Dienstag, 28. Mai 2019
Was ist ein erfülltes Leben? - Von Form und Formlosigkeit
Jede Form nimmt sich in ihrer Form wichtig - ja wichtiger als andere Formen - und trennt sich hiermit von allem anderen ab. Die Formen sagen: „Hier bin ich und da bist Du.“

Doch dies ist ein Irrtum, denn jede Form ist über ihr Formsein hinaus auch formlos und damit alles.

Allein durch die Identifikation der Form mit sich selbst entstehen die Gefühle von Trennung und Mangel. Die Form findet sich zwar toll und großartig in ihrer Form, doch zugleich spürt sie den Mangel, alles andere, was sie NICHT ist, NICHT zu haben/zu sein (auf weltlichen/körperlichen der Ebene des Oberflächlichen).

Unser Ego repräsentiert in unserem Sein den Aspekt der Formen. Unser Ego ist der Form-Aspekt unseres Daseins. Wir identifizieren uns mit unserem Ego sowie mit unserem Körper. Wir sagen: „Ich bin ein Mensch. Ich bin Max Meier oder Melanie Müller.“ Und indem ich mich als ICH definiere, unterliege ich der Illusion, die anderen NICHT ZU SEIN. Doch es ist lediglich mein irdischer Körper, der Form ist. Im Energetisch-Feinstofflichen BIN ICH ICH als Form WIE AUCH die anderen in ihrer Formlosigkeit. Doch da ich als Form die Ebene des Formlosen NICHT erfahren, NICHT erfassen und NICHT wahrnehmen KANN, glaube ich, ich sei NICHT die anderen.

Form KANN sich als Form nur erkennen, indem sie ANDERS ist als die anderen Formen. Ein Beispiel: Der Wassertropfen ist nur an Land sichtbar. Im Meer, im Ozean, ist der einzelne Wassertropfen NICHT sichtbar, NICHT erkennbar. Er ist zwar da, doch niemand KANN ihn als separate Form wahrnehmen. Er ist eingegangen ins Große Ganze.

Steine, Pflanzen, Tiere, wir Menschen und all die vielen Dinge dieser Welt KÖNNEN wir nur als Form wahrnehmen, wenn um die jeweilige Form herum ein Energiefeld besteht, das ANDERS ist, als die Form selbst. Die Form tritt also durch das ANDERS SEIN der anderen Formen erst in Erscheinung. In diesem Zusammenspiel von ANDERS SEIN sind dann natürlich auch Gefühle von Frustrationen, Negativität und/oder „will ich auch sein/haben“ enthalten.

Schaue ich mir MEINEN Körper an und vergleiche ich ihn mit einem anderen Körper, so werde ich vielleicht neidisch und bin unzufrieden. Schaue ich mir MEIN Leben (mein Haus, meine Kinder, meinen Partner, mein Auto, meinen Lebensstandard, meine Gesundheit, meinen Beruf, meine Wohnsituation, meine finanzielle Situation) an und vergleiche ich all dies mit einem anderen Menschen, so bekomme ich vielleicht Gefühle von: „hätte ich auch gerne…“

IMMER wenn Formen sich mit anderen Formen vergleichen, können sie beim anderen etwas entdecken, was sie selbst nicht haben oder nicht sind - was ihnen fehlt. Dies liegt in der Natur der Sache, weil eine Form NIEMALS ALLES sein oder haben KANN. Auf der Ebene der Formen (also auf der Ebene unseres Ego) wird diese Mangel IMMER bestehen bleiben. Form bleibt IMMER separiert von anderer Form und ANDERS. Schließen wir Frieden mit unserem eigenen Anderssein, so gelingt uns dies NIEMALS auf der Ego-Ebene, sondern nur auf der Ebene unseres Herzensfeldes - meistens natürlich unbewusst. „Ich bin zufrieden“ KANN eine Form (ein Ego) NICHT fühlen, weil es stets im Mangel verbleiben wird, weil die anderen Formen stets anders sein werden und auch etwas zu bieten haben und ihre Reize haben.

