Mittwoch, 8. November 2023
Das Gefühle-Fühlen können wir nicht verhindern
In unserem Leben passieren viele Dinge. Immer wieder sind wir damit konfrontiert, dass wir die unterschiedlichsten Gefühle fühlen. Bei schönen Gefühlen, ist es ja schön. Dann freuen wir uns von Herzen. Doch sobald wir negative, unschöne, schmerzhafte Gefühle fühlen, versuchen wir mit Händen und Füßen etwas dagegen zu unternehmen. Wir wollen es anders haben. Wir bemühen uns um Veränderungen. Wir machen dieses und regeln jenes, doch nicht immer mit dem erhofften Erfolg.

Aus spiritueller Sicht ist es so, dass das Leben uns in jedem Augenblick dient. Es ist uns behilflich. Es unterstützt uns. In schmerzhaften Lebenssituationen und bei unschönen Lebensereignissen können wir dies kaum nachvollziehen. Manchmal stellt sich allerdings im Rückblick ein Aha-Effekt bzw. ein Erkennen ein.

Alte “Akten” abarbeiten.

„Auf unserem Schreibtisch“ liegen viele Aktenordner – viele Gefühle – die alle noch gefühlt werden wollen. Wir können als Vergleich das Bild einer Amtsverwaltung nehmen. Der Mitarbeiter/die Mitarbeiter arbeitet jeden Tag so viele Akten/Vorgänge ab, wie er/sie eben schafft. Und einige Sachen bleiben liegen oder werden auf den Stapel „Wiedervorlage“ gelegt. Und da liegen sie dann so lange, bis der Vorgang weiter bearbeitet werden kann – bis sich die passende Gelegenheit ergibt.

Unser Körper ist unser „Tempel“, unser „Schreibtisch“. Auf Körperzellebene sind zahlreiche Energien, Gefühle und Emotionen gespeichert. Viele dieser Energien, Gefühle und Emotionen haben wir als Kind unbewusst energetisch von unseren Eltern übernommen/aufge-nommen. Es ist unser „traumatisches Erbe“, das wir von unseren Eltern „geerbt haben“. Und alle „Akten“, alle „Verwaltungsvorgänge“, alle Gefühle und Emotionen, alles Karma, was wir nicht rechtzeitig „abgearbeitet“ ( = gefühlt) bekommen, das vererben wir unsererseits weiter an unsere eigenen Kinder.

Und wenn wir es nicht an unsere Kinder weiter geben, weil wir keine Kinder haben, dann schleppen wir es eben Zeit unseres Lebens mit uns herum, begegnen immer wieder neuen Situationen, die uns zum Fühlen einladen, und nehmen den Rest dann mit ins nächste Leben, in unsere nächste Inkarnation.
Das Thema Abgrenzung.

Sehr viele Gefühle entstehen im Zusammenhang mit dem Thema „Abgrenzung“.

Sind wir in der Lage, uns in einer gesunden Art und Weise abzugrenzen?

Können/mögen wir auch mal „Nein“ sagen?

Haben wir beim „Nein sagen“ ein gutes Gewissen oder ein schlechtes Gewissen?

Plagen uns Schuldgefühle?

Grenzen wir uns aus einer Angst heraus so stark ab, dass wir uns immer mehr zurückziehen und innerlich immer weiter versteinern?

Und wer grenzt sich gegenüber wem ab?

Wir haben Kopf und Herz.
Wir haben Verstand und Bauchgefühl.
Wir haben Engelchen und Teufelchen auf unseren Schultern sitzen.
Wir haben unsere Kognition uns unsere Intuition.

Wenn zwei Menschen sich begegnen, dann treffen vier Aspekte aufeinander:

Das Ego des einen.
Das Herz des einen.
Das Ego des anderen.
Das Herz des anderen.
Es entstehen die Kombinationsmöglichkeiten:

Ego trifft Ego.
Ego tritt Herz.
Herz trifft Ego.
Herz trifft Herz.

