Ich bin für MICH zuständig
Ich bin für MICH zuständig …

Immer wieder ertappe ich mich selbst dabei, mich FÜR ANDERE zuständig zu fühlen. Ich glaube, die Verantwortung FÜR ANDERE zu tragen – für meinen Partner, für meine Kinder, für meine Eltern, für meine Freunde …

Dieses Programm ist sehr hilfreich, um mich von mir selbst abzulenken. Wenn und solange ich FÜR DIE ANDEREN da bin, bin ich NICHT für MICH da und kann MICH SELBST NICHT zum Höchsten führen. Ich „benutze“ also die anderen als Ausrede, als Ablenkungsmanöver, als Vorwand, um mich selbst mit gutem Gewissen KLEIN halten zu können.

Leider passiert hierbei nun etwas ganz Unglückliches: MEIN Inneres Kind ist hiermit gar nicht einverstanden. Es protestiert. Es macht einen Aufstand. Es will selbst dran sein. Es zeigt mir, dass, wenn ich mich um die anderen kümmere, ich mit dem falschen Pferd in die falsche Richtung unterwegs bin. Dadurch dass ich auch noch verkehrt herum auf dem Pferd sitze, gucke ich zwar immerzu in die richtige Richtung, doch ich reite weg von mir, anstatt hin zu mir …

Ich merke dies körperlich durch Krankheitssymptome. Ich nehme empathisch war, dass der andere Hilfe braucht und kümmere mich liebevoll um ihn/sie. Diese Energie (des anderen) von Hilflosigkeit und „jemanden brauchen“, DIESE Energie nehme ich wahr und empathisch in mich auf. Deswegen helfe ich ja. Doch zugleich manifestieren sich nun SEINE seelischen Probleme in MEINEM System. Ich werde krank bezüglich der unbearbeiteten Themen meines Gegenübers.

Dies führt nun dazu, dass ich mich NOCH MEHR und noch wichtiger um den anderen kümmern will/muss, damit er (seelisch) und ich (körperlich), damit wir beide wieder gesund werden. Doch das Gegenteil geschieht: Die gegenseitige Abhängigkeit und die zwischenmenschlichen Verstrickungen verstärken sich und SEIN seelisches Leid sowie MEINE körperlichen Symptome verschlimmern sich.

Warum? – Weil die Zuständigkeiten falsch aufgeteilt sind!

Hier können wir viel von unserer Verwaltung lernen: Ja, das verwaltungsmäßige Handeln ist ein genialer Spiegel für unser menschliches Fehl-Engagement. Verwaltung sagt knallhart: „Da bin ich NICHT für zuständig! Das fällt NICHT in meinen Zuständigkeitsbereich!“

DIESE Haltung würde uns zwischenmenschlich ganz weit nach vorne bringen. - Doch was sagen wir? „Das nehme ich auch noch und das auch noch und das auch noch. Ich nehme alles! Ich fühle mich gerne für alles zuständig!“

Und warum? – Weil wir ein Ego haben und weil unser Ego sich gut fühlt, wenn es wichtig ist. Und je mehr es sich zuständig fühlt, desto wichtiger fühlt es sich.

Verwaltung hat kein Ego. Der Sachbearbeiter tritt nicht persönlich in Erscheinung. Deswegen fällt es Verwaltung leicht, Zuständigkeiten weiterzuleiten und abzugeben. „Ist nicht meine Aufgabe …!“

HIER können wir lernen …

Übertragen wir diese Erkenntnis auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, so kommt es uns fast unmenschlich vor, wenn wir uns NICHT für den anderen zuständig fühlen. Ein solches Verhalten würde kühl, unmenschlich, ja kalt und befremdlich wirken. Die Anteilnehme würde fehlen. Und genau HIER liegt der Hase im Pfeffer.

Wir nehmen Anteil … - Wir nehmen uns einen An-Teil! Wir nehmen dem anderen ETWAS weg. Wir sagen dann hierzu: Wir erleichtern es dem anderen. Ja, wunderbar, das hört sich sehr liebevoll und gut an. Doch in Wirklichkeit nehmen wir dem anderen Leid ab, was der andere aber bräuchte, um irgendwann SELBST an den Punkt zu kommen, an dem er so viel Leid und Schmerz angesammelt hat, dass er/sie aus EIGENER Kraft einen Aufstand macht und „explodiert“.

Um (kleine und große) Veränderungen in unserem Leben bewirken zu können, müssen wir manchmal Energie ansparen. Ich vergleiche dies gerne mit dem Bild eines Staudamms. Wenn kein Staudamm da steht, dann plätschert das Bächlein eben und stetig vor sich hin. Alles ist im Fluss.

