sein/ihr altes, gewohntes Muster/Selbstbild erhebt und unser Nein optimal und voll Dankbarkeit für eigene Entwicklungsimpulse nutzt. So ist diese Schöpfung gedacht. So ist es sinnvoll und so findet Entwicklung und persönliches Wachstum ganz ohne Therapeuten statt – einfach aus sich selbst heraus. Es genügt, einfach alle Neins zu akzeptieren, die eigenen (vermeintlich ach so wichtigen) Vorstellungen und Erwartungen bewusst zu bezeugen und zu würdigen – und dann loszulassen, zu verabschieden und hinter sich zu lassen.

Auf diese Weise würde sich jedes Nein zu einem wahren Entwicklungsbeschleuniger/Entwicklungskatalysator – ja zu einem kraftvollen Booster für inneres Wachstum – entpuppen. Durch die Akzeptanz der Neins würden wir sehr rasch von dem eingefahrenen, konditionierten Mainstreem-Hauptweg abkommen und auf unseren individuellen, persönlichen, einzigartigen Wanderpfad unseres Herzens/unseres Inneren Kindes gelangen – und könnten dort dann unser volles Potenzial vollkommen frei entfalten.

Ein neues Setting erlauben.

Leben oder arbeiten wir jedoch mit Menschen zusammen, die penetrant entwicklungsresistent und uneinsichtig sind, dann müssen wir nach anderen Lösungen Ausschau halten. Eine Möglichkeit ist, sich ein neues Umfeld zu suchen. Dies ist beim Job beziehungsweise bei der Arbeit natürlich deutlich leichter als bei der eigenen Familie. Wir können uns leichter um eine neue Arbeitsstelle bemühen als eine neue Familie gründen. Doch vielleicht steckt hinter allem ja eine „geheime Botschaft“ an/für uns selbst.

Wieso macht es uns überhaupt etwas aus, ob der/die andere sich durch unser Nein verletzt fühlt? – Es gibt ja Menschen, die sind einfach ganz klar und kümmern sich überhaupt gar nicht darum, wie es dem anderen mit unserem Nein und mit unserem Verhalten geht. Weshalb sind wir nicht ebenso selbst-fokussiert?

Nicht Nein sagen können zeugt von einer Abhängigkeitsbeziehung.

Wir können für uns selbst einmal kritisch prüfen, ob es sein könnte, dass unser nicht Nein sagen Können möglicherweise auf eine versteckte, starke Abhängigkeitsbeziehung hindeuten könnte. Durch das den anderen Brauchen auf der einen Seite und das nicht Nein sagen Können auf der anderen Seite entstehen sehr leicht typische, sehr stabile Abhängigkeitsbeziehungen. Zwei Menschen sind sehr stark miteinander verstrickt, ohne sich dessen bewusst zu sein – und sie nennen dies dann “Liebe”, doch in Wirklichkeit ist es ein “Brauchen”, eine Unfreiheit, eine Abhängigkeit.

Jeder will etwas vom anderen. Der eine will, dass sein Wunsch/Bedürfnis/Erwartung erhört wird. Und der andere will, dass sein Nein akzeptiert wird. Und unterm Strich gucken beide in die Röhre.

Der Wunsch/das Bedürfnis/die Erwartung wird nicht erhört.
Und das Nein wird nicht akzeptiert.

Wollen wir hier für uns eine einfache, schnelle, gute Lösung finden, so ist sie schon gefunden. Wir brauchen nur damit aufzuhören, zu erwarten, dass der andere unser Nein akzeptiert und dabei mit unserem Nein glücklich und zufrieden ist. Indem wir keinerlei Erwartungen an den anderen haben, wie er/sie sich mit unserem Nein fühlen soll, ist die Abhängigkeitsbeziehung entkoppelt, die Verstrickung aufgelöst und die Erwartungshaltung aufgehoben. Zwar hat der/die andere noch seine/ihre Erwartung an uns, doch wir selbst haben keine Erwartungen mehr an den anderen. Er/sie kann sich mit unserem Nein fühlen, wie er/sie will.
Wir sorgen gut für uns und konzentrieren uns auf unsere Selbstliebe.

Für fast alle Menschen ist es eine herausfordernde Übung, sich auf sich selbst zu konzentrieren und den Fokus vom anderen wegzunehmen. In unserer Kindheit, in der Schule und von der Gesellschaft haben wir doch gelernt, dass wir immer zu den anderen hinschauen sollen, dass es ihnen auch ja gut geht (und dass wir selbst nur ja keinen Ärger bekommen). Wir sind zum Rücksichtnehmen erzogen worden. Wir sollten immer „auf die anderen“ Rücksicht nehmen.

