Meine eigene Schöpferkraft
Unsere Ego unterliegt seinem Glauben an seine Kleinheit, seinen Mangel und sein Unfähigkeit. Und da das Ego als solches nur ein Aspekt der gesamten göttlichen Schöpfung bzw. des Universums ist, ist seine/Dein/unsere Wahrnehmung auch richtig. Was wir alle vergessen haben, das ist, dass wir nicht alleine sind, sondern Teil des Ganzen. Wir können dies mit unserem Körper vergleichen: Stell Dir einfach vor, wie die fünf Finger unserer Hand fünf Menschen sind, fünf Egos. Jeder ist anders. Der eine Finger ist kleiner, der andere länger, der nächste dicker. Alle Finger nehmen sich als getrennt von den anderen Fingern wahr – und das sind sie ja auch – ganz offensichtlich. Und doch hängen sie alle an dem einen, gleichen Körper dran. Dies wiederum nehmen sie gar nicht bewusst wahr. Jeder einzelne Finger kann in der Tat nichts Großes wuppen in dieser Welt. Was kann ein Zeigefinger schon tun außer zeigen. Was kann der Daumen alleine schon anpacken oder greifen – nichts! Erst im Zusammenspiel gelingt ihnen Großes. Und dann sind da noch die Finger von der anderen Hand, die ebenfalls auch am gleichen EINEN KÖRPER dranhängen. Und diese Finger der anderen Hand werden als NOCH VIEL seperater und getrennt wahrgenommen als die Finger der einen Hand unter sich. Und so wie ich der „Gott“ meines Körpers bin mit allen Fingern, Rumpf und Armen und Beinen, so ist „Gott“ der Gott des „Körpers des Lebens“ oder des „Körpers der universalen Schöpfung“. Und der Witz an der Sache ist nun: Wenn der kleine Finger eine Idee hat, was er gerne bewirken wollen würde, wie könnte es ihm gelingen, mit dem gesamten System zu kommunizieren? Oder anders herum: Wenn die Regierung des Gesamtsystems etwas vor hat, wie gelingt es ihr, jeden einzelnen Finger zur bereitwilligen Mitarbeit zu motivieren? Bockige, widerspenstige, eigensinnige, störrische Finger sind da wenig hilfreich. Hier ist Hingabefähigkeit gefragt. Ich als Mensch (Finger) brauche eigentlich gar nichts eigenes (egoistisch) zu wollen. Es genügt völlig, wenn ich meine Ohren fein spitze und sensibel wahrnehme, welche Signale, Impulse und Wünsche das Gesamtsystem gerade hat. Und dann geht es genau um Deine Frage: WOHER wissen wir als Menschen (Finger), was die Existenz, die das Universum wirklich erschaffen hat, von uns möchte? Und woher weiß der Finger, was der Mensch will? Der Finger hat keinen eigenen, freien Willen! Deswegen empfängt er die Nervenimpulse ohne Wiederstand. Und warum wissen wir Menschen nicht, was zu tun ist? Weil wir „als Finger des Universums“ einen eigenen, freien Willen haben, mit dem wir selbst etwas machen KÖNNEN – aber nicht zwangsläufig müssen. An diesem Punkt dürfen wir nun freiwillig entscheiden: „Mein freier Wille ist es, der Existenz, die das Universum erschaffen hat, bereitwillig und voll Hingabe zu dienen. DIES ist mein einziger freier Wille und von nun an diene ich dem Höheren und lasse mich bereitwillig von dieser universalen Lebensenergie führen, lenken und leiten. Meine eigenen Ego-mäßigen Vorstellungen gebe ich jetzt ab. Ich lasse sie jetzt los, und ich horche auf die Impulse, die aus meinem inneren Herzensfeld heraus in mir aufsteigen.“ Und dies funktioniert am besten, in dem ich still werde/bin, nur meinen Atem beobachte, wie ich ruhig ein- und ausatme. Es ist so ähnlich wie meditieren. Ich werde/bin gedankenleer, will NICHTS und lausche nur in meine innere Stille hinein. Und nach dort ausgerichtet empfange ich die in mir aufsteigenden Bilder, Impulse und Energie bereitwillig und gerne. Dies ist Selbstliebe. Und dies ist Handeln im Einklang mit der Existenz/Energie, die das Universum erschaffen hat. Und dies hat nichts mit dumm oder schlau zu tun, sondern allein mit innerer Offenheit. Wer nicht ganz dicht ist, kommt hier deutlich einen Schritt weiter! Und dies meine ich ernst, denn wer ganz dicht ist, der orientiert sich sehr eng und starr an den gesellschaftlichen Erwartungen, Vorstellungen, Normen, Regeln und Gesetzen. Wer ganz dicht ist, ist sehr brav und artig und angepasst, doch angepasst an das Außen, an die feststoffliche Ego-Welt, nicht an das eigene Innen, an die Wünsche und Bedürfnisse des Inneren Kindes, an die feinstoffliche Welt der eigenen Intuition. Wer nicht ganz dicht ist, erlaubt sich etwas, wo die anderen die Nase rümpfen und was sie verurteilen. Von Robert Betz gibt es das sehr schöne Buch: Willst Du normal sein oder glücklich?“ Das kann ich sehr empfehlen …