Freitag, 10. November 2023
Ich bin geliebt
Sehr viele Menschen sehnen sich nach einem Liebes-beweis. Sie sehnen sich nach der Liebe ihrer Eltern, nach der Liebe ihrer Mutter und nach der Liebe ihres Vaters. Sie haben das Gefühl, dass sie schon als Kind die elterliche Liebe vermissen mussten. Und teilweise jagen sie dieser Liebe auch heute noch hinterher, obgleich sie selbst doch schon erwachsen sind.

Wenn wir uns von Vater und/oder Mutter nicht ge-liebt fühlen, dann fehlt in unserem Leben das Gefühl von Liebe, das Gefühl von Geliebtsein, das Gefühl von Vertrauen, Urvertrauen, Zuversicht, Glaube und Gewissheit. Wenn wir uns von Vater und/oder Mutter nicht geliebt fühlen, dann schwingt in uns die Energie von „Fehlen von Liebe“ bzw. „Abwesenheit von Liebe“. Wenn wir uns von Vater und/oder Mutter nicht geliebt fühlen, dann fühlen wir in uns die Energie von Mangel, von Sehnsucht und von Brauchen.
Wir sind nicht satt.

Wir sind nicht voll.
Wir sind nicht reich.
Wir sind nicht glücklich.
Wir sind nicht zufrieden.

Wir sind auf der Suche.
Wir sehnen uns nach Liebe.
Wir „wollen haben“ und wir „brauchen“.

Wir brauchen Anerkennung und Aufmerksamkeit.

Wir brauchen Bestätigung, Lob und Zuspruch.
Wir definieren uns über die Rückmeldung der ande-ren.

Unsere Art und Weise, Liebe zum Ausdruck zu bringen.

Natürlich kann es sein – und es ist sogar sehr wahr-scheinlich – dass die Art und Weise, wie unsere Eltern sich damals, als wir noch ein Kind waren, verhalten ha-ben und mit uns umgegangen sind, nicht unbedingt die ideale Ausdrucksform war, um uns fühlen und spüren zu lassen, dass wir geliebt sind. Und auch heute lässt in vielen Fällen die Art und Weise, wie sich unsere Eltern uns gegenüber verhalten, zu wünschen übrig in punkto „Liebesbeweis“ bzw. liebevolles Mitgefühl bzw. Empathie. Hierdurch ist auf Körperzellebene in unserem Körperzellgedächtnis abgespeichert, „nicht geliebt zu sein“, „ungeliebt zu sein“ bzw. „Liebe entbehren zu müssen“.

Wie sieht es bei Dir aus?
Fühlst Du Dich geliebt?

Fühlst Du Dich von Deinen Eltern geliebt?
Fühlst Du Dich von Deinem Vater geliebt?
Fühlst Du Dich von Deiner Mutter geliebt?

Fühlst Du Dich von Deinem Vater und Deiner Mutter gesehen, verstanden, wertgeschätzt, gewürdigt, angesehen, angenommen, geliebt und mit der Liebe ihrer Herzen gesegnet?

Es gibt nur Null und Eins.

In dieser Schöpfung gibt es nur zwei Zustände – ganz so wie beim Computer . . .

. . . Null und Eins,
. . . Nein und Ja,
. . . die Abwesenheit von Liebe und die Anwesenheit von Liebe.

Auf der Form-Ebene, auf der weltlichen Ebene, auf der körperlichen Ebene, auf der Ego-Ebene haben sehr viele Menschen die leidliche Erfahrung von der „Abwe-senheit von Liebe“ gemacht. In unserem Leben fühlen wir diese „Abwesenheit von Liebe“ als ein „Fehlen von Liebe“ bzw. als einen „Mangel an Liebe“ bzw. als ein „Vermissen von Liebe“.

Und dies ist auch ganz normal so, denn dies ist ein-fach „nur“ der Gegenpol zur „Anwesenheit von Liebe“. Und wir leben nun mal in einer Welt der Dualität und der Polarität und wir können Liebe nur dann fühlen und erfahren, wenn Pol und Gegenpol beide anwesend sind.
Pol und Gegenpol sind beide notwendig.

Nun haben wir lange genug den Gegenpol – also „die Abwesenheit von Liebe/das Fehlen von Liebe“ im Vorder-grund gefühlt. Jetzt ist es an der Zeit, dieses Gefühl in den Hintergrund zu stellen und im Vordergrund dasje-nige zu fühlen, was bisher im Hintergrund war und von uns überhaupt nicht bemerkt wurde: die „Anwesenheit von Liebe“.

Wir können hierzu nun eine Übung machen, mit der es uns gelingt, uns über unser Gefühl von „fehlender Lie-be“ zu erheben und in das Gefühl von „ich bin geliebt“ einzutauchen.

Übung „Ich bin geliebt“.

Hierzu machen wir uns einmal bewusst, dass das Gefühl von „fehlender Liebe“ sich insbesondere und vor allem auf die Form-Ebene, auf die weltliche Ebene, auf die Erfahrungs-Ebene, auf die Ego-Ebene bezieht. Doch es gibt ja noch mehr Ebenen.

Wir sind Körper Geist und Seele.

Auf der körperlichen Erfahrungs-Ebene fehlt uns Lie-be.

Doch wie sieht es auf der geistigen Ebene aus?
Und wie sieht es auf der seelischen Ebene aus?

Auf der Ebene unserer Seele SIND wir Liebe.

Und jetzt prüfen wir einmal, was wir auf der Ebene unseres Geistes wahrnehmen. Wie fühlt sich unser Ver-hältnis zu unserer Mutter und zu unserem Vater auf der Ebene des Geistes an?

Können wir wahrnehmen, fühlen und spüren, dass der Geist unserer Mutter in Liebe verbunden ist mit unserem ei-genen Geist?

Können wir wahrnehmen, fühlen und spüren, dass das Herz unserer Mutter in Liebe verbunden ist mit unserem eige-nen Herzen?

Können wir wahrnehmen, fühlen und spüren, dass der Geist unseres Vaters in Liebe verbunden ist mit unserem eige-nen Geist?