Nur wenn wir ständig auf die anderen Rücksicht nehmen – wer nimmt dann auf uns Rücksicht? Wir selbst gucken dann ganz schnell in die Röhre. Wir können es nicht gleichzeitig den Ego-Erwartungen der anderen recht machen und auch unserem eigenen Herzensfeld, unserem Inneren Kind, unserer Selbstliebe.

Wir können es nicht gleichzeitig dem Ego des anderen und unserem eigenen Herzen recht machen.

Kurzfristig kann es eine gute Übung sein, sich in Selbstliebe auf sich selbst zu konzentrieren. Wenn aber die anderen mit ihren Wünschen, Ego-Bedürfnissen, mit ihrem Bitten und Betteln einfach immer weiter machen und nur nerven, dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem wir Wandel und Veränderung erlauben dürfen. Entweder merken die anderen, dass ihr Verhalten fehl platziert ist – oder wir merken, dass wir uns am falschen Platz aufhalten.

Wir müssen hierbei nichts willentlich entscheiden. Es genügt, diese Zusammenhänge jetzt zu erkennen und dem Leben grünes Licht für Wandel und Veränderung zu signalisieren/zu erlauben. Das Leben überblickt die Vielfalt der Möglichkeiten viel besser als wir mit unserem begrenzten Menschenverstand.

Ich bin das ewige Nein sagen satt.

Ich fühle bewusst die Gefühle, die hiermit einher gehen.
Ich fühle und spüre bewusst die Schwere dieser Situation.
Ich erkenne die besondere Lebensqualität dieser Erfahrung jetzt an.
Und ich erlaube jetzt Wandel und Veränderung im Namen der universalen Liebe.

Ich erlaube Ja.
Ich erlaube Freude und Leichtigkeit.
Ich erlaube, Menschen zu begegnen, bei denen es einfach super passt.
Ich erlaube eine neue Lebensqualität von Harmonie, Herzensfeld-Miteinander und Frohsinn.
Ich erlaube erquickende, ergötzende, positiv bereichernde und liebevoll erfüllende Lebensfreude.
Es darf einfach alles optimal und perfekt zueinander passen.
Ja.

Ich erlaube, die altbekannten Ego-Konfrontationen aufzulösen und in neue, wohltuende Herzensfeld-Begegnungen umzuwandeln
Ich würdige noch einmal ganz bewusst die an den Nerven zehrenden Erfahrungen des andauernden Nein sagen Müssens. Und dann erlaube ich eine wundervolle Fügung ganz im Sinne meiner Gesundheit und meiner Herzensfeld-Lebensfreude.

Ich kann erkennen, dass ich durch mein Hadern mit dem Nein sagen, indem ich ständig schaute, wie es den anderen mit meinem Nein geht, meine Übung/meine Hausaufgaben meinen Fokus bei mir zu halten und immer wieder zu mir selbst zu nehmen bisher nicht erfolgreich gemeistert hatte. Dies ändere ist jetzt ganz bewusst, aktiv und souverän. Und hierbei geht es nicht um meine egoistischen Ego-Wünsche/Ego-Bedürfnisse, sondern es geht um meine Herzensfeld-Wünsche und Herzensfeld-Bedürfnisse. Es geht um die Wünsche, Bedürfnisse und Anliegen meines Inneren Kindes.

Ich erhebe mich also ganz bewusst über meinen Sensor wie geht es den anderen und horche sensibel nach innen wie geht es mir selbst in meinem Herzen. Ich erlaube, mir selbst von Herzen Gutes zu tun – auch dann, wenn die Egos der anderen hierbei Schmerzen leiden. Dies nehme ich dann ganz bewusst wahr und erlaube, bezeuge und würdige es voll Liebe und Mitgefühl (auf der Herzensfeld-Ebene ohne persönliche Betroffenheit und frei von Schuld, frei von einem schlechten Gewissen, rein im Erkennen und Bezeugen).

