Montag, 6. November 2023
Jemanden nicht erreichen und enttäuscht sein
Wir alle kennen das Gefühl, wie es sich anfühlt, wenn wir gerne einen anderen Menschen erreichen möchten und wenn uns dies – aus welchen Gründen auch immer – nicht gelingt. Vielleicht möchten wir einen anderen Menschen besuchen und er/sie ist nicht da. Oder wir möchten jemanden anrufen und erreichen ihn/sie nicht. Oder wir unterhalten uns mit jemandem und uns beschleicht irgendwie das Gefühl, dass der andere uns nicht wirklich versteht, dass der andere in Gedanken ganz woanders ist und dass wir den anderen irgendwie nicht erreichen. Solche Gefühle sind nicht nur ärgerlich und frustrierend, sondern solche Gefühle sind auch sehr enttäuschend und sehr schmerzhaft.

Engelchen und Teufelchen.

Jeder Mensch hat Engelchen und Teufelchen auf seinen Schultern sitzen und jeder Mensch hat ein Ego und ist tief in sich drinnen Herz. Wenn sich Egos mit Egos unterhalten, dann ist ja alles gut. Dann treffen wir uns mit den anderen Fans vom Fußballfanclub oder wir spielen mit unserer Mannschaft vom Sportverein ein Punktspiel oder wir feiern mit unseren Freunden eine Party. Wenn Egos gleichgesinnte Egos treffen, dann passt alles bestens zusammen.

Doch wenn Herzensfeld-Menschen Egos treffen, dann läuft das Bedürfnis der Herzensfeld-Menschen, dem anderen von Herzen und in Liebe zu begegnen und ihn/sie auf der Ebene des Geistes zu erreichen, oftmals irgendwie ins Leere. Warum? Weil Herzensfeld-Menschen und Egos einfach unterschiedlich schwingen. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen. Sie haben unterschiedliche Werte. Sie schwingen nicht auf derselben Wellenlänge. Ihre Frequenz ist nun mal einfach unterschiedlich.

Wir kennen dies vom Radio. Jeder Radiosender hat seine eigene Frequenz. Und wenn wir einen bestimmten Sender einstellen, dann hören wir ganz bestimmte Musik. Auf dem einen Radiosender hören wir klassische Musik und auf dem anderen Radiosender hören wir Rockmusik. Und auf einem dritten Sender läuft Popmusik und auf einem vierten Chansons. Jede Musik ertönt aus ein und demselben Radio, doch die unterschiedlichen Sender bzw. Frequenzen strahlen unterschiedliche Melodien aus.

Auf jeder Frequenz läuft ein anderes Programm.

All die vielen Musiksender existieren parallel, gleichzeitig und nebeneinander. Es sind parallel und gleichzeitig existierende Wirklichkeiten. Es sind Parallelrealitäten. Und dabei ist keine Realität besser oder schlechter als eine andere. Alle sind gleich wert. Sie sind nur einfach anders. Jede Realität hat ihren eigenen Charme. Und da die Geschmäcker der Menschen verschieden sind, ist für jeden Menschen das Passende dabei.

Und das Gleiche gilt natürlich auch für unser Fernsehprogramm. Im Fernsehen hören wir nicht nur Musik hören, sondern wir sehen sogar bewegte Bilder. Es sind aus Bild und Ton künstlich erschaffene Erlebniswelten, die parallel und gleichzeitig existieren und in uns ganz real weltlich wirkliche Gefühle/Emotionen auslösen.

Künstliche Wirklichkeiten lösen reale Gefühle aus.

Und so wie es unterschiedliche Radio- und Fernsehprogramme gibt, so gibt es eben auch verschiedene Programme/Sender/Frequenzen im Seelischen, im Energetischen. Und der eine Sender (das eine Programm, die eine Frequenz) ist das Programm unseres Ego (unseres Verstandes, unseres Kopfes, unserer Vernunft, unseres erlernten Wissens, der Wissenschaft, unserer Konditionierungen, des Außen). Und das andere Programm ist das „Programm“ unseres Herzens (der Liebe, des Feinstofflich-Formlosen, des universalen Bewusstseins, unserer Seele, unserer Intuition, unseres Inneren Kindes, unserer inneren Stimme, unseres Bauchgefühls, unseres Spürens, unseres Innen).

Wie sollten Klassikradio und Heavy Metal einander verstehen?
Und ebenso bevorzugt/liebt unser altes Ich eine andere Musikrichtung als unser neues Ich. Unser altes Ich hat einfach einen vollkommen anderen Musikgeschmack als unser neues Ich.

Unser altes Ich hört voll Hingabe und in Dauerschleife das Radioprogramm unserer Kindheit. Und wir hören und reproduzieren ständig die Musikstücke, Glaubenssätze, Urteile und Bewertungen unserer Kindheit. Dort fühlt sich unser altes Ich zuhause. Wir fühlen die Werte unserer Kindheit und die dazu gehörigen Gefühle, wenn diese Werte enttäuscht und nicht erfüllt werden.

Gleichzeitig spielt unser neues Ich (schon Zeit unseres Lebens - jedoch nur leise im Hintergrund) das Radioprogramm unseres Herzens, unseres Inneren Kindes und zugleich unseres Erwachsenseins. Und wir hören und fühlen und spüren die Wahrheit unserer Seele und nehmen unsere inneren Impulse wahr. Dies sind die Musikstücke unseres Herzens. Es ist die Wahrheit unseres Herzens. Es ist das Fühlen der Liebe unseres Herzens. Es ist die Verantwortung, die wir als Mensch unserem göttlichen Selbst, unserem Inneren Kind, unserem Herzen und unserer Selbstliebe gegenüber haben. Und wenn wir es unserem Herzen nicht recht machen, wenn wir unser Herz und unsere Selbstliebe und die Wünsche und Bedürfnisse unseres Inneren Kindes enttäuschen und uns selbst untreu werden, dann fühlen wir die hierzu gehörigen Gefühle. Es sind „Schuldgefühle uns selbst gegenüber“.

Wer will wem was sagen?

Ego und Herz - altes Ich und neues Ich - können einander einfach nicht verstehen.
Unterschiedliche Frequenzen verstehen sich nicht.

Jede Musikrichtung hat ihren ganz eigenen Ausdruck.

Und dieser charakteristische Ausdruck fängt schon bei der Wahl der Musikinstrumente an.

Wie könnten sich eine zarte Blockflöte und eine röhrende E-Gitarre verstehen?

Natürlich ist dies grundsätzlich möglich, doch nur dann, wenn sich jeder seiner eigenen Qualitäten bewusst ist und sich dann ganz bewusst auf den anderen einstellt.

Ein Blockflötenkonzert ist sehr schön.
Und Rockmusik mit E-Gitarren ist auch echt geil.

Beides hat seinen Charme.
Alles zu seiner Zeit.

Zur besinnlichen Weihnachtszeit im Altenheim passt vielleicht eher eine Darbietung der Schulkinder mit ihren Blockflöten. Diese Schulkinder mit ihren Blockflöten werden im Stadion mit über 60.000 Plätzen die Menschenmenge einfach nicht zum Kochen bringen. – Im Stadion passt die E-Gitarre schon besser. Zugleich beglückt ein Heavy Metal Konzert in der Senioreneinrichtung zur Adventszeit mit Kerzenschein eben nicht optimal die Gemüter der Bewohner/innen.

Und wer bist Du?
Welches Instrument spielst Du?
Welche Musik liebst Du?
Und wer ist Dein Partner/Deine Partnerin?
Welches Instrument spielt/liebt Dein Partner/Deine Partnerin?

Vielleicht können wir jetzt besser verstehen, weshalb wir den anderen manchmal nicht erreichen.

Ego und Herz können einander nicht erreichen
Das Ego ist in der Welt der Formen zuhause.
Das Herz ist im Formlosen zuhause.

Wie will NICHTS mit ETWAS kommunizieren?

Das geht schlicht und einfach nicht.

Ist dies enttäuschend?

Ja – natürlich.

Und dennoch ist diese Schöpfung aus gutem Grunde genau so angelegt/erschaffen, wie sie nun mal angelegt/erschaffen ist.

Alles ist richtig so, wie es ist.

Nur in der Vielfalt und nur mit all den schier unendlich vielen Unterschiedlichkeiten sind so wundervoll viele Erfahrungen möglich.

Liebe ist Liebe.
Da gibt es keine Vielfalt.
Das ist sehr eintönig.
Das ist immer gleich.
Das ist eigentlich ziemlich langweilig.

