Unser Ego-Schmerzkörper
Unser Ego-Schmerzkörper ist ein ganz besonderes Phänomen. Und er ist wichtig. Selbst wenn wir unseren Ego-Schmerzkörper unangenehm und lästig finden, es hat auch mit ihm so seine Bewandtnis und wir brauchen ihn ganz dringend – zumindest so lange, bis wir ihn nicht mehr brauchen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie wir uns hier auf Erden verankern können.

Ja – es gibt zwei Möglichkeiten, wie wir uns hier auf Erden verankern können. Die eine Möglichkeit ist, dass wir uns durch Schmerzen erden/verankern. Und die andere Möglichkeit ist, dass wir uns durch Bewusstheit ankern/erden. Bewusstheit geht hierbei über unser Bewusstsein hinaus.

Bewusstsein – oder auch unser Selbstbewusstsein, Alltagsbewusstsein, Ego-Bewusstsein – ist unser Bewusstsein, dass wir leben, dass es uns gibt, dass wir ein Mensch sind, dass wir einen Körper haben, mit dem wir uns identifizieren, dass wir einen Namen haben, dass wir existieren auf/in der Welt der Formen.

Bewusstheit geht über unser Bewusstsein hinaus. Bewusstheit ist Bewusstseins-Bewusstsein und geht damit über unser Selbst-Bewusstsein hinaus. Bewusstheit bedeutet, dass wir ein Bewusstsein darüber erlangt haben, dass wir universales Bewusstsein sind, dass wir Geist sind, dass wir mehr sind als unser Körper, dass wir mehr sind als Fleisch und Blut, dass wir in unserer Essenz feinstofflich-formlose Energie sind.

Babys, die frisch geboren sind, wissen noch gar nicht, dass es sie gibt. Babys haben weder ein Selbstbewusstsein noch ein Bewusstseins-Bewusstsein. Babys leben und wissen gar nicht, dass sie leben.

Unsere Seele ist feinstofflich-formlose Energie.

Unsere Seele ist reine, göttliche, universale Liebe. Und somit ist unsere Seele sehr leicht und sehr flüchtig. Wenn wir als Seele in ein Leben auf der Erde inkarnieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wir gleich wieder „abheben“ und aufsteigen in den Himmel (wo wir hergekommen sind). Wenn wir auf Erden bleiben und verweilen wollen, so brauchen wir dringend einen Anker. Wir brauchen einen schweren Anker, der uns ein Dasein im Irdischen ermöglicht. Und dieser schwere Anker ist Schmerz.
Schmerz ist unser Anker hier auf Erden Körper.

Schmerz ist der Anker unserer Seele für ein Leben hier auf Erden.

Und deshalb ist die Geburt mit Schmerzen verbunden.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Schmerzen: körperliche Schmerzen und seelische Schmerzen. Beide Arten Schmerz tun weh.

In der Regel ist es so, dass die seelischen Schmerzen und unverarbeiteten Traumata der Mutter (und des Vaters) unbewusst zu einem Teil auf das Kind übergehen. Immerhin „schwimmt/badet“ das Ungeborene neun Monate lang in dem Energiefeld der Mutter (und des Vaters). Und natürlich hat die Mutter auch während ihrer Schwangerschaft Sorgen und Nöte, Probleme und Ängste, Befürchtungen, Zweifel und Unsicherheiten. All dies sind typische Ego-Energien und wunderschön schwerer, seelischer Schmerz, der uns und das heranreifende Kind wunderbar ankert/erdet hier auf Erden. (Und dies ist nicht ironisch gemeint, sondern tatsächlich ein sinnvoller Mechanismus.)

Schreikinder haben besonders viel seelischen Schmerz von der Mutter (und dem Vater) aufgenommen. Sie brauchen so viel Schmerz, weil sie eine besonders hell leuchtende, reine, leichte, strahlende Seele sind. Und nur ein extrem schwerer Schmerz-Anker kann sie hier auf Erden halten.

Viele Menschen treten in der gegenwärtigen Zeit ein in einen Prozess der Transformation.

