Herzfühlen – es gibt zwei Arten, Gefühle zu fühlen
Fühlen ist nicht gleich Fühlen. Natürlich fühlen wir alle immerzu und andauernd Gefühle, doch beim Gefühle-Fühlen gibt es unterschiedliche Qualitäten von
FÜHLEN. Wie bei allem im Leben, so hat auch die Medaille des Fühlens zwei Seiten. Wenn wir Gefühle fühlen, können wir zwei verschiedene Arten und Weisen des FÜHLENS unterscheiden: Ego-Gefühle und Herzfühlen.
Es gibt das Fühlen auf der Ego-Ebene.
Und es gibt das Fühlen auf der Herz-Ebene.
Wir können Gefühle mit unserem Ego oder mit unserem Herzen fühlen.
Die normalen Alltagsgefühle, die wir so fühlen, sind Ego-Gefühle. Wir können sie meistens leicht daran erkennen, dass wir unterschwellig „Nein“ sagen zu den Gefühlen. Die Energie „hinter“ den Gefühlen ist geprägt durch eine ablehnende Haltung und durch ein Hadern. Wir jammern und klagen. Wir fühlen uns gereizt und getriggert. Wir beschweren uns und lamentieren. Wir wollen es anders haben. Wir sagen „Nein“ zu dem, was ist. Und wir sagen „Nein“ zu den Gefühlen, die wir fühlen. Wir sagen „Nein“ zu den Energien, die jetzt da sind und in uns (in der Situation) schwingen.
Dieses Fühlen auf der Ego-Ebene basiert auf unseren Bewertungen, Urteilen, Ansichten, Meinungen, Prägungen, Konditionierungen, Glaubenssätzen, Werten und Überzeugungen. Wenn unsere Vorstellungen und Erwartungen erfüllt werden/wurden, dann fühlen wir uns gut. Und wenn unsere Vorstellungen und Erwartungen enttäuscht werden/wurden, dann fühlen wir uns schlecht.
„Dies ist doch normal. Was ist hieran denn so besonders?“
Ja – dies ist normal auf der Ego-Ebene. Und die meisten Menschen sind die meiste Zeit ihres Lebens mit
ihrem Ego (und damit mit ihren Werten und Normen und Ansichten) identifiziert.
Die meisten Menschen sind beim Fühlen mit ihrem Ego identifiziert.
Wenn etwas von unserer Wahrheit abweicht, dann sind WIR richtig und das, was ist, ist falsch. Wir tun uns sehr schwer damit, anzuerkennen, dass es auch anders herum sein könnte, nämlich dass das Leben richtig sein könnte und dass wir uns geirrt haben – dass unsere Vorstellungen, Erwartungen und unsere Wahrheit leider falsch sind.
Da wir gegenüber den Gefühlen, die wir auf der Ego-Ebene fühlen, meistens „Nein“ sagen, kann die universale Liebe nicht frei fließen. Die universale Liebe wird behindert und sogar blockiert. Dies führt dazu, dass in unserem Leben die universale Liebe fehlt. Und deshalb wird es immer schlimmer und schlimmer.
Wenn wir “Nein” sagen, dann blockieren wir die universale Liebe.
Wir haben negative Gefühle – sagen „Nein“ zu ihnen – und legen damit die Grundlage für noch mehr negative Gefühle. Und so geht es immer weiter. Dies ist ein elendiger Teufelskreis.
Der Ausstieg ist das Verlassen der Ego-Ebene. Dies ist für viele Menschen leichter gesagt als getan, denn mit dem Ausstieg aus der Ego-Ebene geht unser Ausstieg aus unserer Ego-Identifikation einher und dies bedeutet unser Ausstieg aus unserer ICH-Identifikation.
Ja – mit wem sollen wir uns denn identifizieren, wenn wir uns nicht mehr mit unserem ICH und nicht mehr mit unseren Werten, Vorstellungen, Erwartungen und Glaubenssätzen identifizieren?
Mit NICHTS . . .
Das NICHTS ist die Ebene der feinstofflich-formlosen Liebe.
Dieses NICHTS ist die Ebene der universalen Liebe, die reine Energie ist – ohne jede Form.
Identifizieren können wir uns jedoch immer nur mit „etwas“. Wie könnten wir uns mit NICHTS identifizieren? Es geht schlicht und einfach nicht.
Und deshalb hat das Fühlen auf der Herz-Ebene auch eine vollkommen andere Qualität – denn wir fühlen NICHTS. Das Fühlen auf der Herz-Ebene ist eher ein intensives Spüren.