Wenn Ego und Ego der gleichen Meinung sind, dann ist ja alles gut.
Wenn die Egos unterschiedlicher Meinung sind, dann fällt uns Abgrenzung leicht.

Warum fällt uns dann die Abgrenzung leicht?

Weil die Ego-Ansichten und die Ego-Meinungen handfeste Größen sind.

Der eine ist HSV-Fan und der andere ist Bayern-Fan. Da weiß jeder sofort, woran er ist.

Oder der eine liebt klassische Musik und der andere liebt Rockmusik, da weiß auch jeder sofort woran er ist. Und diese Unterschiedlichkeiten können wir auch so akzeptieren und so stehen lassen – weil sie für uns greifbar sind.

Wenn Herz und Herz einander treffen, dann ist auch alles gut.
Dann trifft die Liebe die Liebe und beide Menschen verstehen sich.

Schwierigkeiten in der Kommunikation.

Schwierigkeiten in der Kommunikation und im sozialen Miteinander entstehen immer dann,

- wenn Ego und Herz aufeinander treffen
- wenn Herz und Ego aufeinander treffen.

Solche Situationen entstehen sehr häufig in unserem Alltag sowohl in unserer Partnerschaft/Bezieh-ung/Familie wie auch bei unserer Arbeit.

Da ist beispielsweise jemand, der etwas von uns will, der uns um einen Gefallen bittet, der von uns etwas möchte. Dann trifft die Vorstellung/Erwartung des anderen auf unsere eigenen, ganz persönlichen Vorstellungen.

Wie leicht fällt es uns, „Nein” zu sagen?

Wenn es uns leicht fällt und wenn wir uns frei fühlen, „Nein“ sagen zu können und zu dürfen, dann schwingt der andere in seiner Herzensfeld-Energie (im neuen Ich) und wir spüren bereits, dass der andere unser „Nein“ leicht akzeptieren kann, ohne es persönlich zu nehmen, ohne sich den Schmerz der Ablehnung/Zurückweisung reinzuziehen und ohne dass sich der andere durch unser „Nein“ getriggert oder verletzt fühlt.

Immer, wenn wir Schwierigkeiten haben, „Nein“ zu sagen, dann spüren wir schon, dass unser „Nein“ den anderen verletzen könnte. Und wir wollen den anderen ja nicht verletzen. Und wenn wir uns dann Gedanken darum machen, wie wir es umgehen, verhindern oder abfedern könnten, dass wir den anderen verletzen, dann ist dies bereits ein Ausdruck davon, dass der andere gerade nicht in seiner Herzens-Energie schwingt, sondern in seinem Ego (im alten Ich, im „falschen“ Ich). Er/sie fragt/bittet uns aus seinem/ihrem Ego heraus. Und schon haben wir einen Konflikt.

Wir haben einen Konflikt.

Da ist ein Ego, das auf uns zukommt und uns etwas fragt oder um etwas bittet oder etwas von uns will. Und da sind wir in unserem Herzensfeld und in unserer Selbstliebe und wir möchten am liebsten niemanden verletzen. Doch in genau solchen Situationen findet Verletzung statt – ganz gleich was wir machen und ganz gleich wie wir uns verhalten.

Wir können uns drehen und wenden wie wir wollen, es wird immer so sein, dass irgendwo das Gefühl von Verletztsein gefühlt werden wird.

Verletzung findet so oder so statt.

Wenn wir dem anderen „Nein“ sagen (und zu uns selbst „Ja“ sagen), dann fühlt sich der andere abgelehnt und zurück gewiesen und dies verletzt ihn/sie. Der/die andere wird vielleicht hadern, traurig sein, enttäuscht sein und möglicherweise sogar wütend und nachtragend sein. Und dies prägt dann unter Umständen sogar das weitere Miteinander und die zukünftige Beziehung (das zwischenmenschliche Verhältnis).

