Sich verstanden fühlen
Es ist wohl eines der unangenehmsten Gefühle, wenn wir uns nicht verstanden fühlen. So gerne möchten wir vom anderen verstanden werden – doch der andere versteht uns einfach nicht. Wir fühlen uns nicht verstanden.
Auf der anderen Seite ist es wohl eines der wundervollsten Gefühle, wenn wir uns tatsächlich vom anderen verstanden fühlen. Dann fühlen wir uns wahrgenommen, gesehen und geliebt.
Einander verstehen bedeutet, einander lieben.
Wenn wir uns verstanden fühlen, dann fühlen wir uns geliebt. Ob wir uns heute von unserem Partner/von unserer Partnerin, von unseren Kindern oder von unseren Arbeitskolleg/innen verstanden fühlen, ist oftmals ein Spiegelbild unserer frühkindlichen Erfahrungen, ob wir uns damals als Kind von unseren Eltern gesehen, geliebt und verstanden fühlten. Menschen, die bis heute darunter leiden, damals und bis heute von ihren eigenen Eltern nicht verstanden zu werden, leiden auch im alltäglichen, zwischenmenschlichen Miteinander häufig unter dem gleichen Phänomen/Problem.
Verstehen wir uns selbst?
Wie steht es eigentlich mit unserem Selbst-Verständnis?
Verstehen wir uns selbst?
Verstehen wir unser Herz?
Verstehen wir unser Ego?
Können wir Engelchen und Teufelchen, die auf unseren Schultern sitzen und uns ständig ihre schlauen Sprüche und Weisheiten ins Ohr flüstern, auseinander halten? Können wir Engelchen und Teufelchen verstehen? Und können wir die Motivation, die Belange, Beweggründe, Pläne und Ziele von Engelchen und Teufelchen verstehen, nachvollziehen und erfassen?
Nur wenn wir uns selbst verstehen, haben wir gute Chancen, auch von den anderen Menschen verstanden zu werden. Wenn und solange wir uns selbst nicht verstehen, können wir uns selbst nicht lieben und müssen auch die Liebe der anderen missen. – Nur wenn wir uns selbst verstehen, schwingen wir in Liebe/Selbstliebe und nur dann kann uns auch die Liebe der anderen zu Teil werden.
Unser Verstand und unser Denken.
Wir Menschen denken. Wir Menschen sind eine ganz besondere Spezies, weil wir über einen kognitiven Verstand verfügen.
Wir können denken und nachdenken.
Wir können uns den Kopf zerbrechen.
Wir können Probleme wälzen.
Wir können Kopfkino gucken.
Und wir können Gedankenkarussell fahren.
All dies können Tiere und Pflanzen nicht. Tiere und Pflanzen verfügen „nur“ über ihre natürliche Intelligenz/Intuition. Wir Menschen verfügen mit unserem Denken auch über eine „künstliche Intelligenz”.
Diese künstliche Intelligenz sind die Gedankenspiele unseres konditionierten Ego. Und dieses Gedankenspielereien trennen und ab von der Quelle, vom Ursprung, von der universalen Liebe.
Unser Denken trennt uns ab vom Himmel, vom Paradies, von unserer Intuition, von unserem Bauchgefühl.
Unser Denken trennt uns von der Liebe.
Unser denkendes, konditioniertes Ego wurde in unserer Kindheit geformt und geprägt und bewertet und beurteilt diese Welt und alles, was wir so wahrnehmen, entsprechend den erlernten, verinnerlichten Wertesystemen, Mustern, Automatismen und Überzeugungen. Unsere Bewertungen und Urteile sind ein Resultat/Zeugnis unserer Erfahrungen, Erziehung und Lernprozesse, die wir in diesem sowie in früheren Leben durchlaufen haben.
Tiere und Pflanzen verhalten sich aus ihrer natürlichen Intuition heraus. Wir Menschen verhalten uns überwiegend aus unseren konditionierten Lernerfahrungen heraus, also aus unserem konditionierten Ego heraus. Unser Verhalten entspricht damit sehr häufig nicht unserer natürlichen Intuition, sondern zumeist unseren erlernten, gesellschaftlich antrainierten, sozialisierten Reaktionsmustern.
Engelchen und Teufelchen.
Wenn zwei Menschen aufeinander treffen, so haben beide Menschen Engelchen und Teufelchen auf ihren Schultern sitzen. Engelchen ist unser Herzensfeld, unsere Seele, unsere Selbstliebe, unser Bauchgefühl, unsere natürliche Intuition, unser Spürsinn. Und Teufelchen ist der Gegenpol hierzu. Teufelchen ist unser konditioniertes Ego, unser Verstand, unsere Konditionierungen, unsere Gedanken, unsere Bewertungsschemata, unsere Prägungen, unsere Glaubenssätze, unsere Vorstellungen und Erwartungen sowie alles, was wir so gelernt und verinnerlicht haben inklusive aller Traumata bzw. unserer Traumaverarbeitung.
