Erwartungen und Druck – Erwartungen erfüllen und sich unter Druck gesetzt fühlen
In unserem Lebensalltag sind wir mit zahlreichen Erwartungen konfrontiert. Sowohl im Privaten wie auch im Beruflichen wie auch im öffentlichen Leben prasseln andauernd die unterschiedlichsten Erwartungen auf uns ein. Ständig haben „die anderen“ gewisse Vorstellungen von „falsch“ und „richtig“ und wir müssen sie erfüllen, sonst bekommen wir Ärger. Somit geraten wir gewaltig unter Druck. Und dieser Druck mindert unsere Lebensqualität, beeinträchtigt unser Wohlbefinden sowie unsere Gesundheit und macht uns im schlimmsten Falle krank.

In diesem Beitrag geht es nun darum, eine neue Sichtweise zu diesem Thema zu geben und neue Impulse für alternative Verhaltensmöglichkeiten zu schenken.
Die verschiedenen Ebenen beim Thema Erwartungen.

Nehmen wir das Thema „Erwartungen“ einmal etwas genauer unter die Lupe, so können wir feststellen, dass hierbei verschiedene Ebenen existieren, die zusammenspielen, miteinander verwoben sind und teilweise genau entgegen gesetzt wirken.

Da ist beispielsweise einmal die Ebene unseres Ego. Unser Ego ist unser ICH. Mit diesem ICH identifizieren wir uns. Genau genommen ist dieses Ego-ICH unser konditioniertes Ego. Bei unserer Geburt gab es unser Ego noch gar nicht. Es existierte schlicht und einfach noch nicht. Unser Ego bildete sich erst im Laufe unserer ersten Lebensjahre aus. Ganz zu Beginn war unser Ego wie ein „leerer Eimer“. Und in diesen „leeren Eimer“ füllten dann unsere Eltern sowie die Gesellschaft/das Kollektiv (also ganz allgemein das Außen) ihre Energien hinein. Somit besteht unser Ego genau genommen aus einem „Eimer voll Fremdenergien“.

Unser Ego ist “ein Eimer voll Fremdenergien”.

Diese Fremdenergien sind all die Werte und Normen, Regeln und Glaubenssätze, Prägungen und Konditionierungen, Benimmregeln und Verhaltensmuster, Vorstellungen und Erwartungen, die uns im Laufe unserer Kindheit beigebracht wurden. Und dadurch, dass wir uns mit diesem Ego beziehungsweise mit diesen Werten und Normen identifizieren, identifizieren wir uns mit eben genau diesen Fremdenergien und glauben, wir selbst seien diese Ego-Energien. Und in unserem Alltag verteidigen wir diese fremden Werte dann bis aufs Messer.
Neben unserem Ego gibt es auch noch uns in unserer Essenz.

Wir sind Geist.
Wir sind universales Bewusstsein.
Wir sind Gott.
Wir sind unser Herzensfeld.
Wir sind unser Inneres Kind.
Wir sind Licht und Liebe.
Wir sind Frieden und Freude.

Wir sind der Himmel und unser Ego ist die Erde.

Wir selbst als Liebe sind reines Sein. Wir sind feinstofflich-formlose reine Energie – ohne Information. Wir sind Nichts (das NICHTS) – und damit alles. Und somit sind wir in der Essenz, die wir als universale Liebe sind, formlos und nicht fassbar. Wir können uns selbst nicht fassen, nicht sehen, nicht begreifen, nicht anfassen, nicht riechen, hören, schmecken oder tasten. Wir können uns allenfalls spüren.

Wer hat eigentlich an wen welche Erwartungen?

Nun stellt sich beim Thema „Erwartungen“ natürlich die Frage, wer eigentlich an wen welche Erwartungen hat. Der eine Mensch hat gegenüber einem anderen Menschen Erwartungen. Doch welche Ebenen spielen hierbei tatsächlich eine Rolle – und welche? Es gibt hierbei vier Möglichkeiten.

Ein Ego hat Erwartungen gegenüber einem anderen Ego.
Ein Ego hat Erwartungen gegenüber der Liebe.
Die Liebe hat Erwartungen gegenüber einem Ego.
Die Liebe hat Erwartungen gegenüber der Liebe.