Frieden und Zufriedenheit erlangen wir also nur dann, wenn wir uns ÜBER unser Ego erheben und uns nicht mehr nur und ausschließlich mit unserer eigenen Form identifizieren. Auf der Ebene unseres Herzensfeldes KÖNNEN wir mit der Kraft unseres Geistes erkennen, dass wir auf einer höheren Ebene ALLES haben und ALLES SIND, auch wenn unsere Erfahrungswelt auf diese Form unseres Körpers und unseres Lebens beschränkt ist.

In dieser Erkenntnis finden wir dann das Potenzial, uns als Form neu zu definieren. Wir KÖNNEN und DÜRFEN die Muster und Prägungen unseres Formseins hinter uns lassen. Und wir KÖNNEN und DÜRFEN unsere eigene Form neu gestalten, definieren und erschaffen. Tun wir dies allerdings auf der Ebene von Form, also aus unserem Ego heraus mit der Kraft unseres Willens (weil wir in unserem Leben „etwas“ verändern WOLLEN), so werden diese Versuche scheitern (und NICHT von Erfolg gekrönt sein). Denn wenn Form neue Form gestaltet und erschafft, dann wird dasselbe Elend lediglich in einem neuen Gewand erschaffen. Für befriedigendes und erfüllendes Erschaffen müssen wir die Ebene/die Dimension des Erschaffens wechseln.

Wir müssen von der formgebundenen Ego-Ebene des Wollens und der Vorstellungen hinüber wechseln auf die Ebene/in die Dimension des Formlosen. Doch wie können wir im Formlosen erschaffen? - Gar nicht! Zumindest nicht als Form.

Als Form können wir im Formlosen nichts tun und nichts wirken. Dort ist NICHT unser Zuhause (als Körper). Dort kennen wir uns nicht aus. Als Form KÖNNEN wir sie Sprache des Formlosen nicht sprechen und nicht verstehen.

Und wie können wir dennoch im Formlosen kommunizieren und erschaffen?

Indem wir „es lassen …“
Indem wir alles erlauben …
Indem wir der Energie des Lebens erlauben, dass sie frei fließen darf …

„Let it be …“ ist ein wunderbarer Song von den Beatles, der so viel bedeutet wie „Lass es sein“. Und dieses „Lass es sein“ hat gleich zwei Bedeutungen: Wir könnten es verstehen als: „Hör auf damit - lass das sein!“. Doch so ist es nicht gemeint. Dieses „Let it be“ bedeutet viel mehr: „Erlaube es“, „erlaube es, zu sein“.

Form KANN NICHTS „Sinnvolles“ erschaffen, was im Einklang mit dem Leben ist. Die einzige Energie, die im Formlosen „Dinge“ erschaffen kann, die sinnvoll und in Einklang mit dem Leben und mit der Schöpfung sind, ist die Energie des Formlosen selbst. Unsere Aufgabe als Form ist also, NICHTS EIGENES mehr zu tun oder erschaffen zu WOLLEN, sondern darauf zu vertrauen, dass das Leben, dass die Schöpfung uns schon mit dem Besten, was es gibt, versorgen und beschenken wird. Und dies können wir mit GUTEM GEWISSEN tatsächlich glauben, denn der Beweis ist bereits erbracht: Wir wurden OHNE das Zutun unseres Verstandes geboren. Die Schöpfung hat uns uns geschenkt.

Kein Mensch ist mit seinem Verstand und seinem Willen dafür verantwortlich, dass er geboren wurde. Wir brauchten unsere Inkarnation/Geburt weder mit unserem Verstand/Kopf/Ego zu planen noch zu kontrollieren. Es ist ganz von alleine passiert.

Und so können und dürfen wir uns heute mit gutem Gewissen und mit einer optimistisch-positiven, inneren, neuen Grundhaltung all demjenigen hingeben, was das Leben/die Schöpfung noch mit uns vor hat und in unser aktuelles Leben hinein gebären möchte. Wir dürfen unsere Geschenke jetzt empfangen. Das einzige, was wir tun müssen, ist, aufzuhören, mit unserem Ego dazwischen zu funken und ständig Sachen, Dinge und Projekte zu planen, die dem Fließen-Lassen der Schöpfungsenergie zuwider laufen, entgegen streben und sie lediglich blockieren.

