Was ist unsere Realität?
Viele Menschen suchen nach „der Wahrheit“, nach „der wahren Wirklichkeit“ und nach „der objektiven Realität“. Doch gibt es diese überhaupt? Könnte es nicht sein, dass immer genau dasjenige zu unserer momentanen, individuellen, persönlichen Realität wird, wo wir gerade mit unserer Aufmerksamkeit sind?
Unsere Aufmerksamkeit bestimmt unsere Realität.
Dort, wo wir mit unserer Aufmerksamkeit sind, das wird zu unserer Realität – das ist unsere Realität in diesem Augenblick. Hierbei gibt es unendlich viele Möglichkeiten/Optionen, wohin oder worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken.
Die meisten Menschen sind in Gedanken.
Die meisten Menschen sitzen in ihrem Kopfkino aus Gedanken oder fahren mit ihrem Gedanken-Karussell Runde um Runde im Kreis herum. Wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit bei unseren Gedanken sind, dann werden unsere Gedanken zu unserer Realität. Und wenn unsere Gedanken Gefühle erzeugen (zum Beispiel Angst, Unsicherheit, Sorgen, Befürchtungen), dann sind eben diese Gefühle unsere Realität und wir verhalten uns entsprechend.
Das, was wir jetzt in diesem Augenblick real-weltlich mit unserem Körper wahrnehmen, das nehmen wir meistens eben nicht wahr. Wir übergehen es einfach.
Wer hört schon die Vögel singen?
Wer lauscht dem Rauschen des Windes in den Blättern der Bäume?
Wer fühlt bewusst, wie er/sie auf einem Stuhl sitzt?
Wer nimmt seinen Atem bewusst wahr?
Wer beobachtet die Vögel am Himmel?
Wer würdigt die Wunder der Natur direkt vor seiner Nase?
Das Außen um uns herum wird nur dann zu unserer Realität, wenn wir das Außen mit unserer Aufmerksamkeit bewusst wahrnehmen, bewusst sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen/tasten.
Das, was wir im Außen erleben, ist dabei ein Spiegel unseres Innen.
Nehmen wir die Natur mit all ihren Wundern bewusst, staunend und würdigend wahr, so sind wir selbst in uns selbst Bewusstheit, Staunen und Würdigung. Nehmen wir die Natur und das Außen um uns herum gar nicht wahr – übergehen wir das Außen einfach – so übergehen wir uns selbst in unserem Innen.
Begegnen uns im Außen Menschen, die in einer bestimmten Art und Weise mit uns umgehen, so nehmen wir dies mit unserer Aufmerksamkeit bewusst wahr – und so ist auch dies ein Spiegel unseres eigenen Innen. Wir selbst als Ego-Mensch gehen mit unserem eigenen Inneren Kind (Herzensfeld) ebenso um, wie die anderen Menschen mit uns umgehen. Wenn uns die anderen triggern, dann haben wir dieses Thema noch vor uns. Wenn wir es einfach nur beobachten, dann haben wir mit diesem Thema bereits Frieden geschlossen.
Wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit bei anderen Menschen sind.
Nun kann es auch passieren, dass wir mit unserer Aufmerksamkeit wahrnehmen, wie andere Menschen mit sich selbst umgehen. Dann wird eben genau dies zu unserer momentanen Realität. Wir beobachten und fühlen empathisch mit dem anderen mit, wie gut oder schlecht der/die andere mit sich selbst umgeht.
Oder wir beobachten und fühlen empathisch, wie andere Menschen mit der Natur und mit Mutter Erde und mit anderen Menschen umgehen.
Wenn uns etwas triggert, hat dies etwas mit uns selbst zu tun.
Wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit das Verhalten anderer wahrnehmen und uns darüber aufregen, dann hat dies natürlich irgendwie etwas mit uns selbst zu tun. Es triggert uns nur dann, wenn wir uns unbewusst selbst im Verhalten des anderen wiedererkennen – uns aber nicht erkennen wollen und uns dies nicht eingestehen mögen.