Das Fühlen auf der Herz-Ebene hat eine andere Qualität und ist eher ein Spüren.
Unser Ego kann immer nur „etwas“ fühlen – also Gefühle auf der Formebene. Wir können über „etwas“ nachdenken und wegen „etwas“ wütend oder traurig sein. Und wir können vor „etwas“ Angst haben. Wir können uns auch über „etwas“ freuen. All dies sind Ego-Gefühle.
Hieran ist nichts falsch oder verkehrt. Die Ego-Gefühle gehören genauso zu unserem Leben mit dazu wie das Herzfühlen. Es sind einfach zwei unterschiedliche Qualitäten. Keine ist schlechter oder besser als andere. Wenn wir beim Eismann drei Kugeln Eis bestellen, dann wählen wir meistens drei verschiedene Geschmacksrichtungen – und jede Eiskugel hat ihren eigenen Geschmack und damit ihre eigene Qualität. Wir lieben diese unterschiedlichen Qualitäten, deswegen bestellen wir ja drei verschiedene Kugeln Eis. Jede Geschmacksrichtung ist gleichwertig mit den anderen Geschmacksrichtungen. Und unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Geschmäcker und bevorzugen eine andere Eissorte als ihr Lieblingseis.
Ego-Gefühle und Herzfühlen sind einfach zwei unterschiedliche Möglichkeiten unseres Fühlens.
Auf der Ego-Ebene fühlen wir Gefühle, je nachdem ob sich unsere Gedanken, Vorstellungen und Erwartungen zu unserer Zufriedenheit bestätigt haben. Es sind die Gedanken unseres Verstandes, es sind die Bilder unseres Kopfes, die den Ausschlag geben.
Beim Herzfühlen ist es anders. Unser Herzfühlen ist eher subtil, unscheinbar, still und leise. Es ist unser Bauchgefühl, unsere leise, innere Stimme, unsere Intuition. Wir spüren irgendwie ganz tief in uns, dass etwas nicht stimmt, doch wir finden keine Worte, wir können nicht argumentieren und wir können unser Gespür nicht so richtig begründen – es ist eben nur so ein Gefühl, so ein Gespür, so eine Ahnung. Und deswegen guckt unser Herz dann in die Röhre und wir machen das, was unser Verstand, Kopf, Ego für richtig erachtet.
Gleichzeitig guckt unsere eigene innere Wahrheit in die Röhre und wir werden uns selbst im Herzen untreu – dafür machen wir es dann den anderen recht und glauben, das sei auch richtig so, dass würde von uns erwartet, das sei das Beste für alle – bis wir dann irgendwann (nach langer Zeit) im Rückblick feststellen müssen, dass sich alle nur für die anderen krumm gemacht und verbogen haben und dass Herzensfeld-Ehrlichkeit von Anfang an für alle Beteiligten wesentlich gesünder gewesen wäre.
Unser Herzfühlen entspricht unserer inneren Wahrheit.
In der Welt unseres Ego gibt es schier unendlich viele unterschiedliche Gefühle. Die Liste scheint gar kein Ende zu nehmen. Da gibt es die vier Hauptgefühle: Freude, Wut, Trauer und Angst. Und dann gibt es die unzähligen Unterarten von Gefühlen wie: Glück, Zufriedenheit, Lachen, Heiterkeit, Bestätigung sowie auch Ärger, Zorn, Grollen, Aggressionen, Gewaltbereitschaft, Schuldgefühle, schlechtes Gewissen, Eifersucht, Neid, Missgunst, Enttäuschung, Frustration, Unsicherheiten, Zweifel, Minderwertigkeitsgefühle, Sorgen, Nöte, Befürchtungen, Furcht, Ängstlichkeit und so weiter. In der Psychologie können wir all diese vielen Gefühle noch wunderbar deuten und zuordnen und auseinander nehmen.
Auf der Ebene unseres Herzens existiert lediglich ein einziges Gefühl: Freude. Freude ist die Anwesenheit von Liebe. Und wenn die universale Liebe gerade abwesend sein sollte, dann ist auch die Energie/Schwingung von Freude abwesend – und wir fühlen die Abwesenheit von Freude als eine Traurigkeit. Traurigkeit ist die Abwesenheit von Liebe/Freude.
Es gibt so viele verschiedene Ego-Gefühle – und nur ein Herz-Gefühl.
Wenn wir traurig sind, dann können wir hierbei die Ego-Trauer von der Herzensfeld-Traurigkeit unterscheiden, denn die Ego-Trauer geht in der Regel mit einem Hadern, einem inneren „Nein“, einem Verärgertsein, einer unterdrückten Wut und der Überzeugung einher, dass es anders hätte sein sollen und dass es anders richtig gewesen wäre.
