Sonntag, 12. Mai 2019
Was bedeuten die Worte: „Ich begegne immer mir selbst – es gibt nur zwei: Gott und mich …“
Jenseits des Vorstellbaren – alles bin ich

Wir schauen uns einmal an, wie ich mir in meinem Gott-Sein und wie ich all den vielen Menschen um mich herum in Liebe begegnen kann. Hierzu habe ich irgendwo mal diese schöne Geschichte aufgeschnappt und ich gebe sie Dir gerne weiter.

Ein Mensch sprach einmal (in seinem Traum) mit Gott. Sie unterhielten sich. Und (in seinem Traum) stellte er Gott eine Frage: Wer bin ich und wenn ja wie viele?

Und da antwortete Gott mit einem breiten Lächeln:

Es gibt nur zwei!
Es gibt nur Dich und mich.

Der Mensch wunderte sich sehr und ein großes „Häh?“ stand ihm ins Gesicht geschrieben. Wie kann das gehen? Was ist mit all den anderen Menschen? Was ist mit all den vielen anderen Menschen? Sind sie nicht da?

Und da erwiderte Gott: Natürlich sind sie alle da. Doch sie sind nicht „die anderen“. Sie alle sind Du.

Und der Mensch verstand schon wieder nicht.

Und da erklärte Gott es ihm: Es gibt nur zwei – Dich und mich (Gott). Ich als Gott bin vollkommen, und Du befindest Dich auf Deiner Reise, göttliche Vollkommenheit zu erlangen. Und dann, irgendwann, wirst Du selbst Gott sein und mit mir wieder verschmelzen. Und solange Du auf Deiner Reise bist, bist Du als soundsoviele Individuen auf Deiner Reise unterwegs. Du bist nicht nur Du, sondern Du bist auch Dein Nachbar, Dein Partner, Deine Kinder, Deine Eltern, Dein Chef, Deine Kollegen, alle Deine Landsleute und alle Menschen hier auf dieser Welt. Es ist ein Trugschluss, eine Illusion, eine Fehlwahrnehmung der wahren Wirklichkeit, dass Du denkst, Du seist anders als die anderen. Du bist die anderen und die anderen sind Du. Es gibt die Unterscheidung, die Trennung, die Verschiedenartigkeit, wie Du es meinst, dass es sie gäbe, nicht! Dass es sie gibt, ist eine Täuschung, eine Illusion, eine Verkennung der Wirklichkeit.

Und wenn Du jemanden anderen triffst, dann triffst Du Dich.
Und wenn Du jemandem anderen hilfst, dann hilfst Du Dir.
Und wenn Du jemanden anderen heilst, dann heilst Du Dich.
Und wenn Du jemand anderem Leid zufügst, dann fügst Du Dir selbst Leid zu.
Und wenn Du jemand anderen schlägst, dann schlägst Du Dich.
Und wenn Du jemand anderen lobst, dann lobst Du Dich.
Und wenn Du jemand anderen reich beschenkst, dann beschenkst Du Dich selbst reich.

Du und der andere, ihr seid nur physisch, körperlich, auf der materiellen Ebene voneinander verschieden, sodass ihr wie getrennt wirkt. Auf der energetischen, feinstofflichen Ebene gibt es diese Trennung definitiv nicht. Nur da Ihr das Feinstoffliche nicht so gut, nicht so sicher wahrnehmen, fühlen, spüren könnt, könnt Ihr nicht bemerken, dass Ihr in Wahrheit eins seid. Eure Wahrnehmung ist auf das Physische, Körperliche beschränkt, deswegen müsst Ihr Euch als getrennt wahrnehmen, auch wenn es nicht so ist.

Ein Beispiel: Die Luft.
Was ist Luft?

In der Luft schweben Wassertröpfchen …
Am Himmel siehst Du die Wolken.
Und in Deiner Atemluft … – Sind dort Wasser und Luft eins oder getrennt voneinander?

In der Form der Wolke haben sich Milliarden von Wassertröpfchen zusammengefunden und sind für Deine Augen erkennbar. Doch auch ohne Wolke sind die Wassertröpfchen in der Luft. Die Trennung zwischen Luft und Wolke ist nur scheinbar. In Wahrheit ist alles „eine große Pampe“. In Wahrheit bist Du (zusammen mit all den „anderen Menschen“) eine große „Pampe“, eine große Seele (Seele hört sich schöner an als „Pampe“).

DU BIST NICHT GETRENNT VON DEN ANDEREN!
DU und die anderen, ihr seid eins!
Und wenn Du jemandem begegnest, dann begegnest Du immer Dir selbst.

Stell Dir vor, Du würdest Dich selbst auf einen großen Kopierer legen und tausendmal kopieren. Dann gäbe es tausendmal Dich. Und ihr würdet alle gleich aussehen. Und nun laufen all diese Kopien in alle Himmelsrichtungen auseinander. Und dort, wo sie hinlaufen, dort verkleiden sie sich, schminken sich und schmücken sich. Und sie nehmen andere komische Verhaltensweisen an. Und dann kommt ihr alle wieder zusammen.