So wie der/die andere sich gegenüber sich selbst oder gegenüber anderen Menschen oder gegenüber der Natur und Mutter Erde verhält, so verhält sich unser eigener Ego-Anteil uns selbst gegenüber. Wir selbst gehen so mit uns um, wie wir es im Außen beobachten. Und wir verurteilen das Verhalten des anderen, weil wir in uns selbst unser eigenes Verhalten uns selbst gegenüber verurteilen – nur wir übersehen dies eben in uns selbst. Wir können uns selbst in uns selbst nicht erkennen. Nur über den Spiegel des Außen können wir Rückschlüsse über uns selbst ziehen und zu einer tieferen Erkenntnis gelangen.
Über den Spiegel des Außen können wir Rückschlüsse über uns selbst ziehen und zu einer tieferen Erkenntnis gelangen.
Wenn wir nun im Außen immer wieder Situationen und Verhaltensweisen erleben, die wir verurteilen, und wenn dieser Stress unsere momentane Realität ist (zum Beispiel in unserer Beziehung/Partnerschaft oder bei der Arbeit), dann kann uns dies natürlich auf Dauer krank machen. Doch nicht die Situation im Außen macht uns krank, sondern wir selbst in unserem Innen machen uns krank. Wir selbst haben uns in eine Situation hinein begeben, anhand derer wir erkennen können/dürfen, wie wir selbst in uns selbst gestrickt sind – wie unser eigener Ego-Anteil mit unserem Herzen, mit unserem Inneren Kind, mit unserer Selbstliebe umgeht.
Wir sind „unbewusst mit Absicht” in eine Situation hinein geraten, die uns als Spiegel dient.
Und dann gibt es noch die unzähligen Situationen, in denen wir an einen anderen Menschen denken, der jetzt in diesem Moment gar nicht anwesend ist. Oder wir denken an ein Ereignis, das entweder bereits Vergangenheit ist oder auf das wir in der Zukunft hinsteuern.
Was geschieht energetisch, wenn wir an einen anderen Menschen oder an ein Ereignis denken?
Würden wir unsere Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt ausrichten, so wäre das Hier und Jetzt unsere Realität. Doch wenn wir an jemanden oder an ein Ereignis in der Vergangenheit oder in der Zukunft denken, dann sind wir mit unserer Aufmerksamkeit eben nicht im Hier und jetzt, sondern bei unseren Vorstellungen, bei unseren Gedanken – und diese Gedanken und die mit ihnen verbundenen Gefühle werden zu unserer momentanen Realität.
Sehr häufig ist es so, dass die mit unseren Gedanken zusammenhängenden Energien nicht unsere ureigenen Energien sind. Es sind vielmehr Energien, Gefühle und Schwingungen, die wir vom anderen empathisch aufnehmen, die im anderen schwingen bzw. die mit unseren Vorstellungen und Erwartungen bezüglich eines Ereignisses verknüpft sind.
Häufig sind die mit unseren Gedanken zusammenhängenden Energien Fremdenergien.
Unsere Vorstellungen und Erwartungen sind Fremdenergien, sind erlernte Konditionierungen, Prägungen und Glaubenssätze bezüglich des Lebens. Es sind unsere Programmierungen, was wir „falsch“ und was wir „richtig“ finden. Unsere Konditionierungen wurden während unserer Kindheit maßgeblich geprägt und in uns veranlagt.
Denken wir mit unseren Gedanken zu einem anderen Menschen hin oder zu einem Ereignis hin, so können wir hierbei also vor allem etwas über unsere eigenen Konditionierungen, Prägungen, Glaubenssätze, Vorstellungen und Erwartungen lernen. Wir lernen etwas über uns selbst, was wir auf der Ego-Ebene für gut und richtig und wünschenswert halten.