Wenn wir uns dafür entscheiden, uns selbst zurück zu nehmen und es dem anderen recht zu machen, dann enttäuschen wir uns selbst, dann lehnen wir uns selbst ab, dann werden wir uns selbst untreu, dann weisen wir uns selbst mit unserer Herzensfeld-Wahrheit zurück – dann verletzen wir uns selbst.

Ganz gleich wie wir uns erhalten, so oder so wird das Gefühl des Verletztseins gefühlt – entweder fühlen wir es oder der andere.

Alte Akten abarbeiten und fühlen.

Die Situation, die entstanden ist, ist deshalb entstanden, weil es eine „alte Akte“ von unserem Schreibtisch ist, die jetzt bearbeitet und gefühlt werden möchte. Die Situation konnte nur entstehen, weil die zuvor in uns schwingenden Energien (alten Akten) diese Situation unbewusst erschaffen haben. Unsere unbewusst in unserem Inneren lagernden alten Akten haben aus ihrer Energie heraus diese Situation „herauf beschworen“, erschaffen, entstehen lassen. Und dies ist kein Fluch, sondern ein Segen, denn nun dürfen wir uns an die Aktenbearbeitung machen.

Es ist also ein Glücksfall, denn das Leben hat entschieden, dass jetzt der perfekte Augenblick ist, um sich genau diesen Gefühlen zu widmen.

Meistens geht es um die zentralen Gefühle von verletzt sein, enttäuscht sein, Schuldgefühle, ein schlechtes Gewissen haben oder auch traurig sein, wütend sein, Angst vor etwas haben, Angst vor Zurückweisung, Angst vor Ablehnung, Zweifel.

Diese Gefühle werden so oder so gefühlt.
Entweder fühlt der andere sie. Oder – wenn wir es dem anderen recht machen – dann fühlen wir selbst diese Gefühle.

Wenn wir etwas verdrängen.

Und dann gibt es noch die Variante – und die ist sehr verbreitet – dass wir es uns nicht eingestehen mögen, dass wir selbst diese Gefühle fühlen, wenn wir es (mal wieder) dem anderen recht machen - und dann machen wir es eben dem anderen recht, damit er nicht traurig und nicht enttäuscht ist und dann schieben wir unsere eigenen Gefühle unter den Teppich und wollen sie nicht fühlen und nicht wahr haben – und dann haben wir diese Chance eben verpasst, dann haben wir diese Akte eben nicht bearbeitet, dann liegt diese Akte eben weiterhin auf unserem Schreibtisch und wird bei passende (oder unpassender) Gelegenheit aus sich selbst heraus zum wiederholten Male eine neue Situation entstehen lassen – natürlich wieder mit den gleichen Gefühlen.

Wie ist nun die optimale Lösung?

Die optimale Lösung gibt es eigentlich nicht, doch wir können uns einer optimalen Lösung annähern.

Die „optimale Lösung“ sollte immer auf Herzensfeld-Selbstliebe, Authentizität und innerer Wahrheit beruhen.

Wir dürfen ehrlich zu uns selbst sein und entsprechend handeln.
Wir dürfen ehrlich zu uns selbst sein und uns entsprechend verhalten.
Und der andere darf an der Situation bzw. an seinen Gefühlen wachsen und sich entwickeln, etwas lernen und über alte Muster hinaus reichen.

Und auch wir selbst dürfen etwas lernen, nämlich, dass wir es nicht allen recht machen können. Wir können es nicht unserem Herzen und dem Ego des anderen gleichzeitig recht machen. Einer guckt nun mal in die Röhre. Und da der andere auf uns zugekommen ist und von uns etwas möchte, hat er/sie diese Situation ins Leben gerufen/entstehen lassen und hat sich selbst diese Entwicklungsaufgabe gestellt.

Wir helfen dem anderen also am besten, wenn wir ehrlich und authentisch sind.

