Neues zu Adam und Eva
In unseren Geschichten, Märchen und Mythen wird die Ge-schichte von Adam und Eva und vom Baum der Erkenntnis immer wieder erzählt. Es waren einmal vor langer Zeit zwei reine Seelen im Paradies. Gott hatte sie selbst erschaffen und sie lebten dort als eins mit den Tieren und mit allem seienden Leben. Es waren ein Mann und eine Frau und sie hießen Adam und Eva. Im Paradies war alles schön und rein. Die Kirche lehrte uns, dass Gott zu Adam und Eva gesagt haben soll, sie dürften nicht vom Baum der Erkenntnis na-schen, die Schlange habe Adam und Eva verführt und überredet. Ich sehe das etwas anders. Auch die Schlange ist integrer Bestandteil von Gottes vollkommener Schöpfung. Es ist absolut unmöglich, dass die Schlange etwas tut, was nicht zu Gottes Plan gehört. Ansonsten wäre die Schlange ja raffinierter als Gott. Ich erzähle Dir daher heute eine neue Geschichte und die geht so: Gott selbst hat im Paradies zwei Bäume gepflanzt. Der eine von ihnen war der Baum der Erkenntnis, ein Apfelbaum. Wer von seiner Frucht isst, erkennt sich selbst und erlangt Bewusstsein. Und genau dies war Gottes Plan. Es war Gottes Absicht, dass wir Menschen uns unser selbst bewusst werden. Damit erlangten wir ein höheres Bewusstsein als die Tiere und Pflanzen. Wir wurden uns unser selbst bewusst und erlangten Selbstbewusstsein. Mit diesem Schritt fühlten wir uns nun nicht mehr eins mit allem, sondern wir trennten uns ab. Aus dem Alleins wurde ein Ich und ein Du. Und mit diesem ‚Ich und Du‘ entstand ein ‚ich bin anders als Du‘, ein ‚wir sind verschieden‘. Und dies ist kein Fluch, sondern eine Gnade, die Gnade des sich selbst Erkennens und lieben Könnens. Dies ist die Voraussetzung dafür, den anderen lieben zu können. Es ist überhaupt die Voraussetzung für Lieben können. Denn zuvor war Liebe einfach Sein. Erst durch die Trennung und das Erlangen von Bewusstsein ist es möglich, dass ein Ich ein Du liebt, und dass ein Ich sich selbst liebt. Vorher konnte das Ich weder sich noch andere lieben, weil es kein Ich gab.