Zugleich lernen wir, was wir verurteilen, aburteilen und daneben finden. Dabei geht es nicht darum, dass der andere sich ändert oder dass sich die Situation verändert, sondern es geht darum, dass wir unsere Konditionierungen überprüfen und uns ihnen gegenüber neu positionieren. Entweder finden wir sie weiterhin richtig und wichtig – oder eben nicht.
Es geht darum, dass wir uns mit Hilfe unserer äußeren Realität unserer unbewussten Konditionierungen bewusst werden und sie überprüfen.
Stellen wir unsere eigenen Konditionierungen infrage, so würde möglicherweise unser gesamtes Welt- und Menschenbild zusammenbrechen. Doch genau hierum geht es, denn unser eigenes Ego vertritt vollkommen andere Werte als unser Herzensfeld. Und wenn wir irgendetwas im Außen verurteilen oder wenn wir vom Außen bewertet und verurteilt werden, dann haben wir uns in uns selbst gegenüber unserem eigenen, konditionierten Ego noch nicht kraftvoll durchgesetzt. Wir versuchen, den anderen Menschen oder die Situation unseren Vorstellungen und Erwartungen anzupassen oder wir erleben, wie die anderen Menschen von uns verlangen, dass wir uns ihren Werten und Ansichten anpassen. Dies wird zu einer Erfahrung in unserem Alltag, weil in uns selbst unser eigenes konditioniertes Ego nach wie vor versucht, dass wir uns an die erlernten, kognitiven, künstlich mit dem Ego-Verstand erschaffenen Werte unserer Eltern und der Gesellschaft anpassen.
Der Konflikt unserer Realität im Außen spiegelt unseren eigenen Konflikt im Innen.
Und natürlich kann auch dies auf Dauer krank machen. Doch nicht der Konflikt im Außen macht uns krank und auch nicht der Konflikt im Außen ist die Ursache für den Stress und die Probleme, die wir haben, oder für die Krankheitssymptome, unter denen wir leiden. Sondern eine ungelöste, innere Auseinandersetzung schwelt in uns. Wir trauen uns nicht, klare Kante zu machen, Farbe zu bekennen und vor uns selbst für die Werte unsere Herzens aufrichtig einzustehen. Beziehungsweise wir stellen unbewusst unser richtiges Handeln selbst infrage und bieten hierdurch unserem konditionierten Ego einen Raum für seine Ansichten.
Sehr häufig wird die Stimme unseres eigenen, konditionierten Ego durch andere Menschen zum Ausdruck gebracht. Wir selbst beziehen Stellung und artikulieren die Wahrheit unseres Herzens und die anderen widersprechen uns, geben uns Gegenwind und stellen uns infrage. So etwas kennen wir alle und so etwas fühlt sich einfach immer wieder total doof und äußerst unangenehm an.
Doch die anderen Menschen können sich gar nicht anders verhalten als sie es tun, weil wir diesen Konflikt in uns selbst noch nicht klar entschieden haben. Hätten wir uns unserem eigenen konditionierten Ego gegenüber eindeutig und klar positioniert, so wäre dies unsere offensichtliche innere Realität, der dann auch niemand mehr widersprechen würde/könnte – die dann von keinem Menschen mehr infrage gestellt würde.
Wenn andere uns infrage stellen, so spiegelt uns dies, dass wir selbst uns infrage stellen.
Wir tun also gut daran, die Rückmeldungen und Reaktionen anderer Menschen dankbar anzunehmen und als einen freundlichen Hinweis zu verstehen, an welchen Punkten wir in uns selbst noch Klärungsbedarf haben.
Unser konditioniertes Ego hat einfach richtig viel Spaß und Freude und Gefallen daran, wenn wir uns immer wieder selbst infrage stellen. Denn mit diesen Verunglimpfungen und Schmerzen ernährt unser konditioniertes Ego seinen Ego-Schmerzkörper. Schmerzen sind daher nichts, was aus Versehen oder nebenbei passiert, sondern Schmerzen sind die leckere Nahrung und das wichtige Lebenselixier für den Schmerzkörper unseres konditionierten Ego.