Den Automatismus, das Wohlergehen des anderen als Maßstab für mein eigenes Handeln/Verhalten zu nehmen, verbinde ich rückblickend ganz klar mit der Lebensphase der Stillzeit, als ich als Mutter mein Neugeborenes stillte. Natürlich richtete ich während der Stillzeit mein gesamtes, eigenes Leben voll und ganz auf das
Baby ein, dass ich stillte und nährte und das mich brauchte. Doch mit dem Erwachsen und mit dem größer und älter Werden des kleinen Erdenbürgers schwinden das Brauchen, die wechselseitigen Abhängigkeiten und das für den anderen da sein Müssen dahin. Und ich erkenne: Auch ich selbst bin kein Baby mehr. Auch ich selbst muss nicht mehr von anderen gestillt werden. Und auch mein Partner/meine Partnerin und meine eigenen Kinder sind keine Babys mehr, die gestillt werden müssen.

Ich bin kein Baby mehr und ich muss nicht mehr gestillt werden.

Heute bin ich erwachsen.
Heute bin ich eigenständig und frei.
Heute kann ich selbst gut für mich sorgen.

Weder meine Eltern noch mein Partner/meine Partnerin noch meine eigenen Kinder haben eine Verantwortung, mich stillen und nähren und für mich da sein zu müssen. Ich selbst als Geist stille und nähre mich selbst als Körper. Und mein ureigenes, unkonditioniertes Ego hilft mir hierbei und dient mir. Dies ist wahre Selbstliebe.

Ich selbst trage die Verantwortung, für mich selbst da zu sein.

Ich selbst trage die volle Verantwortung, in liebevoller Fürsorge für mich selbst da zu sein. Mein automatisiertes Verhalten, für die anderen da sein zu wollen – und zu glauben, die anderen müssten für mich da sein – erkenne ich jetzt bewusst, durchschaue es und lege es als die Lebenserfahrung meines vergangenen Lebens achtvoll “ins Regal” – in meinen Souvenierschrank.

Ich würdige diese Erfahrung.
Ich wertschätze und achte diese Erfahrung.
Ich bin dankbar für diese Erfahrung.
Und ich schließe diese Erfahrung jetzt bewusst und erfolgreich ab.

Ich nehme auch weiterhin gerne bewusst wahr, wie es den anderen Menschen geht – ja, natürlich – doch ihr Wohlbefinden ist nicht mehr das alleinige Hauptkriterium für mein Verhalten. Ich schalte die Automatikfunktion “es muss dem anderen gut gehen” jetzt bewusst um auf “manuellen Betrieb”. Ich nehme bewusst wahr, wie es dem anderen geht und gleichzeitig nehme ich bewusst wahr, wie es mir selbst geht – in meinem Herzen – und dann treffe ich eine bewusste Entscheidung, ob ich mich um das Wohl des anderen oder um mein eigenes Wohl kümmern möchte. Und dabei ist mir bewusst, dass ich mich sowohl beim anderen wie auch bei mir selbst um das Wohl des Ego wie auch um das Wohl des Herzens kümmern kann. Hieraus entstehen vier Möglichkeiten.

Es geht dem anderen im Ego mit seinen Vorstellungen und Erwartungen gut.
Es geht dem anderen von Herzen gut.
Es geht mir selbst im Ego mit meinen Vorstellungen und Erwartungen gut.
Es geht mir selbst von Herzen gut.

Und hierbei weiß ich, dass nur auf der Ego-Ebene unterschiedliche und gegensätzliche Vorstellungen, Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse existieren. Auf der Herzensfeld-Ebene sind die Wünsche und Bedürfnisse von mir und dem anderen gleich, identisch beziehungsweise sie ergänzen sich wundervoll synergetisch, denn alle Herzen schwingen in der Energie der Liebe dieser Schöpfung.

Ich nehme also bewusst alle Ego-Bedürfnisse und alle Herzensfeld-Bedürfnisse wahr in dem Wissen, dass das Ego immer „etwas“ will, während das Herzensfeld immer nur eines möchte: lieben – jedoch nicht “etwas” oder “jemanden”, sondern einfach lieben als solches – in Liebe schwingen.

Ich würdige die alten Erfahrungen und erlaube Neues.

Ich horche und lausche nach innen, wie ich mich in und mit mir fühle und welche Wünsche und Bedürfnisse mein Herz und mein Inneres Kind haben. Und diese Wünsche und Bedürfnisse befriedige ich gerne und vorrangig. Sie haben für mich jetzt oberste Priorität.

Wie es den anderen geht, darum mache ich mir jetzt echt keinen Kopf mehr. Mein Herz hat jahrelang in die Röhre geguckt. Ich kümmere mich jetzt gezielt um mein Herz – und zwar mit einem guten Gewissen.