Können wir wahrnehmen, fühlen und spüren, dass das Herz unseres Vaters in Liebe verbunden ist mit unserem eige-nen Herzen?

Ist es uns also möglich, auf der Ebene von Geist/Herz das Gefühl von „ich bin geliebt“ zu fühlen, zu spüren und wahrzunehmen?

Ist es uns also möglich, uns über das Ego-Gefühl von Mangel und fehlender Liebe zu erheben und Fülle, ge-liebt sein, satt sein, reich sein, gesehen sein und verstanden sein wahrzunehmen, zu fühlen und zu spüren?

Und wenn uns dies jetzt gelingt, dann können wir diese beiden Wahrnehmungen, diese beiden unterschiedlichen Gefühle einander gegenüberstellen.

Ego und Geist abwechselnd wahrnehmen.

Wir können sie gleichzeitig oder nacheinander wahr-nehmen.
Wir können sie in ihrer jeweiligen Qualität
schmecken, fühlen, spüren, erlauben und annehmen.

Und wir brauchen mit dem Gefühl der „Abwesenheit von Liebe“ bzw. von „fehlender Liebe“ nicht mehr zu ha-dern, weil wir ja gleichzeitig auch die Anwesenheit von Liebe (auf der geistigen Ebene) fühlen, spüren, wahrnehmen und genießen können.

Die Ebene des „Fehlens von Liebe“ („Abwesenheit von Liebe“, Mangel) ist einfach nur die Ego-Ebene. Und auf dieser Ebene ist genau dieses Gefühl auch genau richtig, passend, charakteristisch, angesagt, angezeigt und stimmig. Warum? – Weil unser Ego nun mal von der Quelle abgetrennt ist. So ist es nun mal. Dafür wurde das Ego erschaffen.

Und die Ebene der „Anwesenheit von Liebe“ (die Ebene von Fülle) ist einfach die Geist-Ebene. Und auf dieser Ebene ist genau dieses Gefühl genau richtig, pas-send, charakteristisch, angesagt, angezeigt und stimmig. Warum? – Weil unser Geist nun mal angebunden ist an die Quelle. Dafür wurde er erschaffen.

Und so bekommen wir jetzt ein Gefühl dafür, was es bedeutet Körper, Geist und Seele ZU SEIN.

Körper, Geist und Seele SEIN.

Auf der körperlichen Ebene weltlicher Erfahrungen er-leben und erfahren wir häufig ein Fehlen, Mangel und unsere eigene Bedürftigkeit.

Auf der geistigen Ebene können wir im Feinstofflich-Formlosen fühlen und spüren und wahrnehmen. Im Energetischen können wir mit unseren Hellsinnen fühlen und spüren und wahrnehmen und erfassen dabei stets entweder die Abwesenheit von Liebe (Mangel) oder die Anwesenheit von Liebe (Fülle).

Und auf der seelischen Ebene kennen wir lediglich den seelischen Schmerz unseres Ego, was aber eben nicht die eigentliche seelische Ebene ist, sondern die körperliche Ebene, die Ebene von Formen, Gedankenformen und Gedanken. Das wahre Seelische liegt jenseits des Fühlbaren und jenseits des Spürbaren.

Die Seele ist universale Liebe und damit reinste fein-stofflich-formlose Energie und somit universales „NICHTS“. Wir können die universale Liebe in ihrer originalen Reinheit nicht fühlen, nicht spüren und nicht wahrnehmen, weil sie nicht „etwas“ ist, sondern NICHTS. Und unsere Wahrnehmungsfähigkeit ist darauf begrenzt/reduziert, dass wir immer nur „etwas“ wahrnehmen können, also Form.

Was sollten wir denn wahrnehmen, wenn wir „NICHTS“ wahrnehmen?

Und wie sollten wir dieses NICHTS wahrnehmen – und benennen?

Das NICHTS ist eigentlich alles.

Manchmal kommt unser Bauchgefühl, das wir ja häu-fig ebenfalls nicht so richtig in Worte fassen können, diesem „Spüren von NICHTS“ ziemlich nahe. Hierbei entspricht unser Bauchgefühl häufig unserer Intuition (unserer inneren Wahrheit), die wir ja auch oftmals nicht so richtig zu fassen bekommen – und unser Verstand, unser Kopf, unsere Gedanken erst recht nicht.

Gelingt es uns jetzt, hier und heute zu verinnerlichen, dass unsere Mutter und unser Vater uns auf der Ebene von Geist/Herz lieben, immer geliebt haben und immer lieben werden, so brauchen wir nicht mehr länger nach der Liebe unserer Eltern zu suchen oder uns nach der Liebe unserer Eltern zu sehnen, denn wir sind ja bereits geliebt. Und in dem Augenblick, in dem uns dies klar wird, SIND WIR FREI!

Wir sind frei.

Plötzlich und mit einem Male sind wir frei.
Plötzlich und mit einem Male haben wir uns aus un-serer Abhängigkeit gelöst und befreit.

Plötzlich und mit einem Male haben wir uns – wie der Baron von Münchhausen – selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf heraus gezogen (wir als Geist haben uns selbst als Körper-Geist-Seele-System aus dem Ego-Sumpf, aus dem Sumpf unserer Gedanken, Prägungen und Glaubenssätze heraus gezogen).

Und plötzlich können wir erkennen, dass sehr viele unserer Handlungen lediglich Bestrebungen waren, das Fehlen von Liebe (das Gefühl von Mangel) auszuglei-chen. Unser Ehrgeiz, unsere Motivation, unser Antrieb, unsere Ziele und unsere Vorstellungen gründeten sich oftmals lediglich auf unser inniges Bedürfnis/Bedürftig-keit nach Liebe, nach Anerkennung, nach Bestätigung, nach unserem Hunger nach Liebe, nach unserem Be-dürfnis nach Liebe, nach der Anwesenheit von Liebe, weil wir in unserem Leben einen Mangel an Liebe, die Abwesenheit von Liebe, das Fehlen von Liebe wahrge-nommen, gefühlt und gespürt haben.

Die ganze Zeit haben wir versucht, den vermeintlichen Mangel an Liebe zu kompensieren.