Während dieses Prozesses haben sie immer mehr Erkenntnisse. Sie erinnern sich an ihr eigenes spirituelles, inneres Wissen. Sie durchlaufen einen Prozess der Bewusstwerdung. Am Ende dieses Transformationsprozesses steht Bewusstheit. Der Weg führt aus der Unbewusstheit des Ego und aus unserem Ego-Selbstbewusstsein weiter und immer weiter, bis wir Bewusstheit – also ein Bewusstseins-Bewusstsein (oder auch Geist-Bewusstsein) – erlangen.

Wer sich bewusst darüber geworden ist, in seiner Essenz reiner Geist, universales Bewusstsein, feinstofflich-formlose Liebe zu sein, der/die braucht nun Schmerz nicht mehr weiter als Anker. Der neue Anker ist Präsenz.

Präsenz ist unser neuer Anker.

Präsenz, Gegenwärtigkeit, Achtsamkeit, Wachsamkeit, Aufmerksamkeit aus dem Herzen heraus und geistige Anwesenheit sind die neuen Attribute/Tools für unser neues – schmerzfreies – Leben.

Wer präsent und gegenwärtig ist, kann leicht auf körperliche und seelische Schmerzen verzichten und dennoch als Seele auf Erden inkarniert bleiben.

Wir kommen nun zu einer spannenden Frage, nämlich: Wie ernähren wir eigentlich unseren Ego-Schmerzkörper?

Unser Ego-Schmerzkörper lebt überwiegend von seelischem Schmerz und von seelischem Leid.

Unser Ego-Schmerzkörper ernährt sich von Energien wie Ärger, Wut, Trauer, Unzufriedenheit, Sorgen, Minderwertigkeit, Mangel, schlechtes Gewissen, Opfergefühle, Ängste, Befürchtungen und Kleinheitsgefühlen.

Hierbei spielen vor allem unsere Gedanken eine entscheidende Rolle. Unser Verstand denkt. Wir denken ununterbrochen unendlich viele Gedanken. Und aufgrund unserer Gedanken haben wir dann diese oder jene Gefühle.

Mit der Kraft unserer Gedanken erschaffen wir sozusagen unsere Gefühle.

Die meisten Gefühle sind gedankeninduzierte Empfindungen.

Wenn wir andere Gedanken denken würden, würden wir uns auch anders fühlen.

Doch wir denken nun mal die Gedanken, die wir denken. Und folglich fühlen wir die Gefühle, die wir fühlen. Und mit all unseren negativen Gedanken und unangenehmen Gefühlen ernähren und füttern wir immer fleißig schön unseren Ego-Schmerzkörper. Und dies ist gut so, denn auf diese Weise haben wir einen sicheren, festen, zuverlässigen Anker für die Zeit unserer Inkarnation hier auf Erden – zumindest solange, wie wir Schmerzen als Anker brauchen. Wenn es uns dann eines Tages bewusst geworden ist, wie all diese Dinge zusammenhängen, dann können wir leicht auf weitere Schmerzen verzichten und uns mit Bewusstheit und durch Präsenz/Gegenwärtigkeit im Jetzt verankern.

Wenn wir die Aufmerksamkeit anderer brauchen.

Einer der zuverlässigsten und sichersten „Schmerzlieferanten“ ist unser Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Unser Ego hat ein großes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Und wir bringen es bereits unseren Kindern bei, dass sie von uns Eltern unsere Aufmerksamkeit bekommen. Dies ist ein fataler Irrtum/Fehler, denn es ist wesentlich sinnvoller, wenn Kinder sich selbst ganz ungestört ihre eigene Aufmerksamkeit geben/schenken dürfen. Es genügt vollkommen, dass die Eltern ihre Kinder bei deren kreativem, fantasievollem Spiel wohlwollend beobachten und als wacher, präsenter Geist bezeugen – also Aufmerksamkeit auf der Herz-Ebene “schenken” anstatt auf der Ego-Ebene.

Wenn wir antrainiert bekommen, die Aufmerksamkeit anderer Menschen zu brauchen, dann verlieren wir hierdurch unseren inneren Kontakt zu unserem eigenen Inneren Kind. Ego-Aufmerksamkeit von anderen zu bekommen unterbricht und blockiert die gesunde Verbindung zum eigenen Herzensfeld.

Indem wir glauben, die Aufmerksamkeit von anderen zu benötigen, leben wir in einem Abhängigkeitsverhältnis. Wir sind abhängig von den anderen – von den anderen Egos. Wir haben den Draht/Kontakt zu unserem eigenen Geist/Herz/Inneren Kind in uns selbst verloren.