Doch sobald die universale Liebe in die Welt der Formen inkarniert, zeigt sich die eine universale Liebe in ihrer schier unendlich großen Vielfalt, mit ihrem schier unendlich großen Potenzial. Und es gibt schier unendlich viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten, Planeten, Sterne, Sonnen, Galaxien, Lebensformen und Gesteine. Immer wieder präsentiert sich die eine universale Liebe in einem überraschend neuen Kleid. So bleibt das Leben abwechslungsreich und ein wahres Abenteuer.

Die eine Liebe inkarniert in schier unendlich viele Formen.

Unser tiefes, inneres Bedürfnis, einen anderen Menschen erreichen und verstehen zu wollen, können wir jetzt beenden. Es wird uns niemals gelingen. Wir können immer nur uns selbst erreichen. Und selbst wenn wir das Gefühl haben, dass wir einen anderen Menschen erreichen, so ist dies eine Illusion, denn in Wirklichkeit erreichen wir stets lediglich durch den anderen uns selbst.

Der andere ist lediglich das Durch für unsere eigenen Energien im Kontakt mit uns selbst. „Erreichen“ wir den anderen nicht, so sagt dies lediglich etwas über seine/ihre Qualität des Durch-Seins aus. Unsere eigenen Energien fließen uns selbst zu. Die Energien unseres Herzens fließen durch den anderen zu unserem Ego. Und die Energien unseres Ego fließen durch den anderen zu unserem Herzen. Fließen die Energien frei und gut und flüssig, so lieben wir den anderen - wir lieben den anderen für seine besondere Qualität des Durchlässig-Seins in Bezug auf unsere eigenen Energien. Lieben wir den anderen nicht, so eignet sich der/die andere nicht als Durch für unsere Energien.

Wir begegnen stets uns selbst.

Dies ist nun wiederum sehr spannend, denn wir können erkennen, dass es Menschen gibt, „die wir lieben“ – die sich also perfekt als ein Durch für unsere Kommunikation mit uns selbst anbieten. Und es gibt natürlich auch Menschen, die für unsere eigenen Energien wenig offen, sondern eher verschlossen sind und die sich überhaupt gar nicht als Durch anbieten. An ihnen stoßen wir uns den Kopf. Wir bleiben hängen. Wir kommen nicht in den Flow und die Zusammenarbeit ist sehr holperig. Ständig liegen uns Steine im Weg und wir stolpern.

Die anderen kommentieren, bewerten und urteilen über uns (oder über das Leben) und entsprechend behindern und blockieren diese bewertenden Vorstellungen/Urteile den freien Energiefluss.

Natürlich gibt es auch Ego-Beziehungen, bei denen der/die andere das Leben und die Dinge dieser Welt ganz genau so sieht und ganz genau so bewertet/beurteilt, wie wir selbst. Wenn die Urteile des anderen ebenso ausfallen wie unsere eigenen Bewertungen, dann können wir den anderen „von Herzen lieben“ (aus dem Ego heraus lieben), weil wir nach den gleichen Kriterien leben und lieben.

Was passiert nun im Laufe einer Partnerschaft/Bezieh-ung, wenn wir zu Beginn ganz verliebt sind/waren und wenn wir dann nach ein paar Jahren über Trennung und Scheidung nachdenken? Wie konnte dies geschehen?
Jemanden erreichen in der Partnerschaft.

Das ist ganz einfach: Zu Beginn waren wir einfach offen. Wir standen dem anderen vollkommen offen und frei gegenüber. Wir schwangen in unserer Selbstliebe und der/die andere schwang in seiner/ihrer Selbstliebe. Und jeder war ein offenes Durch für die Selbstliebe des anderen. Diese Schmetterlinge im Bauch sind einfach wunderschön.

Zu Beginn sind sich die Herzen von zwei Menschen begegnet. In dieser Anfangszeit spielten die Vorstellungen und Erwartungen unseres Ego/Verstandes eine untergeordnete Rolle. Doch je länger wir mit dem anderen Menschen zusammenleben und je häufiger wir den anderen sehen, desto mehr Energien nehmen wir von dem anderen auf. Diese Energien, die wir aufnehmen, sind Ego-Energien und Form-Energien. Es sind die Vorstellungen und Erwartungen, Prägungen, Glaubenssätze, Werte und Konditionierungen des anderen. Und es sind auch die Bewertungen und Urteile gegenüber dem Leben, gegenüber dem Verhalten anderer Menschen und gegenüber dem, was um uns herum so passiert. Wie reagieren wir in welchen Situationen und auf wen? Wann und wem sollte man wie entgegenkommen? Auf wen (Eltern, Vater, Mutter, Arbeitskollegin, Partnerin, Freunde, Kinder) sollte man wann wie reagieren bzw. Rücksicht nehmen? Wann machen wir es wem in welcher Weise recht?

Indem wir selbst bemerken, wie der/die andere andere Urteile fällt, Situationen und den zwischenmenschlichen Umgang anders bewertet, andere Vorstellungen und andere Erwartungen an das partnerschaftliche Miteinander stellt, desto weniger taugt der andere für uns als ein Durch. Der andere ist für unsere Energien nicht offen.

Und indem wir selbst Anstoß an den Bewertungen, Urteilen und Ansichten des anderen nehmen und „Nein“ zu ihnen sagen, dienen wir selbst dem anderen nicht mehr länger als Durch. Stattdessen lagern wir genau diese Energien, die wir ablehnen, in uns ein. Die Energien können nicht mehr durch uns hindurch fließen und abfließen, sondern mit unserem „Nein“ blockieren wir den Durchfluss.

Mit der Zeit erreichen wir den anderen nicht mehr.

Je mehr Ego-Energien wir vom anderen aufgenommen und nicht durchgelassen haben, desto verstopfter fühlt sich unser eigenes System nach ein paar Jahren an. Und auch der andere ist total verstopft. Wenn wir dem anderen begegnen, dann begegnen wir nur noch unseren eigenen Ego-Energien, die nicht abfließen konnten und die in dem anderen stecken geblieben sind. Die fest-steckenden Ego-Energien können langfristig dann sogar zu schmerzhaften körperlichen Symptomen führen, zu Krankheit und zu Entzündungen. Und da ist es nur ganz natürlich, dass wir dann irgendwann den dringenden Wunsch verspüren, uns vom anderen trennen zu wollen.

In Wirklichkeit wollen wir uns gar nicht von dem anderen trennen, sondern wir suchen lediglich händeringend nach einem Durch, nach einem Abfluss für unsere eigenen Ego-Energien. Wir haben einfach keine Lust mehr, zuhause, wo wir uns ausruhen und entspannen möchten, immerzu und ständig unseren eigenen Ego-Energien zu begegnen, die in dem anderen feststecken und die der andere uns spiegelt. Hier ist nun guter Rat teuer . . .

Feststeckende Ego-Energien auflösen.

Zunächst können wir feststellen, dass diese Schöpfung ja aus gutem Grunde so gestrickt ist, wie sie gestrickt ist. Das Strickmuster hat schon seinen Sinn. Der andere war anfangs ein offenes Durch für unsere Energien und damit äußerst attraktiv für uns. Die universale Liebe konnte frei fließen. Jetzt ist der/die andere verstopft.

Das Geschenk hinter dieser Verstopfung ist, dass wir unsere eigenen Energien nun endlich einmal sehen, betrachten, anschauen und erfassen können. Dies müssen wir nun natürlich aus einer gewissen inneren Distanz heraus tun, denn sonst machen uns unsere eigenen Ego-Energien - wie gesagt - krank. Diese gewisse innere Distanz ist unser Geist-Sein, denn wir als Geist sind reines Bewusstsein, haben keinen feststofflichen Körper und können somit auch nicht krank werden.

Wir können unsere eigenen Ego-Energien nun also im anderen studieren und erkennen. Und wenn wir sie ausreichend erkannt, anerkannt, gewürdigt, wertgeschätzt, gesegnet und in Liebe angenommen haben, dann können wir selbst diese Energien durch uns selbst abfließen lassen.

Wir selbst sind das Durch für unsere eigenen Ego-Energien.
Der andere diente uns lediglich als Zwischenspeicher für unsere Selbsterkenntnis. Jetzt können wir selbst aktiv werden und für unser eigenes Ego der reinigende Abfluss sein.

Oder mit anderen Worten gesprochen: Wir selbst mit unserem neuen Ich sind das Durch, sind der Abfluss für die Energien unseres alten Ich. Unser altes Ich kann sich erst dann in Wohlgefallen auflösen, wenn wir unser neues Ich sind. Die Krux an der Sache ist natürlich, dass wir unser neues Ich solange nicht so richtig zu fassen kriegen, wie unser altes Ich noch da ist, weil wir uns ja mit unserem alten Ich identifizieren.