Mit Ego ist hierbei der Formaspekt unseres Daseins gemeint, also wir als Mensch mit Kopf und Verstand sowie mit unseren Vorstellungen, Meinungen, Werten und Ansichten. Und mit Liebe ist die universale Liebe gemeint beziehungsweise das Herzensfeld als das Energiefeld der Liebe in uns, das jeder Mensch parallel zu seiner Ego-Ich-Identifikation in seinem Sein ist.

Ein Ego hat Erwartungen gegenüber einem anderen Ego.

Bei der Arbeit hat unser Chef Erwartungen an uns. Das Ego unseres Chefs/unserer Chefin hat Erwartungen an uns als Ego-Mensch und wir sollen die Aufgaben so erledigen, wie er/sie es sich vorstellt. Das eine Ego hat Erwartungen an das andere Ego. Dies ist die uns bekannte ganz klassische Situation in unserem Alltag.

Und beide Egos haben Stress. Das eine Ego hat Stress, ob die Aufgaben auch ja ordentlich erfüllt werden. Und das andere Ego hat Stress und fühlt sich unter Druck gesetzt, ob alles zur Zufriedenheit des anderen erledigt ist. Wir haben Stress in Bezug auf die Faktoren Zeit, Genauigkeit/Präzision, Quantität und Qualität.

Und auch in unserer Beziehung/Partnerschaft haben wir wechselseitige Erwartungen gegenüber dem anderen. Und auch diese Erwartungen setzen uns (mächtig) unter Druck. Jeder von beiden hat Vorstellungen von einer schönen Beziehung. Und für beide ist es schmerzhaft, wenn diese Vorstellungen enttäuscht werden.
Hier können wir in dem Wort Ent-Täuschung bereits die Gnade, den Segen und das Geschenk von Erwartungen erkennen, denn mit der Ent-Täuschung endet die Täuschung, der wir unterlagen und wir dürfen die Wahrheit in ihrer Klarheit und Gnadenlosigkeit anerkennen. Die Vorstellungen und Erwartungen, die unser Ego hatte, unterlagen einer Täuschung. Es waren konditionierte Fremdenergien, die wir blind von unseren Eltern übernommen hatten. Die Wahrheit unseres Herzens sieht ganz anders aus.

Ein Ego hat Erwartungen gegenüber der Liebe.

Jedes Ego hat Vorstellungen von „der Liebe“. Und jedes Ego hat Erwartungen, die sich im Namen der Liebe erfüllen sollten. Außerdem hat jedes Ego eine Vorstellung von Gott – und Gott ist hierbei die „Verkörperung der universalen Liebe“. Gott/die Liebe ist gütig. Gott/die Liebe ist wohlwollend. Gott/die Liebe ist gut. Und so recken wir bei schlimmen Schicksalsschlägen sowie bei Krankheit, Leid und Schmerz die Arme zum Himmel und rufen: „Gott, wie kannst Du so etwas zulassen?“

Die Art und Weise, wie sich Gottes gütige Liebe in dieser Welt ausdrückt, können wir manchmal nicht so ganz nachvollziehen. Es erscheint und unlogisch, unfair, ungerecht und falsch. Erst viele Wochen, Monate und Jahre später erkennen wir manchmal rückwirkend die Gnade eines schrecklichen Lebensereignisses. Wir müssen dann zu unserem eigenen Erstaunen anerkennen, dass wir an der schicksalhaften Lebenssituation letztendlich tatsächlich gereift und über uns selbst hinaus gewachsen sind.

Die Liebe Gottes zeigt sich manchmal anders als wir es uns dachten.

Das, was für uns so sehr schmerzhaft ist und was so sehr weh tut, ist, wenn Gott/die Liebe uns von unserer Ego-Ich-Identifikation trennt/entkoppelt. Das, was für uns so sehr schmerzhaft ist und was so sehr weh tut, ist, wenn Gott/die Liebe uns von den Fremdenergien, Werten und Normen, Glaubenssätzen und Mustern, Prägungen und Konditionierungen, mit denen wir uns identifizieren, abtrennt/entkoppelt.

Wir identifizieren uns seit unserer Kindheit mit unserem Körper und unserem Namen sowie mit unseren Werten und unserer Lebensgeschichte, doch in Wirklichkeit sind wir all dies NICHT. In Wirklichkeit sind wir feinstofflich-formlose Liebe, Geist, universales Bewusstsein, Gott, Himmel, Licht. Wir sind NICHTS. Wir sind nicht „etwas“. Und Gott/die Liebe hilft uns, uns von unserer Täuschung, dass wir meinen „etwas“ oder „jemand“ zu sein, zu befreien.

