Was bedeutet Transformation?
Wir leben im Zeitalter der Transformation.
Transformation bedeutet Wandel, Umwandlung.
Früher kannten wir das Transformationshäuschen. Es war ein kleines Umspannwerk, in dem der Strom der Überlandhochspannungsleitung herunter geregelt wurde auf das Energieniveau der Haushalte. Und hierin können wir schon die tiefere Bedeutung von Transformation erkennen. Energien wandeln sich in ihrer Spannung und in ihrer Stromstärke.
Als einen Prozess der Transformation können wir auch die Raupe begreifen, die sich in ihrem Kokon verpuppt, dort in einem ganz engen Raum in der Stille ist und sich den im Innern ablaufenden Prozessen hingibt, bis sie sich schließlich entpuppt, aus dem Kokon schlüpft und als wunderschöner, farbenfroher, leichter Schmetterling in die Lüfte aufsteigt. Für die Raupe wäre solch ein Leben hoch droben in den Lüften unvorstellbar gewesen. Und doch ist diese Verwandlung geschehen.
Und nicht nur bei den Tieren können wir solche Transformationsprozesse finden, sondern beispielsweise auch bei der Pusteblume. Anfangs blüht die Blume des Löwenzahns hell und leuchtend auf Wiesen und Feldern. Es ist ein gelbes Meer von Löwenzahnblüten. Bis sie sich ganz in ihrem eigenen Rhythmus irgendwann in sich selbst zurückzieht, ebenso in die Stille geht wie auch die Raupe, sich quasi auch „verpuppt“ und schließlich nach einer vollkommenen Verwandlung wieder zum Vorschein kommt mit zarten Pusteblumenschirmchen.
Wo ist all das Gelb geblieben?
Wo sind die gelben Blütenblätter der Löwenzahnblumen geblieben?
Die Verwandlung ist perfekt geglückt.
Von dem Alten ist nichts mehr zu erkennen. Und die feinen Schirmchen der Pusteblumen erheben sich leicht in die Lüfte und lassen sich vom Wind weit forttragen bis in alle Welt.
Wie können wir dies auf uns übertragen?
Wie können wir diese Beobachtungen nun verstehen und auf uns Menschen übertragen?
Dies ist einfacher als gedacht.
In dem Prozess der Transformation, von dem derzeit die gesamte Menschheit betroffen ist, geht es darum, dass wir Menschen uns spirituell entwickeln. Es geht hierbei um unseren Schritt vom spirituellen Kind hin zum spirituellen Erwachsenen. Erwachen und erwachsen sein sind hierbei als gleichwertig zu betrachten.
Während unserer Kindheit galten für uns ganz andere Regeln und Erfahrungen als heute für uns als Erwachsene. In unserer Kindheit fühlten wir uns klein. Wir fühlten uns schwächer als die großen Erwachsenen. Und leicht rutschten wir in eine Opferrolle. Wir mussten uns fügen und unterordnen. Wir hatten Bedürfnisse und waren bei deren Erfüllung auf die Großzügigkeit der Erwachsenen angewiesen. Und nur allzu leicht konnte es passieren, dass wir als Kind mit Gefühlen von Schuld, einem schlechten Gewissen, Fehler machen, Zweifel, Unsicherheiten, Ängsten, Versagen und Frustration konfrontiert waren.
Wenn wir erwacht und erwachsen sind, dann sind uns all diese Gefühle fremd. Als erwachter Erwachsener sind wir Geist, sind wir Liebe, leben wir in der Fülle und fühlen wir uns stets handlungsfähig, kompetent und voll Liebe. Wir sind eigenständig und frei. Wir fühlen uns selbständig, selbstbestimmt, autonom, stark und kraftvoll.
Diese unterschiedlichen Erfahrungen und Gefühle unserer Kindheit und unseres Erwachsenseins können wir im Weltlichen erfahren und wir erfahren sie darüber hinaus auch im Geistig-Seelischen. Und die Übergangszeit ist im Weltlichen die Zeit der Pubertät und im Spirituellen die aktuelle Phase der Transformation.
Transformation ist die Phase unserer spirituellen Pubertät.
Jeder Mensch ist aufgerufen, innerlich zu prüfen, ob die Werte seiner Kindheit ihm heute noch dienlich sind und noch Gültigkeit haben. Jeder Mensch muss sich innerlich damit auseinandersetzen, ob die verinnerlichten Glaubenssätze, Prägungen, Konditionierungen, Muster, Handlungsmuster, Reaktionsmuster, Automatismen, Vorstellungen und Erwartungen, die wir seit unserer Kindheit mit uns herum tragen, heute tatsächlich noch förderlich für uns sind. Oder entpuppen sie sich heute als Bremsklötze, als Blockaden, als Hindernisse?
Es gibt so viele Muster und Regeln, die wir während unserer Kindheit und im Zuge unserer Erziehung als richtig und wichtig gelernt und verinnerlicht haben. Ja, sie hatten eine Zeit lang ihre Bedeutung und ja, sie waren für die Zeitspanne unseres Kindseins richtig und gut und wichtig. Doch viele dieser Werte blockieren uns heute. Viele dieser Werte galten einzig und allein für die Phase unseres Kindseins und sind vollkommen unbrauchbar für unser heutiges Leben als erwachter Erwachsener.
Die Kindheit ist zu Ende.
Hier sind wir nun also aufgefordert, die in unserer Kindheit lieb gewonnenen und für richtig und wichtig erachteten Werte heute wieder loszulassen. Und damit müssen wir unsere geliebte Kindheits-Ego-Ich-Identität loslassen. Wenn wir von einem „neuen Ich“ sprechen, dann ist dieses „neue Ich“ eben unser Erwachsenen-Ich.
