Drama als Ausgleich von Leblosigkeit
Schau dort – wie schön und wie selbstversunken das Kind im Kinderzimmer spielt. Ganz in seiner eigenen Welt, in seiner eigenen Fantasie – in seiner schillernden Spielblase. Frei von Glaubenssätzen. Frei von Mustern. Frei von zwanghaftem Handeln – einfach spielerisch und kreativ.
Sobald wir dieses lebendige, kindliche Spiel unterbrechen, töten wir hiermit die Lebendigkeit des Inneren Kindes ab. Wir ersticken die ganz natürliche Gabe des Kindes, sich selbst in seiner ureigenen Art und Weise zum Ausdruck zu bringen und die Welt zu verinnerlichen. Das Kind reagiert mit Drama, um seine Lebendigkeit zu erhalten. Es will den Überlebenskampf gewinnen. Es will seelisch am Leben bleiben.
In dem Moment, in dem wir als Eltern (oder Erzieher) eine Ansage, einen Befehl, eine Handlungsanweisung (wie zum Beispiel: Komm jetzt zum Essen oder Räume jetzt bitte Dein Zimmer auf) an das Kind richten, in dem Augenblick wechselt der Status und die Rolle des Kindes vom freien Kind zum angepassten Kind oder zum rebellischen Kind.
Auch wenn wir selbst (als Erwachsener) feststecken, werden wir zur Dramatik getrieben, damit wir das Gefühl behalten, lebendig zu sein. Drama ist Lebendigkeit. Fehlendes Drama ist inneres tot sein! Das brave, artige, angepasste Kind ist nicht lieb, es ist tot. Es ist lieb, weil es tot ist – seelisch tot. Es will nichts mehr. Es hat den Überlebenskampf für seine Seele bereits aufgegeben. Es hat resigniert. Es ist von der Bühne des Lebens abgetreten und innerlich gestorben. Nun existiert dort nur noch die leere, unlebendige, unbeseelte Hülle des Kindes. Diese tote, leere Hülle können wir leicht von links nach rechts schieben. Das Kind folgt brav. Es wird nicht mucken, denn seine Seele ist bereits gestorben. Der Körper des Kindes ist leblos – ohne Lebensenergie, ohne Selbstliebe. Tragisch, sehr tragisch – und so leben viele Kinder, ja viele Menschen.
Dies lässt sich sogar auf unser alltägliches Gefühl Ich muss arbeiten gehen oder Ich muss Geld verdienen übertragen. Wir leben in einer Gesellschaft der Toten – ja der Zombies. Seelenlose Wesen, die umher geistern und viel dummes Zeug anstellen, viel Müll produzieren, eine ganze Welt von toten Dingen erschaffen – ja ein Todes-Paradies voll von toter Energie zum Leben erweckt.
Im Grunde treten wir als Ego, als Mensch, in dieses Totenreich ein, sobald wir uns weigern, etwas zu fühlen. Fühlen ist Leben, fühlen ist Lebendigkeit. Das Fühlen zu verweigern und die Gefühle unter den Teppich zu kehren bedeutet, sich selbst die eigenen Lebensenergie, den eigenen Lebenssaft abzudrehen, den Fluss der Lebensenergie Liebe zu blockieren, fortzuschicken und wegzumachen.
Lieben heißt, unsere Gefühle zu lieben und zwar ganz gleich was wir fühlen. Freude und Schmerz sind beide aus Liebe erschaffen. Unser Ego wählt aus. Es verneint den Schmerz und bejaht die Freude. Indem unser Ego wählerisch geworden ist, sind wir als Seelen-Wesen gestorben. Die einzige Chance, tot noch lebendig zu sein, ist, noch mehr Drama zu erschaffen, noch heftigere und gewaltigere Gefühle zu kreieren. Deswegen wird alles immer noch schlimmer und auch dann immer noch schlimmer, wenn man glaubt, schlimmer kann es gar nicht mehr kommen.
Das Schlimmste ist, lebendig tot zu sein. Nur wir merken es selbst nicht. Wir haben das tot sein zu unserer Normalität erklärt. Tot sein ist unser Leben. Wahnwitzig paradox …!
Wir kommen aus unserem tot sein nur raus, wenn wir das Fühlen wieder erlauben, wenn wir bereit sind, das Fühlen wieder zu fühlen, wenn wir uns allen unseren Gefühlen bereitwillig, freiwillig und Ja sagend öffnen. Ende mit Auswahl. Ende mit wählerisch sein. Alles fühlen heißt die neue Devise!
Während die reine, universale, göttliche Liebe formlos und unsichtbar ist, sind Gefühle sehr wirklich. Sie bewegen uns. Sie treiben uns Tränen in die Augen. Sie rühren uns an und lassen uns am liebsten abtauchen und im Erdboden versinken. Oder unsere Gefühle lassen uns von Herzen lachen und vor Glück Freudentränen weinen. Wir machen Luftsprünge und Freudentänze. Wir sind ausgelassen und beseelt.
Fühlen ist: die Liebe spüren!
