Freie Entfaltung der Persönlichkeit
Wo finden wir den Raum für die freie Entfaltung unserer Persönlichkeit?

Normalerweise sollte unsere Familie der Raum sein, in dem wir uns frei entfalten können. Doch war die Familie unserer Kindheit dieser Raum, in dem wir uns frei entfalten konnten/durften?

Und im größeren Zusammenhang sollte die Gesellschaft, in der wir leben, der Raum sein, in dem wir uns frei entfalten können/dürfen. Die Gesellschaft ist sozusagen unsere Familie im weiteren Sinne. Und hierzu gehören auch die Kultur und die Religion, mit deren Werten wir es zu tun haben. Bieten uns Gesellschaft, Kultur und Religion die perfekten Rahmenbedingungen, um uns in unserem Sosein optimal und frei entfalten zu können?

Und wenn nicht, warum nicht?

Die meisten Menschen sind in ihrer Kindheit in der Familie, in der sie aufwuchsen, sowie in der Gesellschaft, Kultur, Religion, in der sie lebten, mit Rahmenbedingungen konfrontiert, die sie begrenzen, reglementieren, einschränken, limitieren, bremsen, blockieren und beeinträchtigen. Unter anderen, besseren Voraussetzungen könnten und würden wir uns und unser Potenzial vollkommen anders und freier entfalten und zum Ausdruck bringen.

Insbesondere in den Zeiten der Corona-Krise sind wir mir verstärkten Einschränkungen, Reglementierungen, Geboten und Verboten konfrontiert. Wir müssen uns an die Regeln halten, die andere Menschen sich (zu unserem Wohle) ausgedacht haben und deren Nichteinhaltung für uns ernsthafte und äußerst unangenehme Folgen hat. Wir werden bestraft, sanktioniert und bekommen die Folgen unserer Nichtbefolgung am eigenen Leibe schmerzhaft zu spüren.

Dieses Erleben ist im Grunde genommen eine Wiederholung unserer Kindheitssituation. Auch als wir Kind waren, mussten wir den Ansagen von Mama und Papa gehorchen, sonst gab es Ärger. Doch als Kinder waren wir unbewusst und haben uns mit den Regeln, die unsere Eltern aufstellten, irgendwie arrangiert.

Um heute als erwachsener Mensch heil durch diese Krise zu kommen, müssen wir uns also ebenso wie damals als Kind unbewusst, automatisch und folgsam an alle Regeln halten. Obgleich unser Körper groß gewachsen ist, wiederholen wir dieselben Erfahrungen wie damals als Kind. Und wir bemerken dies nicht einmal, weil wir ja unbewusst sind, folgsam und brav.

Würden wir bewusst sein, so bekämen wir ein Problem. Und würde es schwer fallen, uns Regeln anzupassen und unterzuordnen, die nicht mit unseren eigenen, inneren Werten und Vorstellungen übereinstimmen. Indem wir uns seelisch „weg machen“, bemerken wir unsere eigenen, inneren Original-Werte und Wahrheiten nicht und übernehmen unbewusst die übergestülpten Werte, Wahrheiten, Ansagen und Reglementierungen „der anderen“ - in diesem Falle der Wortführer, der Regierung, der Medien, der Mainstream-Medien und der „Fachleute“. Hierbei übersehen wir völlig, dass niemand anders ans wir selbst Fachmann/Fachfrau für unser eigenes Leben sein kann. Ebenso wie als Kind, glauben wir auch heute noch, dass „die anderen“ besser als wir selbst wüssten, was für uns gut, gesund und richtig ist.

Blicken wir nun einmal in die Geschichte der Menschheit zurück, so müssen wir feststellen, dass Leid und Schmerz und Krankheit und Tod allzeit stete Begleiter des Menschseins waren. Auch die Menschen im Mittelalter und vor dem Mittelalter und in der Steinzeit konnten sich eben nicht einfach so frei entfalten. Sie waren stets mit den äußeren Rahmenbedingungen, der Natur und der Vergänglichkeit der Formen konfrontiert. Nichts im Leben ist so beständig wie der ewige Wandel.

Dies würde nun im Umkehrschluss bedeuten, dass wir unsere eigene, freie Entfaltung paradoxerweise durch unser Begrenztsein erfahren. Als Seele sind wir freie Entfaltung pur. Doch als Seele können wir nichts körperlich erfahren. Und als Menschen mit einem Körper erfahren wir unsere freie Entfaltung, indem wir ständig an Grenzen und Limitierungen stoßen. Nur hierdurch werden wir uns unserer selbst bewusst.