Machen wir uns jetzt bewusst, dass wir auf der Ebene unseres Geistseins geliebt sind, so gibt es für uns nichts mehr zu tun.

Wir sind satt.

Wir sind zufrieden.
Wir sind im Frieden.
Wir sind am Ziel angekommen.
Wir schwingen in Liebe und Liebe schwingt in uns.

Und wir sind nicht mehr abhängig von irgendwem – weder von unseren Eltern (nicht von unserer Mutter und nicht von unserem Vater) und auch nicht von unserem Partner/von unserer Partnerin. Wir sind frei und wir können den/die anderen leicht frei lassen. Denn wir sind geliebt, wir fühlen uns geliebt und wir spüren klar und deutlich, dass wir geliebt sind.

Das Gefühl, die Erkenntnis und das innere Wissen von „Ich bin geliebt“ schenkt uns ein neues Vertrauen und Urvertrauen, eine neue innere, heitere Gelassenheit sowie Zuversicht, Freude und Zufriedenheit.

Wir sind am Ziel angekommen
Wir haben die Liebe gefunden.
Wir fühlen uns geliebt.

Wir haben unser neues Ich gefunden.
Wir haben unser altes Ich, das bedürftig und voll Sehnsucht war, hinter uns gelassen.

Und indem wir dieses Gefühl von „Ich bin geliebt“ jetzt für uns präsent und gegenwärtig und in uns schwingen haben, kann und darf diese Energie von Geliebtsein jetzt diejenige Energie in uns sein, aus der heraus sich im Außen neue Erfahrungen einstellen.

Das Innen geht dem Außen voraus.

Bisher schwang in uns die Energie von Mangel und Bedürftigkeit und so entstanden im Außen immer neue Situationen mit der Erfahrung von Mangel und Bedürf-tigkeit.

Jetzt schwingt in uns die Energie von Fülle und Geliebtsein und hieraus entstehen nun im Außen die dazu passenden Erfahrungen – auf allen Ebenen.

Sich geliebt fühlen.

Unsere Eltern hatten die Energie von „Du bist ein ge-liebtes Kind“ stets parat, jedoch im Hintergrund. Im Vor-dergrund vermittelten unsere Eltern uns unsere alltägli-chen Erfahrungen, Erwartungen, Vorstellungen und Glaubenssätze auf der weltlichen Ebene unseres Daseins. Indem wir jetzt die Energien, die bei unseren Eltern im Hintergrund existierten bei uns selbst ganz bewusst in den Vordergrund nehmen, nehmen wir das Geistige nach vorne und erschaffen hieraus für uns eine neue Realität.

Die Erfahrungen sowie die Art und Weise auf der weltlichen Ebene schieben wir einfach in den Hinter-grund. Wir nehmen sie wahr, aber nicht mehr so ernst, nicht so wichtig. Wichtig nehmen wir die Ebene des Geistes (des Herzens), auf der wir unser Geliebtsein sicher wahr-nehmen, fühlen und spüren können.

Es ist einfach nur ein Tausch von Vordergrund und Hin-tergrund.

Vordergrund und Hintergrund tauschen.

Wenn wir Vordergrund und Hintergrund tauschen, dann sieht die ganze Welt gleich ganz anders aus.

Es bleibt alles erhalten.
Es bleibt alles da.
Es bleibt alles weiterhin existent.

Wir brauchen nichts zu vernichten, nichts zu zerstö-ren, nichts zu töten, nichts wegzumachen und nichts gänzlich auszuschalten. Wir können sogar das Ego wei-terhin leben lassen.

Wir schieben lediglich das Ego mit seinem Ego-Schmerzkörper vom Vordergrund in den Hintergrund – in die zweite Reihe. Wir weisen unserem Ego und all unseren Gedanken, Glaubenssätzen, Prägungen, Konditionierungen und Mustern einen neuen Platz zu – im Hintergrund. Und die erste Geige im Vordergrund spielt jetzt die universale Liebe, unser Geliebtsein, wir als Geist, unser Herz. Dann bleibt alles so, wie es ist und ist doch ganz anders, ganz neu und vollkommen anders als bisher.

„Ich bin geliebt.“

Meine Mutter liebt mich von Herz zu Herz.
Meine Mutter liebt mich auf der Ebene des Geistes.

Mein Vater liebt mich von Herz zu Herz.
Mein Vater liebt mich auf der Ebene des Geistes.

Die Schöpfung und das Leben lieben mich von Herz zu Herz.
Die Schöpfung und das Leben lieben mich auf der Ebene des Geistes.

„Ich bin geliebt“ und ich nehme dieses Gefühl jetzt ganz bewusst und voll Freude bei mir in den Vorder-grund. Dort im Vordergrund kann ich als Geist bzw. ich mit meinem neuen Ich es jetzt jederzeit fühlen, spüren, abrufen, wahrnehmen und mir vergegenwärtigen.

Und hiermit starte ich nun durch in mein neues Leben – mit meinem neuen Ich - in ein Leben, in dem ich mich stets geliebt fühle – von meiner Mutter, von meinem Vater und von mir selbst und vom Leben.

Jubel – endlich habe ich meine wahre Selbstliebe gefunden.

Danke.



Wie Engelchen und Teufelchen unser Leben bestimmen
Engelchen und Teufelchen sitzen auf unseren Schultern und ständig hat der eine bessere Vorschläge als der andere. Jeder möchte uns beeinflussen. Jeder möchte, dass wir das tun, was er/sie möchte. Und jeder möchte über uns und unser Leben bestimmen. Doch was genau wollen die beiden eigentlich? Wer genau sind sie? Und warum reden sie ständig auf uns ein?

Engelchen ist ein Engel.

Das Engelchen ist/verkörpert die universale Liebe, die Energie dieser Schöpfung, unsere Intuition, unser Herzfühlen, unsere innere Stimme, unser Bauchgefühl, unsere Anbindung an die Quelle. Engelchen weiß die Wahrheit, die für uns gut und richtig ist. Engelchen kennt den Weg des Lichts, der Liebe, der Freude und des Friedens. Engelchen hilft uns, unser neues Ich zu sein und zu leben.