Zu Anfang war es für Dich ganz offensichtlich, dass Du stets einer Kopie von Dir begegnest, wenn Du Hallo zu dem anderen sagst (der gerade aus dem Kopiergerät rausgeflutscht kommt). Aber jetzt in der Verkleidung, kannst Du es gar nicht mehr glauben, dass Du es bist, dass es Deine Kopie von Dir ist, der Du gegenübertrittst. Und weil auch Du (als Original) Dich verkleidet hast, bist auch Du als Original nicht mehr von den Kopien zu unterscheiden.

Aber glaube mir: Es ist wahrhaftig so, dass es immer Du bist, dem Du begegnest.Und mit jedem Charakterzug des „anderen“ begegnest Du einem neuen Charakterzug von Dir. Und vollkommen, wirklich vollkommen im Sinne der vollkommenen göttlichen Schöpfung, bist Du erst dann wieder Dein vollkommenes Selbst, wenn Du alle Charakterzüge aller anderen in Dir willkommen geheißen und in Dich integriert hast – alle in Dich! Erst dann bist Du wahrhaftig ganz.

Und daran wird sehr deutlich, dass Dich jedes Urteil von der Ganzheit fernhält. Ganzheit und Vollkommenheit erlangst Du nur durch bedingungslose Annahme von allem.

Und als dieser Mensch aus seinem Traum aufwachte, da war er ganz schön geplättet.

Tja, da bist Du auch platt – was?
Und ich auch.

Denn im Klartext bedeutet dies, dass ich alles, wirklich alles und damit auch jedes Übel, jede Schandtat und jeden schlimmen Charakterzug (von mir selbst und/oder von „anderen“) in mir annehmen und in Liebe als Teil des Lebens bejahen muss. Und da komme sogar ich mit meinen Moralvorstellungen (die natürlich „nur“ eine Schablone von Gut und Böse des Ego sind) an meine Grenzen …

Wichtig ist, und das finde ich ganz beruhigend, zwischen Tun und Annehmen zu unterscheiden. Es ist mir möglich, die furchtbaren Taten, die es auf dieser Welt gibt, anzunehmen (und zu vergeben) – das bedeutet nicht, dass ich sie daraufhin selbst begehen und auch nicht, dass ich sie gutheißen muss. Annehmen bedeutet nur, Ja dazu zu sagen, dass es sie gibt.

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Noch eine Ergänzung …

Auf der Ebene unseres Geistes, unserer Liebe, unseres Herzens - im Feinstofflichen - sind wir alle eins und zugleich Gott.

Auf der Ebene unseres Ego, auf der Ebene von Form, erkennen ich MEIN Ego und MEINE Form NUR beim anderen, der mir mein Ego spiegelt. Und ich spiegel das Ego meines Gegenübers.

Ich begegne also NICHT dem anderen, denn der andere ist in seiner Essenz formlos-feinstoffliche Energie. Und das, was ich sehe, erkenne und wahrnehme an Gefühlen und Verhalten ist nur ein Spiegel MEINES Ego. Ich begegne also NICHT dem anderen, sondern MIR mit all meinen Identifikationen, Konditionierungen, Glaubensmustern, Prägungen, Abwehrmechanismen und Verhaltensautomatismen. Und auch JEDER andere Mensch spiegelt mir noch wieder andere Facetten von MEINEM Ego. Ich begegne also NIE dem anderen selbst, denn er spiegelt lediglich MICH.

Und die Gefühle, die ich in mir fühle, entspringen dem Ego meines Gegenübers, das ich spiegele und zugleich sind genau DIESE Gefühle diejenigen Gefühle, die in MEINEM System unter meinem Teppich liegen. Es sind Gefühle, die ICH verdrängt und beiseite geschoben habe und mit denen mich das Ego meines Gegenübers jetzt triggert.

Ich fühle also in mir MEINE verdrängten Gefühle, indem ich dem anderen SEIN Ego spiegele. Und zugleich erkenne ich MEIN Ego (in seiner Struktur) im anderen. Ich begegne also ausschließlich MIR SELBST. Der andere kommt nirgendwo vor.

Es gibt nur MICH und GOTT. Und mein ICH ist eine Ansammlung von unerlösten Gefühlen und unbewussten, automatisierten, konditionierten Verhaltensweisen. Solange es diese Formen gibt, existiert mein Ich. Habe ich alles transformiert, dann habe ich mich mit meiner Ich-Identität gänzlich aufgelöst, denn es existiert dann keine Form mehr (kein Gefühl, keine Vorstellung, keine Konditionierung, keine Meinung, kein Gedanke), womit ich mich identifizieren könnte.

Ich selbst bin formloser Geist geworden - und damit heilig …