Hingegen geht die Traurigkeit auf der Herz-Ebene mit einem „Ja“ einher, mit einer Annahme, einer Akzeptanz, einer Realisierung, einem Bejahen und einer Hingabe ans Jetzt. „Ja, es ist jetzt so, wie es ist.“ Und oftmals schwingt sogar schon unterschwellig die Liebe von Vergebung im Hintergrund und heilt den Schmerz, den wir gerade empfinden.
Mit unserem von Herzen kommenden „Ja“ können wir die Existenz der Situation, wie sie nun mal ist, akzeptieren und annehmen. Und mit unserer Annahme, mit unserer Akzeptanz und mit unserem „Ja“ fließt bereits die Liebe des Himmels in die Situation ein und ein innerer, seelischer Heilungsprozess beginnt.
Mit unserem “Ja” gehen Akzeptanz, Annahme und Vergebung einher und Heilung vollzieht sich.
Da wir mit unserem Ego immerzu und ständig „Nein“ sagen, hadern wir oftmals unser ganzes Leben lang mit gewissen Ereignissen und Schicksalsschlägen. Wir sind blockiert und wir können nicht vergeben. Wir verweigern Akzeptanz und Annahme. Und damit sperren wir die universale Liebe aus und verbittern immer mehr – bis sich hierdurch irgendwann sogar körperliche Krankheitssymptome zeigen.
Karma entsteht überall dort, wo wir mit unserem Ego/Verstand zu unseren Gefühlen „Nein“ sagen.
Solange wir „Nein“ sagen, liegt diese „Akte“ als „unbearbeitet“ auf unserem Schreibtisch und wird uns in diesem Leben (und ggf. sogar im nächsten Leben) immer wieder neu vorgelegt. Wir erleben und erfahren immer wieder neue Situationen, die uns die gleichen Emotionen fühlen lassen. Zwar ändern sich die Settings, die Rahmenbedingungen und die äußeren Umstände, doch die Gefühle, die wir fühlen, sind immer die Gleichen. – Und dies kann sich sogar über mehrere Inkarnationen hinziehen.
Solange wie „Nein“ sagen zu den Gefühlen, die die Ereignisse des Lebens uns schenken, solange treten wir auf der Stelle und kommen einfach nicht weiter in unserem Leben. Wir sind blockiert.
Solange wir “Nein” sagen und das Gefühle-Fühlen blockieren, blockieren wir unsere Entwicklung.
Wir können den nächsten Schritt erst dann gehen, wenn wir zuvor den Schritt gegangen sind, der davor notwendig ist.
Es ist wie bei einem Computerspiel: Wir können das nächste Level nur erreichen, wenn wir zuvor die niedrigeren Level erfolgreich gemeistert haben.
Und jedes Gefühl, jede Emotion, jede Energie ist solch ein Level, solch ein Meilenstein, solch eine Zwischenstufe.
Die meisten Menschen beschäftigen sich mit ihren
Zielen und Vorstellungen und ärgern sich dann, wenn sie immer wieder scheitern. Und natürlich sind sie dann sehr frustriert. Doch wir alle können uns gewiss sein: Wenn wir den Schritt gehen, der heute dran ist, dann wird sich unsere Weiterentwicklung weder aufhalten noch stoppen lassen. Es geschieht dann alles ganz von allein.
Und der Schritt, den wir heute zu fühlen haben, sind die Gefühle (die Energien, die Emotionen), die heute an unsere Tür klopfen.
Es ist wie bei Maria und Josef in der Weihnachtsgeschichte. Unsere Gefühle klopfen an unsere Tür. Lassen wir diese Energien bereitwillig zu uns herein oder sagen wir: “Dort hinten ganz abseits der Platz im Stall ist gut genug für Euch.”
Dann können diese Energien uns nicht erfüllen.
Und dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir uns über ein armes, unerfülltes Leben beklagen. Reichtum und Fülle klopften an (in Form von Gefühlen) und wir haben ihnen die Tür vor der Nase zugeschlagen.
Öffnen wir unseren Gefühlen bereitwillig unsere Tür?
Herzfühlen ist unsere bereitwillige Hingabe an das Gefühle-Fühlen.
Unser Herzfühlen geht mit unserer bereitwilligen Hingabe an das Fühlen des Fühlens einher.