Dabei spricht Engelchen gar nicht so sehr laut zu uns, sondern die Stimme von Engelchen ist eher zart, fein und leicht zu überhören. Dennoch ist die Stimme von Engelchen ausdauernd, niemals verstummend, „penetrant“ bzw. beharrlich und wir spüren, was Engelchen für richtig befindet anhand unseres inneren Gewissens – anhand des Gewissens unseres eigenen Herzens.

Teufelchen ist ein Teufel.

Wenn Engelchen ein Engel/die Liebe ist, dann ist Teufelchen natürlich der Gegenpol hierzu. Teufelchen ist der Gegenspieler zur universalen Liebe. Teufelchen ist unser Getrenntsein von der Quelle. Zu Teufelchen gehören Gefühle wie Mangel, Angst, Wut, Trauer, Unsicherheit, Zweifel, Schuldgefühle, ein schlechtes Gewissen und natürlich Enttäuschungen, Frustration, Empörung, Ärger, Grollen, Zorn und Hadern. Und vor allem gehört zu Teufelchen dazu, dass Teufelchen all diese negativen Gefühle nicht fühlen will und deswegen tausend Versuche unternimmt, sie zu unterbinden, ihnen auszuweichen, sie zu verhindern, sie zu kontrollieren und sie ungeschehen zu machen.

Dies führt dazu, dass Teufelchen uns ständig lauter gut gemeinte Ratschläge ins Ohr flüstert – ja ins Ohr schreit – wie wir uns verhalten soll(t)en. Doch all diese Ratschläge sind Kompensationsmechanismen, sind Ausgleichshandlungen, sind Ersatztätigkeiten, sind Konditionierungen und Automatismen.
Teufelchen lebt im Mangel.

Da Teufelchen von der Urquelle getrennt ist, lebt Teufelchen ständig im Mangel. Und hieraus resultierend versucht Teufelchen ständig, diesen Mangel auszugleichen – und kennt dafür viele tolle Tricks, Kniffe und clevere Lösungen. Doch Teufelchen erschafft sich hierdurch eine Ersatzwelt der Kompensationen, der Täuschungen, der Träume und der Illusionen.

Das auf einer unserer Schultern sitzende Teufelchen verkörpert den Gegenpol zur lichtvollen universalen Liebe. Teufelchen ist somit das ultimative Getrenntsein, Vergessen, Alleinesein und die Dunkelheit. Und Teufelchen erfahren wir durch unser altes Ich.

Teufelchen spricht zu uns durch unsere Gedanken.

Unser Teufelchen spricht zu uns durch unsere Gedanken, mit der Vernunft unseres Verstandes, mit unserem Kopf, mit den Forschungsergebnissen der Wissenschaft, mit tausend Argumenten und „guten Gründen“. Für unser Teufelchen ist seine subjektive Wahrheit „die Wahrheit“ – auch wenn sie lediglich eine Illusion ist. Für unser Teufelchen erscheint seine eigene, persönliche Wahrheit allumfassend wahr und richtig zu sein. Und da unser Teufelchen niemals das große Ganze im Blick hat (oder überblicken könnte), sondern immer nur aus seiner ganz persönlichen, eingeschränkten Perspektive heraus argumentiert, spricht und handelt - erschafft unser Teufelchen mit jeder vermeintlichen Lösung vor allem eines: neue Probleme. Somit bleibt unser Teufelchen – auch trotz kurzfristiger Erfolge – langfristig immer im Mangel, im Schmerz und in einem Gefühl von Getriebensein, Suchen und Unfrieden stecken.

Unser Teufelchen spricht meistens sehr laut

. . . energisch, nachdrücklich und befehlend zu uns. Und unser Teufelchen legt uns sogar ganz reale Steine, Schwierigkeiten, sich selbst erfüllende Prophezeiungen und schmerzhafte Ereignisse in den Weg, wenn wir seine Ratschläge, Hinweise, Wünsche und Befehle missachten. Unser Teufelchen will unbedingt, dass wir seinen Weg gehen.

Typisch für unser Teufelchen sind starke Gefühlsschwankungen von himmelhoch-jauchzend bis zu-Tode-getrübt. Und dies kann sich von einem Moment zum anderen schlagartig verändern.

Wer ist wer?

Das Engelchen auf unseren Schultern ist unser Herz, unser Liebesein, unser Inneres Kind, unser neues Ich.
Das Teufelchen auf unseren Schultern ist unser konditioniertes Ego, unser altes Ich.

Und es braucht beide, denn nur mit der Existenz von Engelchen und Teufelchen ist es möglich, dass wir ganz bewusst Erfahrungen machen. Nur mit dem Teufelchen können wir ein Selbstbewusstsein haben und nur mit dem Teufelchen können wir – dank unseres Verstandes – uns unserer selbst bewusst werden. Dank unseres Selbstbewusstseins wissen wir, dass es uns gibt und dass wir leben.
Doch die Reise geht jetzt weiter. Die nächste Etappe steht an. Und die nächste Etappe ist, über das Ego-Selbstbewusstsein hinaus zu wachsen und ein Bewusstseins-Bewusstsein auszubilden.

Bewusstseins-Bewusstsein ist Bewusstheit.

Dank unseres Selbstbewusstseins identifizierten wir uns auf der materiellen Ebene unseres Ego mit unserem Körper und mit uns als Mensch/als Person. Jetzt wachsen wir über unser Selbstbewusstsein hinaus und erkennen, dass wir mehr sind als Körper, Person und Mensch.

Wir sind Geist.

Die Erkenntnis, dass wir in unserer energetischen
Essenz Geist sind, bedeutet, anzuerkennen, dass wir eigentlich Bewusstseinsenergie sind. Und als diese Bewusstseinsenergie sind wir NICHTS. Bewusstsein hat keinen Körper, keine Form, keine Konturen und keine Grenzen. Als Bewusstsein sind wir grenzenlos und allumfassend.

Und als Mensch sind wir beides.

Selbstbewusstsein und Bewusstseins-Bewusstsein (Bewusstheit).

Wir sind Ego und Geist.

