Für das Wort Ich gibt es mehr als nur eine Bedeutung. Es gibt mein Menschsein-Ich, mit dem ich hier als Mensch auf der Erde lebe (mein körperliches Ich). Und es gibt mein Seins-Ich, mein feinstoffliches Ich, mit dem ich pures Sein bin, reine göttliche Liebe beziehungsweise universale Bewusstheit. Mit meinem Seins-Ich kann ich jedoch nicht fühlen oder denken. Als Seins-Ich bin ich reine Liebe und kann mich nicht erfahren. Mit meinem Seins-Ich kann ich nur eines: gewahr sein. Wenn nun alles Liebe ist und wenn es nichts anderes als Liebe gibt, wie könnte sich Liebe dann in sich selbst erfahren? Ein Ding der Unmöglichkeit. Dies ist genauso unmöglich, wie man eine tolle Beamer-Show in strahlendem Sonnenlicht nicht erkennen kann. Damit man etwas erfahren oder erkennen kann, braucht es einen Gegensatz (den dunklen Kinosaal). Und es gibt noch ein Problem: Wer soll sich erfahren? Wenn alles Liebe ist, wie kann die Liebe sich selbst erfahren, wo sie doch alles ist. Damit die Schöpfung beziehungsweise die göttliche Liebe sich selbst erfahren kann, brauchte es einen Trick. Der Mensch mit einem denkenden Ego musste her. Und seine Existenzgrundlage ist der Trick des Vergessens. Das Ego ist reine, göttliche Liebe, die vergessen hat, dass sie Liebe ist. Und hierdurch nimmt sich das Ego als getrennt von der Liebe wahr und kann die Liebe erfahren, ohne dass es sich selbst als Liebe erkennt. Das Ego ist der dunkle Kinosaal in dem der Film des Lebens läuft. Ein einmalig genialer Einfall in der göttlichen Schöpfung! Die Menschen sind in diesem Projekt (bzw. „Spiel des Lebens“) Seelen, die bereit sind, ihr Liebe-Sein zu vergessen und Erfahrungen zu sammeln, wie es sich anfühlt, sich als getrennt von der Liebe wahrzunehmen. Die wichtigste Spielregel ist: Du vergisst wirklich alles! Und der „Vergessens-Zauber“ ist so stark, dass Du Dich auch mit den allergrößten Bemühungen nicht mehr an Deinen Ursprung, an Dein Liebe-Sein, erinnerst, selbst wenn alles um Dich herum Dich darauf hinweist.