Alle, die etwas von mir wollen oder mich brauchen, können sich ihrerseits ja auch um ihr Herz kümmern, dann wären sie sofort zufrieden und glücklich mit sich selbst. Jeder hat die Möglichkeit, sich in Selbstverantwortung gut um sich selbst zu kümmern und in Selbstliebe mit sich selbst zu schwingen.
Und so schaue ich mir nun nochmals bewusst meine Familie beziehungsweise meine persönliche Lebenssituation an. Ich werfe einen Blick hin zu meiner Frau/meinem Mann und zu meinen Kindern und prüfe, welche Erwartungen ich an sie habe. Und ich erkenne, dass ich selbst durch meine eigenen Erwartungen Abhängigkeiten und Unfreiheiten begründete und erschaffen habe. Und diese beende ich jetzt in diesem Moment ganz bewusst. Ich lasse jetzt einfach all meine eigenen Erwartungen den anderen gegenüber los. Ich beende sie. Ich gebe meine Frau/meinen Mann, meine Partnerin/meinen Partner und meine Kinder jetzt frei. Ich löse alle Erwartungen und Verstrickungen auf. Ich frage mich, weshalb ich mich solange freiwillig in einer Abhängigkeitsbeziehung gehalten habe – allein über meine Erwartungen gegenüber den anderen. Soll doch jeder machen, was er/sie will. Es ist ja sein/ihr Leben.

Keine Erwartungen mehr.

Und ich spüre, wenn ich keine Erwartungen mehr an die anderen habe, fällt es mir jetzt auch sehr viel leichter, den anderen klar zu machen, dass sie keine Erwartungen an mich zu stellen brauchen. Ich erkenne, dass die Erwartungshaltung der anderen mir gegenüber lediglich ein Spiegelbild meiner eigenen Erwartungshaltung den anderen gegenüber war. Da hatte ich mich selbst ausgetrickst. Lustig, wie die Schöpfung gestrickt ist.

Ich sage nun mit gutem Gewissen Nein.
Und die anderen können machen, was sie wollen.
Und ich mache, was ich will.

Herrlich.
Wunderbar.
Freiheit.
Freude.
Selbstliebe.

Endlich.

Danke.

Und ich komme zu dem Ergebnis:

Die anderen können machen, was sie wollen.

Ein jeder/eine jede kann nun tun und lassen was er/sie will. Doch bestimmte Verhaltensweisen mag ich einfach nicht so gerne mit ansehen. Das ist mir dann keine Freude. Das mit anzusehen, ist mir ein Graus. Das lehne ich ab. Doch ich muss den anderen ihr Verhalten nun nicht mehr verbieten – wie ich er bisher versucht hatte – ich kann meinen Körper einfach woanders hin bewegen. Ich kann einfach woanders hingehen und mich auf etwas anderes konzentrieren. Dann haben die anderen ihre Freude an ihren Tätigkeiten und ich habe meine Freude an dem, was ich selbst gerne tue – und alle sind glücklich und zufrieden.

Lediglich das gemeinsame Miteinander bleibt etwas auf der Strecke. Und da müssen dann eben alle Beteiligten schauen und für sich selbst entscheiden, was ihnen wichtiger ist, was ihnen mehr Wert ist: gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen oder ein bestimmtes Verhalten an den Tag zu legen.
Wenn die anderen erwarten, ich soll bei ihnen zuschauen und das toll finden, was sie (aus meiner Sicht) für doofe Sachen machen, dann entsteht Schmerz. Dieser Schmerz schmerzt mich und macht mich auf Dauer krank.

Natürlich kann ich meine Vorstellungen von gut und richtig noch einmal kritisch überprüfen, doch vermutlich komme ich erneut zu dem Ergebnis, dass Menschen einfach unterschiedlich sind in dem, was sie tun und toll finden. Und dann sind getrennte Zeiten eben der sinnvollere Weg.

Wenn die anderen etwas tun/machen, was ich von Herzen toll und großartig finde, dann verbringe ich sehr gerne gemeinsame Zeit mit den anderen. Doch solange die anderen Dinge tun, die deren Ego toll findet und die mein Herz schmerzen, fehlt die gemeinsame, gleich schwingende Herzensfreude und diese Wahrheit gilt es, anzuerkennen und sich einzugestehen. Ego und Herz schwingen oftmals eben einfach unterschiedlich und müssen dann (für eine Weile) getrennte Wege gehen bzw. getrennte Zeiten verleben. Es passt dann einfach nicht. – Und ein andermal passt es vielleicht wieder besser.