Wir sind sogar drei:

Wir sind Körper, Geist und Seele.
Wir sind also Form, Bewusstsein und universale Liebe.
Alles in einer „Person“.
Alles in einer Wesenheit.

Nun gilt es, hiermit einen neuen Umgang zu finden.

Die Kraft unseres Geistes.

Unser Geist ist diejenige Instanz, die alles managed. Unser Geist ist der Koordinator in uns. Unser Geist nimmt alles wahr und koordiniert die Bedürfnisse von Körper, Ego, Verstand, Kopf, Herz, Innerem Kind, Geist und Seele (Liebe). Und alle sollen gleichermaßen zum Zuge kommen und zufrieden gestellt werden. Und dies geht auch leichter als gedacht – wenn wir erkennen und anerkennen, welche Strukturen, welche typischen Merkmale und welche Charaktereigenschaften welchem Anteil zugrunde liegen.

Unser Körper hat weltliche Bedürfnisse.

Unser Körper muss essen und trinken.
Unser Körper braucht Ruhephasen (schlafen).
Unser Körper braucht Bewegung.
Und unser Körper muss auf die Toilette gehen (Altes, Verbrauchtes ausscheiden/loslassen).
Die Freude unseres Körpers ist also Bedürfnisbefriedigung.

Die Freude unseres Geistes ist Erkenntnis.

Die Freude unserer Seele/unseres Herzens ist es zu lieben.
Die Freude unseres Inneren Kindes ist es zu spielen, neugierig zu erforschen, zu experimentieren, auszuprobieren und fantasievoll, kreativ, gestalterisch, künstlerisch aktiv zu sein.

Die Freude unseres Ego ist Schmerz.

Auch wenn unser Ego sich über jeden Schmerz beklagt und jammert und lamentiert, so ist unser Ego doch „Getrenntsein und Mangel“ und wurde genau für diese Erfahrung erschaffen. Schmerz ist also „die Freude“ unseres konditionierten Ego und unser Ego ernährt seinen Ego-Schmerzkörper eben mit Schmerz.

Unser Ego hat einen Ego-Schmerzkörper.

Es geht also gar nicht darum, das Ego aus seinem Schmerz zu befreien, sondern es gilt, es auszuhalten und einen Weg und einen Umgang damit zu finden, dass unser konditioniertes Ego immer im Schmerz sein und bleiben wird. Wir werden unser Ego niemals „satt“ oder vom Schmerz befreit bekommen. Und wenn doch, dann nur kurzfristig.

Unser Ego unterliegt einer Eigendynamik, aus der heraus es selbst immer wieder neuen Schmerz erschafft und erschaffen wird. Dies tut es automatisch aus sich selbst heraus und dies gelingt ihm perfekt, weil unser Ego immer wieder neue Vorstellungen und neue Erwartungen von neuen Zielen entwirft/erschafft und sie dann unbedingt erreichen will. Somit erhält unser Ego sein Gefühl von Mangel ewiglich aufrecht.

Und dies ist sogar sinnvoll, denn auf diese Weise versuchen wir engagiert und sehr motiviert, diesen Mangel auszugleichen und hierdurch bekommen wir Ideen für neue Erfindungen, zahlreiche Erfahrungen sind möglich und Entwicklung findet sehr effektiv statt.

Engelchen und Teufelchen sind Licht und Schatten
Engelchen und Teufelchen sind Ying und Yang.

Unser Engelchen ist Friede, Freude, Eierkuchen.
Unser Teufelchen ist Spannung, Aktivität, Motivation, Action und Tatendrang.

Die Aktivitäten unseres Ego/Teufelchen basieren auf dem Ausgleich von Mangel.
Engelchen braucht nichts auszugleichen, denn Engelchen fühlt keinen Mangel. Engelchen ist Frieden.

Insofern verspürt Engelchen auch keinen Tatendrang und keine Motivation, etwas zu tun, sondern Engelchen möchte einfach nur lieben und bezeugen und „Ja“ sagen.

Die perfekte Kombination

. . . der typischen Charaktereigenschaften von Engelchen und Teufelchen ist daher, wenn wir aus unserem Ego/Teufelchen heraus motiviert und engagiert etwas tun, um einen Mangel auszugleichen, und wenn wir dieses Tun, Wirken, Handeln und Machen aus unserem Engelchen heraus wohlwollend bezeugen, lieben, mit einem „Ja“ segnen und ganz in Frieden sind mit dem, wobei wir uns selbst gerade zuschauen.

Auf diese Weise kann beispielsweise die Vorbereitung auf einen Marathonlauf eine sehr befriedigende, gelungene Aktivität sein, bei der sowohl Ego/Teufelchen wie auch Engelchen voll auf ihre Kosten kommen. Dann sind wir gesund und es gelingt uns – auch wenn das harte Training uns so manches abverlangt und durchaus Quälerei und schmerzhaft ist. Solange wir „Ja“ sagen zu dem Schmerz unseres Tuns, ist alles in bester Ordnung.

Und auch wenn wir uns auf eine Bergwanderung oder auf eine Gipfelbesteigung vorbereiten, so kann dies eine sehr befriedigende, gelungene Aktivität sein, bei der sowohl Ego/Teufelchen wie auch Engelchen voll auf ihre Kosten kommen. Auch diese Strapazen sind durchaus gesund (wenn wir ein für uns gesundes Maß finden). Unser Körper ist aktiv in Bewegung. Wir fühlen und spüren und beobachten und bezeugen uns selbst ganz genau. Wir sind immerzu in einer inneren Kommunikation mit uns selbst verbunden. Und auch wenn die Vorbereitungen hart sind und uns eine große Selbstdisziplin abverlangen, so ist dies doch im Einklang von Engelchen und Teufelchen und auch Teufelchen bekommt „seine Portion Schmerz“ zu seinem Wohlgefallen – und solange wir innerlich „Ja“ sagen zu den Anstrengungen und zu all der Mühsal, ist alles in bester Ordnung.

Freiwillig Mühsal in Kauf nehmen.