Genau genommen können Enttäuschungen immer nur dort entstehen, wo wir in unserem Geist (in unserer Fantasie) bereits vor einem uns beschränkenden/frustrierenden Ereignis weit über das aktuelle Geschehen hinaus gewachsen sind. In unseren Vorstellungswelten (im Seelischen) hatten wir uns bereits viel weitere und größere und schönere Szenarien ausgemalt.

Die freie Entfaltung unserer Persönlichkeit ist also auf der Ebene des Geistigen tatsächlich frei, offen und ewiglich weit. Auf der Ebene unserer Seele können wir uns in unserer Fantasie alles vorstellen, sehen und genießen. Lediglich auf der Erfahrungsebene, auf der Ebene unseres Körpers, im Weltlichen erleben wir Begrenztheit, Limitierung und Enge. Und so erleben wir stets beides und auch noch gleichzeitig jeweils auf verschiedenen Ebenen.

Dies umzudrehen wäre absurd. Begrenztheit auf der Ebene des Seelischen/Geistigen zu erleben/erfahren und unendliche Möglichkeiten auf der Ebene des Körperlichen (in der Welt der Formen) macht keinen Sinn. Unendliche Möglichkeiten im Geistig-Seelischen und Begrenztheit im Körperlichen macht hingegen schon Sinn. Erst durch diese Grenzen werden Erfahrungen überhaupt möglich, denn jede Grenze stellt einen Kontaktpunkt da, an dem wir uns selbst und das Leben zu spüren kriegen. Ohne Grenzen/Limitierungen wäre ein sich selbst fühlen/spüren niemals möglich.

Gibt es nun eine Möglichkeit, unsere Grenzen zu verschieben und zu erweitern?

Ja, grundsätzlich natürlich schon. Doch das Ergebnis wird immer das Gleiche bleiben. Wir werden immer wieder an diejenigen Punkte stoßen, an denen es nicht weiter geht, an denen wir mit Grenzen konfrontiert sind, an denen wir stecken bleiben, an denen wir Blockaden spüren, an denen wir vor einem Problem stehen, an denen wir frustriert und verärgert sind. Denn genau diese Kontaktpunkte sind diejenigen Situationen, in denen das Leben für uns zu einer Erfahrung wird. Ohne diese Grenzerfahrungen würden wir das Leben einfach nicht als Leben erfahren. Wir wären zwar frei, könnten aber nicht einmal unser Freisein erfahren, weil es keinen Kontaktpunkt, keine Grenze, keine Limitierung mehr gibt.

Die große Herausforderung ist also vielmehr, einen befriedigenden neuen Umgang mit Grenzen und Limitierungen, Blockaden und Reglementierungen zu finden. Doch jeder Erfahrung liegt von Natur her nun mal ein Unbefriedigtsein, eine Frustration, ein Ärgernis zugrunde. Selbst wenn wir eine Gipfelerfahrung erleben und auf einen hohen Berggipfel steigen, können wir die wundervolle Aussicht, die Weite, die Freiheit und das Gefühl von „etwas geschafft haben“ nur genießen, weil wir zuvor Anstrengungen, Mühsal und Strapazen in Kauf genommen haben.

Das Besondere bei einer solchen Gipfelbesteigung ist, dass wir die Anstrengungen, das Mühsal und die Strapazen freiwillig und bereitwillig eingegangen sind. Wir haben sie aus freien Stücken auf uns genommen. Hingegen widerfahren uns in unserem Lebensalltag allzu oft Situationen, in denen wir unfreiwillig mit Anstrengungen, Mühsal und Strapazen konfrontiert sind. An diesem Punkt könnte es also sinnvoll sein, sich freiwillig und bereitwillig Herausforderungen zu stellen und die dazu gehörigen Anstrengungen, das Mühsal und die Strapazen bewusst in Kauf zu nehmen. Möglicherweise ersparen wir uns hierdurch ein weiteres, unangenehmes Überraschtwerden mit problematischen Lebenssituationen.

Schauen wir uns unser Leben an, so können wir feststellen, dass es viele verschiedene Lebensbereiche gibt, zum Beispiel Familie, Partnerschaft, Beruf, Finanzen, Wohnen, Soziales, Mobilität, Hobby und Freizeit, Gesundheit, Ernährung, Orte an denen wir uns gerne aufhalten. Und wir können feststellen, dass es bestimmte Bereiche gibt, da nehmen wir gerne Anstrengungen, Mühsal und Strapazen auf uns und es gibt andere Bereiche, da vermeiden wir Anstrengungen, Mühsal und Strapazen. In denjenigen Lebensbereichen, in denen wir Anstrengungen, Mühsal und Strapazen freiwillig und bereitwillig in Kauf nehmen und sogar aktiv anpacken, erleben wir keinerlei „böse Überraschungen“. Lediglich in denjenigen Lebensbereichen, in denen wir Anstrengungen, Mühsal und Strapazen möglichst vermeiden, ereilen sie uns in unerwünschter Weise ganz unverhofft. Ja, sie scheinen uns schier zu verfolgen, je mehr wir versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen.

