Wie geschieht Heilung?
Alle Menschen, die krank sind und Schmerzen leiden, sehnen sich nach Heilung. Doch wie kann Heilung überhaupt geschehen?
Was ist kaputt?
Und was soll wieder heil werden?
Kaputt kann nur „Etwas“ sein - also eine Form. Die universale, reine, göttliche, feinstofflich-formlose Liebe kann niemals krank oder kaputt sein, weil sie nicht „Etwas“ ist. Sie ist keine feste Form, sondern formlose Energie.
In unserer Essenz sind wir Liebe.
In unserer Essenz sind wir also heil.
Und in unserer Essenz sind wir auch dann heil, wenn wir körperlich krank sind.
Wir sind also gleichzeitig krank/kaputt und gesund/heil.
Ein wunderbares Paradoxon.
Kaputt/krank können wir nur auf der Ebene unserer Form, unseres Körpers und unseres Ego sein. Dabei gilt, dass dem Außen stets und immer und überall das Innen voraus geht. Dies bedeutet, dass wir zuerst innerlich - also seelisch - krank bzw. aus dem Gleichgewicht gekommen sein müssen, bevor sich unser innerer Zustand im Außen manifestiert hat. Und da im Feststofflichen die „Trägheit der Masse“ gilt, müssen wir über eine lange Zeit im Innen eine energetische Schieflage erlitten haben, bis sich diese Dysbalance eines Tages im Außen, im Körperlichen, in Form von Krankheit und Schmerz zeigt.
In unserer Essenz, in unserem Sein, in unserem tiefsten Innen sind wir stets und immerdar heil und gesund. Unsere Krankheit entstand durch die Einflüsse/Energien, die von außen auf uns einwirkten. Wir können also sagen: Das Außen machte uns krank. - Doch dies stimmt auch nur zur Hälfte.
Weil jeder Mensch über andere, verschiedene und individuell ganz unterschiedliche Lebensbewältigungsstrategien und Gefühlsverarbeitungskompetenzen verfügt, machen nicht alle äußeren Umstände alle Menschen in der gleichen Art und Weise krank, sondern das, was den einen krank macht, kratzt den anderen kein bisschen. Und das, was den anderen umhaut, tangiert und selbst vielleicht nicht einmal perifer. Jeder Mensch reagiert auf die äußeren Rahmenbedingungen, Situationen und Lebensbedingungen unterschiedlich.
Das Außen macht uns krank, doch nicht in seiner Absolutheit, sondern wie wir innerlich auf das Außen reagiert haben, das machte uns krank. Dies bedeutet, eigentlich macht nicht das Außen uns krank, sondern unser Innen macht uns krank. Genau genommen macht uns krank, wie wir innerlich auf die äußeren Umstände reagiert haben.
Und hier tritt nun ein besonderes Phänomen zutage. Wir Menschen sind empathische Wesen. Intuitiv und voll automatisch nehmen wir die Energie der Menschen um uns herum wahr und auf. Wir sind wie ein „Radio-Empfangsgerät“. Und als Kinder haben wir im Zusammenleben mit unseren Eltern die Energien unserer Eltern in uns aufgenommen. Wir haben die Verhaltensweisen, Vorstellungen, Erwartungen, Haltungen, Werte und Normen, Regeln und Verbote unbewusst übernommen und verinnerlicht. Unser eigenes Ego war bei unserer Geburt wie ein leerer Eimer. Und dieser leere Eimer wurde im Laufe unserer Kindheit mit eben diesen Fremdenergien unserer Eltern gefüllt. Heute prägen uns all diese Konditionierungen und Glaubenssätze und wir identifizieren uns mit diesem Eimer voll Fremdenergien und nennen ihn ICH oder Ego.
Entsprechend den Vorbildern unserer Eltern haben wir auch gelernt, mit bestimmten Lebenssituationen umzugehen. Wir als Kind, als Herzensfeld, als Liebe hätten uns in einigen Situationen vielleicht gerne anders verhalten, doch unsere Eltern sowie die Norm der Gesellschaft verlangten von uns ein angepasstes Verhalten. Damals als Kind durften wir also nicht so handeln, nicht so reagieren und nicht die Lösungen leben, wie wir es aus unserem Herzen, mit unserem Inneren Kind gerne getan hätten. Und dieses ständige sich selbst Verraten machte uns seelisch krank und manifestierte sich schließlich in unseren Kinderkrankheiten.