Genau an diesem Punkt stecken verständlicherweise viele Menschen fest. Sie kommen einfach nicht weiter. Eine Auflösung scheint unmöglich. Wir identifizieren uns mit unserem alten Ich, sehnen das neue Ich herbei, sehen es sogar schon, erahnen und fühlen und spüren es, bekommen zu ihm aber keinen stabilen, sicheren Zugang, sodass wir auch im Wissen um das neue Ich emotional noch im alten Ich verhaftet bleiben.

Die einzige Möglichkeit, diese Pattsituation aufzulösen, ist, den anderen (unser Gegenüber) als Spiegel anzusehen, als Projektionsfläche für unser eigenes Ego, als Kinoleinwand für unser altes Ich. Dort beim anderen begegnen wir nicht den anderen, sondern wir begegnen unserem eigenen Ego, wir begegnen unserem alten Ich mit all seinen Charaktereigenschaften. Wenn wir dies erkennen, wissen, fühlen, spüren und kognitiv wie auch emotional anerkennen, dann hat der andere keine Schuld mehr, dann ist der andere nicht mehr die Ursache für unser Leid, dann schieben wir dem anderen nicht mehr die Schuld in die Schuhe, sondern dann erkennen wir uns selbst im anderen.

Sich selbst im anderen erkennen.

Wir erkennen unsere eigenen, ungeliebten Ego-Anteile im für uns unangenehmen Verhalten des anderen.

Und gleichzeitig können wir uns selbst mit unserem eigenen Verhalten erkennen und entlarven als das Ego des anderen. Wir verhalten und dem anderen gegenüber aus seinen/ihren Ego-Energien heraus. Wir agieren/rea-gieren sozusagen fremdgesteuert – natürlich unbewusst.

In Bezug auf uns selbst bietet sich uns also die einmalige Chance/Gelegenheit, unsere eigenen Ego-Energien ganz bewusst im anderen wiederzuerkennen und sie dann selbst ganz bewusst durchzulassen.

Können wir selbst das Durch für unsere eigenen Ego-Energien sein?

Jeder Berater, Therapeut, Psychologe ist in seiner Rolle/Funktion genau so ein Durch für Form-Energien, für Ego-Energien, für Vorstellungen, Prägungen, Erwartungen, Konditionierungen, Glaubenssätze und Ego-Werte. Ein Berater, Therapeut, Psychologe hat dabei natürlich a) die entsprechende fachliche Qualifikation und b) genügend professionellen Abstand/Distanz zum Klienten.

Wenn wir selbst für unsere eigenen im anderen feststeckenden Ego-Energien das Durch sein wollen, dann müssen wir innerlich in uns selbst zu uns selbst sowie zum anderen und zu diesen Energien eine gewisse professionelle innere Distanz aufbauen. Wir müssen unserer eigenen Identifikation mit dem anderen (Partner/Partnerin) sowie mit den Werten, Vorstellungen und Erwartungen, die durch den anderen zum Ausdruck kommen mit einer gewissen inneren Distanz begegnen, mit etwas mehr Abstand. Wir müssen sozusagen die Perspektive wechseln und von oben auf die Dinge schauen oder etwas über den Dingen stehen.

Und es ist nicht immer klar und eindeutig, ob der andere unsere eigenen Ego-Energien zum Ausdruck bringt oder die Ego-Energien, die er/sie von seinen/ihren Eltern (Vater, Mutter, ggf. Pflegeeltern) übernommen hat.

Das Durch sein für Ego-Energien.

Wie dem auch sei – wenn wir nicht bereitwillig das Durch für die Form-Energien und Ego-Energien sind, die der andere in unserer Gegenwart zum Ausdruck bringt, dann wird uns nichts anderes übrig bleiben, als das Weite zu suchen. Denn eine ständige Konfrontation mit Ego-Energien, über die wir uns ärgern und mit denen wir hadern, wird uns auf Dauer krank machen, weil wir immerzu sauer sind und weil Sauersein ein hervorragender Nährboden für vielfältige Krankheitssymptome und Entzündungen ist.

Sauersein ist ein guter Nährboden für Krankheit.

Uns kann und wird nun das Kunststück des Durch Seins nur gelingen, wenn wir selbst mit uns selbst im Frieden sind und wenn wir „Ja“ sagen zu der Andersartigkeit des anderen. - Es ist ja logisch, dass unser eigenes Ego (das durch den anderen zum Ausdruck kommt) anders ist als wir selbst als Herzensfeld.

Essenziell notwendig ist, unsere Identifikation mit dem anderen an genau denjenigen Punkten aufzulösen, an denen das Verhalten, die Handlungen, die Vorstellungen und Erwartungen des anderen von unserer eigenen Herzensfeld-Selbstliebe abweichen.

Wenn wir uns pauschal mit dem anderen identifizieren, weil wir ihn/sie ja lieb haben, dann führt uns dies in einen tiefen, inneren, seelischen Konflikt. Dann identifizieren wir uns mit „etwas“, was wir innerlich ablehnen (mit Energien, die wir innerlich ablehnen). Und dies zerreißt uns dann. Dies macht uns wirklich krank.

Wenn wir uns mit Energien identifizieren, die wir ablehnen, so macht uns dies krank.

Identifikation an der falschen Stelle macht krank.

Es ist erforderlich, die Einheit des anderen aufzulösen. Wir können den anderen nicht in seiner Gesamtheit lieben, sondern unsere Liebe fühlen/spüren wir in unserer Verbundenheit mit dem Herzen des anderen. Und hiervon getrennt gehen wir innerlich auf Distanz zu dem Verhalten und dem Machen und Tun und den Ansichten und Vorstellungen und Erwartungen des anderen, denn sie repräsentieren großenteils unsere eigenen Ego-Energien (unser altes Ich), die natürlich im Gegensatz stehen zu unserem eigenen Herzenfeld-Selbstliebe-Sein (zu unserem neuen Ich).
Natürlich fühlen wir selbst uns oftmals verwirrt, weil wir noch nicht sicher unser wahres Herzenfeld-Selbstliebe-Sein (unser neues Ich) zu fassen bekommen. Immer wieder werden wir in Gegenwart unseres Partners/unserer Partnerin (oder auch in Gegenwart eines bestimmten Arbeitskollegen oder eines Freundes) in die Rolle/Funktion des Spiegelseins zurückgeworfen bzw. bleiben in dieser Rolle/Funktion stecken. Wir scheinen dazu verdonnert zu sein, dem anderen seine/ihre Ego-Energien zu spiegeln/aufzeigen zu müssen.

Kommt Zeit, kommt Rat.

Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, löst sich dieses Schlamassel zum Glück ganz von alleine auf. Bis dahin können wir versuchen, so gut wie möglich über den Dingen zu stehen und die Dinge nicht mehr so persönlich zu nehmen.

Natürlich ist es wundervoll, wenn wir mit einem Menschen in einer Beziehung/Partnerschaft zusammen leben und wenn wir einander ganz und gar mit Haut und Haar und mit Leib und Seele lieben können. Doch die Realität sieht eben oftmals doch anders aus. Und wie sollten sich auch Ego und Herz mit Haut und Haar und mit Leib uns Seele lieben können? Und dann müssen wir da eben einen guten Weg finden.

Wen oder was lieben wir eigentlich?

Lieben wir uns selbst mit Haut und Haar und mit Leib und Seele?

Lieben wir uns selbst mit all unseren Sonnenseiten wie auch mit all unseren Schattenseiten?

Oder lehnen wir (unbewusst, heimlich oder ganz bewusst) gewisse als negativ bewertete Eigenschaften, Charaktermerkmale, Gewohnheiten und Bestrebungen ab?

Wenn wir uns selbst nicht mit Haut und Haar und mit Leib und Seele lieben (können), dann bringt unser Partner/unsere Partnerin (oder auch ein Arbeitskollege oder Freund) nämlich in seiner/ihrer Funktion als Spiegel genau diejenigen Punkte zum Ausdruck, die wir an uns selbst ablehnen, zurückweisen und nicht lieben können/wollen/mögen. Dies bedeutet nun, dass es eigentlich gar nicht um den anderen geht, sondern jeder Beziehungskonflikt ist in Wirklichkeit ein Spiegel unseres eigenen, inneren Beziehungskonflikts mit uns selbst. Und deswegen können wir uns auch trennen und einen neuen Partner wählen so oft wie wir wollen, die ungelösten Probleme werden wir immer unbewusst mitnehmen und sie werden auch in der nächsten und übernächsten Beziehung wieder zutage treten.