Und so gibt es unzählige weitere Möglichkeiten, wie wir freiwillig Strapazen auf uns nehmen und damit sehr glücklich sein können, sei es: wir sind Rennfahrer oder wir renovieren ein Haus oder wir bringen unseren Campingplatz mal richtig auf Vordermann oder wir graben unseren Garten um oder wir unternehmen eine große Fahrradtour. Der Möglichkeiten, es Engelchen und Teufelchen beiden zu ihrer beider Wohlgefallen recht zu machen, sind keine Grenzen gesetzt.

Schwierigkeiten ergeben sich und erleben wir immer nur dann und nur dort, wenn wir wider Willen, wenn wir hadernder Weise, wenn wir mit innerem Widerstand, wenn wir mit einer inneren Abneigung und wenn wir mit einem inneren „Nein“ Dinge tun, die uns schmerzen, die uns weh tun, die uns Mühsal und Anstrengung abverlangen. Diese schmerzhaften Tätigkeiten, zu denen wir innerlich „Nein“ sagen, sollten wir dann lieber ganz dringend sein lassen, sonst kann uns dieses unstimmige, inkohärente Verhalten mit der Zeit seelisch und körperlich krank machen – weil es mit einem inneren Hadern einher geht und weil unser Machen und Tun nicht unseren Segen bekommen hat.

Welchem Tun geben wir unseren Segen?

Hier können wir nun einmal unser Leben checken, zu welchem Schmerz unser Teufelchen „Lust“ hat und bei welchen Schmerzen (Anstrengungen, Mühsal) unser Engelchen „Ja“ sagt und seinen Segen gibt. Dies sind dann „gute Schmerzen“ – gute, gesunde Aktivitäten, die unsere Gesundheit fördern.

Bewegung an der frischen Luft tut gut.

In diesem Sinne können wir nun beispielsweise unsere Sportschuhe aus dem Regal nehmen und zu den Walkingstöcken greifen oder direkt unsere Joggingschuhe anziehen und mal wieder eine (kleine oder große) Runde durch den Wald (oder durch die Stadt) drehen – das ist Mühsal, Schmerz und Anstrengung in einem wohl dosierten Maße und zur Freude von Engelchen und Teufelchen, sodass alle auf ihre Kosten kommen.

Unser Körper bekommt dann die Bewegung, die er braucht, damit Muskeln und Sehnen und Gelenke wissen, dass sie wichtig sind und dass sie auch noch weiterhin gebraucht werden. Und außerdem sind frische Luft und Sauerstoff sowieso gesund und haben heilende Wirkung.

Unser Geist bezeugt unsere Aktivität und - wenn wir durch einen Wald oder durch Felder und Wiesen laufen - die schöne, grüne Natur.

Unser Engelchen kann „Ja“ sagen zu dem, was wir tun.

Unsere Seele darf lieben, was wir gerade machen.

Und unser Ego/Teufelchen darf fluchen und zetern, wie wir uns fordern und quälen. Es darf die Schmerzen leiden, wie anstrengend das Laufen ist.

Somit ist alles Perfekt und Engelchen und Teufelchen kommen beide voll auf ihre Kosten.



Mittwoch, 8. November 2023
Das Gefühle-Fühlen können wir nicht verhindern
In unserem Leben passieren viele Dinge. Immer wieder sind wir damit konfrontiert, dass wir die unterschiedlichsten Gefühle fühlen. Bei schönen Gefühlen, ist es ja schön. Dann freuen wir uns von Herzen. Doch sobald wir negative, unschöne, schmerzhafte Gefühle fühlen, versuchen wir mit Händen und Füßen etwas dagegen zu unternehmen. Wir wollen es anders haben. Wir bemühen uns um Veränderungen. Wir machen dieses und regeln jenes, doch nicht immer mit dem erhofften Erfolg.

Aus spiritueller Sicht ist es so, dass das Leben uns in jedem Augenblick dient. Es ist uns behilflich. Es unterstützt uns. In schmerzhaften Lebenssituationen und bei unschönen Lebensereignissen können wir dies kaum nachvollziehen. Manchmal stellt sich allerdings im Rückblick ein Aha-Effekt bzw. ein Erkennen ein.

Alte “Akten” abarbeiten.

„Auf unserem Schreibtisch“ liegen viele Aktenordner – viele Gefühle – die alle noch gefühlt werden wollen. Wir können als Vergleich das Bild einer Amtsverwaltung nehmen. Der Mitarbeiter/die Mitarbeiter arbeitet jeden Tag so viele Akten/Vorgänge ab, wie er/sie eben schafft. Und einige Sachen bleiben liegen oder werden auf den Stapel „Wiedervorlage“ gelegt. Und da liegen sie dann so lange, bis der Vorgang weiter bearbeitet werden kann – bis sich die passende Gelegenheit ergibt.

Unser Körper ist unser „Tempel“, unser „Schreibtisch“. Auf Körperzellebene sind zahlreiche Energien, Gefühle und Emotionen gespeichert. Viele dieser Energien, Gefühle und Emotionen haben wir als Kind unbewusst energetisch von unseren Eltern übernommen/aufge-nommen. Es ist unser „traumatisches Erbe“, das wir von unseren Eltern „geerbt haben“. Und alle „Akten“, alle „Verwaltungsvorgänge“, alle Gefühle und Emotionen, alles Karma, was wir nicht rechtzeitig „abgearbeitet“ ( = gefühlt) bekommen, das vererben wir unsererseits weiter an unsere eigenen Kinder.

Und wenn wir es nicht an unsere Kinder weiter geben, weil wir keine Kinder haben, dann schleppen wir es eben Zeit unseres Lebens mit uns herum, begegnen immer wieder neuen Situationen, die uns zum Fühlen einladen, und nehmen den Rest dann mit ins nächste Leben, in unsere nächste Inkarnation.
Das Thema Abgrenzung.

Sehr viele Gefühle entstehen im Zusammenhang mit dem Thema „Abgrenzung“.

Sind wir in der Lage, uns in einer gesunden Art und Weise abzugrenzen?

Können/mögen wir auch mal „Nein“ sagen?

Haben wir beim „Nein sagen“ ein gutes Gewissen oder ein schlechtes Gewissen?