Heute sind wir nun erwachsen. Doch die Muster unserer Kindheit leben nach wie vor in uns fort, weil wir uns bis heute unbewusst mit ihnen identifizieren. Treffen wir nun auf einen Partner, so begegnen wir auch den Energien, dem Ego, den Werte und den Vorstellungen von ihm/ihr. Diese Energie sind auch wieder Fremdenergien. Entweder sind es noch wieder andere Fremdenergien und unterscheiden sich von unseren verinnerlichten Ego-Fremdenergien unserer Eltern. Oder sie schwingen gleich mit uns. Oder sie schwingen so ähnlich wie unser Herzensfeld, unterscheiden sich aber von unseren verinnerlichten Ego-Energien.
Die Energien unseres Partners können uns also entweder nochmals weiter weg von uns selbst führen oder uns in uns selbst bestätigen oder wieder zurück zu uns führen - was sich aber falsch und krank anfühlt, da wir uns ja nach wie vor mit den Fremdenergien unserer Eltern identifizieren. Und natürlich kann es auch sein, dass wir die Fremdenergien unserer Eltern inzwischen ausgetauscht haben gegen die Fremdenergien unseres Ex-Partners, und nun treffen die Energien unseres Ex auf die Energien unseres aktuellen Partners. Da im Feinstofflichen keine Labels und keine Etiketten zu erkennen sind, müssen wir raten und spüren.
Jedes Gefühl von „sich innerlich verraten müssen“ macht uns auf Dauer seelisch und mit der Zeit auch körperlich krank. Hierbei ist es egal, ob wir unsere Ego-Identifikation verraten oder unser Inneres Kind. Verraten wir unsere aktuelle Ego-Identifikation und unser Inneres Kind, so werden wir sozusagen gleich doppelt krank. Selbstverrat macht krank.
Die Art und Weise wie wir uns in unserer Partnerschaft/Familie verhalten bestimmen nicht wir selbst frei und echt, sondern unser Verhalten wird maßgeblich bestimmt durch die unbewusst in uns schwingenden Energien. Und in einer Beziehung schwingen eben die Ego-Energien unseres Partners in uns. Und entsprechend verhalten wir uns so, wie es den Ego-Programmierungen unseres Partners entspricht. Genau genommen verhalten wir uns als Mann unserer Partnerin gegenüber so, dass wir bei ihr ähnliche Gefühle auslösen, wie die Mutter unserer Partnerin in ihrer Kindheit bei ihr ausgelöst hat. Und als Frau verhalten wir uns unserem Partner gegenüber so, dass wir bei ihm sehr ähnliche Gefühle auslösen, wie der Vater unseres Partners in seiner Kindheit bei ihm ausgelöst hat. Ziemlich über Kreuz und verdreht - und dies kann dann schon mal krank machen …
Damals als Kind ist es uns nicht gelungen, uns über unsere Eltern und über die Gefühle, die sie in uns ausgelöst haben, zu erheben, und dies machte uns krank. Wenn es uns heute als Erwachsener ebenfalls nicht gelingt, uns über dieselben Gefühle, die schon damals unsere Eltern in uns ausgelöst haben, zu erheben, dann macht uns dies heute nochmals krank.
Als Kind konnten wir uns nicht erheben, weil wir in einer Abhängigkeitsbeziehung zu unseren Eltern standen. Heute könnten wir uns sehr wohl über die Gefühle erheben, die unser Partner in uns auslöst, weil wir erwachsen und frei und eigenständig sind. Doch oftmals fühlen wir uns eben doch irgendwie emotional abhängig vom anderen und deshalb erheben wir uns eben nicht über die Gefühle - und werden lieber krank.
Wir brauchen uns nicht einmal über unseren Partner zu erheben, denn es ist gar nicht gesagt, dass unser Partner in uns gezielt unsere Gefühle auslösen will. Wir selbst deuten das Verhalten unseres Partners so, dass wir uns selbst bestimmte Gefühle machen bzw. in uns aufsteigen lassen. Und mit unseren Gefühlen haben wir dann „gute Gründe“ dafür, uns so oder so zu verhalten. Doch nicht der andere ist Schuld, sondern wir haben alles in uns selbst erschaffen und erzeugt.
Wir nehmen also die äußere Situation zum Anlass, um in uns selbst ganz bestimmte Gefühle aufsteigen zu lassen. Und interessanterweise sind dies genau diejenigen Gefühle, die uns schon seit unserer Kindheit begleiten/heimsuchen. Man könnte jetzt sogar in frühere Leben zurück gehen und von Karma sprechen. Die äußere Situation ist also der äußere Anlass, hat aber keine Schuld und ist nicht verantwortlich. Unsere eigene Situationsverarbeitungskompetenz führt zu dem Ergebnis, das uns krank macht oder gesund bleiben lässt.
