Wie wir uns selbst neu erfinden
Wenn wir ein neues Leben leben möchten und wenn wir uns selbst neu erfinden wollen, dann müssen wir zunächst einmal verstehen, wie wir bisher getickt haben. Dies zu erkennen ist ganz einfach, denn wir brauchen nur in den Spiegel zu schauen – dann sehen und erkennen wir alles.

Das Leben ist unser Spiegel.

Der Spiegel, in den wir schauen müssen, um uns selbst erkennen zu können, ist das Leben. Alles, was wir im Außen wahrnehmen, hat irgendwie irgendetwas mit uns selbst zu tun. Wir sehen uns selbst – nur meistens erkennen wir uns selbst nicht in dem Gesehenen.

Schauen wir uns einmal ein Beispiel aus unserem Alltag an. Wenn wir am Computer sitzen und im Internet etwas online bestellen, dann werden wir in den Tagen danach feststellen, wie wir unaufgefordert lauter gleiche und ähnliche Angebote offeriert bekommen. Die künstliche Intelligenz des Internets hat unsere Bestellung gespeichert und bietet uns nun noch mehr davon an.

Die künstliche Intelligenz des Internets kann uns jedoch immer nur etwas anbieten, was wir zuvor gekauft/bestellt/in Auftrag gegeben haben. Die künstliche Intelligenz des Internets kann nicht in die Zukunft schauen und kann auch keine Zukunftsprognose über unsere zukünftigen Wünsche und Bedürfnisse erstellen. Das, was uns die künstliche Intelligenz des Internets als „neue Angebote“ präsentiert, ist im Grunde genommen „ein alter Schuh“. Es ist „kalter Kaffee“. Es ist „Schnee von gestern“.Und es schmeckt wie ein abgestandenes, schales Bier oder wie ein trockenes Stück Brot.

Und ganz genau so funktionieren wir selbst.

Was unser Ego uns anbietet, schmeckt wie kalter Kaffee.

Ja – wir selbst funktionieren ganz genau so wie wir es durch das Außen – durch das Internet – gespiegelt bekommen. Auf der Ego-Ebene haben wir uns einmal etwas Schönes gegönnt und prompt schlägt uns unser eigener Ego-Verstand vor, auch in der Zukunft mehr von diesen Dingen haben zu wollen und somit glücklich und zufrieden zu sein.

Unser Verstand schlägt uns stets Altbekanntes vor.

Unser Ego und unser Denken greifen stets auf „alte Kamellen“ zurück – auf Wünsche und Bedürfnisse der Vergangenheit. Unser Ego meint, uns mit Gewohnheiten und Bekanntem zufriedenstellen zu können.

Doch dies ist ein Irrtum.

Denn unsere Lebendigkeit ist unser Geist.
Unsere Lebensfreude ist unsere Inspiration.
Eine tiefe, erfüllende Zufriedenheit finden wir, wenn wir unserer Intuition folgen.

Entwicklung findet nur statt, wenn wir über uns selbst hinaus wachsen.
Entwicklung gelingt dann, wenn wir über unsere Ego-Identifikationen und Ego-Gewohnheiten hinaus wachsen.

Unsere Lebendigkeit ist unser Geist.

Ein wahrhaft erfülltes, bereicherndes, zufriedenstellendes Leben werden wir nur dann erleben, wenn wir uns über Altbekanntes erheben und aufbrechen zu neuen Ufern. Alles, was wir kennen, kennen wir ja bereits. Alles, was uns bekannt und vertraut ist, kennen wir doch schon. Das Abenteuer des Lebens beginnt jenseits unserer Grenzen – außerhalb unserer Komfortzone.

Der Geist ist frei.

Und nur Menschen, die sich als Freigeist erleben und erfahren, werden von Herzen zufrieden und glücklich sein.

Natürlich gibt es auch Menschen, die legen gar keinen Wert darauf, von Herzen zufrieden und glücklich zu sein. Die meisten Menschen fühlen sich zufrieden und glücklich, wenn sie auf der Ego-Ebene Freude fühlen und Bestätigung und Anerkennung durch die anderen Menschen und vom Außen erfahren. Die meisten Menschen fühlen sich sicher und gut, wenn sie sich innerhalb eines ihnen bekannten, festen, überschaubaren Rahmens bewegen. Dies ist auch vollkommen ok so. Es ist gut und richtig für unseren Verstand, für unser Ego, für die Welt der Formen, für alles Erlernte, für unsere Glaubenssätze, Prägungen, Konditionierungen und Muster. Die fühlen sich alle wohl und zufrieden, wenn – wie im Internet – uns immer wieder dieselben Angebote unterbreitet werden. „Nur nicht zu viel Neues.“

Unser Geist und unser Ego sind nun mal Pol und Gegenpol. Unser Ego (Verstand) ist genau das Gegenteil von unserem Geist (Intuition).