Herzfühlen bedeutet unser „Ja“ zu unserer Fähigkeit/Gabe des Gefühle-Fühlen-Könnens. Hierbei ist es für unser Herz/unsere Seele ohne Bedeutung, ob es sich um negative oder positive Gefühle handelt. Die Deutung „negativ“ und „positiv“ kommt ja sowieso nur durch unsere Gedanken, unseren Verstand, unser Ego und unsere Vorstellungen zustande.
Es geht darum, eine Situation/ein Ereignis mit den Augen unseres Herzens zu betrachten – und dann die Energien und Emotionen bereitwillig in uns schwingen zu lassen.
Es geht darum mit den Augen unseres Herzens zu schauen – und dann zu fühlen.
Unser Ego betrachtet eine Situation immer mit den Augen unseres Kopfes und bewertet und beurteilt dann, ob es so sein darf, wie es ist.
Schauen wir eine Situation mit den Augen unseres Herzen an, dann fühlen/spüren wir, ob dies, was da gerade geschieht, der Wahrheit der universalen Liebe entspricht.
Natürlich hat auch unser Ego seine ganz eigene Wahrheit entsprechend unseren Vorstellungen, Erwartungen und der im Zuge unserer Kindheit anerzogenen Konditionierungen, Glaubenssätze, Muster, Prägungen, Werte und Normen. Und manchmal ist es schwierig, die Wahrheit unseres Ego zu unterscheiden von der Wahrheit unseres Herzens.
Wir können uns jedoch sicher sein, dass die Wahrheit unseres Ego entgegengesetzt zu der Wahrheit unseres Herzens ist. Dies muss so sein. Warum? – Weil wir in der Welt der Dualität und der Polarität leben und weil Erfahrungen nur dort möglich sind, wo Pol und Gegenpol – also wo zwei gegensätzliche Wahrheiten – existieren.
Und die Wahrheit unserer Kindheit ( = Ego) ist oftmals der Gegenpol zu der Wahrheit unseres Inneren Kindes ( = Herz).
Enttäuschungen treten überall dort auf, wo unsere subjektive Ego-Wahrheit ent-täuscht wurde.
Und wenn wir Enttäuschungen erfahren/erleiden, dann sind wir natürlich frustriert und traurig – und manchmal sogar sauer, ärgerlich und wütend. Doch das eigentliche Gefühl „hinter“ allen „lauten“ Gefühlen ist Traurigkeit.
„Traurigkeit ist unser Schlüssel zum Glück.“ Hierzu gibt es sogar einen eigenen Beitrag in Band 21 der Serie
„Impulse des Herzens“. Wir können tatsächlich durch den Schmerz unserer Herzensfeld-Traurigkeit hindurch gehen und auf der anderen Seite uns der Freude des Himmels gewiss sein.
Wenn wir traurig sind, dann ist entscheidend, ob wir traurig sind, dass wir traurig sind – oder ob wir es bejahend akzeptieren, würdigen, wertschätzen, annehmen und bereitwillig fühlen, dass wir traurig sind.
Dies ist „die doppelte Wahrnehmung“.
Es kommt nicht auf das Gefühl als solches an, sondern entscheidend ist unser Gefühl hinter dem Gefühl. Entscheidend ist unser „zweites Fühlen“. Und hieraus ergeben sich dann unterschiedliche energetische Qualitäten. Wir gehen dies einmal für Freude, Traurigkeit, Trauer, Wut und Angst durch.
Ego.
Freude.
Ich freue mich.
Ich freue mich, dass sich meine Vorstellungen bestätigt und wenn sich meine Erwartungen erfüllt haben.
Ich sage „Ja“ dazu, dass alles genau so gekommen ist, wie ich es mir gedacht habe.
Trauer.
Ich bin traurig.
Ich bin traurig über das, was geschehen ist (Vergangenheit).
Ich bin traurig, dass ich traurig bin.
Ich sage „Nein“ dazu und hadere, dass ich traurig bin.
Ich will es anders haben. Ich will lieber wieder froh sein.
Wut.
Ich bin wütend.
Ich bin wütend über das, was geschehen ist (Vergangenheit).
Ich bin wütend, dass ich wütend bin.
Ich sage „Nein“ dazu, hadere und ärgere mich, dass ich wütend bin.
Ich will es anders haben. Es soll nicht so sein wie es ist.
Es soll gefälligst so sein, wie ich es mir gedacht habe.
Angst.
Ich habe Angst.
Ich habe Angst, dass das geschehen könnte, wovor ich Angst habe (Zukunft).
Ich sage „Nein“ dazu, hadere und ärgere mich, dass ich Angst habe.
Ich will es anders haben. Ich will keine Angst haben.