Was genau ist hierbei nun unser innerer Beziehungskonflikt?

Uns selbst erreichen.

Ob wir uns selbst erreichen bzw. ob wir uns uns selbst verbunden fühlen erkennen wir daran, ob wir für uns selbst das Durch sein können. Können wir für unsere eigenen Energien, die uns vom anderen gespiegelt werden und die wir zunächst einmal spontan ablehnen, das Durch sein?
Können wir uns mit unseren lichtvollen wie auch mit all unseren Schattenanteilen, Ego-Anteilen, Charaktereigenschaften unseres alten Ich voll und ganz annehmen?

Ob wir uns tatsächlich in Liebe annehmen, können wir am leichtesten daran erkennen, wie sehr wir unsere eigenen Eltern mit all ihren Macken und typischen Eigenarten erlauben, annehmen und lieben – oder eben ablehnen. Alles, was wir bei unseren Eltern ablehnen, verurteilen und negativ bewerten, bewerten und verurteilen wir auch in uns selbst. Wir können nichts dagegen tun, dass wir unbewusst gewissen Charaktereigenschaften und Wesenszüge von unseren Eltern (Vater, Mutter) übernommen haben. Verurteilen wir diese bei unseren Eltern, so verurteilen wir diese auch in uns selbst. Und damit lieben wir uns selbst nicht bedingungslos.

Eine zweite Möglichkeit, Selbstverurteilungen aufzudecken, sind unsere Urteile und Vorurteile gegenüber anderen Menschen, Arbeitskollegen, Freunden und Fremden. Überall wo wir Urteile über andere Menschen fällen und die anderen abwertend verurteilen, sind wir an diesen Punkten von uns selbst abgespalten. Wir akzeptieren nicht, dass wir selbst in uns selbst Ego-Anteile haben, die ebenso in Erscheinung treten oder gerne in Erscheinung treten würden, wie wir es bei den anderen Menschen verurteilen.

Wir verurteilen einen Teil von uns selbst.
Wir verurteilen Aspekte unseres eigenen Daseins.

Unser neues Ich können wir jedoch nur dann erlangen und wirklich einnehmen, wenn wir ALL unsere eigenen Aspekte und Anteile akzeptieren und annehmen. Wir brauchen ja nicht alle Anteile zu leben und auszuagieren. Es genügt, gewisse Anteile in uns selbst zu erkennen, anzunehmen, zu bejahen und einen gesunden Umgang mit ihnen zu finden. Es geht nicht um Unterdrückung oder Wegschließen dieser Anteile, sondern es geht darum, es diesen Anteilen zu erlauben, in Erscheinung zu treten, wenn die Situationen im Außen dies erfordern sollten. Andere Menschen sollten also schon von Weitem spüren, dass sie sich uns gegenüber lieber nett und freundlich verhalten, damit sie von diesen Schattenenergien verschont bleiben.

Unser innerer Beziehungskonflikt gründet sich auf unsere eigene, unbewusst Identifikation mit unseren Ego-Energien und Ego-Werten (Werten unseres alten Ich) an den Punkten, an denen unsere Ego-Werte unseren Herzens-Werten entgegen stehen. Hierdurch unterdrücken wir selbst unser eigenes Herz.

Hierdurch kann unser eigenes Inneres Kind nicht frei aufspielen. Unser Ego hält das Zepter in der Hand und unterdrückt unsere freie Selbstentfaltung, obgleich wir uns einbilden, dies sei nicht der Fall.

Diese Fehleinschätzung ist ganz normal, denn wenn wir uns mit Ego-Werten identifizieren, dann glauben wir ja, wir seien so, obgleich unser Herz eigentlich etwas ganz anderes möchte als unser Ego.

Uns bleibt also nichts anderes übrig, als „Ja“ dazu zu sagen, dass der/die andere uns aufzeigt, dass wir noch etwas über uns selbst erkennen und lernen dürfen. Wir selbst hadern mit unserem eigenen Ego, das sich in uns selbst immer wieder durchsetzt. Unser Herz möchte eigentlich etwas ganz anderes und unser Ego hält uns mit der Kraft und der Macht unserer unbewussten Glaubenssätze, Prägungen, Konditionierungen, Vorstellungen, Erwartungen, Haltungen und Einstellungen zurück.

Unsere Glaubenssätze behindern wahre Begegnung.

Meistens sind es Glaubenssätze, mit denen wir uns einreden, was unserer Meinung nach herzkonform ist uns was nicht – also was unserer Meinung nach unserem Herzen entspricht und was nicht. Und ganz leicht kann es passieren, dass wir uns selbst einreden, dass z.B. materieller Wohlstand und weltliche Fülle untypisch seien für das Herz. Doch das Herz möchte ALLES erleben und erfahren, nicht nur Schlichtheit, sondern ebenso auch materielle Fülle.

Und diese Fülle ist ganz natürlich, denn auch in der Natur begegnen wir Fülle auf der weltlicher Ebene, z.B. in Form von dicht an dicht blühenden Blumenwiesen, von üppiger Vegetation im Urwald, von großen Tierpopulationen und von sich hoch auftürmenden Schneemassen.

Jemand anderen erreichen wie uns selbst.

Wenn wir enttäuscht sind, dass wir jemand anderem nicht begegnen und dass wir einen anderen Menschen irgendwie nicht erreichen, dann kann dies ein Zeichen dafür sein, dass wir innerlich uns selbst nicht begegnen und uns selbst nicht erreichen. Unser Herz ist enttäuscht, dass wir ihm eine Erfahrung vorenthalten. Zurückhaltung, Demut und Dankbarkeit sind wertvolle Wegbegleiter, doch Selbstbegrenzungen, Selbstlimitierungen und Selbstverbote führen an unserem eigenen Glück und an unserer eigenen Gesundheit vorbei.

Öffnen wir uns also Neuem.
Erlauben wir „das neue Anders“.

Erkennen wir jetzt an, dass unser Herz schon seit langer Zeit verzweifelt versucht, uns zu erreichen.

Unser Herz möchte uns treffen.
Unser Herz möchte uns erreichen.
Unser Herz möchte uns begegnen.
Unser Herz möchte das Leben neu erfahren . . .

. . . nicht mehr nur durch unser konditioniertes Ego, sondern jetzt in der Reinheit der universalen Liebe, in Fülle, in Vielfalt, in Mannigfaltigkeit, mit Kreativität und mit viel Fantasie.

Die alten Erfahrungen der Vergangenheit und aus unserer Kindheit – die Erfahrungen unseres alten Ich – sind erfahren, sind abgeschlossen, sind vollbracht. Jetzt stehen in unserem Leben neue Erfahrungen an – Erfahrungen unseres Erwachsenseins, die Erfahrungen unseres neuen Ich.

Erwachsensein bedeutet, dass unser Inneres Kind frei spielen darf. Erwachsensein bedeutet nicht, sich brav und artig an gelernte Vorschriften und antrainierte Benimmregeln zu halten. Sondern Erwachsensein bedeutet Kindsein - nicht kindlich naiv zu sein, sondern kreativ, fantasievoll, neugierig, offen, mutig und voll Urvertrauen wie ein gesundes, munteres, heiteres Kind mit Forscherdrang, mit Entdeckergeist sowie als Lebenskünstler.

Diese neuen Erfahrungen des Erwachsenseins werden den vergangenen Erfahrungen unserer Kindheit genau entgegengesetzt sein. Sie sind genau anders herum.

Aus klein wird groß.
Aus abhängig wird eigenständig.
Aus arm wird reich.
Aus Mangel wird Fülle.
Aus Unsicherheit wird Vertrauen.
Aus Angst wird Freude.
Aus dem alten Ich wir unser neues Ich.

Tun wir unserem Herzen jetzt den Gefallen, in ein neues Leben, in ein neues Zeitalter und in eine neue Ära einzusteigen.

An dem Verhalten der anderen Menschen, was wir dort negativ bewerten und verurteilen, können wir erkennen, mit welchen Selbstverboten wir uns selbst verstopft haben. Wir können nun prüfen, ob wir selbst dasjenige erfahren möchten, was wir dem anderen verbieten (oder was wir beim anderen kritisieren). Wenn wir es tatsächlich selbst auf der Ego-Ebene nicht erfahren möchten, dann tun wir gut daran, dem anderen diese Erfahrung zu erlauben und ihm für seine Erfahrung zu danken. Der/die andere macht diese Erfahrung stellvertretend auch für uns – für unser eigenes Ego. Wir können mit dem anderen mitfühlen, wie es ihm/ihr bei dieser Erfahrung geht und wir können diese Erfahrung dem anderen erlauben und gönnen - und uns darüber freuen, dass wir diese Erfahrung nicht selbst zu machen brauchen.