Je stärker wir an unserer Täuschung festhalten/festklammern, desto schmerzhafter und schicksalhafter ist der Ablösungsprozess.

Manchmal kommt es anders als man denkt.

Das Ego ist immer enttäuscht, wenn es anders kommt, als man denkt. Das Ego hatte einen Plan, ein Ziel, eine Vision, ein klares Vorhaben vor Augen. Und dann kommen die Dinge plötzlich anders als wir es uns gedacht hatten. Und wir sind frustriert, verärgert, traurig, enttäuscht, wütend, zornig, niedergeschlagen und wir hadern. Wir fühlen uns vom Leben, von der Liebe und von Gott ungerecht behandelt – und sehen nicht, dass wir auf dem falschen Weg bzw. in die falsche Richtung unterwegs waren.

Eines muss uns klar sein: Unser Ego nutzt alle Situationen gerne zur Ernährung seines Ego-Schmerzkörpers. Und unser Herzensfeld nutzt alle Situationen gerne für unsere innere Reifung, unsere geistig-seelische Entwicklung und unser inneres, energetisches Wachstum.

Wenn wir geboren werden und inkarnieren, so treten wir als lichtvolle Seele, die feinstofflich-formlos ist, ein in den energetisch schweren, dichten Raum der weltlichen Formen. Wir kommen aus dem Licht und treten ein in den Schatten. Unser Ego bildet sich aus als der König unserer Schattenwelt, unseres Schattenreiches. Und unser Leben lang arbeiten und entwickeln wir uns und reifen heran, um dann aus dieser Schattenwelt wieder zurück zu gelangen in den Himmel, ins Licht, in die Liebe.

Als Ego sind wir getrennt von der universalen Liebe.

Als Ego sind wir abgeschnitten von der universalen Liebe. Als Ego haben wir unser Liebesein vergessen. Unser Verstand und unsere Gedanken trennen uns von der universalen Liebe ab. Als Ego leben wir im Mangel – obgleich wir in unserer Essenz Liebe und Fülle sind. Und die Aufgaben des Lebens helfen uns, uns über unsere Ego-Ich-Identifikation zu erheben und dabei zu reifen und zu wachsen.

Wichtigstes Mittel hierbei sind unsere Gefühle. Unsere Gefühle weisen uns den Weg. Zugleich sind unsere Gefühle diejenigen Energien, die unsere Seele erfahren möchte und für ihre seelische Entwicklung/Reifung nutzt. Das Leben meint es also zu jedem Zeitpunkt gut mit uns, auch dann, wenn wir es aus durch unsere Ego-Brille meistens nicht sofort erkennen/verstehen/einordnen/begreifen können.

Hat die Liebe Erwartungen gegenüber einem Ego?

Grundsätzlich hat die Liebe keinerlei Erwartungen, denn die reine, himmlische, universale, göttliche Liebe erlaubt alles. Wir können und dürfen auf unserer Reise von der Dunkelheit ins Licht jeden Weg nehmen, den wir möchten. Die Liebe erlaubt alle Wege und auch alle Umwege. Das einzige, wo die Liebe unerbittlich ist, ist, dass wir letztendlich uns selbst als Liebe und Licht erkennen und wieder heimkehren zu uns selbst. Am Ende gewinnt immer die Liebe. So sind ganz viele Spielfilme konzipiert. Und dies muss so sein, denn letztendlich existiert nicht anderes als die universale Liebe. Es ist also ein Muss, dass alles, was ist, irgendwann wieder heimkehrt in das eigene Liebesein, dass alles und jedes und jeder und jede in seiner/ihrer Essenz immer war und ist.

Alle Formen sind Illusionen.
Das einzige, was existiert, ist Energie.

Das Leben ist Energie und Information. Jeder Baum und jede Blume, jede Pflanze und jedes Tier tragen ihren Bauplan des Lebens bereits in sich. Im Winter steht der Apfelbaum kahl und nackt im Garten. Dann formen sich zarte Knospen. Schließlich erblühen wunderschöne Blüten. Und sodann reifen die Äpfel an den Zweigen heran. Wann und wie bekam der Kern im Innern des Apfels seine Information, sodass aus diesem Kern eines Tages seinerseits ein stattlicher Apfelbaum heran reifen kann? Wo war diese Information im Winter, als der Baum noch kahl war? Trugen die Blüten die Informationen des Kerns bereits in sich?