Wenn wir es dem anderen recht machen, dann kann der andere nicht wachsen, dann kann der andere sich nicht entwickeln, dann kann der andere nichts lernen. Dann vereiteln wir seinen Entwicklungswunsch.

Authentizität bringt uns weiter.

Der „optimalen Lösung“ liegt also unsere Herzensfeld-Wahrheit, unsere Echtheit, unsere Authentizität zugrunde.

Nur wenn wir ehrlich sind, kann Entwicklung stattfinden.

Und das, was wir selbst lernen dürfen, ist unsere eigene Entwicklung. Wir können in der Situation das „Nein sagen“ üben und lernen und wir können lernen, mit dem anderen nachsichtig zu sein. Wir können empathisch, mitfühlend Verständnis für den anderen aufbringen, dass er/sie von unserem „Nein“ enttäuscht ist. Da brauchen wir nicht um den heißen Brei herum zu reden und wir brauchen auch nichts abzufedern und nichts klein zu reden. Es ist nun mal so, wie es ist: Die Enttäuschung schmerzt und die Enttäuschung tut weh.

Erkenne Dich selbst im anderen.

Um es dem anderen dennoch etwas leichter zu machen, können wir uns selbst im anderen erkennen. Wir können erkennen/anerkennen, dass der andere unser eigenes Ego verkörpert und zum Ausdruck gebracht hat. Der andere ist gar nicht der andere, sondern wir selbst sind der andere. Unser eigenes Ego (unser altes Ich) hat (durch den anderen) eine Bitte an uns selbst (an unser neues Ich) gestellt. Und wir als Herz lehnen nun die Bitte unseres eigenen Ego ab.

Wenn wir die Sache so betrachten, dann hat das alles überhaupt nichts mit dem anderen zu tun und wir erkennen unsere eigene innere Kommunikation über den Umweg des Außen. Unser eigenes Teufelchen (altes Ich) hat durch den Mund des anderen zu uns selbst gesprochen und wir als Engelchen (neues Ich) haben geantwortet. Und wir als Engelchen haben zu dem Wunsch/Be-dürfnis unseres eigenen Teufelchens „Nein“ gesagt.

Auf diese Weise gelingt es uns perfekt, den anderen (unser Gegenüber) zu entlasten. Wir brauchen uns um seine Gefühle gar keinen Kopf zu machen, denn es ist ja unser eigenen Ego, dem es jetzt so geht, wie es ihm geht.

Wir können unser eigenes Ego (unser altes Ich) erkennen.
In allen vergleichbaren Situationen geht es also überhaupt gar nicht um die Bedürfnisse des anderen/der anderen, sondern es ist immer unser eigenes Ego, das zu uns selbst spricht. Und es geht eben darum, wie wir unsere eigene Kommunikation mit uns selbst gestalten. Die anderen Menschen um uns herum dienen uns lediglich als Stellvertreter für unser eigenes Ego.

Erkenne Dich selbst im anderen.

In dieser Weise können wir nun also die Worte: „Erkenne Dich selbst im anderen“ neu und noch viel klarer und besser verstehen.

Unsere Lernaufgabe und der für uns selbst anstehende Entwicklungsschritt ist also, die Bereitwilligkeit zu zeigen, unserem eigenen Ego gegenüber „Nein“ zu sagen und uns dennoch liebevoll mit ihm verbunden zu fühlen.

Es geht in dieser Phase der Transformation immer häufiger darum, es unserem eigenen Herzen und unserem Inneren Kind recht zu machen – und da ist es ganz klar, dass unser eigenes Ego immer häufiger in die Röhre guckt und auf der Strecke bleibt. Und natürlich ist unser Ego dann enttäuscht, verletzt, frustriert, traurig und unzufrieden.

Mitgefühl mit unserem eigenen Ego haben.