Doch wenn wir eine Staumauer bauen, dann stauen wir das Wasser auf. Wir behindern den freien Energiefluss. Das Wasser staut sich. Und wenn der Stausee groß angestaut ist, dann steht uns ein enorm großes Energiepotenzial zur Verfügung, das der kleine Bach niemals hätte sein können. Und doch ist er es.

Die Energie des Stausees können wir dosiert ablassen und nutzen. Wir können aber auch die Staumauer einreißen. Dann haben wir mit einem Schlag eine irre große Energiemenge zur Verfügung, die alles vernichten kann, was ihr im Weg steht.

Und DIESE Energie BRAUCHEN wir, um ins Licht zu kommen. Wir müssen alles platt machen, was uns in der Ego-Welt im Weg steht, um mit unserem Herzensfeld heim ins Licht kehren zu können.

Das, was hier der Vernichtung zum Opfer fällt, sind all unsere Vorstellungen (Erwartungen, Ansprüche, Regeln, Normen, Glaubenssätze, Ansichten, Meinungen, Haltungen, Überzeugungen, Gesetze – Vorstellungen vom Leben).

All die vielen Blockaden, die wir aus unserem Leben kennen (Probleme, Sorgen, Nöte, Schmerzen, Krankheit, Leid, Kummer etc.), sind angestaute Energie, sind Staudämme und Staumauern. Und dies ist GUT! Wir BRAUCHEN diese angestaute Energie, um sie dann, wenn die Zeit reif ist, auf den Punkt nutzen und ins Licht katapultieren zu können.

Alle Blockaden machen Sinn …

Und in diesem Zusammenhang macht es auch Sinn, dass ich mich um den anderen kümmerte, denn hierdurch blockierte ich MICH wirkungsvoll. Irgendwann wird nun der Tag kommen, an dem ich spüre, dass ich mich lange genug um den anderen gekümmert habe bzw. von mir selbst abgelenkt habe. Und dann ist es so weit und ich LEBE MICH! Ich begegne mir selbst in meiner Selbstliebe. Ich begegne meinem Inneren Kind in meinem Herzensfeld.

Und hierfür brauche ich Energie – viel Energie. Ich muss den Weg hin zu meinem Inneren Kind freisprengen. Mit Dynamik muss ich einen langen Tunnel in den Berg meines ICH sprechen, in den Berg meiner Identifikation als Person, in den Berg meiner Vorstellungen, Erwartungen, Glaubenssätze, Ansichten und Überzeugungen.

Mein Inneres Kind ist IN meinem Herzensfeld zu Hause und dieses Herzensfeld ist verborgen unter diesem riesengroßen Berg von Äußerlichkeiten und Erwartungen. Es ist so ähnlich wie nach Öl bohren oder einen Schatz finden.

Wie wende ich dies nun alltagspraktisch in meinem Leben an? Wie mache ich mir MEIN Staudamm-Energie-Potenzial nutzbar?

Indem ich diese Zusammenhänge JETZT erkenne. Ich erkenne es. Ich erlaube es, dass es so ist. Und ich bin dankbar für die Zeit des Engergie-Anstauens, der Selbst-Blockade und der Entfremdung. Die Tage sind nun gezählt. Ich brauche nichts dafür tun, dass ICH es BEWUSST auflöse.

Allein dadurch, dass ich diese Zusammenhänge JETZT erkannt habe, erlaube ich meinem System, Abschied zu nehmen vom Energie-Anstau-Modus und ich erlaube, die Energie-Freisetzung vorzubereiten und dann, wenn es soweit ist durchzuführen – eigenständig.

Wann dies soweit ist, dies unterliegt NICHT meinem Willen. Zeitpunkt, Ort, Gelegenheit und Timing bestimmen das Leben selbst. Von mir braucht es nur mein GO, mein OK, mein JA - und das habe ich JETZT gegeben.

Alles Weitere geschieht nun ganz von alleine …

(Und hierüber könne wir uns gerne hier in dieser Gruppe austauschen …)

Und ich bin in diesem Prozess wahrnehmendes Bewusstsein und schaue mir selbst bei meiner weiteren Entwicklung zu …

Ich bin offen und bereit, die NEUE ORDNUNG, die Ordnung meines Herzensfeldes, jetzt in mir zu empfangen (vergleiche den Buchtitel „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“).

Ich erlaube. Es darf geschehen. Ich bin in froher Erwartung des Guten. Ich bin in froher Erwartung meines eigenen Herzensfeldes – dem Spielplatz meines Inneren Kindes.

Und dies darf JETZT in mein Leben treten …

Danke …