Sonntag, 30. August 2020
Was spiegelt mir die Demo in Berlin?
Jeder, der heute die Bilder von der Demonstration in Berlin gesehen hat, wird diese Eindrücke auf seine Weise verstehen, bewerten und beurteilen. Und wer Lust hat, kann diese Bilder für sich ganz persönlich deuten und interpretieren und sich selbst in ihnen erkennen - erst recht natürlich die Menschen, die vor Ort live mit dabei waren.

Welche Gefühle haben wir, wenn wir die Bilder sehen? Welche Emotionen durchfluten uns, wenn wir mitbekommen, wie die Demonstranten ihre Meinung kundtun und wie die Polizei sich verhält? Welche „geheime Botschaft“ könnte sich hierin für uns selbst verbergen?

Wir wissen ja schon: Alles ist Spiegel. Und jeder wird von der Berliner Demonstration andere Bilder, Ausschnitte, Ereignisse und Vorkommnisse mitbekommen haben. Jeder hat „zufällig“ genau diejenigen Bilder angeschaut, die ihn „optimal triggern“.

Wenn wir die ganze Sache aus einem spirituellen Blickwinkel heraus betrachten, so können wir von folgendem Phänomen ausgehen:

Es gibt nur den EINEN Menschen. Also sind wir alles selbst. Alle Demonstrationsteilnehmer spiegeln uns die unendlich vielen Aspekte unseres eigenen Selbst/Ich. Die Demonstranten demonstrieren gegen die Regierung. Also sind die Demonstranten unsere Liebe/Selbstliebe/unser Herz und die Regierung ist unser Ego. Und die Polizisten symbolisieren unsere eigenen Sicherheitskräfte in uns selbst, die in uns selbst weiterhin für Recht und Ordnung sorgen im Namen unseres Ego (mit all seinen konditionierten Werten, erlernten Vorstellungen, übernommenen Erwartungen, vererbten Prägungen und verinnerlichten Glaubenssätzen).

Die Demonstration, die wir im Außen in Berlin miterleben durften, findet aktuell IN UNS SELBST statt. Es ist unsere innere Revolution/unser eigener innerer Aufstand unseres Herzens/unserer Selbstliebe (Intuition, innere Stimme, inneres Kind, Bauchgefühl) gegenüber unserem Ego (Denken, Verstand, Kopf). Und je nachdem welche konkreten Bilder wir heute in Berlin mit anschauen/miterleben/erleiden mussten/durften, können wir uns selbst erkennen, was gerade in uns selbst abgeht.

Die Stürmung des Reichstags hat nicht geklappt. Das Herz hat zwar Forderungen der Liebe gestellt, es hat die Macht aber noch nicht wieder übernehmen können. Das Ego und alle Ego-Minister in uns selbst wurden noch nicht gestürzt. Die Polizei (die Ego-Wächter in uns selbst) sind nicht zum Herzen übergelaufen. Unsere innere Polizei beschützt nach wie vor unser Ego und die Werte und Vorstellungen unseres Ego. Unsere innere Polizei dient nicht unserem Herzen, nicht unserer Selbstliebe und nicht unserem Inneren Kind.

Und bei der Forderung nach einem Friedensvertrag geht es eigentlich lediglich darum, dass wir selbst für uns selbst in unserem Innen einen Friedensvertrag erbitten. Es geht um einen Friedensvertrag zwischen unserem Ego (Verstand, Kopf, Denken) und unserem Herzen (Liebe, Selbstliebe, Intuition). Das Außen spiegelt uns wundervoll, wie es um uns selbst in unserem Innen bestellt ist.

Jeder kann für sich selbst noch einmal die Bilder des heutigen Tages Revue passieren lassen und versuchen, sich dabei selbst in seinem Innen zu fühlen. Wir begehren in uns selbst auf gegen unser eigenes Ego-determiniertes System in unserem Innen. Das Außen ist lediglich ein Spiegel dafür, wie es in unserem Innen ausschaut.

Dies gilt es jetzt zu erkennen.
Hierfür war dieser Tag gut.
Jetzt wissen, wie es IN UNS ausschaut.

Wir wissen nun (auch ohne Psychotherapie), wie es um uns selbst in unserem Innen bestellt ist - und wir brauchen uns über nichts mehr zu wundern, denn die Polizei hält nach wie vor zu unserem Ego, weil sie es schon unser ganzes Leben lang so macht und weil sie es schon so lange macht, wie die Menschheitsgeschichte existiert. Dies gilt es nun zu erkennen, anzuerkennen, zu bejahen, zu würdigen und zu segnen.

Und dann darf die Geschichte weiter gehen und wir können/dürfen Wandel und Veränderung einfach erlauben. Erlauben genügt. Wir brauchen nichts willentlich oder aktiv zu tun.

Wandel (in uns selbst) erlauben.
Wandel darf (in uns selbst) geschehen.