NICHTS TUN, AUSSER, SICH NICHT EINZUMISCHEN …

Einfach mal die Füße still halten.
Ruhe ausstrahlen und nichts tun.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Weniger ist mehr.

Unser Ego, unser Körper, unsere Form ist NICHT dazu da, SELBST zu erschaffen, zu planen oder zu gestalten. Die ganze Schose mit Affirmationen und „Ziele setzen“ und „bewusst erschaffen“ und „positiv Denken“ können wir getrost in die Tonne treten. Es sind alles Ego-gemachte Regeln und verzweifelte Versuche, das Elend neu zu verpacken. Es geht NICHT um positives Denken, sondern es geht darum, NICHT mehr zu denken - zumindest NICHT aus unserem Verstand heraus und NICHT mit unserem gelernten, kognitiven Wissen und NICHT für das, was wir WOLLEN.

Es geht um ERLAUBEN und GESCHEHEN LASSEN und JA SAGEN …

Natürlich dürfen wir Gedanken haben und die Impulse unseres Herzens zum Ausdruck bringen. Doch dies ist ein „Denken OHNE Nachzudenken“. Es ist ein intuitives, impulsives, jetzt-bezogenes, authentisches, geistvolles, leichtes Denken. Unsere Ego-Gedanken sind in der Regel schwer, problembeladen, mühsam, belastend, sorgenvoll und voller Vorstellungen und Erwartungen. Diese Ego-Gedanken entstehen in der Dimension der Zeit. Sie resultieren aus unseren Erinnerungen an die Vergangenheit sowie durch unsere Vorausschau in Richtung Zukunft. Die „Gedanken“ oder besser Impulse unseres Geistes hingegen sind leicht, freudvoll, spielerisch, lustig, froh, kreativ und glücklich. Sie entstehen im zeitlosen Jetzt, kommen aus dem NICHTS und steigen in uns auf, ohne dass wir weiter darüber nachdenken würden …

Unser Ego, unser Körper und unsere Form sind NICHT dazu da, „etwas zu erschaffen“ (auch wenn jetzt viele Menschen/Egos aufbrausen werden). Unsere Form (Körper, Ego) ist einzig und allein dazu da, die Geschenke des Lebens anzunehmen, die Postpakete des Universums in Empfang zu nehmen und sie dann auszupacken und zu genießen und zu fühlen. Unser Ego, unser Körper, unsere Form dienen dem Erleben dessen, womit das Leben uns beschenkt. Es geht NICHT um SELBSTbefriedigung, sondern es geht darum, sich vom Leben reich beschenken ZU LASSEN.

Unser Ego, unser Körper, unsere Form sind dazu da, die Geschenke des Lebens zu erfahren, zu fühlen, anzuziehen (wie neue Klamotten), auszuprobieren und die dazugehörigen Energien (Gefühle) bereitwillig in sich schwingen zu lassen. Unser Ego, unser Körper, unsere Form „dokumentieren“ sozusagen das ERLEBEN. Wir FÜHLEN, womit das Leben uns beschenkt. NICHT wir selbst beschenken uns, sondern das Leben beschenkt uns, die universale Schöpferkraft bereichert und erfreut uns.

Doch hierfür müssen wir unsere eigenen Planungen sein lassen. Hier hat „Let it be“ eben die Bedeutung von: „wir müssen unsere eigenen Aktivität sein lassen, damit das Leben SEIN KANN“.

„Let it be“ bedeutet auf Ego-Ebene: „Lass es sein. Hör endlich auf, selbst zu planen.“
„Let it be“ bedeutet auf Herzensfeld-Ebene:“ „Erlaube es. ES darf sein.“

Wir müssen aufhören, uns mit Kopf und Verstand ins Leben einzumischen zu WOLLEN. Es ist an der Zeit, unsere innere Haltung zu verändern und zu der Überzeugung zu gelangen: „Das Leben selbst weiß es besser als mein Kopf.“ Und dies begann schon VOR meiner Geburt …

Bei ALLEM, was ich als Form, als Ego, als Kopf, als Verstand planen, erschaffen und schöpfen könnte, KANN ich NIEMALS ALLES im Blick haben. Unerwünschte Nebenwirkungen, Mangel und (überraschende) Frustrationen sind IMMER automatisch mit dabei. Wenn Form Form plant, wenn Form ETWAS plant, dann ist darin STETS Mangel enthalten. IMMER!