Und wenn sich nun zwei Menschen begegnen, dann begegnen sich da vier Energiefelder: zwei Engelchen und zwei Teufelchen bzw. zwei Herzensfelder und zwei Egos. Und wer will da bitte schön wen verstehen?
Wenn wir einem anderen Menschen begegnen, so gibt es vier verschiedene Konstellationen:
Ego tritt Ego.
Ego trifft Herz.
Herz trifft Herz.
Herz trifft Ego.
Und wann fühlen wir uns verstanden?
Wir fühlen uns verstanden, wenn das eine Ego das andere Ego versteht.
Wir fühlen uns nicht verstanden, wenn das eine Ego anderer Meinung ist als das andere Ego.
Wir fühlen uns nicht verstanden, wenn das eine Ego das andere Ego nicht versteht.
Wir fühlen uns verstanden, wenn das eine Herz das andere Herz versteht.
Herzen verstehen immer. Das sich zwei Herzen nicht verstehen, das gibt es nicht.
Auch dass ein Herz ein Ego versteht, ist eigentlich immer der Fall.
Doch dass ein Ego das Herz versteht, ist so gut wie ausgeschlossen. Ein Ego kann das Herz nicht verstehen. Ein Ego kann sich vom Herzen nicht verstanden fühlen, weil im Himmel ganz andere „Gesetze” gelten als auf der Erde – weil im Himmel ganz andere „Werte“ und
„Wichtigkeiten“ gelten als in der Ego-Welt.
Der einzige Wert des Himmels ist die Liebe.
Und das einzige Tun im Himmel ist lieben.
Das ist alles.
Im Himmel schwingt die Liebe – auf der Erde ist das
Machen und Tun so wichtig.
Für das Ego sind in der Welt wahnsinnig viele andere Dinge sehr, sehr wichtig. Die Liebe ist für das Ego nur einer von vielen Aspekten. Und wenn das Ego gerade mal etwas anderes als die Liebe wichtig findet und wenn gleichzeitig das Herz sich treu ist/bleibt und die Liebe wichtig findet, dann fühlt sich das Ego mit seinen weltlichen Bedürfnissen nun mal einfach nicht verstanden und nicht gesehen.
Also – in den seltensten Fällen fühlt sich ein Ego verstanden, wenn ihm ein Herzensfeld gegenüber steht.
Das Herzensfeld versteht.
Das Herz fühlt sich in der Regel ebenfalls nicht vom Ego verstanden, doch dem Herzensfeld macht dies nichts aus. Es weiß ja, dass es richtig ist. Das reine Herzensfeld legt keinen Wert darauf, sich vom Ego verstanden fühlen zu wollen. Das reine Herzensfeld braucht nichts und hat alles. Somit braucht das reine Herzensfeld auch keine Rückmeldung oder Bestätigung oder positive Bestärkung für seine Herzensfeld-Wahrheit. Das Herzensfeld weiß um die Richtigkeit seiner Wahrheit und dies genügt ihm.
Menschen, die sich als Herzensfeld wahrnehmen und dennoch eine Bestätigung von außen herbei sehnen, sind zwar in ihrem Sein Herzensfeld, erfahren ihr Herzensfeldsein aber durch ihr konditioniertes Ego – das natürlich Erwartungen und Vorstellungen anderen gegenüber hat.
An dieser Stelle können wir unser konditioniertes Ego von unserem ureigenen Ego unterscheiden.
Das konditionierte Ego und das ureigene Ego.
Unser konditioniertes Ego ist der Diener des Außen, der anderen, der Gesellschaft, der Welt.
Unser ureigenes Ego ist der Diener unseres Herzensfeldes.
Die wenigsten Menschen haben diese Differenzierung auf dem Schirm und die wenigsten Menschen haben einen Zugang zu ihrem ureigenen Ego.
Künstler arbeiten beispielsweise aus ihrem ureigenen Ego heraus. Künstler erschaffen ihre Kunst aus ihrer Intuition heraus, aus ihrem Herzen heraus. Bei Künstlern dient das ureigene Ego dem Herzen und setzt die Impulse des Herzens, die Eingebungen, die Geistesblitze, die innere Stimme und die Intuition um in weltliche Impulse und kreative, schöne Formen. Dabei ist das ureigene Ego in keinster Weise konditioniert.