Indem wir liebevoll und empathisch Mitgefühl mit unserem Ego haben und Anteilnahme signalisieren, fühlt sich unser eigenes Ego (unser altes Ich, das durch den anderen zum Ausdruck kommt) nicht alleine im Regen stehen gelassen, sondern umarmt und gesehen – und wie die Kinder in der Sandkiste wird der Frust unseres Ego nicht lange anhalten und schon nach kurzer Zeit ist es wieder gut drauf und denkt sich die nächsten „Streiche“ aus.

Das Gefühle-Fühlen können wir nicht verhindern.

Wenn uns jemand um einen Gefallen bittet und wir innerlich ein „Nein“ fühlen, dann fühlen wir so oder so die zu dieser Situation dazu gehörigen Gefühle.

Entweder machen wir es unserem Herzen recht, dann ist unser Ego enttäuscht.
Oder wir machen es unserem Ego recht, dann kommt unser Herz nicht zum Zuge.

Die Gefühle von Frust und Enttäuschung fühlen wir also so oder so.

Doch wir können entscheiden, auf welcher Ebene wir diese Gefühle fühlen: auf der Ebene unseres Herzens (neues Ich) oder auf der Ebene unsere Ego (altes Ich). Und da wir in unserer Essenz Herz sind und da unsere Ego-Identifikation eine Täuschung/Illusion ist, macht es Sinn, die unangenehmen Gefühle auf der Ebene des Ego zu fühlen und sie dann mit unserem Herzen empathisch, Anteil nehmend, mitfühlend im Gewahrsein zu spüren, anzuerkennen und willkommen zu heißen (siehe hierzu auch das Bild der Transformationsfabrik aus dem Buch „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“). In unserem Alltag geht es nun um die Umsetzung - und dabei wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg.



Ein Licht in der Dunkelheit
Immer wieder zeigen sich Menschen motiviert, „ein Licht in die Dunkelheit zu tragen“. Die Vorstellung, mit dem neuen Ich selbst ein Licht in der Dunkelheit zu sein, fühlt sich für viele Menschen gut an. Zugleich geht diese Vorstellung oftmals auch mit Unsicherheiten einher.

Bin ich als Licht willkommen?

Wir wissen häufig nicht, ob wir als Licht wirklich willkommen sind. Und viele Menschen haben schon mehrfach die undankbare Erfahrung gemacht, dass ihre Kerzenflamme ausgepustet wurde, wenn sie sich am falschen Platz, am falschen Ort und gegenüber den verkehrten Menschen zeigten.

Die Erfahrung, als Licht (als Kerzenflamme) ausgepustet zu werden und unerwünscht zu sein, muss man sich nicht so oft antun.
Viele Egos ziehen die Vorhänge zu und lieben es, in ihrer dunklen Kammer vor dem Computerbildschirm zu sitzen und in virtuelle Welten, in digitale Spiele und in Fernsehsendungen abzutauchen. Für viele Menschen ist dies Entspannung, auch wenn es eigentlich lediglich ein Ablenkungsmanöver von einem unerfüllten Leben ist.

Jeder Mensch trägt in sich selbst Licht und Schatten.

Wir haben Engelchen und Teufelchen auf unseren Schultern sitzen und die beiden Gesellen spielen sich als wichtige Ratgeber immer wieder in den Vordergrund.

Was wollen wir in unserem Leben?

Wenn wir uns überlegen, was wir eigentlich wirklich in unserem Leben wollen, so wissen wir dies oftmals gar nicht so genau. Klar, haben wir Vorstellungen und Erwartungen, doch meistens sind diese Bilder und Ziele durch die Werbung und durch die Klischees der Gesellschaft verzerrt. Und wenn wir uns dann tatsächlich auf etwas freuen, dann kommt es oftmals anders als man denkt.

Wenn wir uns überlegen, was wir wollen, dann können wir den Willen unseres Ego (Verstand, Gedanken) unterscheiden von dem Willen unseres Herzens.

Unser Herz will lieben.
Unser Ego will Aufmerksamkeit und es will etwas haben und besitzen.