Unser Geist und unser Ego sind Pol und Gegenpol.

In unserem altbekannten Ego-Leben können wir nun so viel meditieren und Übungen machen wie wir wollen, wir werden da nicht rauskommen. Solange wir Ego sind und solange wir als Ego meditieren und spirituell sein wollen und erwachen wollen, wird uns „der große Wurf“ bzw. „der große Sprung“ bzw. die große Veränderung bzw. der große Shift nicht gelingen. Wir als Ego werden immer ein Ego bleiben. Und wir als Ego werden immer die typischen Qualitäten und Charaktereigenschaften eines Ego weiterhin beibehalten.

Wir Menschen sind jedoch mehr als nur unser Ego. Wir sind mehr als nur unser Verstand, unser Denken, unser Intellekt, unsere Form und unser Körper. Wir sind mehr als all das, womit wir uns identifizieren. Parallel zu unserem Ego sind wir auch Geist.

Wir sind mehr als Ego – wir sind auch Geist.
Wir sind gleichzeitig Ego und Geist.

Das Besondere an unserem Menschsein ist, dass wir gleichzeitig und parallel Ego und Geist sind. Wir sind gleichzeitig und parallel Kognition und Intuition. Wir sind gleichzeitig Verstand und Inspiration. Wir haben gleichzeitig Teufelchen und Engelchen als Ratgeber auf unseren Schultern sitzen. Und wir kennen es zur Genüge aus unserem Alltag, dass sich Teufelchen und Engelchen bei weitem nicht immer einig sind. Der eine will dies und der andere will genau das Gegenteil.

Und genau so ist es richtig, denn diese Welt ist nun mal die Welt der Dualität und der Polarität. Und Erfahrungen sind nur dort möglich, wo es Pol und Gegenpol gibt. Ohne Alternative sind keine Erfahrungen möglich. Es braucht zwingend den Gegenpol, die Alternative, das Scheiternkönnen, die Fehler und das Negative, um das Positive erfahren zu können.

Wie können wir uns selbst nun neu erfinden?

Wir können uns selbst neu erfinden, indem wir erkennen, wer wir bisher waren.

Als wer sind wir bisher durch dieses Leben gelaufen?
Was war uns wichtig?
Was fanden wir richtig?
Wem oder was haben wir Bedeutung beigemessen?

Und folglich hat uns unsere eigene Ego-Intelligenz (unser Verstand) immer wieder dieselben Produkte, Wünsche und Bedürfnisse aufgetischt, die wir auch in der Vergangenheit schon genossen, erlebt und erfahren haben (ganz genau so wie die künstliche Intelligenz im Internet).

Wir brauchen uns nur die Struktur/die typischen Eigenschaften unseres eigenen Verstandes anzuschauen. Unser Verstand bietet uns immerzu dieselben Gedanken an. Wir denken ständig die gleichen Gedanken in Dauerschleife. Wir sitzen im Kino und schauen in unserem Kopfkino ohne Unterlass dieselben Filme an. Wir sitzen im Gedankenkarussell und fahren/denken Runde um Runde die gleichen Gedankenschleifen. Es kommt nichts Neues hinzu. Es kommt nichts Neues dabei raus. Unsere Gedanken kreisen immerzu um dieselben Themen, Sorgen und Probleme.

Unser Verstand bietet uns immerzu dieselben Gedanken an.

Wir selbst sind innerlich auf der Ego-Ebene unseres Denkens/Verstandes ganz genau so strukturiert wie wir es im Außen bei der künstlichen Intelligenz des Internets erkennen können.

Dies gilt es nun anzuerkennen.

Und dann können wir uns neu erkennen.
Dann können wir uns als Geist neu erkennen.
Dann können wir erkennen, dass wir schon jetzt Geist sind.

Wir brauchen dafür nichts zu tun – wir sind es schon.

Wir sind bereits Geist.

Und deshalb brauchen wir auch keine Übungen zu machen, um endlich Geist zu sein – wir sind ja schon Geist – wir hatten dies nur bisher nicht erkannt/bemerkt.

Denn solange wir ein Ego sind, können wir als Ego nicht erkennen, dass wir Geist sind, denn wir als Ego sind Ego und nicht Geist.