Unser ureigenes Ego ist vollkommen frei.
Es unterliegt keinen Werten, Normen oder Regeln. Und es nimmt auf niemanden Rücksicht. Es berücksichtigt einzig und allein unsere inneren Impulse – die Impulse und Wünsche des Herzens.
Damit ist unser ureigenes Ego so ganz anders als unser konditioniertes Ego. Unser konditioniertes Ego unterdrückt, ignoriert und verleugnet alle Herzensfeldimpulse und bedient die Wünsche und Bedürfnisse, Erwartungen und Vorstellungen der anderen, der Gesellschaft, des Außen. Unser konditioniertes Ego ist darauf gedrillt, auf die anderen und auf das Außen Rücksicht zu nehmen und die eigenen Belange und Wünsche des Herzens hinten an zu stellen.
Auf diese Weise konkurrieren in uns selbst unser
ureigenes Ego und unser konditioniertes Ego miteinander. Und dieser ständig schwelende innere Konflikt ist die Ursache für jeden Krieg im Außen. Zugleich ist diese innere Gegenpoligkeit richtig und ganz wichtig und die elementare Voraussetzung, um in dieser Welt überhaupt bewusst Erfahrungen machen zu können. Wir brauchen Pol und Gegenpol. Ohne diese Gegenpoligkeit würden alle Erfahrungen im Unbewussten verbleiben. Dies gilt es zu verstehen und anzuerkennen.
Pol und Gegenpol bilden ein Spannungsfeld, in dem Leben stattfindet und in dem wir unsere Lebendigkeit wahrnehmen, erfahren und erleben. Jedes gute Buch, jeder Kinofilm und jedes Theaterstück hat einen Spannungsbogen und lebt von diesem Spannungsbogen. Man könnte auch sagen, unser ureigenes Ego (als Diener unseres Herzens) ist das Engelchen (Pol) und unser konditioniertes Ego ist das Teufelchen (Gegenpol).
Pol und Gegenpol sind die elementare Voraussetzung für bewusste Erfahrungen.
In der Begegnung mit einem anderen Menschen treffen also stets Engelchen (ureigenes Ego/Herz/Intuition) und Teufelchen (konditioniertes Ego/Denken) aufeinander.
Engelchen trifft Engelchen – Herz trifft Herz.
Engelchen trifft Teufelchen – Herz trifft Ego.
Teufelchen trifft Teufelchen – Ego trifft Ego.
Teufelchen trifft Engelchen – Ego trifft Herz.
Das Gefühl „sich verstanden zu fühlen“ tritt dabei nur ein Einzelfällen auf.
Das Gefühl „sich verstanden zu fühlen“ ist eigentlich eine Ausnahme.
„Ego trifft Herz“ und „Herz trifft Ego“ führt in der Regel dazu, dass sich das Ego nicht verstanden fühlt – einfach weil das Herz in einer anderen Energie/Frequenz schwingt als das Ego. Mit der hochfrequenten Energie des Herzens kann das Ego (das konditionierte Ego) einfach nichts anfangen.
Die Begegnung „Herz trifft Herz“ kommt ausgesprochen selten vor, denn in der Regel bedienen wir uns unseres Ego, wenn wir im Alltag einander begegnen. „Herz trifft Herz“ wäre eine Begegnung in der Stille jenseits von Worten und jenseits von Smalltalk und jenseits aller oberflächlichen Alltagsroutinen.
Die Begegnung „Ego trifft Ego“ schenkt uns nur dann ein Gefühl von „sich verstanden fühlen“, wenn beide Egos gleich schwingen und wenn der eine die Situation des anderen nachvollziehen und sein Verstehen angemessen zum Ausdruck bringen kann. Bei unterschiedlichen Ansichten/Standpunkten ist ein gegenseitiges sich Verstehen ausgeschlossen.
So existiert die Erfahrung von „sich verstanden fühlen“ nur in zwei Fällen:
. . . wenn Egos gleich schwingen und einander verstehen.
. . . wenn wir als Herzensfeld uns selbst verstehen.
Die Erfahrung, „dass mich ein anderer versteht“ existiert nur und ausschließlich auf der Ego-Ebene.
Dies scheint uns jetzt sehr überraschend zu sein – doch mal ganz ehrlich: Es gibt nur Gott und den einen Menschen.
Wenn wir uns von einem anderen Menschen verstanden fühlen wollen, dann ist ja bereits hierin der Fehler enthalten, denn einen anderen Menschen gibt es überhaupt gar nicht. Es gibt nur uns selbst und wir begegnen in jedem Menschen stets uns selbst. Das Gefühl, dass wir uns von einem anderen Menschen verstanden fühlen möchten, ist ein reiner Ego-Wunsch, ist ein reines Ego-Bedürfnis, weil das Ego tatsächlich bis heute an die Illusion glaubt, der andere Mensch sei tatsächlich ein anderer Mensch.
