Wie können wir unser Körper-Geist-Seele-System verstehen?
In "meiner Welt" steht SEELE für die feinstofflich-formlose Dimension unseres Daseins. Die Seele ist NICHTS, KEINE Form (auch wenn das Wort Seele "etwas" beschreibt). Die Seele ist die universale Liebe selbst. Aus dieser EINEN Seele sind dann Seelenaspekte hervorgegangen, die in meiner Vorstellung auch alle formlos-feinstofflich sind. Seele ist das NICHTS, das alles durchdringt. Und auch Pflanzen, Tiere und sogar Autos und Häuser sind beseelt. Wenn wir unser Auto liebevoll pflegen, dann hält es länger. Unsere Liebe fließt dem Auto zu. Dort muss es also einen Empfänger dieser Energie geben. Anders herum bröckeln die Betonbrücken im Lande, weil sie nicht gestreichelt und nicht geliebt werden. Sie erfüllen einen Zweck und sind nützlich. Doch Ungeliebtes und Unbeachtetes zerbröselt.
Unser GEIST ist die "Sprache der Seele", in meinen Vorstellungswelten ebenfalls formlos-feinstofflich. Wir erleben unseren Geist als unsere Intuition, unsere inneren Impulse, Eingebungen, unser Bauchgefühl und unsere innere Stimme. Unser Geist ist die Stimme der formlosen Liebe. Und ALLEIN unser Ego ist in der Lage, unseren Geist zu verstehen. Doch unser Ego IST NICHT Geist, sondern unser Ego ist Ego.
Unser EGO ist derjenige Aspekt in uns, der das, was unser feinstofflicher Geist spricht, empfangen und verstehen und damit unserem denkenden Verstand zugänglich machen kann. Unser Ego ist "in meiner Welt" der Übersetzer und Dolmetscher des Feinstofflich-Formlosen in Form. Unser Ego selbst ist Form und kann zugleich das Formlose verstehen. Unser Ego kann das Formlose unserem Verstand sowie unserem Tagesbewusstsein zugänglich machen.
Unser KÖRPER ist schließlich das "Gerät", mit dem unser Ego arbeitet und die formlosen Impulse unseres Geistes in der Welt in Erscheinung treten lässt, um Erfahrungen zu machen und um Gefühle zu fühlen.
Und nun kommen wir zu dem "Fehler" (der KEIN Fehler ist): Unser Ego hat verlernt, auf die Impulse unseres Geistes also auf die Stimme unserer Seele, auf unsere Intuition zu hören und hört stattdessen auf Fremdenergien und Konditionierungen, auf unsere Gedanken, unseren Kopf und unseren Verstand. Warum ist dies wichtig? - Weil ungelebte und unintegrierte Gefühle Vorrang haben. Unser Ego kümmert sich VORRANGIG um diejenigen Gefühle, die unsere Seele fühlen wollte, die wir aber verweigert haben zu fühlen. Unser Ego ist also der Sachbearbeiter in uns, der versucht, den großen Aktenstapel unbearbeiteter Gefühls-Akten abzuarbeiten. Und so inszeniert unser Ego immer wieder ähnliche Situationen, wie unser Geist es vor X-hundert Jahres das erste Mal angeregt hatte.
Wir können erst weitergehen, wenn wir die alten Akten zufriedenstellend bearbeitet und die Gefühle von damals bejahend gefühlt und angenommen haben. Im Grunde genommen gibt es gar keine Fremdenergien und auch keine "bösen Egos" oder "ätzenden Gegenübers", sondern alle ziehen an einem Strang und helfen gemeinschaftlich, diejenigen Gefühle zu fühlen, die zu Erfahrungen dazu gehörten, die wir annudazumal vor langer, langer Zeit abgelehnt haben.
Das Prozedere ist:
1) Unsere Seele will reifen und sich entwickeln. Hierzu will sie inkarnieren und bestimmte Gefühle erfahren, erleben und fühlen. Dies geht nur mit einem Körper. Die Seele hat „einen Plan“, was sie im Sinne ihrer eigenen Entwicklung mit einem Körper fühlen und erfahren möchte.
2) Die Seele inkarniert.
3) Die inkarnierte Seele lebt in einem Körper und der Geist artikuliert die Wünsche der Seele.
4) Unser Ego versteht die Stimme des Geistes und inszeniert in der Welt eine passende Situation. Hierbei wirkt unser Ego in der Welt und parallel hierzu kommuniziert unser Geist mit dem Geist anderer Menschen sowie mit den Energien im Feinstofflichen (Naturgewalten), sodass einerseits die Natur ihren Teil dazu beitragen kann und andererseits andere Egos entsprechende Situationen inszenieren und ins Leben rufen können.
5) Das Ereignis geschieht. Der Mensch erlebt eine Situation und fühlt Gefühle.
6) Einige Gefühle schmerzen. Der Mensch erfährt körperliches Leid. WIE sich Schmerzen körperlich anfühlen, ist für die Seele eine neue Erfahrung (denn sie selbst hat keinen Körper und kennt somit keine Schmerzen).
7) Die Seele genießt die Erfahrung, doch der Mensch mag die Schmerzen nicht besonders und lehnt sie ab. Er sagt NEIN.
8) Der Vorgang/die Akte kann also NICHT vollständig und nicht befriedigend abgearbeitet werden, sodass das Gefühlserleben zur Wiedervorlage auf dem Schreibtisch liegen bleibt.
9) Bevor andere, neuen Gefühle erlebt werden können, versucht das Ego (im Weltlichen) zusammen mit dem Geist (im Feinstofflichen) immer wieder neue Situationen zu inszenieren und zu arrangieren, wie es doch noch gelingt, dass das Gefühl bejahend gefühlt und angenommen wird. Warum? Weil dieses Gefühl wichtig und die Voraussetzung dafür ist, dass weitere Gefühle auf dieses Gefühl aufbauen können (auch wenn wir ein Haus bauen, müssen wir mit dem Fundament beginnen und Stein für Stein hochmauern - wir können nicht den Dachfirst zuerst bauen).
10) Das Erleben und Erfahren des Unschönen ist anscheinend die Voraussetzung dafür, das Schöne hinterher BEWUSST zu erleben und zu erfahren.
Adam und Eva HATTEN ES JA BEREITS SCHÖN - doch sie waren sich dessen eben NICHT bewusst. Um das Schöne MIT BEWUSSTSEIN wertschätzen zu können, ist Schmerz zwingend erforderlich, denn ansonsten fehlt der Kontrast.
„JA sagen zum Schmerz“ ist also die Voraussetzung für das bewusste, dankbare, wertschätzende Erleben des Schönen.
Und UM Schmerz überhaupt erfahren und fühlen zu KÖNNEN, braucht es FORM, also einen Körper. Denn nur FORM KANN entstehen und vergehen und zerfallen und krank werden oder verloren gehen. Und das alles „nur“, um Bewusstheit (also Bewusstseins-Bewusstsein) zu erzielen. Das universale Bewusstsein wird sich seiner selbst bewusst über den Umweg von FORM und VERGESSEN …