Doch indem wir uns über unser Ego-Selbstbewusstsein erheben und in das Bewusstseins-Bewusstsein unseres Geistseins „aufsteigen“, wandeln/transformiere wir uns von der erdgebundenen Ego-Raupe zum Freiheit liebenden und in die Lüfte aufsteigenden Geist-Schmetterling.

Ich bin Geist.

Und nun können wir als Geist unserem eigenen Ego „von oben“ zuschauen. Wir als Geist „sind sozusagen Gott/unser eigener Engel“ und schauen uns als Ego-Mensch „bei der Arbeit zu“.

Mit dieser neuen Wahrnehmung/Haltung identifizieren wir uns nicht mehr zu einhundert Prozent mit unseren Ego-Wünschen und Ego-Bedürfnissen, sondern parallel zu unseren Ego-Wünschen und -Bedürfnissen bezeugen wir genau diese Wünsche und Bedürfnisse jenseits unserer Identifikation mit ihnen.

Die neue innere Haltung „ich bin Geist“ ermöglicht es uns nun, „die Dinge nicht mehr so persönlich zu nehmen“. Es fällt uns leichter „etwas über den Dingen zu stehen“. Und vor allem brauchen wir nicht mehr unser altes Leben ständig wiederzukäuen.

Denn als Geist können/dürfen wir uns nun von unserer Intuition führen lassen. Unsere Inspirationen, Einfälle, Geistesblitze, Ideen und Eingebungen können/dürfen uns lenken und leiten. Ja unser Herz darf jetzt sagen, wo es lang geht. Unser Herz darf unseren Weg bestimmen. Und dank unseres Spürsinns (dank unseres gesunden Menschenverstands = Bauchgefühl) fühlen und spüren wir in uns selbst eine neue Sicherheit auf unserem neuen Weg.

Unser Herz darf sagen, wo es lang geht und unseren Weg bestimmen.

Es sind nicht mehr die äußeren Umstände, die Gewohnheiten und das Altbekannte, das uns Sicherheit bietet, sondern unsere Intuition, unser Spürsinn und unser Bauchgefühl schenken uns ein Gefühl von innerer Sicherheit in uns – vollkommen unabhängig von den äußeren Gegebenheiten.

Somit erlangen wir tatsächlich wahre Freiheit, denn wir sind nun nicht mehr abhängig von den äußeren Begebenheiten/Umständen/Rahmenbedingungen, stattdessen haben wir es mit unserem Bewusstseinswechsel von „ich bin Ego/Denken/Verstand“ hin zu „ich bin Geist/Spüren/ Intuition“ geschafft, in uns selbst die Wahrheit unseres Herzens zu fühlen und zu spüren und damit einen neuen, inneren Kompass installiert. Dieser neue Kompass ist sehr viel zuverlässiger und wegweisender als alles bisher Bekannte.

Unser Kompass des Herzens ist das Beste, was uns passieren kann.

Unser Kompass des Herzens ist vor allem unbestechlich. Er lässt sich von nichts und niemandem irritieren, in die Irre führen, in Versuchung bringen, verleiten oder beschwatzen. Unser Kompass des Herzens kennt eben nur eines: unsere innere Wahrheit des Herzens.

Mit unserem Kompass des Herzens ist uns die Meinung der anderen (Egos) egal und wir sind nicht mehr käuflich und nicht mehr empfänglich für Korruption. Wir bleiben unserem Weg der Liebe und der inneren Wahrheit unseres Geistes treu.

Mit dem neuen Bewusstseins-Bewusstsein Geist zu sein haben wir uns über unsere Jahrhunderte und Jahrtausende lang andauernde Identifikation mit unserem Ego/Verstand/Denken erhoben und uns selbst neu entdeckt, neu erfunden und neu wiedererkannt. Wir sind wieder zurück gekehrt zu uns selbst, wie wir es eigentlich/ursprünglich im Original sind. Wir hatte dies lediglich eine Zeit lang vergessen.

Wir hatten vergessen, wer wir eigentlich sind – Geist.

Solange wir uns mit unserem Ego, mit unserem Verstand, mit unseren Gedanken und mit unserem Körper identifizierten, hatten wir vergessen, dass wir eigentlich in unserer Essenz Geist/universales Bewusstsein sind. Jetzt können/dürfen wir uns hieran wieder erinnern.

Jetzt können/dürfen wir uns selbst wieder in den Arm nehmen und liebevoll begrüßen als der/die, der/die wir eigentlich sind: Geist.

In diesem Sinne wünsche ich Dir nun von Herzen viel Freude mit Deinem neuen Sein und in Deinem neuen Leben.