Hier könnten wir also etwas verändern.
Doch was?

Und da müssen wir möglicherweise feststellen, dass wir in einigen Lebensbereichen sehr leicht wissen, wie wir Herausforderungen anpacken und Anstrengungen, Mühsal und Strapazen auf uns nehmen können, und in anderen Lebensbereichen wissen wir gar nicht wirklich, wie Herausforderungen aussehen könnten und welchen Anstrengungen, welchem Mühsal und welchen Strapazen wir uns freiwillig und bereitwillig aussetzen könnten. Es hat uns niemand beigebracht. Unsere Eltern (und die Gesellschaft) waren uns während unserer Kindheit möglicherweise kein Vorbild und kein Lehrer.

Oder es verhält sich noch anders: Wir können leicht erkennen, dass wir in einigen Lebensbereichen, in denen wir heute Herausforderungen leicht annehmen und Anstrengungen, Mühsal und Strapazen bereitwillig auf uns nehmen, damals keine Vorbilder hatten. Es gibt Lebensbereiche, die eroberten wir uns aus uns selbst heraus ohne Vorbilder. Dadurch, dass wir in unserer Kindheit keine Vorbilder hatten, haben wir nicht gelernt, „wie man es macht“. Und somit ist dieser Lebensbereich noch frei und unkonditioniert. Uns wurde weder „falsch“ noch „richtig“ beigebracht. Wir können und dürfen uns tatsächlich frei entfalten. Wir geraten mit den Werten und Normen unserer Eltern in keinen inneren Konflikt, weil sie uns nichts vorgelebt und nichts beigebracht haben.

Nur in denjenigen Lebensbereichen, in denen unsere Eltern versucht haben, etwas beizubringen und uns ihre Werte zu vermitteln, können wir heute eben nicht mehr frei aufspielen, weil ständig die Energien und Bewertungen von „falsch“ und „richtig“ von unseren Eltern mit einfließen. Die freie Entfaltung unserer Persönlichkeit fällt uns also immer dort besonders leicht, wo wir noch ein weißes, unbeschriebenes Blatt sind, wo wir nicht konditioniert wurden und wo wir keine Werte, Gebote und Verbote verinnerlicht haben (oder wo unsere Eltern uns freiheitlich erzogen und entsprechend unseren individuellen Gaben, Fähigkeiten, Talenten und Qualitäten gefördert haben).

Und besonders bekommen wir die Ansichten, Werte und Normen unserer Eltern natürlich in den Bereichen Partnerschaft und Familie sowie Beruf und Finanzen zu spüren. Wer kann sich hierbei schon wirklich frei von den Werten, Bewertungen und Urteilen seiner Eltern fühlen?

Die spannende Frage ist nun also: Wie können wir uns auch in denjenigen Bereichen frei entfalten, in denen uns bisher die Werte, Normen, Bewertungen, Urteile, Prägungen und Konditionierungen unserer Eltern uns prägten? Wir können wir uns befreien? Wie können wir uns in allen Lebensbereichen so frei fühlen, wie in denjenigen Bereichen, in denen uns unsere Eltern keine Vorgaben machten und keine Vorbilder waren?

Und da unser Geist ein sehr kraftvolles Werkzeug ist, können wir uns hier an dieser Stelle der Kraft unseres Geistes bedienen und die alten Stricke und Verbindungen einfach durchtrennen und abschneiden. Es genügt, sich innerlich vorzustellen, wie wir mit einer Schere oder einem (heiligen) Schwert die Verbindungsstricke zu (unserer Identifikation mit) den Werten, die uns von unseren Eltern vermittelt wurden, durchtrennen.

Parallel zu den Durchschneiden können wir im Akt des sich selbst Befreiens unseren Eltern und auch den Werten und den Verstrickungen danken. Wir dürfen Dankbarkeit in uns spüren und bewusst und aktiv schwingen lassen, wie uns diese Werte, diese Gebote und Verbote und diese Verbindungen und Anbindungen in unserem zurückliegenden Leben gedient haben. Sie haben uns behindert, blockiert, beeinträchtigt, zurück gehalten, limitiert, begrenzt und uns klein gehalten. Für diese Erfahrungen können wir nun bewusst dankbar sein, auch wenn sie negativ scheinen.