Plagen uns Schuldgefühle?

Grenzen wir uns aus einer Angst heraus so stark ab, dass wir uns immer mehr zurückziehen und innerlich immer weiter versteinern?

Und wer grenzt sich gegenüber wem ab?

Wir haben Kopf und Herz.
Wir haben Verstand und Bauchgefühl.
Wir haben Engelchen und Teufelchen auf unseren Schultern sitzen.
Wir haben unsere Kognition uns unsere Intuition.

Wenn zwei Menschen sich begegnen, dann treffen vier Aspekte aufeinander:

Das Ego des einen.
Das Herz des einen.
Das Ego des anderen.
Das Herz des anderen.
Es entstehen die Kombinationsmöglichkeiten:

Ego trifft Ego.
Ego tritt Herz.
Herz trifft Ego.
Herz trifft Herz.

Wenn Ego und Ego der gleichen Meinung sind, dann ist ja alles gut.
Wenn die Egos unterschiedlicher Meinung sind, dann fällt uns Abgrenzung leicht.

Warum fällt uns dann die Abgrenzung leicht?

Weil die Ego-Ansichten und die Ego-Meinungen handfeste Größen sind.

Der eine ist HSV-Fan und der andere ist Bayern-Fan. Da weiß jeder sofort, woran er ist.

Oder der eine liebt klassische Musik und der andere liebt Rockmusik, da weiß auch jeder sofort woran er ist. Und diese Unterschiedlichkeiten können wir auch so akzeptieren und so stehen lassen – weil sie für uns greifbar sind.

Wenn Herz und Herz einander treffen, dann ist auch alles gut.
Dann trifft die Liebe die Liebe und beide Menschen verstehen sich.

Schwierigkeiten in der Kommunikation.

Schwierigkeiten in der Kommunikation und im sozialen Miteinander entstehen immer dann,

- wenn Ego und Herz aufeinander treffen
- wenn Herz und Ego aufeinander treffen.

Solche Situationen entstehen sehr häufig in unserem Alltag sowohl in unserer Partnerschaft/Bezieh-ung/Familie wie auch bei unserer Arbeit.

Da ist beispielsweise jemand, der etwas von uns will, der uns um einen Gefallen bittet, der von uns etwas möchte. Dann trifft die Vorstellung/Erwartung des anderen auf unsere eigenen, ganz persönlichen Vorstellungen.

Wie leicht fällt es uns, „Nein” zu sagen?

Wenn es uns leicht fällt und wenn wir uns frei fühlen, „Nein“ sagen zu können und zu dürfen, dann schwingt der andere in seiner Herzensfeld-Energie (im neuen Ich) und wir spüren bereits, dass der andere unser „Nein“ leicht akzeptieren kann, ohne es persönlich zu nehmen, ohne sich den Schmerz der Ablehnung/Zurückweisung reinzuziehen und ohne dass sich der andere durch unser „Nein“ getriggert oder verletzt fühlt.

Immer, wenn wir Schwierigkeiten haben, „Nein“ zu sagen, dann spüren wir schon, dass unser „Nein“ den anderen verletzen könnte. Und wir wollen den anderen ja nicht verletzen. Und wenn wir uns dann Gedanken darum machen, wie wir es umgehen, verhindern oder abfedern könnten, dass wir den anderen verletzen, dann ist dies bereits ein Ausdruck davon, dass der andere gerade nicht in seiner Herzens-Energie schwingt, sondern in seinem Ego (im alten Ich, im „falschen“ Ich). Er/sie fragt/bittet uns aus seinem/ihrem Ego heraus. Und schon haben wir einen Konflikt.

Wir haben einen Konflikt.

Da ist ein Ego, das auf uns zukommt und uns etwas fragt oder um etwas bittet oder etwas von uns will. Und da sind wir in unserem Herzensfeld und in unserer Selbstliebe und wir möchten am liebsten niemanden verletzen. Doch in genau solchen Situationen findet Verletzung statt – ganz gleich was wir machen und ganz gleich wie wir uns verhalten.

Wir können uns drehen und wenden wie wir wollen, es wird immer so sein, dass irgendwo das Gefühl von Verletztsein gefühlt werden wird.

Verletzung findet so oder so statt.

Wenn wir dem anderen „Nein“ sagen (und zu uns selbst „Ja“ sagen), dann fühlt sich der andere abgelehnt und zurück gewiesen und dies verletzt ihn/sie. Der/die andere wird vielleicht hadern, traurig sein, enttäuscht sein und möglicherweise sogar wütend und nachtragend sein. Und dies prägt dann unter Umständen sogar das weitere Miteinander und die zukünftige Beziehung (das zwischenmenschliche Verhältnis).

Wenn wir uns dafür entscheiden, uns selbst zurück zu nehmen und es dem anderen recht zu machen, dann enttäuschen wir uns selbst, dann lehnen wir uns selbst ab, dann werden wir uns selbst untreu, dann weisen wir uns selbst mit unserer Herzensfeld-Wahrheit zurück – dann verletzen wir uns selbst.

Ganz gleich wie wir uns erhalten, so oder so wird das Gefühl des Verletztseins gefühlt – entweder fühlen wir es oder der andere.

Alte Akten abarbeiten und fühlen.

Die Situation, die entstanden ist, ist deshalb entstanden, weil es eine „alte Akte“ von unserem Schreibtisch ist, die jetzt bearbeitet und gefühlt werden möchte. Die Situation konnte nur entstehen, weil die zuvor in uns schwingenden Energien (alten Akten) diese Situation unbewusst erschaffen haben. Unsere unbewusst in unserem Inneren lagernden alten Akten haben aus ihrer Energie heraus diese Situation „herauf beschworen“, erschaffen, entstehen lassen. Und dies ist kein Fluch, sondern ein Segen, denn nun dürfen wir uns an die Aktenbearbeitung machen.

Es ist also ein Glücksfall, denn das Leben hat entschieden, dass jetzt der perfekte Augenblick ist, um sich genau diesen Gefühlen zu widmen.