Tatsächliche Erfüllung, tatsächliche Fülle, tatsächliche Perfektion im Zusammenspiel ALLER Rahmenbedingungen und Energien, KÖNNEN wir nur dann erlangen, wenn wir das Leben sich selbst entfalten lassen. Hier ist unsere Aufgabe als Form, HINGABE zu praktizieren und zu vertrauen.

Nichts weiter tun, außer, sich nicht einzumischen.

Form KANN nur behindern, stören und verkorksen.
Form ist in sich selbst bereits Blockade-Energie, weil sie ETWAS ist.

DURCH dieses „etwas“ der Form, KANN NICHTS DURCHfließen …
DURCH einen Stein KANN kein Wasser hindurch fließen.

Als Menschen müssen wir energetisch/geistig durchlässig werden, um als FORM das Göttliche DURCH uns in diese Welt fließen/strömen lassen zu KÖNNEN. Unser Ego blockiert dieses DURCH. Unser Ego ist feste Form. Die Vorstellungen (unseres Verstandes, unseres Kopfes, unseres Ego) lassen nichts Geistig-Energetisch-Formloses hindurch. Sie lassen die LEBE NICHT durch. Erheben wir uns in uns selbst vom Ego auf die Ebene unseres Geistes, so IST unser Geist bereits durchlässig. Wir brauchen also lediglich aus unserer Identifikation mit unserem Ego/Körper hinüber zu wechseln in unsere Selbsterkenntnis, dass wir GEIST sind. Dann KANN die universale Liebe wieder FREI fließen …

Form ist nur dann im Einklang mit dem universalen Lebensfluss, wenn wir bereitwillig erlauben, das erschaffene Formen auch wieder abfließen, verschwinden und sich auflösen dürfen. Das Fließen lassen, das Loslassen von Formen ist wichtig (und dies fällt uns als Ego schwer und als Geist leicht). Und dann fließt die Form, mit der wir eine gute, schöne Erfahrung gemacht haben, wieder weg. Sie fließt einfach ab, löst sich auf in Wohlgefallen und verschwindet. Und dies macht dann den Weg frei für noch wieder neue, noch schönere und wieder ganz andere Formen auf der nächsten Entwicklungsstufe.

Unser ewiges, krampfhaftes Festhalten an Formen, an Bestehendem, an dem, was wir haben, ist zwar aus Ego-Sicht verständlich, denn unser Ego identifiziert sich mit eben DIESER Form die JETZT so schön glänzt, doch dieses Festhalten ist wider die Natur, ist entgegen dem freien Fließen der universalen Lebensenergie.

Allein unser bereitwilliges Loslassen macht uns frei und unabhängig …

Wer festhält, wer an Formen und Statussymbolen festhält, blockiert sich selbst und das Leben. Dies MUSS zu Krankheit führen. Und spätestens wenn wir tödlich erkranken, MÜSSEN wir loslassen - dann hätten wir auch schon vorher freiwillig loslassen können, sodass wir noch ein bisschen länger hätten leben können …

Loslassen ist Leben …
Festhalten ist Tod …

Loslassen ist Fließen, Veränderung, Dynamik, stetiger und ewiger Wandel.

Das einzig stetige im Leben ist der ewige Wandel.

Hierzu JA zu sagen, erhöht unsere Lebenszufriedenheit und unsere Lebensqualität enorm. Dieses JA KÖNNEN wir nur auf unserer Herzensfeld-Ebene sagen, auf der Ebene unseres Geistes. Formen identifizieren sich mit den Formen. Unser Ego identifiziert sich mit den Formen. Unser Ego KANN daher NICHT loslassen, weil es sich dann selbst loslassen müsste. Es fühlt sich für unser Ego dann so an, als müsste es sterben. Und so ist es ja auch: Wenn eine Form geht, dann stirbt DIESE Form - und sie macht den Weg frei für eine neue, nächste Form.