Oder wir bekommen Lust darauf, diese Erfahrung doch auch selbst zu machen und springen auf den fahrenden Zug auf und machen einfach mit - auch das ist jederzeit möglich.

Die Menschen da draußen in der Welt sind so weit weg, dass wir bei ihnen unser eigenes Ego meistens nicht durch deren negative Erfahrung hindurch begleiten. Denn wenn diese Erfahrung für unser Ego schmerzhaft sein sollte, dann braucht unser eigenes Ego natürlich unseren Beistand.

(Hier können wir nun erkennen, weshalb es viele ehrenamtliche HelferInnen gibt, die andere Menschen, die in Not sind, liebevoll unterstützen. Auf einer spirituellen Ebene sind sie vor allem für ihr eigenes Ego da, stehen ihm zur Seite und unterstützen es, wenn es die Folgen seines Tuns schmerzhaft zu spüren bekommen hat.)

Wir nennen dies dann Nächstenliebe oder für den anderen da sein. In Wirklichkeit sind wir gar nicht für den anderen da, sondern der andere dient uns als Durch für unser eigenes Ego und wir sind für unser eigenes Ego da, das durch den anderen in Erscheinung getreten ist.

Auf diese Weise können Dankbarkeit und Verbundenheit mit anderen Menschen eine Tür/ein Tor sein für einen liebevollen Dienst unserem eigenen Ego gegenüber.

Ist unser eigenes Ego in diesem Sinne wohl versorgt und gut behütet, so können wir uns zu neuen Zielen aufschwingen und uns nun auch unserem Inneren Kind widmen.

Letztendlich sind unser Ego und unser Inneres Kind wie zwei Kinder, wie zwei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die natürlich jeder unsere Aufmerksamkeit und die Liebe unseres Herzens brauchen. Hierbei begegnen wir unserem eigenen Ego vor allem in den Begegnungen mit anderen Menschen im Außen, während wir unser Inneres Kind aus uns selbst heraus verwirklichen durch unseren kreativen, fantasievollen Selbstausdruck.

Menschen mit einem Helfersyndrom kümmern sich zu viel im ihr eigenes Ego stellvertretend in der Versorgung anderer Menschen und vernachlässigen hierbei ihr Inneres Kind. Und Menschen, die sich nicht so gerne um andere kümmern, sondern lieber um sich selbst, haben ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem eigenen Ego, sodass es immer wieder auf sich aufmerksam machen wird und die schönen Herzens-Vorhaben, die man vorhat, vereitelt.

Und hier können wir nun selbstkritisch reflektieren, was für ein Typ Mensch wir selbst sind und was für ein Typ Mensch unsere Partnerin/unser Partner ist - und es ist naheliegend, dass jeder seine eigene Leidenschaft etwas überbetont und den Gegenpol etwas vernachlässigt. Hier können wir also erkennen, weshalb wir genau diesen Menschen kennengelernt haben. Er/sie lädt uns ein zu einer neuen Ausgewogenheit, zu einer neuen Harmonie, zu einem Loslassen der eigenen Überzeugung/Iden-tifikation mit dem bisher gelebten Schwerpunkt.

Es ist eine mögliche neue Sichtweise, sich um das eigene Ego ganz bewusst zu kümmern, indem man sich um das Ego des anderen/der anderen kümmert. Dabei geht es jedoch nicht darum, es dem Ego des anderen recht zu machen - das wäre ein Fass ohne Boden und würde in die Irre führen - sondern wir kümmern uns um unser eigenes Ego, wenn wir uns um einen anderen Menschen kümmern, der sich aus seinem Herzen heraus lebt bzw. der auf der Herzens-Ebene Schmerz erfahren oder von Herzen Geliebtes verloren hat.

Sich von Herz zu Herz um einen anderen Menschen zu kümmern bedeutet, sich in gesunder Art und Weise um das eigene Ego zu kümmern.

Dies mag paradox erscheinen, doch diese Schöpfung ist paradox und genau deshalb ist es so richtig.

Wenn wir uns beim anderen um die Ego-Wünsche des anderen kümmern, dann kümmern wir uns nicht um unser Ego, sondern um sein Ego.

Ein Beispiel: Wenn unsere Kinder gerne Süßigkeiten naschen möchten, dann haben wir dies vielleicht bisher verboten. Dies ist auch sinnvoll so und entspricht unserer Fürsorgepflicht unseren Kindern gegenüber, denn zu viel Zucker macht definitiv krank und schadet dem Körper. Wenn die Kinder nun quengeln und jammern und lamentieren und wenn das Geschrei kein Ende nimmt, dann können wir unser eigenes Ego darin erkennen. Und wir können den Kindern das Naschen erlauben.

Wir können nun für uns selbst prüfen, ob wir selbst auch naschen wollen - oder lieber doch nicht. Und wir können prüfen, WAS wir gerne naschen würden? Süßigkeiten? Die Natur? Stille? Erfahrungen von Liebe und Sexualität? Selbstliebe? Was würden wir selbst gerne naschen – und verbieten es uns?

Mit dem Naschen machen unsere Kinder also eine Erfahrung. Wir selbst verzichten auf diese Erfahrung. Wir können unsere Kinder nun in ihrer Erfahrung begleiten. Wenn die Kinder dann irgendwann Bauchschmerzen oder Zahnschmerzen haben oder übergewichtig sind und von anderen Kindern gemobbt werden, dann können wir unsere Kinder in ihrem Schicksal begleiten - hier begleiten wir dann unser eigenes Ego mit seinen Gefühlen. Dabei sind die Erfahrungen unserer Kinder sind natürlich lediglich ein metaphorischer Spiegel für unsere eigene, innere, seelische Situation.

Muss das so kommen?

Nein, natürlich nicht. Viel sinnvoller ist es, unser Ego in uns selbst im Geistig-Seelischen schon von Anfang an zu begleiten in seinem Schmerz, wenn es dieses oder jenes nicht darf, weil wir ihm diese oder jene Erfahrung untersagen. Dann fühlt sich unser Ego bereits von Anfang an von uns gesehen und begleitet und unterstützt und braucht unsere Aufmerksamkeit nicht extra - denn es hat unsere Aufmerksamkeit ja bereits.

Unsere Kinder orientieren sich an uns als Eltern - an uns als Vater oder an uns als Mutter. Mädchen bitten vielleicht eher um die liebevolle Aufmerksamkeit der Mutter und Jungs orientieren sich mehr am Vater. Da nützt es dem Vater und den Kindern wenig, wenn er seinen Kindern liebevolle Aufmerksamkeit schenkt, wenn die Kinder aber die liebevolle Aufmerksamkeit der Mutter vermissen müssen. Sinnvoll ist eine gesunde Ausgewogenheit.

Wenn wir für das Leben, für unser Herz und für die universale Liebe erreichbar sind, dann wandelt sich unser Leben ganz von alleine aus sich selbst heraus und Enttäuschungen transformieren sich in großartige Freude – in liebevolle Herzens-Freude.

Mit unserem alten Ich machten wir es bisher oftmals den anderen und dem Außen recht. Mit unserem neuen Ich können wir es jetzt ganz bewusst unserem Innen und unserem Herzen recht machen.

Es genügt, uns selbst dies jetzt zu erlauben.

Alles Weitere geschieht dann einfach so ganz von alleine aus sich selbst heraus.

Wenn wir innerlich fühlen und spüren, wie wir selbst für uns selbst erreichbar sind, wie wir selbst für unser neues Ich offen und erreichbar sind, dann beginnt jetzt für uns eine wundervolle neue Zeit. Und hierfür wünsche ich Dir nun von Herzen richtig viel Freude.



Altes Ich, neues Ich – was hat das alles zu bedeuten?
Alle sprechen immerzu vom „neuen Ich“. Was hat das eigentlich zu bedeuten? Was ist das „alte Ich“ und was ist das „neue Ich“? Kann mir das bitte mal jemand erklären?

Sicherlich gibt es ganz viele verschiedene Deutungen, Erklärungen und Ansätze, was darunter zu verstehen ist. Jeder Mensch hat da so seine persönliche Meinung und jeder Coach vertritt seine ganz eigene Überzeugung. Dieser Beitrag ist ein weiteres Mosaiksteinchen in dem
„Puzzle des Lebens“. Die wahre Wahrheit werden wir Menschen niemals erfassen können. Jede Erklärung ist lediglich ein Versuch, das Unerklärbare irgendwie annäherungsweise in Worte zu fassen.