Wer oder was ist unser Ego?
Unser Ego ist unser Ich - unser altes Ich. Zugleich ist unser Ego unser Schatten in uns selbst. Dies ist eigentlich ziemlich paradox, denn hier wird offensichtlich, dass, wenn wir uns mit unserem Ich identifizieren, wir uns mit Schatten-Fremdenergien identifizieren.

Bei unserer Geburt waren wir „ein leerer Eimer“. Und in diesen „leeren Eimer“ haben unsere Eltern (Vater, Mutter), die Kindergartenerzieher/innen, die Lehrer/innen, die Freunde, die Verwandten, die Bekannten und unsere Großeltern ihre Werte, ihre Energien, ihre Wichtigkeiten, ihre Bedeutsamkeiten, ihre Gedanken, ihre Sorgen und Nöte, ihre Befürchtungen und Bedenken, ihre Meinungen und Ansichten sowie ihre Gefühle hinein gelegt. All dies sind Fremdenergien. Unser Eimer (unser Körper, unser Haus) ist also voll von diesen Fremdenergien. Es sind Schattenenergien. Denn in unserem Original sind wir Licht, Liebe, Freude und Frieden. Doch diese lichtvollen Energien sind „NICHTS“ und zum Fühlen und Erfahren brauchen wir „etwas“ - also Form-Energien = Ego-Energien = Fremdenergien.

Viele Menschen wollen ganz viel auf der Ego-Ebene. Sie wollen etwas haben. Sie wollen etwas erreichen. Sie haben Ziele. Sie meinen, etwas zu brauchen. Sie wollen mehr Geld. Sie wollen Luxus und ein bequemes Leben. Sie haben Erwartungen, stellen Ansprüche und jagen durch Werbung geprägten Vorstellungen vom Leben hinterher. All dies sind nicht wir selbst im Herzen, nicht wir selbst in unserem Liebesein, nicht wir selbst in unserer Herzensfeld-Selbstliebe, nicht wir selbst in unserer Essenz. All dies ist unser Schatten. Hier sprechen die Fremdenergien aus unserem Eimer mit uns (die Gedanken unseres alten Ich) und flüstern uns ihre Bedürfnisse und Begierden ins Ohr.

Warum jagen wir den Sachen und Dingen nach?
Weil wir in unserem Leben wahre Liebe vermissen müssen.

Ganz viele Menschen mussten in ihrer Kindheit die wahre Herzens-Liebe ihrer Eltern schmerzlich vermissen.

Als Kind wollen wir aus unserem Herzen heraus die Herzens-Liebe unserer Eltern erleben, erfahren, fühlen und spüren. Doch unsere Eltern waren nicht in der Lage, uns ihre Herzens-Liebe zu zeigen und zufließen zu lassen. Zu sehr waren unsere Eltern mit ihrem Alltag, mit ihren Gedanken, mit ihren Vorstellungen, mit ihren Erwartungen und mit ihrem Beruf beschäftigt. Und zudem war „der Eimer unserer Eltern“ ja seinerseits ebenfalls mit gefüllt mit den Fremdenergien unserer Großeltern - und so weiter . . .

Und so haben wir dann irgendwann resigniert und aufgehört, uns die Herzens-Liebe unserer Eltern zu wünschen – oder wir haben damit nicht aufgehört und wünschen sie uns sogar noch heute. Doch meistens bleibt dieser Wunsch unerfüllt.

Was ist das Geschenkt dahinter?

Was ist das Geschenkt hinter dieser frustrierenden, schmerzhaften Enttäuschung?

Es gibt Menschen, die machen aus der Not eine Tugend, die nehmen ihr Leben selbst in die Hand und die kommen zu dem Schluss: „Na gut, wenn es so ist, wie es ist, und wenn meine Mutter und mein Vater nicht in der Lage waren/sind, mir ihre Herzens-Liebe zu zeigen und in angemessener Art und Weise zufließen zu lassen, dann warte ich darauf nicht länger, dann liebe ich mich eben einfach selbst.”