Der Informationsaspekt dieser Schöpfung ist ein Mysterium.

Der Informationsaspekt dieser Schöpfung ist ein gewaltiges Mysterium. Alle Informationen sind im Feld des universalen Bewusstseins gespeichert. Und so manches Ego hat bereits den Versuch unternommen, willentlich einen Zugriff auf dieses Informationsfeld zu gewinnen. Doch Gott ist und bleibt formlos. Und alle Informationen entspringen dem Feld des unendlichen Potenzials, in dem alles noch formlose Energie ist. So kann im Grunde genommen aus jeder Energie jederzeit alles entstehen.

Welches Bewusstsein lässt entstehen?
Geschieht dies einfach aus sich selbst heraus?
Oder spielen auch hierbei Erwartungen eine Rolle?

Hat die Liebe Erwartungen gegenüber der Liebe?

Wie bereits geschrieben, hat die Liebe keinerlei Erwartungen. Alles darf sein. Alles darf geschehen. Und alles ist erlaubt. Die einzige Erwartung, die die Liebe hat, ist, zu lieben. Und die Liebe kann auch gar nichts anderes tun, als zu lieben.
Die universale Liebe liebt.
Die universale Liebe liebt alles.
Die universale Liebe kann nur lieben.

Sie kann niemals etwas anderes tun als zu lieben.

Immer, wenn wir subjektiv Gefühle fühlen, die sich eher wie ein „Nein“ oder wie ein Hadern oder wir Ärger und Wut anfühlen, dann ist dies unser Ego. Und diese sogenannten „negativen“ Gefühle liebt unser Ego. Unser Ego ernährt seinen Ego-Schmerzkörper mit eben diesen negativen, niedrig schwingenden, schweren Gefühlen. Unser Ego liebt seinen Ego-Schmerzkörper und somit liebt unser Ego Schmerz und Leid. Unser Ego freut sich über Misserfolge, Scheitern, Verlieren und Verluste. Unser Ego liebt es zu jammern und zu klagen, sich zu beschweren und sich als Opfer zu fühlen.

Natürlich ärgert sich unser Ego über all dies. Natürlich will kein Ego diese Gefühle haben. Und zugleich ist es eben doch die größte Freude unseres Ego, genau diejenigen Gefühle zu fühlen, die es nicht fühlen will.

Paradox?
Ja!
Und genau so paradox und verworren ist nun mal diese Schöpfung.

Unser Herzensfeld ist Freude und Frieden.

Unser Herzensfeld liebt die Freude, den Frieden, Licht und Liebe, Harmonie und Glückseligkeit.

Und unser Ego liebt auch. Unser Ego liebt den Schatten, die Negativität, den Mangel, das Getrenntsein, das Alleinesein, Trauer, Wut, Ärger, „Nein“ sagen, Hadern, Frustrationen, Kälte, tausend Gedanken und Stress. Zugleich liebt unser Ego es sehr, sich über genau all dies fürchterlich aufzuregen. Somit ist die Liebe unseres Ego gegenüber dem, was es liebt, ziemlich ambivalent und paradox.

Alles ist Liebe – die Frage ist aus wessen Perspektive.

Wenn wir nun einen neuen Umgang mit Erwartungen finden möchten, so können wir noch einen weiteren Aspekt beleuchten. Zum einen gibt es die Erwartungen, die andere Menschen uns gegenüber haben. Und dann gibt es die Erwartungen, die wir selbst uns selbst gegenüber haben. Auch unsere eigenen Erwartungen können uns mächtig unter Druck setzen. Und dann haben wir einen gewissen Hang zum Perfektionismus oder sind zwanghaft ordnungsliebend oder sind sehr strebsam und übermäßig leistungsorientiert.

All diese Erwartungen, die wir selbst uns selbst gegenüber haben – und mit denen wir uns auf Biegen und Brechen identifizieren und von denen wir auf keinen Fall ablassen würden – sind ebenfalls unbewusst aufgenommene Fremdenergien. Es sind die Energien, die diese Leistungsgesellschaft uns in der Schule beigebracht hat und die wir uns unbemerkt zu eigen gemacht haben. Und jetzt sind wir selbst unserer eigener Sklave.