Es soll gefälligst so sein, dass ich keine Angst zu haben brauche.
Herz.
Freude.
Ich freue mich.
Ich freue mich, dass ich mich freue.
Ich sage „Ja“ dazu, dass ich mich freue.
Traurigkeit.
Ich bin traurig.
Ich bin traurig über das, was jetzt ist (Gegenwart).
Ich bezeuge, dass ich traurig bin.
Ich sage „Ja“ dazu, ich akzeptiere es und ich nehme es an, dass ich traurig bin.
Es ist in Ordnung, dass ich jetzt traurig bin. Es darf jetzt so sein.
Ego-Gefühle und Herz-Gefühle bewusst fühlen und unterscheiden.
Ego-Gefühle beziehen sich stets auf die Ereignisse im Außen. Wir stellen dabei eine Relation her zu unseren eigenen Gedanken, Vorstellungen, Plänen, Zielen und Erwartungen in unserem Kopf. Und mit unseren Gefühlen fühlen wir, ob unsere Gedanken/Vorstellungen bestätigt oder enttäuscht wurden. Zudem fühlen wir die Ego-Gefühle in der Dimension der Zeit (Vergangenheit und Zukunft). Wir denken an das, was in der Vergangenheit geschehen ist oder was in der Zukunft geschehen könnte.
Herzensfeld-Gefühle entstehen natürlich auch dadurch, dass wir im Außen etwas wahrnehmen, doch wir stellen eine Relation/Verknüpfung zu unserem Herzen her. Wir fühlen/spüren ob das, was im Außen geschieht, der Wahrheit unseres Herzens entspricht. Hierbei fühlen wir den gegenwärtigen Augenblick, das Hier und Jetzt, den aktuellen Moment.
Während wir unsere Pläne, Ziele, Vorstellungen und Erwartungen meistens ziemlich gut in Worte fassen können, fehlen uns für die Wahrheit unseres Herzens meistens die passenden Worte. Wir können die Wahrheit unseres Herzens mit Worten nicht so leicht benennen.
Für die Gefühle, die wir von Herzen fühlen, fehlen uns oftmals die Worte
Dies bedeutet, dass wir beim Herzfühlen starke, intensive Gefühle/Emotionen fühlen – ohne zu wissen, warum eigentlich. Wir wissen es einfach nicht. Wir fühlen es nur.
Unser Herz kann nicht denken – nur fühlen.
Und hieraus ergibt sich dann für uns in unserem Alltag die paradoxe Situation, dass wir sehr klar und deutlich fühlen können, was unser Ego/Verstand will, was unsere Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen, Werte, Glaubenssätze, Muster, Prägungen und Konditionierungen wollen und für richtig erachten und für wichtig befinden – und wenn wir dann unser Herz fühlen und uns entsprechend der Wahrheit unseres Herzens verhalten, dann ist dies höchstwahrscheinlich genau diesen Werten und Worten und Argumenten des Ego komplett entgegen gesetzt.
Wollen wir uns unserem Herzen gegenüber treu verhalten und wollen wir uns entsprechend der Wahrheit unseres Herzens, unserer inneren Stimme, unseres Bauchgefühls, unserer Intuition, unseres Inneren Kindes verhalten, so müssen wir uns in einer Art und Weise verhalten, die entgegen der Worte/Werte ist, die unser Verstand/Ego uns vorsagt.
Es ist herrlich, wie wundervoll paradox diese Schöpfung gestrickt ist.
Und nur mit all diesen Paradoxien, Widersprüchlichkeiten, Ungereimtheiten und Gegensätzlichkeiten ist es der Schöpfung und dem Leben gelungen, die Menschen so lange Zeit in der Unbewusstheit und in der Welt der Ego-Erfahrungen (der körperlich-sinnlichen Erfahrungen) zu halten. Wäre der Ausstieg leichter, dann wäre der Spaß des unbewussten Menschseins viel zu schnell vorbei.
Und selbst diejenigen, die all diese Zusammenhänge durchschauen, können sie dennoch nicht willentlich nutzen/beeinflussen – wir können sie nur erkennen und bezeugen – wir können sie nicht willentlich nutzen, benutzen oder verwenden. Warum? – Weil sobald wir etwas willentlich tun, sind wir schon wieder Ego und damit unbewusst bzw. begrenzt und fokussiert auf ein Ziel, eine singuläre Lösung. Und wenn wir etwas nicht willentlich tun – also einfach geschehen lassen – dann haben ja nicht „wir selbst“ es gemacht, es ist also nicht „unser“ Erfolg und wir können das, was geschieht, ja auch nicht beeinflussen. Jede willentliche Einflussnahme wäre ja schon wieder Ego/Verstand.