Das Ego glaubt bis heute die Illusion es gäbe einen anderen Menschen.
Unterm Strich können wir also an der Begegnung mit einem anderen Menschen sehr präzise ablesen, wie gut wir uns selbst verstehen – denn den anderen Menschen gibt es gar nicht. Wir begegnen stets uns selbst. Und so kann uns der andere auch nur so gut verstehen, wie wir uns selbst zu verstehen vermögen.
Hierbei ergibt sich nun noch eine weitere Spitzfindigkeit.
Wenn wir (als Herzensfeld-Mensch) einem anderen Menschen (einem Ego-Menschen) begegnen, so wird uns dieses Ego niemals verstehen können, dann ein Ego kann nun mal unmöglich ein Herzensfeld verstehen.
Die Frage ist also: Wieso begegnen wir überhaupt (noch) einem Ego-Menschen?
Wir begegnen einem Ego-Menschen, weil wir selbst nach wie vor noch eine relativ starke Identifikation mit unserem eigenen, konditionierten Ego haben. Wir agieren in dieser Welt noch relativ viel mit unserem konditionierten Ego und noch relativ wenig mit unserem kreativen, fantasievollen, freien, ureigenen Ego.
Unser eigenes konditioniertes Ego kann unser eigenes Herzensfeld niemals verstehen oder nachvollziehen.
Verstehen entsteht erst dann, wenn wir von unserem konditionierten Ego hinüber wechseln zu unserem ureigenen Ego.
Unser ureigenes Ego versteht und begreift die Wünsche und Bedürfnisse unseres Herzens spielend leicht und jenseits aller Worte rein intuitiv.
Kehren wir also mutig der Gewohnheit, auf der Ego-Ebene, von anderen Menschen (Egos) verstanden werden zu wollen, den Rücken zu?
Wenden wir uns tatsächlich mutig uns selbst zu – unserem ureigenen Ego und unserem eigenen Herzensfeld?
Haben wir die große Chance gewittert und Lust bekommen, frei zu sein vom „von den anderen verstanden werden zu wollen“?
Unser ureigenes Ego als Diener unseres Herzens anerkennen.
Wenn wir Schulterschluss üben mit unserem ureigenen Ego, das bereitwilliger Diener unseres Herzensfeldes ist, dann sind uns die Kommentare, Bewertungen, Meinungen und Urteile der anderen echt schnuppe. Dann können die uns mal. Dann können die uns mal lieb haben und den Buckel herunter rutschen.
Dann sind wir ein Paar, ein Dream-Team, ein Traum-Paar mit uns selbst.
Dann „laufen wir Gefahr, glücklich zu sein“.
Dann sind wir der Gewohnheit unserer Opferrolle entkommen.
Dann sind wir plötzlich frei.
Dann sind wir mit einem Male unabhängig, autonom und selbstbestimmt.
Dann verstehen und lieben wir uns selbst.
. . . und entsprechend den universalen Gesetzen, die da lauten . . .
. . . wer hat, dem wird gegeben . . .
. . . werden wir ganz von alleine voll automatisch auf schier magische Art und Weise genau diejenigen Ereignisse und Menschen neu in unser Leben ziehen und einladen, die zu unserer neuen Energie von Verstehen und Selbstliebe perfekt passen.
Eine neue Ära – eine Neue Ordnung.
Eine neue Ära beginnt.
Eine neue Epoche beginnt.
Ein neues Zeitalter beginnt.
Das Leben in einer Neuen Ordnung beginnt jetzt.
Wir sind in einer neuen Dimension, auf einer neuen Eben, in einer neuen Energie, in einer neuen Frequenz erfolgreich angekommen. Wir schwingen anders als die anderen. Wir schwingen in der Energie/Frequenz unseres Herzensfeldes. Wir schwingen in der Energie/Frequenz von Verstehen – also von Lieben.
Verstehen ist Frieden.
Verstehen ist Freude.
Verstehen ist der Himmel auf Erden.
Ich bin Verstehen.
Und wir als wahrnehmendes Bewusstsein – als wacher Geist – können/dürfen nun voll Achtsamkeit, Gegenwärtigkeit und Präsenz wahrnehmen und bezeugen, welche Dinge nun geschehen, welche Ereignisse sich nun in unserem Leben ereignen, was passiert und welche Geschenke des Himmels/des Lebens wir nun selig empfangen dürfen.
Ich habe Lust auf Verstehen . . .
Danke.