Hier dürfen wir das Leid und die Qualen unseres festhaltewütigen Egos wahrnehmen, doch wir müssen uns NICHT mit diesen Ego-Verlust-Gefühlen identifizieren. Diese Gefühle sind da und sie dürfen da sein. Sie bieten „Futter“ für die Negativ-Waagschale der großen Waage des Lebens. Und nur wenn die Negativ-Waagschale gut gefüllt ist, kann auch auf die Positiv-Waagschale wieder ordentlich etwas drauf geladen werden, sodass die Waage des Lebens wieder ausgeglichen und in Einklang ist.

Immer NUR Positiv KANN nicht gut gehen, dann würde die Waage des Lebens total aus dem Gleichgewicht und in Schräglage geraten. Wir sind aufgefordert, auch die negativen Gefühle bejahend zu würdigen und bereitwillig anzunehmen und damit unsere innere Waage zu füllen, damit Negatives und Positives in Einklang sind.

Ein erfülltes, reiches Leben ist NICHT, nur noch Positives ...
Sondern ein erfülltes, reiches Leben ist: BEIDE Waagschalen randvoll …

Als Menschen haben wir eine verschobene Wahrnehmung/Vorstellung von einem ERFÜLLTEN LEBEN. Und dadurch planen wir perfektionistisch alle positiven Events, Gefühle, Erfolge, Gewinne und Ereignisse. Doch wir vernachlässigen die negative Seite. Da brauchen wir uns dann nicht zu wundern, dass das Leben „voll automatisch“ für den entsprechenden Ausgleich sorgt. Wir erfahren dies dann als schreckliche Schicksalsschläge. Doch so ist es nicht. Die Waage des Lebens MUSS ausgeglichen sein - und dafür sorgt das Leben schon selbst - wenn wir dies aus dem Blick verlieren.

Das Leben sorgt also GUT für uns.

Leben ist Erfahrung. Und Erfahrungen BRAUCHEN immer BEIDES: Negativ UND Positiv. Für Um Erfahrung überhaupt machen zu KÖNNEN, BRAUCHEN wir die Dualität. Wir BRAUCHEN die Polarität. Wir BRAUCHEN Licht UND Schatten. Und entsprechend tun wir gut daran, BEIDE Pole zu würdigen, wertzuschätzen, zu bejahen und zu genießen.

Als Form KANN uns dies sehr leicht gelingen, indem wir einfach jeden Mangel bejahend genießen, bereitwillig anerkennen und souverän, freiwillig und selbstbewusst auf unsere Negativ-Waagschale drauf packen.

WENN und solange wir mit Misserfolgen, Niederlagen, Enttäuschungen, Rückschlägen und Frustrationen HADERN, haben wir unsere Übung NICHT gemeistert. HADERN ist zwar eine schwere, negative Energie, doch sie zählt dennoch zu den Energien der Freude (so paradox dies klingen mag). Alles, womit wir HADERN, landet auf der Positiv-Waagschale, weil wir uns „freuen, dass wir uns ärgern“. Das Hadern ist für uns ein Lustgewinn. Wir WOLLEN jammern. Wir WOLLEN uns ärgern und wir halten am Ärger fest. Sonst würden wir den Ärger ja freiwillig loslassen. Doch wir halten den Ärger (das Problem) fest und wollen dies so. Hadern befüllt die Positiv-Waagschale.

NUR, wenn wir frei von Hadern mit Bereitwilligkeit und Hingabe unsere negativen Gefühle authentisch und echt in/mit unserem Herzen fühlen/spüren, nur wenn wir uns von unseren Gefühlen berühren lassen und sie dann bejahend annehmen, nur dann finden diese Gefühle ihren Weg zu unserer Negativ-Waagschale und zugleich befüllen wir unsere Positiv-Waagschale mit Freude, weil wir innerlich JA sagen. (Und dabei sind diese sogenannten „unsere Gefühle“ nicht einmal „unsere“ ganz persönlichen, eigenen Gefühle, sondern es sind einfach Energien, die jetzt da sind und schwingen - Gefühle sind NICHTS super Persönliches, auch wenn es sich körperlich so anfühlt).