Insofern bleibt das zentrale Grundgefühl unseres Menschseins die komplette Handlungsunfähigkeit.
Handlungsunfähigkeit ist ein typisch menschliches Grundgefühl.
Denn wenn wir uns handlungsfähig fühlen, dann fühlt sich lediglich unser konditioniertes Ego handlungsfähig – überblickt bei all seinem Handeln aber überhaupt gar nicht, welchen Schaden es mit seinem Machen und Tun anrichtet. Unser konditioniertes Ego handelt also planvoll und zielorientiert, jedoch ohne die Kollateralschäden, Nebenwirkungen und Nebeneffekte überblicken zu können. Unser konditioniertes Ego fühlt sich also subjektiv manchmal tatsächlich handlungsfähig, es ist aber defacto nicht wirklich fähig/in der Lage, Probleme nachhaltig/tatsächlich/effektiv/langfristig zu lösen, denn mit der Lösung des einen Problems erschafft es gleichzeitig unbewusst unzählige neue Probleme, die vorher so gar nicht existierten. Und somit bleibt unser Ego in seinem Handeln, Machen und Tun immer unbewusst – und letztendlich unfähig im Hinblick auf das Große Ganze.
Unser bewusster Geist überblickt zwar das Große Ganze, handelt aber gar nicht. Er will auch nichts. Er verfolgt auch keine Ziele oder Pläne. Die Tätigkeit von uns als Geist ist: Bezeugen. Wir sagen „Ja“ zu dem, was ist. Fertig. – Und mit unserem ureigenen Ego fühlen wir bereitwillig die zum Jetzt dazugehörigen Gefühle.
Wir SIND Geist.
Und wir HABEN ein konditioniertes Ego und ein ureigenes Ego.
Das Ego, das ständig hadert, ist unser konditioniertes Ego. Unser konditioniertes Ego wurde durch all unsere Vorstellungen, Gedanken, Bilder, Muster, Erwartungen, Ansichten, Prägungen, Glaubenssätze, Werte, Meinungen und Überzeugungen konditioniert.
Unser ureigenes Ego ist unkonditioniert. Es dient bereitwillig unserem Herzen und fühlt das Leben.
Insofern haben wir also zwei Egos, ein durch das Außen geprägte konditionierte Ego, das dem Außen und „den anderen“ dient. Und wir haben unser ureigenes Ego, das ein bereitwilliger Diener unseres Herzens (der universalen Liebe) ist und unserem Innen dient.
Und je nachdem mit welchem Ego wir uns identifizieren – mit unserem konditionierten Ego oder mit unserem ureigenen Ego – fühlen wir beim Gefühle-Fühlen eben unterschiedliche energetische Qualitäten.
Unser konditioniertes Ego sagt „Nein“.
Unser ureigenes Ego sagt „Ja“.
Je nachdem mit welchem Ego wir uns identifizieren, fühlen wir unterschiedliche Qualitäten des Fühlens.
Unser konditioniertes Ego (DAS Ego) hadert und ist meistens verärgert und blockiert damit das freie Fließend der Energie der universalen Liebe.
Unser ureigenes Ego (Herz-Ego) ist Hingabe, Annahme, Akzeptanz und Vergebung und ermöglicht somit das freie Fließen der Energie der universalen Liebe.
Die Menschheit steht nun aktuell an einer Weggabelung, wer sich mit welchem Ego weiterhin identifizieren möchte.
Und jedes Ego wirbt um viele Anhänger.
In der Menschheitsgeschichte war die Möglichkeit, den Weg des Lichts und der universalen Liebe zu gehen und leibhaftig zu erfahren noch niemals so offen möglich, wie in diesen Tagen.
Natürlich kann es zu Schwierigkeiten und Missverständnissen kommen, wenn innerhalb einer Familie (Familie, Verwandtschaft, Partnerschaft, Beziehung) sich verschiedene Menschen für unterschiedliche Wege entscheiden. Dies wird sie dann voneinander scheiden – und woanders werden wieder neue Begegnungen stattfinden und es wird ein neues Miteinander auf dem selben Energielevel geben.
Wer sich für den Ego-Weg entscheidet hat einfach mehr Spaß mit seinesgleichen. Und wer sich für den Herz-Weg entscheiden hat ebenfalls einfach mehr Freude mit seinesgleichen.
Es ist wie beim Fußball, da haben auch die HSV Fans am meisten Fun, wenn sie unter sich sind – und die Bayern München Fans haben gute Laune, wenn sie ihresgleichen treffen. So ist doch alles in bester Butter.