Häufig setzen wir uns mit unseren eigenen Erwartungen mächtig unter Druck.
Ja – wir sind nicht der Sklave von irgendwelchen Menschen oder Mächten da draußen, sondern wir sind der Sklave von uns selbst. Wir sind der Sklave unseres eigenen Ego. Wir sind der Sklave unserer eigenen, ganz persönlichen, individuellen Konditionierungen, Prägungen und Glaubenssätze, mit denen wir jeden Tag durchs Leben rennen und mit denen wir uns total identifizieren, ohne dies zu bemerken.

Und hiermit sind wir nicht erst seit heute ein Sklave, sondern wir sind bereits seit unserer Kindheit ein Sklave. Wir sind ein Sklave der Erwartungen der anderen. Beziehungsweise wir hätten in unserer Pubertät die Chance gehabt, all unsere Konditionierungen, Prägungen, Vorstellungen, Werte, Glaubenssätze und verinnerlichten Erwartungen bewusst infrage zu stellen. Doch die meisten Menschen habe diese Chance verpasst und laufen auch als Erwachsene noch mit den Erwartungen der Fremdenergien des Außen durchs Leben.

Erwartungen haben auf unserer spirituellen Reise eine ganz wichtige Funktion.

Immer wenn wir unter Druck geraten, zeigen uns die Erwartungen der anderen sowie unsere eigenen Erwartungen, wo lang es nicht weiter geht, wo wir Stress haben, was uns nicht gut, sondern schlecht tut und was uns sogar seelisch/körperlich krank macht. Erwartungen haben deshalb auf unserer spirituellen Reise eine ganz wichtige Funktion, weil sie uns ganz genau und sehr präzise diejenigen Punkte aufzeigen, an denen jetzt in diesem Moment wichtige Lernschritte dran sind.

Immer, wenn wir uns durch Erwartungen unter Druck gesetzt fühlen, so ist es unser Ego, das sich unter Druck gesetzt fühlt. Wir haben die Erwartungen, die der andere an uns stellt (oder die wir selbst an uns richten) mit unserem Ego gehört, verstanden und aufgenommen.

Dieser Punkt ist ganz wichtig, denn wir können in dieser Welt Informationen auf zweierlei Arten und Weisen erstehen/aufnehmen: mit unserem Ego-Ohr oder mit dem Ohr unseres Geistes/Herzensfeldes.

Wir können Informationen auf zweierlei Arten und Weisen aufnehmen/verstehen.

Wenn wir Informationen mit unserem Ego-Ohr hören/verstehen/aufnehmen, dann nehmen wir das Gesagte persönlich.

Manchmal triggert es uns.
Manchmal lösen die Worte oder das Verhalten des anderen in uns heftige Gefühle aus.
Manchmal fühlen wir uns unter Druck gesetzt.
Manchmal haben wir richtig Stress.
(Und positive Rückmeldungen nehmen wir natürlich gerne persönlich. Dann freuen wir uns und dies steigert unser Selbstwertgefühl.)

Wenn wir uns unter Druck gesetzt fühlen . . .

Immer, wenn wir uns unter Druck gesetzt fühlen, ist in dieser Situation/in dieser Kommunikation eine doppelte Botschaft enthalten. Das Ego des anderen erwartet, dass wir auf der Ego-Ebene die Erwartung erfüllen. Und das Herzensfeld des anderen, die Liebe, der Himmel, Gott erwartet, dass wir uns über unser eigenes Ego sowie über das Ego des anderen und auch über die formulierten Erwartungen erheben und uns selbst in unserer eigenen Wahrheit authentisch lieben. Spirituelle Entwicklung und Reifung vollzieht sich immer genau dort, wo wir es den Egos dieser Welt NICHT recht machen.

Die Übung ist hierbei recht kniffelig, denn es ist nicht damit getan, es aus dem eigenen Ego heraus dem anderen Ego NICHT recht zu machen. Wenn wir aus unserem Ego heraus bockig und unkooperativ oder sogar patzig, aggressiv, wütend und ablehnend reagieren, dann krachen Ego-Energien und Ego-Energien aufeinander und die Situation verwandelt sich von einem Moment zum anderen in ein fürchterliches Schlachtfeld mit viel Blut und vielen Toten (Seelenaspekten).

Die Lösung eröffnet sich uns nur dann, wenn wir lieben. Wir müssen Liebe sein und lieben, sonst haben wir (mal wieder elendig) verloren.

Alle Egos werden verlieren.