Verweigern wir das Fühlen, so spüren und erleben wir die Liebe nicht. Und dies gilt nicht nur für die schönen, angenehmen, wohltuenden Gefühle, sondern für alle Gefühle. Alle Gefühle bezeugen die universale Liebe. Wählen wir nur die guten aus, so leben wir die universale Liebe lediglich zu fünfzig Prozent. Und zur anderen Hälfte sagen wir Nein und sind tot. Wir sind Halbtote (und verhalten uns auch so).
Die reine, universale, göttliche Liebe ist nicht messbar, nicht fassbar, nicht mit unseren Sinnen wahrnehmbar, nicht erkennbar, nicht sichtbar, nicht riechbar, nicht hörbar – doch wir können sie fühlen. Unser Körper ist erstaunlicherweise in der Lage, die formlose, unsichtbare Liebe zu messen und sichtbar werden zu lassen. Wir als Menschen messen sie mit unserem Körper. Und indem wir fühlen, zeigen unsere inneren Anzeigeinstrumente diejenige Energie an, die jetzt gerade in unserer Aura präsent ist, schwingt und unser Messinstrument Körper erregt. Unsere Zeiger schlagen aus und zeigen an, was los ist. Unsere Lampen leuchten und blinken, weil sie die unsichtbare Liebe in genau dieser Frequenz/Schwingung messen.
Zunächst ist diese Messung nur eine stille Messung. Das Messergebnis wird erst mit unserem Gefühlsausbruch sichtbar. Unsere emotionale Entladung ist sozusagen das Ergebnisprotokoll unserer feinstofflichen Energiemessung. Die Art und Weise, wie wir unsere Gefühle ausdrücken und ausleben, dokumentieren, was hier und jetzt in diesem Augenblick an Energie gegenwärtig ist. Und dies gilt für die unsichtbare, feinstoffliche, nicht fassbare Liebe in all ihren Varianten und Formen. Es gilt nicht nur für romantische Stunden zu zweit, für Kuschelabende und sich tief in die Augen gucken, sondern es gilt auch für das Fühlen von Trauer, Schmerz, Verlust, Leid, Entbehrung und Enttäuschung. Alles ist Liebe. Jedes Gefühl ist die universale Liebe in einer ihrer tausend und abertausend Regenbogenfarben. Und wir sind aufgefordert, zu allen diesen Farben Ja zu sagen.
Ja, ich entscheide mich jetzt, alles bejahend zu fühlen.
Ja, ich wähle neu. Ich wähle das lebendige Leben.
Ja, ich hänge mein wählerisch sein an den Nagel.
Ja, ich fühle alles – konsequent ALLES!
Ja, ich will leben und ich lebe.
Ich verzichte auf das Drama im Außen und begrüße das Drama, das Schauspiel, das wundervolle Theater auf der Bühne des Lebens in mir. Alle meine Gefühle dürfen jetzt zeigen, was in ihnen steckt. Sie dürfen sich präsentieren und in mir für beste Unterhaltung sorgen. Ich lebe alle Gefühle in mir und ich heiße sie ALLE herzlich willkommen.
Kein Schauspieler, kein Gefühl wird ausgegrenzt, gemobbt, fortgeschickt oder beiseite geschoben. ALLE sind willkommen. Ich für mich sage klar und deutlich: Bei/in mir sind jetzt ALLE Gefühle herzlich willkommen – JA!
Ich entscheide mich neu. Ich wähle das Leben.
Ich wähle neu, ich entscheide mich für Lebendigkeit.
Ich empfange die Neue Ordnung und lebe ALLE Gefühle.
Ich lebe alle Gefühle bereitwillig und leidenschaftlich! Ja!
Ich erlaube mir, die Erlaubnis, fühlen zu dürfen, jetzt zu empfangen. Ja, dies will ich. Ja, dies ist mein freier Wille und mein freier Wille geschehe jetzt. ICH FÜHLE!
Ich fühle mit gutem Gewissen ALLES!
Und ich konzentriere mich und fokussiere mich auf das Fühlen selbst. Es geht mir nicht darum, meine Gefühle theatralisch im Außen auszuagieren und auszuleben. Ich wohne lediglich meinen Gefühlen bei und ergötze und erfreue mich an ihrer Anwesenheit in mir. In meinen inneren Bilderwelten dürfen meine Gefühle leben und machen und tun, was sie wollen. Sie dürfen töten und lieben was das Zeug hält. Meine Theaterbühne ist in mir.
Dies erlaube ich mir zu genießen und aus meiner Intuition heraus auf wundervolle und fantastische Art und Weise großartig immer wieder neu zu inszenieren. Ich bin ein wahrer Künstler im Gefühle fühlen.
Das Drama in mir darf sein.
Das Leben in mir darf sein.
Das Fühlen in mir darf sein.
Die Lebendigkeit in mir darf sein!
Und so darf ich jetzt NEU SEIN.
Mein Leben darf jetzt eine vollkommen neue Qualität bekommen/erhalten. Ich darf das Leben fühlen! Ich darf das Leben spüren. Ich darf meinen Körper als Gitarre, als Resonanzkörper meiner Gefühle, zum Klingen bringen und alle Lieder, die mir in den Sinn kommen, spielen und zum Besten geben. Ich darf …!
Und ich schau, was nun passiert …
Dies ist ein Ausschnitt aus dem neuen Buch „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“ Band 4, der im Frühjahr 2019 erscheinen wird …
eine neue ordnung am 20. Dezember 18
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