Das „alte Ich“.

Das „alte Ich“ ist das Ich, mit dem wir uns seit unserer Kindheit identifizieren. Es ist unsere Kindheits-Ego-Ich-Identifikation. Es ist unsere Identifikation mit unserem konditionierten Ego. Es sind all unsere Werte, Glaubenssätze, Prägungen, Überzeugungen, Meinungen, Ansichten, Weltanschauungen, Konditionierungen, Erfahrungen, Vorstellungen, Erwartungen, Regeln, Normen und subjektiven Wahrheiten, mit denen wir uns ganz selbstverständlich identifizieren.

Das, was wir für richtig halten, halten wir nun mal für richtig.
Und das, was unsere Wahrheit ist, ist nun mal unsere Wahrheit.

In unserer Kindheit haben wir von unseren Eltern und von der Gesellschaft (Kindergarten, Schule, Freunde, Verwandte, Bekannte, Nachbarn) gelernt, was falsch und was richtig ist. Wir haben Erfahrungen gemacht, was wir machen dürfen und was verboten ist. Und all diese Erfahrungen prägten unsere Kindheit und prägen unser Leben bis heute.

Unsere Erfahrungen prägen unser “altes Ich”.

Logischer Weise vermeiden wir Situationen und Verhaltensweisen, die schmerzhaft sind und in denen wir eine Strafe, eine Ermahnung oder ein Ausgeschimpft-werden befürchten müssen. Lieber halten wir uns an die Regeln, dann bekommen wir keinen Ärger.

Unsere erlernten Verhaltensweisen, Handlungsautomatismen und Reaktionsmuster veranlassen uns dazu, uns in bestimmten Situationen unbewusst ganz automatisch angepasst zu verhalten. Beispielsweise legen wir ein Vermeidungsverhalten an den Tag, gehen Dingen aus dem Weg und stellen unsere eigenen Bedürfnisse hinten an. Dann sind wir auf der sicheren Seite – so glauben wir.

Doch in Wirklichkeit macht uns dieses Verhalten auf Dauer krank. Die Verhaltensmuster aus unserer Kindheit passen nicht mehr für unser heutiges Leben, denn wir sind heute kein Kind mehr, sondern wir sind erwachsen.

Die Muster unserer Kindheit passen heute nicht mehr.

Und als Erwachsene sind wir nicht mehr abhängig und klein und wir sind auch kein Opfer mehr, sondern wir sind eigenständig und frei. Wir leben unser Leben autonom, selbstbewusst und selbstbestimmt.

Und wenn wir dies nicht tun, dann sind wir eben noch nicht erwachsen, sondern dann sind wir irgendwie innerlich doch noch ein Kind. Wir sind irgendwo hängen geblieben und haben die Ausfahrt aus unserer Kindheit und den Abzweiger hin in unsere Erwachsenenleben verpasst.

Dies können wir jetzt, wo wir dies erkennen, verändern und nachholen.

Unser „alte Ich“ ist/war das Ich unserer Kindheit.
Und unser „neues Ich“ ist das Ich unseres Erwachsenseins.

Unser „altes Ich“ ist unser Ego-Ich.
Und unser „neues Ich“ ist unser Herz-Ich/Geist-Ich.
Unser „neues Ich“ ist das Ich unseres Herzens.

Unser „neues Ich” ist das Ich unserer Selbstliebe, das Ich unseres göttlichen Seins. Dieses „neue Ich“ ist eher unser göttliches Selbst als ein „Ich“. Unser „neues Ich“ sind wir als Geist, sind wir als universales Bewusstsein, sind wir als Beobachter und Zeuge des Lebens.

Auf diese Weise haben wir als „neues Ich“ etwas Abstand zu allem, was so passiert. Wir stehen etwas über den Dingen und nehmen all das, was passiert, nicht mehr so persönlich. Auch Gefühle können wir mit einer gewissen inneren Distanz wahrnehmen und somit viel leichter erlauben und bejahen.

Wenn wir mit unserem „alten Ich“ eine Situation erlebt haben, über die wir uns ärgerten, dann waren wir wütend oder traurig. Wir haben innerlich „Nein“ gesagt und gehadert.

Mit unserem „neuen Ich“ fällt es uns viel leichter „Ja“ zu allem zu sagen, was ist, was existiert und was sich uns so zeigt - und wie es sich uns zeigt. Wir reagieren nicht mehr unbewusst, reaktiv und automatisch, sondern wir halten einen Moment inne, gehen in die Stille, treffen bewusst eine Entscheidung und agieren dann entsprechend unserer inneren Wahrheit.

Unser „neues Ich“ sind wir als Erwachsener.

Unser „neues Ich“ sind wir als ein Mensch, der selbst die Verantwortung für sein Leben trägt und sich bei allem, was geschieht, an die eigene Nase fasst. Aus unserem „neuen Ich“ heraus erkennen wir uns selbst als Schöpfer und Erschaffer unserer Realität an. Nicht die anderen sind schuld, sondern die Welt, die wir in unserem Wahrnehmungsfeld vor unserer Nase wahrnehmen/erleben/erfahren, entspricht den Energien in uns selbst, aus denen heraus wir selbst unsere äußere Realität erschaffen haben.

Hierbei dürfen wir jetzt erkennen, dass in uns selbst zwei Energiefelder existieren, nämlich Licht und Schatten, Herz und Ego, Emotionen und Verstand, Pol und Gegenpol. Und wenn wir als Herz unserem eigenen Schatten/Ego nicht bewusst Einhalt gebieten, dann mischt diese „negative“ Energie in unserem Leben den Laden auf und gestaltet aktiv mit - jedoch destruktiv. Unser Schatten, unser Ego und unsere Gedanken sind eben in der Lage, reale Realitäten zu erschaffen, die wir dann als wahre Wirklichkeit körperlich erfahren.

Unsere Ego-Gedanken können reale Wirklichkeit erschaffen.

Möchten wir unser Leben jetzt auf ein neues Level anheben, so tun wir gut daran, aus unserem Herzen heraus unser Leben zu gestalten. Doch wie?

Alles Machen und Tun und Wollen und Regeln ist Ego.
Alles „es anders haben wollen“ ist Ego.
Alles Planen und Anstreben und Ziele verfolgen ist Ego.

Die wahre Liebe ist feinstofflich formlose Energie.
Die wahre Liebe des Himmels geschieht einfach.

Wir können das, was unser Herz möchte, nicht planen, nicht vorwegnehmen, nicht regeln. Das einzige, was wir machen können, ist, die Wünsche unseres Herzens bereitwillig geschehen lassen und den Energien des Himmels keine Ego-Steine in den Weg zu legen.

In der Stille sind wir unserem Herzen meist deutlich näher als in wildem Ego-Aktionismus.

Überall sehen und hören wir, dass wir uns Ziele setzen sollten, um uns ein schönes Leben zu erschaffen. Doch was wissen wir mit unserem Ego-Verstand schon davon, was für unser Herz wahrhaftig schön ist? Ja, wir können von viel Geld und Luxus und Komfort träumen, doch übersehen wir dann nicht unbewusst die damit zwangsläufig auch zusammenhängenden Probleme?

Ein „neues, schöneres Leben“ ist meistens nicht besser, sondern einfach nur „anders“ als unser altes Leben. Unsere alten Probleme ziehen sich einfach neue Kostüme an und spielen auch in dem neuen Theaterstück wieder mit. Sie schlüpfen einfach in andere Rollen hinein und grüßen uns und winken uns erneut zu.

Der Wechsel ins „neue Ich“ geschieht aus sich selbst heraus.

Den Wechsel von unserem „alten Ich“ hin zu unserem „neuen Ich“ können wir nicht willentlich beeinflussen oder machen oder tun oder bewirken. Er geschieht/vollzieht sich ganz von alleine, wenn wir all die vielen uns noch bis heute schmerzenden Situationen und traumatischen Erfahrungen gefühlt, durchlitten, durchlebt, bejaht, gesegnet und in Liebe angenommen und vergeben haben. Solange wir „Nein“ zu unserer Vergangenheit sagen, bleiben wir ein Kind und bleiben wir in unserem „alten Ich“ stecken.

Unser „Ja“ zu allem, was geschehen ist, sowie zu den Geschenken, die hinter dem Schmerz auf uns warteten, ist unsere Fahrtkarte in unser Erwachsensein – in unser „neues Ich“.