Doch sie sind nur solange negativ, wie wir uns nicht über sie erhoben haben. Jetzt, wo wir es uns erlauben, mit einem magischen Schwert diese Limitierungen zu durchtrennen und uns über die zu erheben, können wir sie als wertvolle Erfahrung auf der Negativ-Waagschale würdigen. Und nun dürfen wir (endlich) erfahren, wie sich unsere Positiv-Waagschale mit herrlichen, wundervoll-schönen Erlebnissen füllt und anreichert. In unserer Fantasie und in unserem Spüren ist schon jetzt alles da. Unser gesamtes, universales, göttliches Potenzial der Liebe steht uns jetzt frei zur Verfügung. Wir dürfen groß sein. Wir dürfen (vor uns selbst) groß in Erscheinung treten und ein reich und überreich erfülltes Leben mit positiven Energien genießen. Es darf und es muss nun den Ausgleich zu den über Jahre hinweg angesammelten negativen Erfahrungen geben.

Und das Schöne ist: Das Schöne darf nun einfach da sein. Es darf nun einfach in uns schwingen. Es darf nun einfach in unser Leben einfließen. Die Anstrengungen, das Mühsal und die Strapazen der Bergbesteigung haben wir all die Jahre unbewusst auf uns genommen. Es ist nun getan. Es ist erlebt. Es ist erfahren. Es ist erlitten. Es ist vollbracht. Anstrengungen, Mühsal und Strapazen liegen bereits hinter uns. Wir haben sie freiwillig und bereitwillig unbewusst erlitten, erlebt, erfahren und gefühlt.

Was nun vor uns liegt, ist der Lohn unserer Anstrengungen, des Mühsals und der Strapazen. Wir dürfen nun die Früchte unserer Arbeit ernten. Und sie fallen einfach in unseren Schoß. Wir brauchen noch nicht einmal aufstehen, um die zu pflücken.

Die Energien unserer Eltern haben uns perfekt blockiert und uns von unserem göttlichen Potenzial getrennt. Dies geschah voll automatisch. Wir selbst haben als Seele ganz bewusst diese Eltern und diese Familie gewählt, weil wir dort zuverlässig die optimale Blockade-Energie erhalten und erfahren würden. Dies ist das Geheimnis dieser Schöpfung: Unsere Eltern (und teilweise auch unser derzeitiger Partner) blockierten optimal unser Potenzial, damit wir uns als „einfacher, normaler Mensch“ erleben und erfahren konnten/durften. Wer will denn schon von Kindesbeinen an ein Heiliger sein? Das macht doch keinen Spaß!

Jetzt, da wir auf unserem spirituellen Weg des Geist-Werdens schon ein paar Schritte gegangen sind, haben wir nun so viel Bewusstseins-Bewusstsein (Bewusstheit) erlangt, dass wir in der Lage sind, uns selbst als heilig wie auch gleichzeitig als Ego-Mensch wahrzunehmen und anzuerkennen. Wir sind eben beides zugleich:

Wir sind Geist und Ego.
Wir sind Herz und Verstand.
Wir sind Spüren und Denken.
Wir sind Intuition und Kognition.
Wir sind Innen und Außen.

Die freie Entfaltung unserer Persönlichkeit beginnt also jetzt. Die Erkenntnis um diese Aspekte dieser Schöpfung hat uns nun wieder eine neue Tür eröffnet. Und indem wir Kraft unseres Geistes die Verstrickungen durchtrennt haben, sind wir bereits durch die Tür hindurch geschritten und stehen nun „in einem neuen Land“, in einer „neuen Welt“, in einer neuen Energie-Dimension. Wir haben die Ebene gewechselt. Wir haben unsere bisherige energetische Ebene verlassen und eine neue energetische Ebene betreten. Einfach so.

Wir sind unserer eigenen inneren „Neuen Ordnung“, der Ordnung unseres Herzensfeldes, der Ordnung unserer Selbstliebe, wieder einen Schritt näher gekommen.

Wie sich diese energetische Veränderung nun in unserem Alltag zeigt, das werden wir erfahren. Es lässt sich gar nicht vermeiden, es zu erleben. Wir werden es erfahren. Wir werden es am eigenen Leibe zu spüren bekommen - in positiver Art und Weise.

Die freie Entfaltung unserer Persönlichkeit ist uns nun erlaubt - in allen Bereichen. Die Gebote und Verbote, die Werte und Normen, die Reglementierungen und Begrenzungen, die Bewertungen und Urteile unserer Eltern sind durchtrennt und aufgehoben. Wir sind frei.

Und wir dürfen uns nun frei in Freiheit entfalten, erfahren und erleben …

Ja.

Danke.