Dabei können wir auch dann, wenn wir für eine Zeit getrennte Wege gehen, den anderen/die andere ja leicht aus der Entfernung lieben und achten und uns mit ihm/ihr von Herzen in Liebe verbunden fühlen und innerlich nah sein.

Sich mit dem anderen liebevoll verbunden fühlen gelingt auch aus der Ferne.
Natürlich möchte ich mich rundum wohl und zufrieden fühlen. Daher kann ich jetzt meine Erlaubnis ins Feld des universalen Bewusstseins hinein geben, dass ich mich sehr gerne auch mit neuen, tollen, großartigen Menschen umgebe, deren Verhalten mir eine pure Freude ist und denen ich in ihrem Sosein und in ihrem Tun und Machen und Spielen und Leben und sich Geben einfach super gerne und mit Hingabe und Freude mit dabei bin und zuschaue, sodass mein Herz schier einen Freudenhüpfer nach dem anderen macht. Ich erlaube dies. Freude darf sein. Und ich empfange diese Freude bereits jetzt in mir. In mir ist das Neue schon da – und darf sich mir in dieser Welt nun in seinem eigenen Rhythmus zeigen.

Die Erfahrungen, die ich im Zusammenleben mit den anderen Menschen gemacht habe, kann ich nun noch einmal bewusst reflektieren – und dabei erkennen, dass ich den/die anderen spiegelte und der/die andere mich. Mein Erleben war die Grunderfahrung meines Partners/meiner Partnerin in seiner/ihrer Kindheit. Damals haben die anderen, die Erwachsenen, die Eltern, die Lehrer sich immerzu und ständig in einer Art und Weise verhalten, wie es für meinen Partner/meine Partnerin befremdlich war. Von Herzen her hätte er/sie ein vollkommen anderes Verhalten für richtig und angemessen befunden. Dies war ihm/ihr damals als Kind unbewusst – und dies ist mir nun bewusst geworden.

Danke für diese Erkenntnis.

Wir spiegeln uns gegenseitig und können sehr viel voneinander lernen.
Will ich gesund und munter sein und gesund und munter leben, so muss ich mein Leben so einrichten, dass ich lauter Situationen und Ereignissen begegne, zu denen ich aus vollem Herzen Ja sagen kann und Ja sagen mag. Mit meinem Geist kann ich bereits jetzt verantwortungsbewusst und vorausschauend nach vorne blicken und schauen, wann und wo und wie Situationen entstehen, in denen ich Nein sagen müsste. Und dann kann ich schon frühzeitig einen anderen Weg wählen, eine neue Entscheidung treffen, mich in ein anderes Setting hinein begeben und gut für mich sorgen.

Entscheidend hierbei ist, bewusst aus dem Geist heraus in die Zukunft zu blicken. Aus dem Ego heraus würden meine Gefühle und Vorahnung durch Konditionierungen, Vorerfahrungen, Ahnungen, Ängste und Unsicherheiten geprägt sein. Diese Ego-Zukunftsängste und Schwarz-Maler-Szenarien führen mich in ein Vermeidungsverhalten, das absolut kontraproduktiv, blockierend, hemmend, unlebendig und lebenverneinend ist. Ängste gehören zum Ego. Und sich als Opfer fühlen gehört ebenfalls zum Ego.

Aus meinem Geist heraus habe ich niemals Angst. Aus meinem Geist heraus erkenne ich wir einfach, was ist. Ich erkenne, bezeuge, sehe, würdige, beachte, wertschätze und erkenne die offensichtlichen Wahrheiten an. Aus meinem Geist heraus akzeptiere ich die Wahrheiten in ihrer Klarheit. Aus meinem Geist heraus fühle ich mich niemals als Opfer, sondern fühle mich stets souverän, aufrecht, aufrichtig und handlungsfähig – auch dann, wenn vielleicht schmerzhafte Entscheidungen anstehen. Als Geist kann ich auch schmerzhafte Wahrheiten ertragen, anerkennen und würdigen, wenn dies erforderlich sein sollte.

Nein sagen mit einem liebevollen Lächeln.

Falls ich doch einmal Nein sage, so kann ich dies mit einem liebevollen, mitfühlenden, offenherzigen Lächeln tun – und dabei zugleich mit einem kraftvollen Ja mir selbst (meinem eigenen Herzensfeld) gegenüber. Ich gebe mir die grundsätzliche Erlaubnis, die anderen Egos einfach auch mal im Regen stehen zu lassen – und noch besser ist es natürlich, wenn ich hiervon niemals tatsächlich Gebrauch machen muss, weil bereits im Vorwege auf rein energetischer Ebene alles geklärt ist. Alle Ego-Verstrickungen und Ego-Abhängigkeiten löse ich jetzt ganz bewusst und ganz aktiv auf. Und das Aufheben meiner eigenen Erwartungen den anderen gegenüber ist mir hierbei ein ganz wichtiger, zusätzlicher Schritt.