Für viele Menschen ist diese Reise durch die Schattenwelten der Ego-Erfahrungen ein zu großes Abenteuer, vor dem sie sich scheuen. Zum Glück gibt es für all diese Menschen „Reisebegleiter/innen“ und Coaches, die sich liebevoll um einen kümmern und einen auf diesem abenteuerlichen Weg sicher begleiten.

Wir leben in einer Zeit der Transformation. Unser „altes Ich“ verwandelt sich in unser „neues Ich“. Die Ego-Welten-Raupe verwandelt sich in einen Herzensfeld-Liebe-Schmetterling.

Alle Menschen werden diese Transformation durchlaufen. Einige Menschen haben es bereits geschafft und können den anderen nun die Hand reichen und wertvolle Hilfestellung leisten. Von diesem Support kann die Menschheit als Ganzes nun profitieren.

Ich wünsche Dir nun ganz viel Spaß und Freude in Deinem ganz eigenen Transformations-Abenteuer auf Deinem Weg von der Raupe hin zum Schmetterling, von Deinem „alten Ich“ hin zu Deinem „neuen, erwachten, erwachsenen Ich“.

Unsere Kindheit ist vorbei.
Wir dürfen jetzt erwachsen sein.



Staunen – wer kann das heute noch?
Wer kann heute noch staunen? Ich meine das positiv erfüllte Staunen, das Begeistertsein, das Ergriffensein, das von-Freude-erfüllt-sein.

Natürlich kennen wir alle die oftmals eher negativ geprägte Variante von Staunen: wenn wir „erstaunt sind“, wenn wir es nicht fassen können, wie dieses oder jenes passieren konnte, wenn uns etwas erstaunt. Dieses Erstauntsein ist die Ego-Variante von Staunen und basiert auf unseren Vorstellungen und Erwartungen – und dann kam es anders als gedacht.

Staunen und ergriffen sein.

Staunen in seiner Reinkultur ist ein Ergriffensein in angenehmer, positiver Art und Weise von einem Phänomen, das „künstlerisch wertvoll ist“. Wenn wir in den Zirkus gehen, so versetzen uns die Artisten und Akrobaten in Staunen. Und wenn wir in eine Kunstgalerie, in ein Museum oder in eine Ausstellung gehen und dort die Kunstwerke betrachten und auf uns wirken lassen, dann geraten wir ebenfalls oftmals ins Staunen.

Und auch wenn wir die Natur lieben und die Natur betrachten und bezeugen, so geraten wir über die kleinen und großen Wunder der Natur ins Staunen. Unser neues Ich liebt dieses Staunen. Wir können voll Andacht, Liebe und Hingabe eine schöne Blume betrachten. Wir staunen bezüglich ihrer Schönheit, bezüglich ihres Anmuts, bezüglich ihrer Grazie und Feinheit. Wir staunen über das Wunder, wie sie in ihrer Differenziertheit mit all ihren Facetten und Aspekten zum Ausdruck kommt. Wir staunen, in welch zauberhafte Form die universale Liebe sich gekleidet hat und in Erscheinung tritt.

Staunen über die Wunder dieser Welt.

Und natürlich können wir auch grandiose Natur staunend erleben und uns von tosenden Wasserfällen, bis in den Himmel ragenden Berggipfeln, steilen Felsenklippen am Meer und durch die Schöpfung, das Leben sowie durch Wind und Wetter geformte urtümliche Naturlandschaften in Staunen versetzen lassen.

Das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, erfüllt uns mit einer wohltuenden Energie von Begeisterung und Staunen. Wir lassen die Natur ganz direkt und ungefiltert auf uns wirken und fühlen und spüren ihre Kraft, Stärke und Gewaltigkeit sowie auch Anmut, Schönheit und Feinheit in und mit unserem Herzen - in und mit unserem Herzensfeld-Ich, mit unserem neuen Ich.
Wir lassen uns emotional berühren.

Wenn wir staunen, dann erlauben wir, uns von dem, was wir im Außen um uns herum wahrnehmen, emotional berühren zu lassen. Wir fühlen unser eigenes Innen über das Außen – denn in uns selbst gibt es einen
Aspekt, der dem Phänomen, das wir gerade im Außen wahrnehmen, exakt entspricht.

Irgendwo tief in uns selbst sind wir so schön und so zart und so fein und so zerbrechlich wie eine wunderschöne Blume. Irgendwo tief in uns drin sind wir so stark, kraftvoll, gewaltig und groß wie ein tosender Wasserfall oder wie ein in den Himmel aufragender Berg. Irgendwo tief in uns drinnen sind wir so weit wie das Meer, so strahlend, leuchtend und hell wie die Sonne, so ergiebig wie der Regen, so reich wie eine gute Ernte und so fest verwurzelt und standhaft wie ein mächtiger Baum.

All die vielen Wunder dieser Erde spiegeln auf der weltlichen Ebene die schier unendlich vielen Facetten und Aspekte unseres eigenen Seins – unseres seelischen Daseins, unseres göttlichen Selbst, unseres neuen Ich.

Sich selbst im Staunen erkennen.

Wir können uns nun bewusst machen, wo wir gerne hinreisen, was wir gerne machen und von welchen Phänomenen und Ereignissen wir uns gerne in Staunen versetzen lassen. All dies sind wir. Zu all diesen Wundern fühlen, spüren und haben wir in uns einen inneren Zugang – eine Verbindung.
Das Staunen des Ego.

Und klar – natürlich staunen Menschen auch über die Errungenschaften unserer Zivilisation: über bis in den Himmel hoch hinauf ragende Wolkenkratzer, über schnelle Sportwagen, über riesengroße Luxusjachten, über schicke Schuhe, ausgefallenen Modekollektionen und über besondere Frisuren.

Überraschung und Erfülltsein.

Staunen birgt in sich stets die Energie von Überraschung – und zwar in einer positive erfüllenden Art und Weise. Unser Staunen erfüllt uns. Durch unser Staunen bereichert uns etwas, was wir im Außen wahrnehmen, in unserem Innen auf einer emotionalen Ebene.

Staunen ist somit das emotionale Pendant zu Erkenntnis.

Staunen und Erkenntnis.

Erkenntnis haben wir im Geist. Erkenntnis ist eher eine kognitive Ebene. Erkenntnis auf der Ebene unseres Geistes bedeutet, dass wir etwas aus unserem Herzen heraus erkannt haben. Durch Ereignisse, Geschehnisse oder Erlebnisse im Außen haben wir Erkenntnis über irgendeinen Zusammenhang erlangt und hierdurch haben wir uns an unser tief in uns selbst schlummerndes inneres Wissen erinnert.

Unsere Erkenntnis lässt uns die Weisheit und das Wissen unseres Herzens (unser inneres Wissen) bewusst werden.
Unser Staunen lässt uns die Wunder dieser Welt fühlen.

Man könnte auch sagen, Erkenntnis ist eher dem männlichen Pol zuzuordnen und Staunen ist eher dem weiblichen Pol zuzuordnen.

Erkenntnis ermöglicht es uns, Dinge, Phänomene und Zusammenhänge geistig-kognitiv zu erfassen und in Worte zu kleiden.

Staunen beeindruckt/berührt uns emotional jenseits aller Worte in der Stille unseres Seins.

Sich dem Staunen bewusst öffnen.

Es lohnt sich, sich dem Staunen jetzt wieder bewusst zu öffnen. Es lohnt sich, häufiger mal ganz bewusst still zu sein und zu staunen. Wir können über Kleinigkeiten staunen: über die Tautropfen auf einem Grashalm, über das Moos in unserem Garten, über die Rinde/Borke eines dicken, alten Baumes, über eine Blüte einer schönen Blume oder eines Apfelbaums, über einen Schmetterling in seiner Leichtigkeit, über einen Raubvogel am Himmel, über einen Klecks Butter, wie er in der heißen Pfanne schmilzt und zerläuft, über blubbernde Schaumseifenblasen in der Badewanne, über ein schnelles Auto auf der Autobahn, über die Struktur und die Körner eines Brotes, über die Fähigkeit von Efeu, sich empor zu ranken, über unseren eigenen Körper mit all seinen Körperfunktionen, über die Fähigkeit der Wundheilung, über alles, was uns im Leben so begegnet.

Staunen und Dankbarkeit.
Staunen und Dankbarkeit liegen sehr nah beieinander.

Durch Achtsamkeit in unserem Alltag kommen wir dem Staunen näher. Wenn wir über die Alltäglichkeiten und Kleinigkeiten in unserem Leben in der Lage sind zu staunen, dann können wir auch leicht dankbar sein. Und Dankbarkeit ist eine hervorragende Energie zur Erhöhung unserer Schwingung, unserer Frequenz, unserer Energie, unserer Herzensfeld-Selbstliebe. Dankbarkeit fördert Gelassenheit und fördert somit unsere Gesundheit.