Dieser Schachzug kann dazu führen, aus der eigenen Selbstliebe heraus plötzlich total frei zu sein in dieser Welt und niemanden im Außen mehr zu brauchen – weil: man hat ja sich selbst.

Doch es gibt auch hier eine Kehrseite der Medaille. Die egoistisch überspitze Form hiervon ist dann nämlich der selbstsüchtige Narzisst. Dies ist eine eher unglückliche Lösung/Kompensation des Traumas.

Doch wer sich aus dem eigenen Herzen heraus in Selbstliebe wahrhaftig lieben und Vater und Mutter ehrlich vergeben kann, der ist ein Gewinner und hat den Schatz hinter dem Schmerz gefunden.

Wer diesen Schatz nicht finden konnte, in dem ist es dunkel und kalt. Der/die muss bis heute auf Liebe verzichten. In dem wohnt irgendwo tief innen drin eine riesen große Traurigkeit. Und dort, an diesem Ort, ist es sehr dunkel und kalt.

Wenn es in uns selbst dunkel ist.

„Ein Licht in die Dunkelheit“ tragen bedeutet, sich jetzt bewusst machen, dass es in uns selbst diesen Ort der Traurigkeit und der Dunkelheit und der Kälte und der unerfüllten Liebe gibt. Es ist der Ort, an dem unser Ego, unser Verstand, unser Denken, unser altes Ich zuhause ist. Und wenn wir dies nun wissen, dass unser altes Ich friert und im Dunkeln alleine ist, dann können wir mit unserem neuen Ich diesen Ort jetzt bewusst aufsuchen, betreten, unser konditioniertes Ego (unser altes Ich) besuchen, ihm die Hand reichen und an diesem Ort in Liebe präsent sein.

Natürlich fühlen wir dann erst einmal die unendlich große Traurigkeit, weil wir mit unserem neuen Ich ja empathisch wahrnehmen, wie unser altes Ich all die Jahre die Liebe vermissen musste. Und es ist dunkel und einsam und kalt an diesem Ort. Doch wenn wir uns bewusst machen, dass wir als Licht diesen Ort betreten und dass wir als Licht an diesem unwirtlichen Ort präsent sind, dann wird dieser dunkle Ort gleich ein bisschen heller und wärmer - denn jetzt sind wir ja da und das ist doch gut.

Je länger wir an diesem dunklen, traurigen Ort verweilen und präsent sind, desto heller leuchtet unser Licht - und desto wärmer wird es durch unsere Liebe.

In uns selbst ein Licht sein.

Es geht also in Wirklichkeit überhaupt nicht darum, irgendwo da draußen in der Welt ein Licht in die Dunkelheit zu tragen und andere Menschen zu erleuchten. Sondern es geht darum, die Sache mit dem Licht in der Dunkelheit in uns selbst ablaufen zu lassen.

Wir müssen uns wirklich überhaupt keine Gedanken mehr darüber machen, irgendwo da draußen in der Welt unser Licht für die anderen Menschen leuchten und erstrahlen zu lassen – und womöglich dafür sogar noch einen auf den Deckel zu kriegen – sondern wir können in totaler Sicherheit, vollkommen unabhängig von den anderen Menschen, in völliger Eigenverantwortung und in wahrer Selbstliebe in uns selbst dieses Licht in die Dunkelheit tragen.

Imaginationsübung „Licht sein“.

Wir stellen uns jetzt einfach mal vor, wie wir selbst in uns selbst den Raum der Traurigkeit, den Raum der Enttäuschung, den Raum der Dunkelheit, den Raum der Kälte, das Zuhause unseres alten Ich betreten und dort in diesem Raum präsent sind. Wir sind dort in diesem Raum anwesend und präsent als Licht. Das ist auch schon alles.