Mehr Freiheit und Eigenständigkeit für alle.

Ich erlaube mehr Freiheit, Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit für alle – für mich und für die anderen und vor allem für alle Herzensfeld-Menschen und Inneren Kinder. Lediglich die Egos werden nun in ihrer freien Selbstverwirklichung und Selbstentfaltung eingeschränkt, gestutzt, zurückgewiesen und auf die Plätze verwiesen. Die Egos dürfen sich in der Welt der Dinge tummeln und austoben, ja, sofern sie die freie Selbstverwirklichung der Inneren Kinder und der Herzensfeld-Liebe gleichberechtigt ermöglichen. Zudem erlaube ich mir mein neues Dasein in meinem inneren Himmel, im Energetischen, in meinem Herzensfeld, im weiten Feld des universalen Bewusstseins, im Himmel auf Erden – und dieser ist unendlich groß und weit und birgt in sich schier unendlich viele Möglichkeiten, die weit über den Ego-Horizont hinaus reichen und die ich mir jetzt zu erfahren erlaube.

Und immer, wenn ich mich an Orten aufhalte, an denen ich das Verhalten der anderen (Egos) gar nicht mitbekomme, zum Beispiel draußen in der Natur, im Wald, in den Bergen, am Meer, in der Stille, wenn ich einen schönen Waldspaziergang mache, wenn ich mal zwei Tage wegfahre oder auch zuhause in meinem Zimmer, wenn ich meditiere, wenn ich wohltuende Musik höre, wenn ich Ruhe, Entspannung, Stille, Einkehr und Erholung genieße, dann ist es mir ja auch Schnuppe, was die anderen (Egos) so treiben, was sie machen, was sie anstellen. Ich bekomme es ja einfach gar nicht mit – und daher triggert es mich dann ja auch nicht.

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

In diesem Sinne tut es mir gut, mich mit meinem Körper (und in meinen Gedanken) immer wieder ganz bewusst zu Orten hin zu bewegen (und an Orten aufzuhalten), die mir gut tun, wo ich mich wohl fühle, die mir Freude bereiten, an denen ich gute, positive, liebevolle, positiv-kraftvolle Energie tanken kann und wo ich aus ganzem, vollem Herzen Ja sagen kann zum Leben.

Ich sorge gut für mich, wenn ich mich bewusst mit der Energie von Ja auftanke.

Mit diesen Impulsen biege ich nun ein auf meinen neuen Weg – auf den Weg meines bewussten Ja Sagens. Ich lebe mein Leben bewusst und selbst-fokussiert – mit meiner Aufmerksamkeit bei meinem Herzensfeld, bei meinem Inneren Kind und bei meiner Selbstliebe.

Und so schaue ich nun, was das Leben für neue Überraschungen für mich bereit hält, die ich dann würdigen und bezeugen darf – denn es sind die Resultate meines jetzigen Erschaffens.

Und was genau erschaffe ich?

Ich sage von Herzen Ja zum Ja sagen – im Sinne der
Freude meines Herzens.

Danke.



Gefühle sind unser Anker – ein Impuls für unser Erwachen
Viele Menschen ärgern sich über ihre negativen Gefühle. Wir alle wünschen uns ein Leben in Leichtigkeit und Freude, in Liebe und Harmonie. Wieso bloß muss das Leben immer so schwer und anstrengend sein? – Hierfür gibt es einen Grund, denn unsere Gefühle sind unser Anker.

Negative Gefühle haben eine sehr wichtige Bedeutung und erfüllen eine existenziell wichtige Funktion in unserem Leben: Sie verankern uns hier auf dieser Erde. Ganz so wie ein Schiff einen schweren Anker zum Ankern verwendet, so benutzt unsere Seele schwere Gefühle als einen Anker für ihre Inkarnation hier auf Erden.