Gefühle fühlen . . .
Gefühle fühlen ist nicht gleich Gefühle fühlen.
Wenn wir „Nein“ sagen zu den Gefühlen, die wir fühlen, dann schwingen wir im Ego, wir hadern, wir ärgern uns und wir verlängern diese uns frustrierenden und schmerzenden Energien. Wir leben ein Leben, das durch das Fehlen von Liebe charakterisiert ist.
Nur wenn wir „Ja“ sagen zu den Gefühlen, die wir fühlen, schwingen wir in der Liebe unseres Herzens und damit in der Energie der universalen Schöpfung.
Wir sind Freude.
Wir sind Frieden.
Wir sind Licht.
Wir sind Liebe.
Wir sind Vertrauen.
Wir sind Zuversicht.
Wir sind Dankbarkeit.
Herzfühlen ist ein Fühlen des Fühlens, ohne „etwas“ Konkretes zu fühlen.
Wir fühlen einfach das Fühlen.
Wir fühlen das Spüren.
Wir fühlen Energien.
Wir schwingen.
Beim Herzfühlen hat die Ebene von „etwas fühlen“ eine untergeordnete, nachrangige Bedeutung.
Wir fühlen.
Punkt.
Fertig.
Herzfühlen können wir nicht fassen, nicht erklären und niemandem verständlich machen – schon gar nicht Egos, schon gar nicht dem Kopf, dem Verstand, den Gedanken.
Herzfühlen ist Wahrheit
Und Wahrheit IST einfach.
Wahrheit wird niemals etwas dafür tun, ihr eigenes Wahrheitsein zu beweisen, zu belegen, hervorzuheben oder zu betonen.
Wahrheit ist einfach.
Im Umkehrschluss können wir erkennen, dass jeder, der für seine Wahrheit kämpft, für eine irrtümliche, illusionäre Wahrheit eintritt. Er/sie ist auf dem Holzweg unterwegs (und hat dies noch gar nicht bemerkt). Das Ego (die Gedanken, der Verstand) hat etwas zu einer Wahrheit erkoren, was keine wahre Wahrheit ist.
Wahrheit, die meint, sich behaupten zu müssen, ist bereits dem Untergang geweiht und wird – wenn die Zeit gekommen ist – verschwunden sein. Sie wird sich auflösen in Wohlgefallen, wenn sie ihren Dienst als Illusion für das Sammeln von Erfahrungen erfüllt hat.
Herzfühlen ist Frieden.
Herzfühlen ist Gelassenheit.
Herzfühlen ist Hingabe.
Herzfühlen ist Akzeptanz.
Herzfühlen kann mit Freude ( = Anwesenheit von Liebe) und mit Traurigkeit ( = Abwesenheit/Fehlen von Liebe) einhergehen.
Herzfühlen und unsere eigene Selbstliebe.
Herzfühlen bezieht sich auch auf unsere eigene Selbstliebe. Auch wenn wir uns selbst begegnen, können wir uns selbst auf der Ebene von Herzfühlen fühlen. Und wir fühlen die Anwesenheit von Liebe = innere Freude oder die Abwesenheit/das Fehlen von Liebe = Traurigkeit (wir fühlen, dass wir uns selbst, unser eigenes Inneres Kind, vermissen müssen, weil wir es irgendwann einmal so weit abgespalten haben).
Hierzu können wir nun eine schöne Übung machen. Vielleicht gelingt es uns, unser Herzfühlen zu aktivieren und unserem Inneren Kind bewusst zu begegnen – und die damit verbundene Freude zu genießen.
Die Übung ist in der Ich-Form geschrieben.
* * *
Übung Herzfühlen und Inneres Kind
Ich atme.
Ich atme bewusst ein.
Und aus.
Ich konzentriere mich ganz bewusst auf mich selbst.
. . .
Ich horche/lausche nach innen.
Ich fokussiere mich auf meine Atmung.
Und ich atme ganz bewusst ein.
Und aus.
Und ich fühle und spüre mich mit meinem Atmen.
. . .
Und ich fühle und spüre nun auch ganz bewusst mein Herz.
Ich fühle und spüre, wie mein Herz in mir schlägt.
Und ich bin dankbar.
Ja – ich danke meinem Herzen, dass es da ist und so treu für mich schlägt.
“Danke mein liebes Herz.”
Und ich atme bewusst ein.
Und aus.
Und ich freue mich über mein pochendes, schlagendes, pulsierendes Herz.
. . .
Ich bin Frieden.
Jetzt in diesem Moment bin ich Frieden.