Alle Egos werden verlieren. Dies muss so sein, denn die Egos werden sich gegenseitig vernichten und umbringen. Und wenn alle Egos sich gegenseitig getötet haben, können wir schauen, wer noch übrig geblieben ist – ein paar wenige (oder überraschenderweise doch recht viele) Herzensfeld-Menschen.

Die Erwartung der Liebe ist, zu lieben – und zwar das Ego ebenso wie das Herzensfeld. Wenn wir uns von Erwartungen unter Druck gesetzt fühlen, dann stellt das Leben uns gerade eine ganz wichtige Aufgabe:

Wir dürfen uns erheben.

Wir dürfen uns über unser Ego und über die Ego-Energien des anderen erheben.
Wir dürfen lieben.
Wir dürfen und sollen Liebe sein.
Wir dürfen Frieden sein und uns über jeden Stress und alle Probleme erheben.

Diese Übung werden wir vermutlich nicht in der realen Face-to-Face-Situation meistern. Deshalb bietet es sich an, diese vor uns liegende Aufgabe in einer Meditation ganz gemütlich zuhause im Bett (auf einem Stuhl) als Seelenbilderreise durchzuführen und mit allen Gefühlen, Energien und Emotionen bejahend zu feiern, zu fühlen, zu würdigen, wertzuschätzen und zu segnen.

Wir stellen uns in unserer Fantasie eine Situation vor und fühlen alle dazugehörigen Gefühle.

Wir stellen uns einfach in unserer Fantasie die Situation vor. Unser Gehirn hat keine Augen. Unser Gehirn kann nicht unterscheiden, woher die Bilder kommen. Unserem Gehirn und unserem inneren Erleben ist es egal, ob die Bilder real-weltlich sind oder imaginär-innerlich. Unsere innere Erfahrung ist dieselbe. Unsere inneren Gefühle sind die gleichen. Unser Erleben ist identisch. Nur dass es uns zuhause im Bett (auf einem Stuhl) in einer Meditation sehr viel leichter fällt, „Ja“ zu sagen und alle Gefühle tatsächlich bereitwillig zu bejahen und anzunehmen.
Kniffelige, brisante Situationen ganz bewusst durch Imagination in einer Mediation schon mal durchspielen und somit “durchfühlen” und damit entschärfen, ist eine super Technik/Methode, um auf die Erfolgsspur, auf die Gewinnerspur einzubiegen/hinüber zu wechseln.

Alle Gefühle und alle Schmerzen, die wir in unseren Seelenbilderwelten bereits im Vorwege bereitwillig und authentisch gefühlt haben und in uns schwingen ließen, sind abgefrühstückt, sind abgehakt, sind erledigt, sind Schnee von gestern. In unserem Leben manifestieren sich auf der real-weltliche Formebene nur solche Schmerzen und solche Probleme, die wir verweigert haben, zuvor seelisch bejahend zu fühlen. So sind nun mal die Regeln dieser Schöpfung.

Was wir im Seelischen bereitwillig gefühlt haben, ist abgehakt.

Und wenn wir in einer Situation unter Druck geraten, dann fühlen wir einfach in einer Meditation in unseren Seelenbilderwelten, wie krass schmerzhaft es für uns ist, unsere geliebten Muster und Gewohnheiten, Werte und Normen, Glaubenssätze und Prägungen, Vorstellungen und Überzeugungen, Erwartungen und Wünsche, Ziele und Pläne loszulassen. Wir lassen in unserer Fantasie einfach los. Wir erlauben, „dass wir verlieren“ und fühlen diesen riesigen, seelischen Schmerz.

Und wir werden überrascht sein, wie dieses „Verlieren“ unser Sieg sein wird.

Unser Ego fühlt sein Verlieren.
Wir selbst fühlen das Verlieren, unter dem unser Ego so schmerzhaft leidet.

Und bereits nach wenigen Augenblicken fühlen wir den Sieg unseres Herzensfeldes.

Wir fühlen die Freude unserer Herzensfeld-Wahrheit.

Wir haben uns erfolgreich über unsere Ego-Konditionierung erhoben.

Wie?
Wie uns dies gelungen ist?

Einfach durch Fühlen.
Einfach indem wir „Ja“ gesagt haben zu allen Gefühlen.

Wir können dies nun einfach mal ausprobieren.

Es liegt nun an uns selbst, all dies einfach mal auszuprobieren.

Es ist mal was Neues.
Es ist mal etwas anderes.
Es ist mal einen Versuch wert.