Und mit dieser neuen Vorstellung/inneren Haltung gehen wir nun durch unser weiteres Leben und in jeden neuen Tag. In uns selbst sehen wir unsere inneren Bilder, in denen wir als Licht in unserem eigenen, inneren Raum der Dunkelheit anwesend und präsent und gegenwärtig sind.

Dies ist gelebte Selbstliebe.

Mit dieser ganz einfachen Übung gelingt es uns, dem Schatten/der Dunkelheit wahrhaftig zu begegnen. Und zwar vollkommen in Frieden, ohne Kampf, ohne Auseinandersetzung, ohne Streit, ohne Stress – einfach in Stille, in Frieden, in Liebe.

Ich bin mein Licht in meiner eigenen Dunkelheit.
Und indem ich das Licht in der Dunkelheit meines eigenen Ego (meines eigenen alten Ich) bin, kann sich mein Ego jetzt entspannen, kann sich mein altes Ich ausruhen, eine Pause machen, den Feierabend einläuten. Es muss nichts mehr tun und nichts mehr regeln. Es ist nicht mehr für alles verantwortlich. Es muss nichts mehr planen oder organisieren.

Und es ist nicht mehr allein.

Da ist jetzt jemand bei ihm – das neue Ich – und dieses neue Ich übernimmt nun die Verantwortung und regelt alles Weitere - aus dem Herzen heraus, aus der Liebe heraus, aus einer neuen Sichtweise heraus, aus einem neuen Selbstverständnis heraus, aus einer inneren Weisheit heraus.

Das alte Ich braucht nun keinen Unsinn mehr zu machen. Es kann seinen hyperaktiven Aktionismus endlich fallen lassen – ja ruhen lassen. Es darf wirklich endlich Pause machen. Es kann/darf sich endlich einmal entspannen, ausruhen - und zur Ruhe setzen.

Und unser inneres Licht leuchtet in uns.

Wir würden dies nun für uns selbst realisieren: Mein inneres Licht leuchtet in mir bis in jede Zelle, bis in jeden auch noch so entlegenen Winkel meines Körpers.

Ich selbst als Licht wandere durch meinen gesamten Körper und erhelle alle dunklen Zellen/Orte mit meinem Licht – mit meiner Herzensfeld-Selbstliebe.

Die Kraft unserer inneren Bilder.

Diese Bilder als eine kraftvolle Imaginationsübung in Form von einer entspannenden Meditation kann mit etwas Übung sogar innere Entzündungen, veränderte Zellen und andere Krankheitssymptome heilen. Überall wo sich Schattenenergien in Form von Krankheitssymptomen manifestiert haben, können wir jetzt tatsächlich mit unserem eigenen Licht etwas Licht ins Dunkel bringen und Heilung ermöglichen.

Unsere eigenen, inneren Bilder sind so stark! Unsere eigenen, inneren Bilder haben einen enorm großen Einfluss auf unsere inneren Prozesse/Abläufe und können wahre Wunder bewirken.

Ein Licht in die Dunkelheit tragen betrifft also in erster Linie uns selbst. Und wenn wir unsere eigenen dunklen Orte in uns selbst mit unserem eigenen Licht – mit dem Licht unseres neuen Ich - erhellt/erleuchtet haben, dann strahlt und leuchtet unser Licht ganz von alleine auch weiter hinaus in die weite Welt und wird auch dort die dunklen Orte erhellen und heilen.

Der Prozess des Erwachens geschieht.

Dieser Prozess geschieht jetzt so oder so sowieso auf dieser Erde. Überall findet genau dies jetzt bereits statt. In uns, um uns herum, außerhalb von uns – überall. Wir sind mitten drin. Und wir tun gut daran, uns diesem lichtvollen Heilungsprozess der universalen Liebe bewusst zu öffnen und ihn in unserem Leben willkommen zu heißen. So wird es jeden Tag ein bisschen heller . . .