Schmerzen sind Leckerli und Lebenselixier für den Schmerzkörper unseres konditionierten Ego.
Wenn wir in unserer Realität Schmerzen erfahren/erleiden und wenn wir mit diesen Schmerzen auch noch hadern, uns über sie ärgern und sie schier verfluchen, dann feiert unser konditioniertes Ego ein wahres Freudenfest und verlängert das Haltbarkeitsdatum bzw. die Lebenszeit seiner Existenz.
Unsere Realität ist dasjenige, wo wir mit unserer Aufmerksamkeit sind.
Unsere Realität ist stets dasjenige, wo wir mit unserer Aufmerksamkeit sind, worauf wir uns gerade konzen-trieren, was wir ins Auge fassen und worauf wir uns fokussieren. In dem Moment, in dem wir unsere Aufmerksamkeit woanders hinlenken, verändern sich die Energien – und damit auch unsere innere Realität. In dem Moment, in dem wir unsere Aufmerksamkeit von Schmerzen, Konflikten und Problemen und dem mit ihnen verbundenen „Nein“ hinlenken zu einem „Ja“ – „Ja, die Situation/das Ereignis, an das ich gerade denke, ist mit genau diesen Energien, Gedanken, Gefühlen und Schwingungen verbunden. Ja, das ist so“ – verändert sich in uns etwas. Wir erlösen uns aus unserem inneren Konflikt/Krieg und erlangen einen inneren Frieden.
“Ja” sagen ist Annahme
„Ja“ bedeutet Frieden.
„Ja“ lässt die Lebensenergie fließen.
„Ja“ ist Liebe.
„Nein“ ist Blockade.
„Nein“ ist Stress und Konflikt.
„Nein“ ist Hadern und Angst.
Es geht nicht darum, dass wir selbst in unserem Leben etwas verändern. Es geht nicht darum, dass wir willentlich aus unserem Ego heraus eine neue Realität erschaffen. Sondern es geht darum, dass wir „Ja“ sagen zu dem, wie sich uns das Jetzt jetzt zeigt. In dem Augenblick, in dem wir „Ja“ sagen zum Jetzt, fließt die Energie der universalen, himmlischen, reinen, göttlichen Liebe in die Situation hinein – und das Leben verändert und wandelt und transformiert aus sich selbst heraus genau das, was jetzt als Veränderung ansteht – und das, was wir mit unserem Kopf, mit unserem Verstand und mit dem Willen unseres konditionierten Ego seit Monaten und Jahren (und mitunter seit vielen Leben) nicht verändert bekommen haben, wandelt sich auf wundersame Art und Weise ganz von allein.
„Ja – das, was ist, ist so, wie es ist und fühlt sich so an, wie es sich anfühlt.“
Und Frieden darf sein.
Und die Liebe darf fließen und das Leben darf aus sich selbst heraus erschaffen, was für uns nun als Nächstes ansteht. Hierauf dürfen wir nun gespannt sein.
Das Leben ist für Veränderungen zuständig, nicht unser Kopf/Verstand.
Das Leben ist immer für eine Überraschung gut.
Und meistens kommt es anders als man denkt.
Und hinterher im Rückblick macht alles Sinn.
Das Leben muss vorwärts gelebt und erfahren werden und es kann nur rückblickend verstanden und begriffen werden.
So ist diese Schöpfung nun mal angelegt.
Und auch dies hat seinen Sinn.
Aufmerksamkeit und Realität sind ganz eng miteinander verknüpft. Es genügt, dies im Hinterkopf einfach zu wissen und hier und da mal in den Alltag mit einfließen zu lassen.
Wir dürfen hiermit nun „spielen”, neue Erfahrungen sammeln und uns ausprobieren.
Danke.