Wir deuten die Situation. Wir interpretieren die Situation. Wir benutzen die Situation, um sie in einer Art und Weise wahrzunehmen und zu bewerten, sodass wir ganz bestimmte Gefühle in uns fühlen. Wir selbst wollen dies so. Nicht der andere, sondern wir selbst. Der andere kann da wirklich nichts dafür, wie wir die Situation interpretieren, deuten, bewerten und für unsere eigene Gefühle-Produktion nutzen.
Sehr häufig nutzen wir eine Situation, um uns schlecht und ungerecht behandelt zu fühlen. Wir fühlen uns missverstanden und als Opfer. Wir fühlen uns klein und minderwertig. Wir fühlen uns mangelhaft und falsch. Und dann folgen hieraus bestimmte Reaktionen, z.B. dass wir weggehen oder dass wir laut werden oder dass wir wütend werden oder dass wir weinen oder oder oder. Und prompt erwarten wir vom anderen ein ganz bestimmtes Verhalten, eine bestimmte Reaktion. Und schon sind ein Verstricktsein und eine wechselseitige Abhängigkeit entstanden.
Hier macht es nun Sinn, all dies zu erkennen, und den anderen zunächst einmal aus seiner Schuld und seiner vermeintlichen Verantwortung zu entlassen. Wir fassen uns lieber selbst an die eigene Nase. Wir vergeben dem anderen und bitten um Verzeihung. Und wir nehmen uns selbst in die volle Verantwortung.
Und dann schauen wir uns das zentrale Hauptgefühl an. Welches Gefühl ist es, dass uns seit unserer Kindheit bis heute verfolgt und dem wir immer wieder neu begegnen. Natürlich kommt es aus dem System unserer Eltern und entsprechend aus der männlichen oder aus der weiblichen Linie. Und wir können dieses Gefühl nun herzlich begrüßen und willkommen heißen und innerlich einmal liebevoll auf unseren Arm nehmen.
Schön, dass wir einen Moment inne halten und diesem Gefühl, dieser Energie jetzt ganz bewusst unsere volle Aufmerksamkeit geben/schenken.
Und wir atmen diese Zweisamkeit mit diesem Gefühl jetzt einmal bewusst bejahend tief in uns ein …
… und mit unserem Ausatmen freuen wir uns und lassen ganz bewusst unsere ganze, volle Aufmerksamkeit zu diesem Gefühl hinfließen.
Und wir fühlen einfach nur JA.
Und wir fühlen uns in Liebe mit diesem Gefühl verbunden.
Dieses Gefühl/diese Energie darf jetzt da sein und darf bei uns auf dem Schoß sein.
Ja, liebes Gefühl/liebe Energie, ich sehe Dich.
Ja, ich sehe Dich.
Und ich atme mein „Ja, ich sehe Dich“ noch einmal tief in mich ein …
… und mit meinem Ausatmen lächle ich dem Gefühl/der Energie liebevoll, wohlwollend und freundlich zu.
Und für einen Moment genieße ich diese Zweisamkeit in Stille und in Frieden.
Ich halte Andacht.
Und ich segne dieses Jetzt.
. . .
Und nun nicke ich dem Gefühl/der Energie freundlich zu und frage, ob sie bereit ist …
Und das Gefühl/die Energie nickt freundlich bejahend zurück.
Und ich stelle mir ein großes, imaginäres Feuer der Transformation vor und setze das Gefühl/die Energie nun ganz behutsam mitten in dieses Feuer der Transformation hinein.
Und ich schaue in das Feuer und erlaube, was geschieht.
. . .
Und ich bin ganz still und andächtig.
. . .
Und nachdem das Feuer der Transformation erloschen ist, erkenne ich, dass, wie beim Phönix aus der Asche, ein zarter Trieb aus dem Aschehaufen empor wächst. Eine zarte Pflanze reckt sich empor. Und ich sehe, wie aus dem feinen Sprössling eine wunderschöne Blume oder ein stattlicher, großer, kräftiger Baum erwächst. Und die Blüten werden von Bienen umschwirrt und der Baum trägt reiche Früchte. Und die reifen Früchte fallen vom Baum direkt in meine Hände und ich ernte reiche Frucht.
Und ich staune, welchen Transformationsprozess das einstige, ursprüngliche Gefühl (die einstige, ursprüngliche Energie) genommen hat und wie es (sie) mich nun reich und überreich mit satter, üppiger Ernte in fantastischer Weise beschenkt.
Und ich bin dankbar.
Ich bin dankbar und überglücklich.
Und ich atme glücklich und voll Freude all dies tief ein …
Ja …
Und ich empfange bereitwillig und lasse los und atme aus …
Ja …
Danke.
Danke für alles.
Danke.
eine neue ordnung am 09. Oktober 20
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