Schwere Gefühle sind unser Anker.
Wir als Seele sind luftig und leicht. Wir als Seele sind reine Energie. Und wir als Seele brauchen unbedingt einen schweren Anker, mit dem wir uns sicher im Irdischen verankern können, sonst würde jede Seele sofort wieder aufsteigen in den Himmel (wie ein mit Helium gefüllter Luftballon). Die Seele hat keine Chance, sich auf der Erde zu verankern, wenn alles leicht und schön ist. Unsere negativen Gefühle wie Angst, Wut, Trauer, Ärger, Schmerz, Leid, Frustration, Unwohlsein, Hadern, Enttäuschung, Opfersein und Unzufriedenheit sind wunderbar schwere Anker.

Diese schweren Anker sind für unsere Seele existenziell notwendig, damit unsere Seele hier auf der Erde inkarniert sein und inkarniert bleiben kann. Eine rundum glückliche Seele würde sterben, würde sofort wieder abheben, würde gleich wieder aufsteigen in den Himmel.

Dies ist nun absolut paradox, doch es ist so. Wenn die Seele kein Leid erfährt, dann fehlt ihr jeder Anker und sie schwebt einfach wieder auf und davon - nach Hause.

Wenn die Seele kein Leid erfährt, schwebt sie wieder davon.

Hierin können wir nun erkennen, weshalb Trauma und traumatische Situationen eine wichtige Bedeutung haben in unserem Leben. Sie ankern uns. Sie erden uns. Sie machen uns wunderbar schön schwer. Nur mit dieser Schwere ist der federleichten Seele ein Leben und ein Inkarniertsein hier auf der Erde möglich.

Unsere Gefühle sind unser Anker.

Je lichtvoller, leichter, heller, leuchtender, strahlender und heiliger die Seele ist, desto größer, gewaltiger, dramatischer und leidvoller muss das Trauma sein, um die Seele im Irdischen verankern zu können. Und das Trauma der Eltern, deren Energie bereits während der Schwangerschaft auf das heranreifende Kind übergeht, sorgt auf diese Weise bereits im Mutterleib dafür, dass die neue Seele genügend Halt findet hier auf Erden.

Müssen wir nun Angst haben, dass wir sterben, wenn wir glücklich sind?

Ja und nein.

Präsenz und Gegenwärtigkeit als neuer Anker.

Gefühle sind zwar ein gewaltig starker Anker, doch es gibt neben unseren Gefühlen auch noch einen zweiten Anker, mit dem wir uns hier auf der Erde verankern und erden können. Der zweite wirkungsvolle Anker ist Gegenwärtigkeit, Präsenz, Achtsamkeit und da sein im Hier und Jetzt. Vollkommene Präsenz ermöglicht uns das Freisein von Leid und das Weiterleben hier auf der Erde in dieser Inkarnation auch ohne Schmerz.

Eine solche bewusste Präsenz und Gegenwärtigkeit ist dem Neugeborenen natürlich noch nicht möglich. Deswegen ankert sich das Neugeborene über Schmerz und Leid. Und alle Menschen, die unbewusst sind, ankern sich ebenfalls über Schmerz und Leid und negative, schwere Gefühle hier auf der Erde und im Leben.

Schwere und negative Gefühle/Energien sind dabei tatsächlich nur für diejenigen Menschen wichtig, die unbewusst sind. In dem Moment, in dem wir Bewusstheit erlangen, können wir auf die negativen Gefühle verzichten und es darf einfach schön sein.

Was bedeutet es, präsent und gegenwärtig zu sein?

Präsent, gegenwärtig und ganz wach und da zu sein bedeutet, total anwesend im Hier und Jetzt zu sein. Es bedeutet darüber hinaus, mit unseren Sinnen all die vielen Sinneseindrücke sowie mit unserem Fühlen und Spüren die Energien und Schwingungen des gegenwärtigen Moments achtsam, bejahend, würdigend und wertschätzend wahrzunehmen und segnend zu bezeugen.

Hierbei ergibt sich nun eine kleine, große Schwierigkeit. Wir können nämlich auf zweierlei Arten und Weisen präsent und gegenwärtig sein: mit unserem Ego sowie mit unserem Geist (mit unserem Herzen).

Gegenwärtigkeit mit unserem Ego oder mit unserem Geist.