Wir sind Form UND formlos.

Als Form befüllen wir die Negativ-Waagschale.
Als Herzensfeld KÖNNEN wir die Negativ-Waagschale gar nicht befüllen.

Alle (Ego-)Gefühle sind von ihrer energetischen Eigenschaft/Struktur her Form-Energien und gehören daher bereits als solche in die Negativ-Waagschale. Sie entstehen in der Verknüpfung der Gedanken unseres Verstandes (unseres Kopfes, unseres Ego, unseres Denkens) mit unseren Vorstellungen (inneren Bildern, Erfahrungen) sowie durch die hieraus resultierende Bewertung der Situation. Allein diese Bewertung wiegt so schwer, dass sie die „Negativ“-Waagschale füllt. In die Positiv-Waagschale hingegen gehören ALLEIN alle Eu-Gefühle. Dies sind all diejenigen Energien OHNE Gegenpol, wie zum Beispiel die reine, wahre, universale Liebe, die gleichschwingend ist wie die Eu-Freude.

Von daher ist die Beschreibung „Negativ“-Waagschale und „Positiv“-Waagschale nicht wirklich korrekt. Eigentlich ist die „Negativ“-Waagschale die Waagschale der Formen (der Form-Energien wie Dinge, Sachen Wertgegenstände, Besitztümer und natürlich auch Gedanken, Vorstellungen, Gefühle, Glaubenssätze, Muster und alles Erlernte - kurz: ALLES, für das wir einen Namen/eine Bezeichnung haben). Während die „Positiv“-Waagschale die Waagschale des Formlosen ist. Hier findet sich die zur jeweiligen Form passende Energie des NICHTS, die der Form entsprechende formlose Energie im Quantenfeld.

Es ist also wie beim guten, alten Kleinbildfilm, bei dem jedem brillanten Farbfoto ein unscheinbares Nagativ-Original zugrunde liegt. Und so können auch aus jedem formlosen Energie-„Punkt“ des Quantenfeldes unzählige fühl- und erfahrbare „Dinge“, Situationen, Ereignisse und somit Formen hervortreten (mit den dazugehörigen Gefühlen).

Doch zurück zum Hadern: Wenn wir als Form HADERN, dann befüllen wir als Form die POSITIV-Waagschale und das Leben MUSS dann unsere Negativ-Waagschale befüllen. Warum befüllen wir mit unserem Hadern die POSITIV-Waagschale? - Weil wir an demjenigen festhalten, wozu wie NEIN sagen. Wir lassen diese Energie eben NICHT los. Sondern wir bezeugen mit unserem andauernden Ärger feinstofflich unsere LIEBE gegenüber dieser Energie. (Wäre es uns hingegen „egal“, dann würde sich nichts manifestieren und es würde sich alles ganz von alleine auflösen. Doch es ist uns eben NICHT egal, deshalb bleibt es DURCH unser Hadern so, wie es ist.)

Wir sollten also nach dieser Erkenntnis allen Frust und Ärger auf einer tieferen (höheren) Ebene genießen und bereitwillig auf unsere Negativ-Waagschale füllen (indem wir uns in unserem Herzen von diesen Gefühlen berühren lassen), NUR DANN KANN das Leben uns anschließend wunderschöne Geschenke für die Positiv-Waagschale krendenzen …

Einfach mal im Alltag ausprobieren …
Einfach mal Ärger bewusst und bereitwillig innerlich auf die Negativ-Waagschale füllen …

Einfach mal alle Frustrationen als „Negativ-Geschenke“ würdigen und sich freuen in der Gewissheit, dass der Ausgleich in Form von einer positiven Überraschung kommen wird …

Versuch macht klug …
Probieren geht über studieren …

So paradox dies klingen mag, es macht Sinn, sich über negative Ereignisse zu freuen und sie bereitwillig und voll Freude anzunehmen, weil wir dann die Gewissheit haben, dass die Negativ-Waagschale bereits gut gefüllt ist. Da kommen dann KEINE unliebsamen Überraschungen mehr. Und wenn DOCH noch etwas Unschönes kommt, dann nehmen wir auch das noch mit Freude an, denn wir wissen, auch hierfür wird das Leben einen positiven Ausgleich finden MÜSSEN …