Die Raupe war unser Kindheits-ich.
Und der Schmetterling ist unser Erwachsenen-Ich.
Und so wandelt sich alles. So wandeln und verändern sich unsere Perspektive, unser Standpunkt und unsere Sichtweise. Als Schmetterling sieht die Welt von oben nun mal ganz anders aus als aus der Perspektive der Raupe. Und als Geist fühlt sich das Leben vollkommen anders an als als Ego.
Als Kind bildeten wir ein Ego aus, mit dem wir uns identifizierten. Heute können, dürfen und sollten wir über diese Kindheits-Ego-Ich-Identifikation hinaus wachsen. Wir sollten uns ganz bewusst über sie erheben und unser Leben und die gesamte Schöpfung neu betrachten, neu bewerten und neu lieben.
Transformation bedeutet, die Energien unserer Kindheit hinter uns zu lassen und die Energien unseres Geistseins jetzt zu erlauben und zu leben. Unsere Kindheit und unser Ego standen in unserem Leben bisher im Vordergrund. Und die Liebe und unser Geistsein waren im Hintergrund. Wir können, dürfen und sollten jetzt Vordergrund und Hintergrund tauschen.
Vordergrund und Hintergrund tauschen.
Wer dies freiwillig tut, hat gut lachen und hat leichtes Spiel. Wer die eigene Kindheits-Ego-Ich-Identifikation und alle damit verbundenen Werte und Bedeutsamkeiten freiwillig und bereitwillig in den Hintergrund stellt, wird durch diese Phase der Transformation spielend leicht hindurch schwimmen. Nur wer sich diesem Transformationsprozess verweigert, wer sich sperrt, wer (innerlich und äußerlich) „Nein“ sagt und wer Wandel und Veränderungen ablehnt, wer an den alten, abgelaufenen Werten krampfhaft festhält und wer sich dem Prozess der Erneuerung widersetzt, der/die wird Schmerzen leiden, der die wird vom Leben gedrängt, gedrückt, geschoben und gezwungen werden. Und dies erfahren wir dann als unangenehme, schmerzhafte Schicksalsschläge. Das muss ja nicht sein. Wir können freiwillig und bereitwillig „Ja“ sagen zu unserem Erwachen, zu unserem Erwachsensein und zum Loslassen der alten Energien, deren Haltbarkeitsdatum ohnehin längst abgelaufen ist.
Transformation und Gefühle bewusst fühlen.
Transformation geht leicht, wenn wir beim Auftauchen von neuen Werten, Möglichkeiten, Optionen, Angeboten und Wegen, alle dazugehörigen Gefühle ganz bewusst fühlen. Hierzu gehören Freude und Motivation ebenso wie Ängste, Unsicherheiten, Befürchtungen und Zweifel. Und dann natürlich auch der Schmerz des Loslassens, der Schmerz des Wandels – und die Freude des Wandels.
Alles fühlen.
Alles auf einer geistig-seelischen Ebene fühlen, spüren, schwingen lassen und erlauben.
Zu allen Gefühlen „Ja“ sagen. „Ja“ sagen, dass sie da sind, dass sie existieren, dass es sie gibt und dass sie durch den Wandel und durch die Veränderung hervorgerufen werden.
Am besten ist es, wir nehmen uns genügend Zeit zum Fühlen und meditieren darüber. Dann befinden wir uns in einem veränderten, höheren Bewusstseinszustand und können die Gefühle viel leichter erlauben und leichter bejahen. Dann können die Energien leichter fließen. Dann staut sich nichts an, sondern alles darf alles sein und alles fließt und strömt und quellt ganz so, wie es die Natur der universalen Liebe ist.
Meditieren erleichtert unsere Transformation.
Die aktuelle Zeit der Transformation ruft enorm viele verschüttete Gefühle auf den Plan. Wir haben ein Gefühle-Fühlen-Defizit und es ist dringend an der Zeit, das Gefühle-Fühlen nachzuholen, neu zu lernen und einen kompetenten, neuen Umgang damit zu finden. Gefühle-Fühlen macht Spaß, wenn wir Geist sind. Dem Ego macht vor allem das Fühlen von negativen Gefühlen
extrem wenig Spaß. Daher lohnt es sich, sich immer wieder bewusst in den Geist zu beamen und über den Dingen zu stehen.
Transformation bedeutet Wandlung.
Wenn die Raupe ewig an ihrem Raupendasein festhalten würde, würde und könnte sie niemals ihre Verwandlung zu einem Schmetterling erfahren. Die Zeit der Raupen ist für uns Menschen vorbei. Die Zeit der Schmetterlinge ist gekommen. Wer ewig eine Raupe bleiben will, läuft Gefahr, irgendwann von einem Raubvogel gefressen zu werden. Wir haben es leichter, wenn wir dies erkennen und uns diesem Zeitenwandel einfach hingeben.
Es ist an der Zeit, sich a) zurückzuziehen, sich zu verpuppen und in die Stille zu gehen und b) sich dem Transformationsprozess bereitwillig hinzugeben und dann als schöner, leichter, bunter Schmetterling neu durchzustarten, aufzusteigen in den Himmel, zwischendurch den süßen Nektar der schönen Blumen zu naschen und der Sonne entgegen zu fliegen.
Schmetterling sein macht Spaß.
Und so wünsche ich Dir nun allzeit guten Flug und stets eine schöne Aussicht.
eine neue ordnung am 10. Oktober 23
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