Wenn wir mit unserm Ego präsent und gegenwärtig sind, dann nehmen wir all unsere Gedanken sehr laut in uns wahr. Wir hören unsere sorgenvollen Gedanken, fühlen unsere Ängste, haben tausend Befürchtungen, grübeln, denken nach, machen uns Sorgen, hegen unsere Zweifel und kommen überhaupt nicht zur Ruhe. Wir haben einfach nur Stress innerlich. Mit unserem Ego und unserem Verstand bewerten und beurteilen wir andauernd alles, was wir wahrnehmen. Wir können nichts einfach so lassen und erlauben, wie es ist. Und dies stresst uns ungemein.
Daher ist mit präsent sein und gegenwärtig sein nicht unsere Ego-Ebene gemeint. Präsenz und Gegenwärtigkeit leben/praktizieren wir lieber/besser auf der Ebene unseres Geistes (unseres Herzens). Unser Geist ist Beobachter. Unser Geist ist Zeuge. Unser Geist nimmt einfach alles wahr und erlaubt und bezeugt und sagt „Ja“. „Es ist jetzt so.“

Unser Geist ist Frieden.

Sind wir präsent, wach, achtsam und gegenwärtig, so nehmen wir einerseits über unsere körperlichen Sinne alles wahr, was wir in diesem Augenblick wahrnehmen – und wir erlauben all diese Wahrnehmungen. Und wir fühlen und spüren andererseits drüber hinaus, was wir energetisch wahrnehmen und spüren. Und alles darf sein. Wir nehmen wahr, beobachten, bezeugen, würdigen, wertschätzen, bejahen und segnen. Fertig.

Achtsamkeit, Präsenz und Gegenwärtigkeit als unser neuer Anker.

Achtsamkeit, Präsenz, Gegenwärtigkeit und Wachsein sind ein super Anker für alle erwachten und bewussten Menschen, die sich über Schmerz und Leid erhoben haben.

Solange wir ein unbewusstes Ego waren, waren schwere und negative Gefühle wie Schmerz, Leid, Angst, Wut, Trauer, Enttäuschung, Frustration, Ärger und
Hadern unser Anker.

Sobald wir ein bewusster Geist sind, sind Achtsamkeit, Präsenz, Wachsein und Gegenwärtigkeit unser Anker.

Was bedeutet dies nun für uns?

Dies bedeutet: Wir brauchen uns nicht mehr um das Auflösen unserer negativen Gefühle zu kümmern. Sie werden sich a) nicht auflösen, solange wir noch unbewusstes Ego sind, weil wir sie ja als wichtigen Anker existenziell brauchen. Und sie werden sich b) ganz von alleine auflösen, wenn wir als bewusster Geist präsent, achtsam, wachsam und gegenwärtig sind.

Unser System prüft in jedem Augenblick, ob wir bereits hundertprozentig sicher achtsam, präsent, wach und gegenwärtig sind. Und wenn es uns noch an Achtsamkeit und Präsenz fehlt, dann gleicht unser System dies automatisch durch Leid und Schmerz aus.

Schmerz und Leid ankern uns sicher, solange wir noch unsicher sind im Achtsamsein und im Präsentsein.

Wir können uns auf unser Präsentsein konzentrieren.

Die wirklich gute Botschaft ist: Wir brauchen uns wirklich nicht mehr um all unsere negativen, schweren, unschönen, nervigen Gefühle zu kümmern. Wir können sie jetzt einfach als unseren sicheren Ego-Anker erkennen, anerkennen, wertschätzen und würdigen. Und wir können diese Zusammenhänge jetzt erfassen, begreifen, erkennen und anerkennen. Wir verstehen, dass die negativen und schmerzhaften Gefühle uns liebevoll dienen. Wir begreifen, dass sich die negativen, schweren Gefühle/Energien automatisch und ganz von alleine auflösen und aus unserem Leben entfernen werden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Und sie werden dann nicht mehr gebraucht, wenn wir Achtsamkeit, Präsenz, Wachsein und Gegenwärtigkeit perfekt beherrschen und in jedem Augenblick praktizieren. Diese neuen Tugenden müssen uns sozusagen in Fleisch und Blut übergehen.

Wir tun also gut daran, uns auf das Üben und Trainieren unserer Achtsamkeit und Präsenz zu konzentrieren. Dies ist ein tolles, großartiges, positives und schönes Vorhaben, zu dem wir uns jetzt motiviert fühlen dürfen.

Gefühle sind unser Anker.

Achtsamkeit, Präsenz, Gegenwärtigkeit und Wachsein als unser neues Ziel, unser neues Vorhaben und unser neues Projekt.

Und all die schweren Anker und negativen Gefühle, Energien, Konflikte und Probleme in unserem Leben
lösen sich dann ganz von alleine auf . . .

Präsenz, Achtsamkeit und Gegenwärtigkeit als unser Schlüssel hin zu einem glücklichen, leichten, schönen Leben voll Liebe, Licht, Freude und Frieden . . .

Herrlich . . .
Wundervoll . . .

Danke . . .