So bekommen wir für den Spruch von den „sieben schlechten Jahren und den sieben guten Jahren“ ein tieferes Verständnis. Dabei brauchen wir gar nicht sieben Jahre zu warten. JEDER Moment birgt bereits IN SICH SELBST Positives UND Negatives gleichzeitig, das wir, wenn wir wach und aufmerksam sind, BEIDES IM JETZT annehmen und unsere Waagschalen reich befüllen können. Meistens verdrängen wir nur die negativen Anteile …

Als Beispiel: Wenn ich mich für EINEN Partner (EIN Haus, EIN Auto, EIN Fahrrad, EINEN Beruf) entschieden habe, dann bin ich auf der einen Seite sehr glücklich, doch zugleich bin ich auch unglücklich, denn ich habe mich GEGEN alle anderen Optionen/Möglichkeiten entschieden (doch dies merke ich meistens gar nicht bewusst). Entscheiden wir uns auf der Ebene der Formen für „ETWAS“, so entscheiden wir uns zugleich GEGEN alles andere. Somit ist in JEDER Situation, in JEDEM JETZT, bereits die FÜLLE von NEIN und JA, von negativer UND positiver Waagschale enthalten. IN JEDEM AUGENBLICK.

Wenn ich an diesem Ort bin, KANN ich NICHT an all den vielen anderen Orten dieser Welt sein.

Bewusstheit bedeutet, BEIDE Energien, Trauer UND Freude, stets gleichzeitig bewusst wahrzunehmen und zu fühlen. DANN ist unsere Waage immer gut gefüllt und wir führen und erleben ein wahrhaft erfülltes, reiches Leben …

Und hier erkennen wir, dass die „Negativ“-Waagschale zum einen den Formen dieser Welt entspricht wie auch zum anderen der Energie von NEIN. Warum? - Weil unser NEIN Form erschafft. Zugleich entspricht die „Positiv“-Waagschale einerseits dem Formlosen und andererseits der Energie von JA. Warum? - Weil JA auflöst.

JA erlaubt.
JA gibt frei.
JA ist „Let it be“.

NEIN ist Ego (Kopf, Verstand)
Und JA ist Geist (Herz, Liebe).

. . .

Manches mag neu und einiges mag verwirrend gewesen sein. Das macht nichts. Einfach sacken lassen. Einfach erlauben. Einfach JA sagen. Unser Verstand braucht diese Worte NICHT zu verstehen. Wenn es uns gelingt, die Energie HINTER diesen Worten mit unserem Herzen auf der Ebene unseres Geistes zu erlauben, zu verstehen und zu verinnerlichen, dann darf unser Körper-Geist-Seele-System hiermit nun weiter arbeiten und das Leben darf nach SEINEM Willen wirken.

Wie? - Einfach NICHTS tun und sich nicht weiter einmischen …
Einfach erlauben und geschehen lassen ...
Einfach dem Leben ein JA geben ...
Einfach aus den Impulsen des Jetzt heraus leben …

Sobald wir an „früher“ oder „später“ denken, an Vergangenheit oder Zukunft, haben wir das JETZT schon wieder verpasst. Der Impuls des JETZT IST JETZT …

Uns wir können uns noch einmal erinnern …: Wir sind ganz OHNE unseren eigenen Verstand auf diese Welt gekommen. Das hat gut geklappt. Da sollten wir dran anknüpfen und auf diesem Niveau nun weiter machen …

OHNE Verstand, OHNE lange NACHzudenken und OHNE zu grübeln …
Jedoch MIT Bewusstheit, mit Achtsamkeit, mit Gegenwärtigkeit und mit Wachheit …

Mit einer inneren Lebendigkeit, indem wir im JETZT die nächste Überraschung des Lebens freudvoll willkommen heißen …

Das Leben meint es GUT mit uns …
Es ist uns wohlgesonnen …
Dies dürfen wir jetzt endlich verstehen …

Denn … - WIR SELBST sind in unserem Herzen DAS LEBEN SELBST …