Nur dort, wo wir sauer und undankbar sind, können wir krank werden. Krank werden bzw. krank machen kann uns immer nur unser altes Ich. Unser neues Ich IST Gesundheit. Also entscheiden wir uns doch lieber für eine Sicht/Haltung von Dankbarkeit und Staunen, dann ist unser Leben leichter, schöner und freudvoller.

Wenn wir uns ärgern . . .

Wir können uns nur über „etwas“ ärgern, weil es da ist, weil es existiert. Dass es da ist, dafür können wir dankbar sein. Wir können uns über unser kaputtes Auto nur ärgern, weil wir ein Auto besitzen. Also seien wir doch dankbar, dass wir ein Auto haben anstatt uns über unser Auto zu ärgern.

Wir können uns über unseren kranken Körper nur ärgern, weil wir leben, weil wir einen Körper haben, weil wir Arme und Beine und einen Kopf haben. Also seien wir doch lieber dankbar für unseren Körper, dass wir leben, dass wir unseren Körper haben und dass wir zwei Arme und zwei Beine und einen Kopf haben.
Wir können uns über unseren Partner/unsere Partnerin nur ärgern, weil wir einen Partner/eine Partnerin haben. Also seien wir doch lieber dankbar dafür, dass wir nicht alleine leben und dass wir unser Leben mit einem anderen Menschen teilen dürfen.

Wir können uns über unsere Kinder nur ärgern, weil wir Kinder haben. Also seien wir doch lieber dankbar dafür, dass wir Kinder haben und sehen können, was sie für tolle Dinge machen können und wie sie wachsen und gedeihen und größer und eigenständiger werden. Unsere Kinder bereichern unser Leben und diese Welt.

Alle Formen sind zerbrechlich.

Wenn wir auf alles verzichten würden, was kaputt gehen oder worüber wir uns ärgern könnten, dann müssen wir uns eingestehen, dass alle Formen kaputt gehen können und somit unsere Vorstellungen und Erwartungen enttäuschen. Wir müssten also auf alle Formen verzichten. Was ist das dann noch für ein Leben?

Viel klüger ist es, über die Existenz all der vielen wundervollen Formen zu staunen und dankbar zu sein, dass es sie gibt. Nicht die Formen sind falsch oder kaputt oder ein Ärgernis für uns, sondern unsere eigenen Vorstellungen und Erwartungen bezüglich der in unserem Leben existierenden Formen sind fehlerhaft und bedürfen einer Korrektur. Nicht die Formen als solche machen uns sauer, sondern es sind unsere eigenen Vorstellungen und Erwartungen in Bezug auf die Formen, die uns verärgern und sauern und krank machen.

Über Formen staunen und unsere Vorstellungen überprüfen.

Finden wir also einen neuen Umgang mit unseren Vorstellungen und Erwartungen und bewerkstelligen erfolgreich das Kunststück, anzuerkennen, dass die Formen in unserem Leben einzig dazu existieren, unsere „falschen“ Vorstellungen und Erwartungen zu korrigieren. Die Formen dienen nicht dazu, unsere Vorstellungen und Erwartungen zu erfüllen, sondern die Formen in ihrem Sosein zeigen uns auf, bei welchen Vorstellungen und Erwartungen wir einer Illusion/Täuschung unterliegen, sodass wir die Ent-Täuschung jetzt fühlen dürfen und unsere Vorstellungen/Erwartungen bereitwillig korrigieren.

Die meisten Vorstellungen und Erwartungen, die heute einer Korrektur/Ent-Täuschung bedürfen, sind noch konditionierte Prägungen und Muster aus unserer Kindheit. Sie gehören noch zu unserer Kindheits-Ego-Ich-Identifikation (zu unserem alten Ich). Unser neues Ich möchte sich frei entfalten und dies geht nur, wenn wir uns durch die alten Vorstellungen/Erwartungen nicht länger einschränken, begrenzen, limitieren.

Jetzt unser neues Ich bewusst leben.

Staunen hat immer etwas damit zu tun, das, was jetzt im gegenwärtigen Augenblick in unserem Wahrnehmungsfeld auftritt, zu bestaunen und bejahend anzuerkennen. Staunen ist somit eine vortreffliche Übung/Praxis, um im Hier und Jetzt präsent und gegenwärtig zu sein.

Staunen, Achtsamkeit, Gegenwärtigkeit, Präsenz, Dankbarkeit, Freude, Frieden, „Ja“ sagen – all dies liegt auf einer Linie. Diese Energien entsprechen sich. All diese Energien schwingen in der Energie der universalen Liebe.

Staunen, Achtsamkeit und Präsenz.

Bereichern wir unseren Alltag mit Staunen, so bereichern wir unser gesamtes Leben.

Die besondere Kunst liegt darin, darüber zu staunen, wie andere Menschen ihr Leben anders leben als wir und damit auf ihre Weise glücklich sind - bzw. sich selbst Aufgaben für ihre persönliche, seelische Entwicklung stellen.

Wenn wir unser Erstaunen kundtun, dann liegt diesem Erstaunen unseres Ego/unseres Verstandes stets eine Wertung, eine Bewertung, ein Urteil zugrunde.

Staunen ist frei von jeglicher Wertung einfach ein direktes Fühlen.

Überall wo wir erstaunt sind, sind wir Ego. Da haben sich unsere Bewertungen, Muster und Urteile eingeschlichen und „verschmutzen“ das Klima/die Stimmung.

Erstaunen in ein Staunen wandeln/transformieren.

Um das eigene Erstaunen in ein Staunen zu wandeln/zu transformieren kann eine neue Haltung beispielsweise sein, anerkennend zu staunen, dass es auch anders geht. Letztendlich „führen alle Wege nach Rom“. Und auch wenn Menschen sich noch für den ein oder anderen Umweg entscheiden, so sind die Erfahrungen dieses Umwegs für sie gewiss noch sehr wichtig, bedeutsam und hilfreich. Ja, es kann sein, dass wir selbst auf diese und jene zusätzliche Erfahrungen verzichten können, weil wir auf eine andere Art und Weise lernen, doch jeder Mensch lernt eben unterschiedlich und jeder Mensch geht seinen ganz eigenen, individuellen Weg, den so in dieser Art und Weise kein zweiter Mensch jemals gehen wird.

Also liegt es an uns, einen Umgang damit zu finden, wenn andere Menschen andere Wege gehen und wenn andere Menschen andere Erfahrungen für ihre Entwicklung brauchen/benötigen. Wir selbst sind nur für uns selbst das Maß der Dinge - nicht für die anderen.

Staunen, wer was wie und wie lange braucht.

Ja, manchmal dürfen wir staunen, wer was wie und wie lange braucht, um auf seinem/ihrem persönlichen Lebensweg die entscheidenden Aufgaben gemeistert und die individuell notwendigen Erfahrungen gemacht zu haben. Und wir selbst sind davon nicht ausgenommen, auch wir selbst stehen möglicherweise bei uns selbst auf der Leitung und haben noch gar nicht mitbekommen, dass wir selbst schon seit längerer Zeit ein „Ja“ verweigern und an einem Punkt feststecken, den wir einfach nicht wahrhaben wollen. Das Feststecken des anderen spiegelt uns dann lediglich unser eigenes Festecken. Gehen wir selbst jetzt weiter, so wird auch der andere weiter gehen.
Wir dürfen nun also offen sein und staunen, wo unser eigener Weg uns jetzt lang führt, welche neuen Erfahrungen unser Weg für uns bereit hält, wem wir begegnen und welche Aufgaben und Tätigkeiten nun auf uns warten.

Staunen, dass es weiter geht . . .
Staunen, wo entlang es weiter geht . . .
Staunen, wie es weiter geht . . .

Staunen, dass das Leben (möglicherweise) etwas anderes mit uns vor hat als wir es bisher dachten und dass das Leben es gut mit uns meint . . .

Eine neue Haltung könnte sein . . .

. . . ja, ich bin bereit, über meinen eigenen Weg zu staunen . . .
. . . ja, ich staune über mich selbst . . .

Staunen ist Fülle.
Staunen ist Dankbarkeit.
Staunen ist ein reiches Leben.
Staunen bezeugt unsere Achtsamkeit.
Staunen ist präsent sein im Hier und Jetzt.

Staunen ist ein guter Begleiter auf unserem Lebensweg . . .