Dieses anerzogene „Grundbedürfnis“ nach Aufmerksamkeit schenkt uns wahnsinnig viele Enttäuschungen und Frustrationen und damit viel seelischen Schmerz und wundervoll köstliche Leckerlies für unseren Ego-Schmerzkörper.

Wie wir da raus kommen?

Ganz einfach: Wir können uns selbst als Geist erkennen/anerkennen und wir als Geist können uns selbst als Ego unsere volle Aufmerksamkeit schenken/zufließen lassen. Wenn wir als Geist uns selbst als Ego liebevoll beachten, bezeugen und mit Aufmerksamkeit segnen, dann ist es uns nicht mehr wichtig, von den anderen Menschen deren Aufmerksamkeit zu bekommen. Wir selbst als Geist machen uns selbst als Ego satt – und sind rundum zufrieden und glücklich und reich beschenkt.

Und niemand kann uns mehr enttäuschen, weil wir selbst für uns selbst da sind.

Jetzt können wir nach neuen Menschen Ausschau halten, die sich ebenso über ihr Ego-Bedürfnis nach Aufmerksamkeit erhoben haben und Lust haben, sich von Herz zu Herz – von Geist zu Geist – auf einer „höheren Ebene“ zu begegnen. Diese Begegnungen sind dann keine Abhängigkeitsbeziehungen mehr, sondern diese Kontakte und sind dann Begegnungen in völliger Freiheit – und sie sind von wahrer Liebe geprägt.

Unsere bisherigen Kontakte/Begegnungen waren häufig von der wechselseitigen Erfüllung von Vorstellungen, Bedürfnissen und Erwartungen sowie von gegenseitigem aufeinander Rücksicht nehmen geprägt. Das neue zwischenmenschliche Miteinander ist von Freiheit und Inspiration, Intuition und universaler Liebe geprägt. Freude und Leichtigkeit schwingen mit. Und das Beste ist: Wir können uns gegenseitig nicht mehr enttäuschen.

Wir können uns gegenseitig nicht mehr enttäuschen.

Ja – wir können uns gegenseitig nicht mehr enttäuschen, weil wir keine Erwartungen mehr an den anderen haben/stellen. Wir brauchen die Aufmerksamkeit, den Gefallen und die Rücksichtnahme des anderen nicht mehr, weil wir als Geist uns selbst als Ego die volle Aufmerksamkeit schenken/widmen und stets auf unser eigenes Herz bzw. Inneres Kind bzw. innere Stimme bzw. Bauchgefühl Rücksicht nehmen. Wir machen es nicht mehr den anderen recht, sondern wir machen es unserem eigenen Innen recht – unserem Herzen.

Menschen, die sich mit Bewusstseins-Bewusstsein als Geist-Menschen von Herz zu Herz begegnen, erleben und erfahren schmerzfreie Begegnungen. Der Schmerzkörper hat einfach ausgedient.

Natürlich wird es in dieser Welt noch weiterhin viele Menschen geben, die einen Ego-Schmerzkörper haben und die entsprechenden Erlebnisse erfahren und die damit verbundenen Gefühle fühlen. Wir als Geist-Menschen können die Ego-Schmerzkörper-Menschen liebevoll erkennen, wahrnehmen, bezeugen und mit ihrem Schicksal mitfühlen – und wenn sie bereit sind, können wir ihnen die Hand reichen und ihnen den Weg weisen. Jeder Mensch hat da einen ganz eigenen Rhythmus, sein ganz eigenes Tempo und geht seinen ganz eigenen Weg.
In der vor uns liegendes Zeit werden wir beobachten können, wie sich viele Menschen und ein großer Teil der Menschheit wandelt, verwandelt und transformiert – dem Ego-Schmerzkörper den Rücken zukehrt und das neue Bewusstseins-Bewusstsein begrüßt.

Das Haltbarkeitsdatum des Ego-Schmerzkörpers ist einfach abgelaufen.

„Es war eine schöne Zeit.“

Jetzt kommt eine neue Zeit voll Bewusstheit, Präsenz und Gegenwärtigkeit.

Willkommen in der „Neuen Ordnung – in der Ordnung unserer Herzensfeld-Energie“.

Willkommen im Jetzt.