Ich bin Freude.
Ich bin ganz entspannt und mir geht es gut.
Und ich horche und lausche nach innen und fühle in mir diese wohltuende, stille Seinsfreude.
Ich bin Frieden.
Ich bin Freude.
Ich bin Stille.
Ich bin ganz selig.
Ich sage jetzt in diesem Moment „Ja“ zu diesem Zustand.
Ich atme bewusst ein.
Ich atme aus.
Ich fühle/spüre mein schlagendes Herz.
Und ich sage innerlich „Ja“.
Ich BIN dieses „Ja“.
. . .
Und mit diesem „Ja“ fühle ich, wie ich durchströmt bin von der Energie der universalen Liebe dieser Schöpfung.
Mit diesem „Ja“ fühle ich, wie ich ganz erfüllt bin von der Energie der universalen Liebe in mir.
Ja – ich bin Liebe.
Ja – ich bin Freude.
Ja – ich bin Herz.
Ja – ich bin Frieden.
Und ich fühle mich verbunden und angebunden an den Himmel.
Ich fühle mich verbunden und angebunden an die Quelle.
Ich fühle mich verbunden und angebunden an die Energie dieser Schöpfung.
Ich fühle mich verbunden und angebunden an mein eigenes Herzensfeld in mir.
Und ich atme diese, meine innere Freude tief in mich ein.
Und mit meinem Ausatmen lasse ich diese Freude noch tiefer in mich einsinken.
Und ich atme meine innere Freude noch einmal ganz bewusst richtig tief in mich ein.
Und mit meinem Ausatmen lasse ich meine Freude bis ganz, ganz tief in mich einsinken.
Ich bin dankbar.
Ich bin erfüllt.
Ich fühle mich gut genährt und reich erfüllt mit der Energie der universalen Liebe.
Danke.
. . .
Und ich fühle tief in mich hinein und strecke meine Fühler aus in Richtung meines Inneren Kindes.
Und ich fühle und spüre, ob mein momentaner Zustand der Wahrheit meines Inneren Kindes entspricht.
Und ich lausche und horche in mich hinein . . .
. . . und aus meinem Innern vernehme ich ein zartes: „Hallo.“
Mein Inneres Kind spricht zu mir:
„Hallo, schön, dass du da bist.
So gefällst Du mir.
Ich freue mich, dass du so schwingst wie ich.“
Und ich lächle.
Ich freue mich.
Ich bin Freude.
Ich fühle mich im Herzen berührt.
Und ich antworte meinem Inneren Kind mit einem zarten: „Hallo.“
Und ich fühle uns spüre: „Ja . . .
. . . ja – so darf es jetzt sein.“
Jetzt in diesem Moment schwinge ich in Einklang mit meinem Inneren Kind.
Jetzt in diesem Augenblick entspricht meine Energie der Energie meines Inneren Kindes.
Und ich freue mich sehr über diese Begegnung.
Ich freue mich sehr über diese Erfahrung.
Danke.
Und ich atme dieses Gefühl des Miteinander-Seins voll erfüllter Dankbarkeit tief in mich ein.
Und mit meinem Ausatmen breitet es sich in meinem gesamten Körper aus.
Ich bin Dankbarkeit.
Ich bin Freude.
Ich bin Erfülltsein.
Und ich atme noch einmal ganz bewusst dieses Gefühl des mit-meinem-Inneren-Kind-Seins voll Erfüllung und Dankbarkeit ganz tief in mich ein.
Und mit meinem Ausatmen fühle und spüre ich, wie sich alle Zellen meines Körpers mit dieser wundervollen Energie auftanken.
Danke.
Ich bin voll Dankbarkeit.
Ich bin voll Freude.
Ich fühle mich rundum erfüllt und reich gesegnet.
. . .
Und ich erinnere mich an die Worte: „Wer hat, dem wird gegeben“ – und freue mich, jetzt in dieser wundervollen Energie zu schwingen . . .
. . . und das Leben darf mir hiervon mehr geben.
Ja – ich empfange diese Energie gerne und bereitwillig.
Ich nehme diese Energien von Dankbarkeit, Freude und Fülle gerne an und in mich auf.
Ich bin dankbar.
Ich bin voll Dankbarkeit.
Ich bin Dankbarkeit, Freude und Fülle jetzt . . .
. . . und immer.
Und ich atme noch einmal bewusst tief ein.
Und mit meinem Ausatmen sage ich innerlich „Ja“ und freue mich.
Ja – so darf es jetzt sein . . . – . . . und immer.
Danke.
Dankeschön.