Meistens geht es um die zentralen Gefühle von verletzt sein, enttäuscht sein, Schuldgefühle, ein schlechtes Gewissen haben oder auch traurig sein, wütend sein, Angst vor etwas haben, Angst vor Zurückweisung, Angst vor Ablehnung, Zweifel.

Diese Gefühle werden so oder so gefühlt.
Entweder fühlt der andere sie. Oder – wenn wir es dem anderen recht machen – dann fühlen wir selbst diese Gefühle.

Wenn wir etwas verdrängen.

Und dann gibt es noch die Variante – und die ist sehr verbreitet – dass wir es uns nicht eingestehen mögen, dass wir selbst diese Gefühle fühlen, wenn wir es (mal wieder) dem anderen recht machen - und dann machen wir es eben dem anderen recht, damit er nicht traurig und nicht enttäuscht ist und dann schieben wir unsere eigenen Gefühle unter den Teppich und wollen sie nicht fühlen und nicht wahr haben – und dann haben wir diese Chance eben verpasst, dann haben wir diese Akte eben nicht bearbeitet, dann liegt diese Akte eben weiterhin auf unserem Schreibtisch und wird bei passende (oder unpassender) Gelegenheit aus sich selbst heraus zum wiederholten Male eine neue Situation entstehen lassen – natürlich wieder mit den gleichen Gefühlen.

Wie ist nun die optimale Lösung?

Die optimale Lösung gibt es eigentlich nicht, doch wir können uns einer optimalen Lösung annähern.

Die „optimale Lösung“ sollte immer auf Herzensfeld-Selbstliebe, Authentizität und innerer Wahrheit beruhen.

Wir dürfen ehrlich zu uns selbst sein und entsprechend handeln.
Wir dürfen ehrlich zu uns selbst sein und uns entsprechend verhalten.
Und der andere darf an der Situation bzw. an seinen Gefühlen wachsen und sich entwickeln, etwas lernen und über alte Muster hinaus reichen.

Und auch wir selbst dürfen etwas lernen, nämlich, dass wir es nicht allen recht machen können. Wir können es nicht unserem Herzen und dem Ego des anderen gleichzeitig recht machen. Einer guckt nun mal in die Röhre. Und da der andere auf uns zugekommen ist und von uns etwas möchte, hat er/sie diese Situation ins Leben gerufen/entstehen lassen und hat sich selbst diese Entwicklungsaufgabe gestellt.

Wir helfen dem anderen also am besten, wenn wir ehrlich und authentisch sind.

Wenn wir es dem anderen recht machen, dann kann der andere nicht wachsen, dann kann der andere sich nicht entwickeln, dann kann der andere nichts lernen. Dann vereiteln wir seinen Entwicklungswunsch.

Authentizität bringt uns weiter.

Der „optimalen Lösung“ liegt also unsere Herzensfeld-Wahrheit, unsere Echtheit, unsere Authentizität zugrunde.

Nur wenn wir ehrlich sind, kann Entwicklung stattfinden.

Und das, was wir selbst lernen dürfen, ist unsere eigene Entwicklung. Wir können in der Situation das „Nein sagen“ üben und lernen und wir können lernen, mit dem anderen nachsichtig zu sein. Wir können empathisch, mitfühlend Verständnis für den anderen aufbringen, dass er/sie von unserem „Nein“ enttäuscht ist. Da brauchen wir nicht um den heißen Brei herum zu reden und wir brauchen auch nichts abzufedern und nichts klein zu reden. Es ist nun mal so, wie es ist: Die Enttäuschung schmerzt und die Enttäuschung tut weh.

Erkenne Dich selbst im anderen.

Um es dem anderen dennoch etwas leichter zu machen, können wir uns selbst im anderen erkennen. Wir können erkennen/anerkennen, dass der andere unser eigenes Ego verkörpert und zum Ausdruck gebracht hat. Der andere ist gar nicht der andere, sondern wir selbst sind der andere. Unser eigenes Ego (unser altes Ich) hat (durch den anderen) eine Bitte an uns selbst (an unser neues Ich) gestellt. Und wir als Herz lehnen nun die Bitte unseres eigenen Ego ab.

Wenn wir die Sache so betrachten, dann hat das alles überhaupt nichts mit dem anderen zu tun und wir erkennen unsere eigene innere Kommunikation über den Umweg des Außen. Unser eigenes Teufelchen (altes Ich) hat durch den Mund des anderen zu uns selbst gesprochen und wir als Engelchen (neues Ich) haben geantwortet. Und wir als Engelchen haben zu dem Wunsch/Be-dürfnis unseres eigenen Teufelchens „Nein“ gesagt.

Auf diese Weise gelingt es uns perfekt, den anderen (unser Gegenüber) zu entlasten. Wir brauchen uns um seine Gefühle gar keinen Kopf zu machen, denn es ist ja unser eigenen Ego, dem es jetzt so geht, wie es ihm geht.

Wir können unser eigenes Ego (unser altes Ich) erkennen.
In allen vergleichbaren Situationen geht es also überhaupt gar nicht um die Bedürfnisse des anderen/der anderen, sondern es ist immer unser eigenes Ego, das zu uns selbst spricht. Und es geht eben darum, wie wir unsere eigene Kommunikation mit uns selbst gestalten. Die anderen Menschen um uns herum dienen uns lediglich als Stellvertreter für unser eigenes Ego.

Erkenne Dich selbst im anderen.

In dieser Weise können wir nun also die Worte: „Erkenne Dich selbst im anderen“ neu und noch viel klarer und besser verstehen.

Unsere Lernaufgabe und der für uns selbst anstehende Entwicklungsschritt ist also, die Bereitwilligkeit zu zeigen, unserem eigenen Ego gegenüber „Nein“ zu sagen und uns dennoch liebevoll mit ihm verbunden zu fühlen.

Es geht in dieser Phase der Transformation immer häufiger darum, es unserem eigenen Herzen und unserem Inneren Kind recht zu machen – und da ist es ganz klar, dass unser eigenes Ego immer häufiger in die Röhre guckt und auf der Strecke bleibt. Und natürlich ist unser Ego dann enttäuscht, verletzt, frustriert, traurig und unzufrieden.

Mitgefühl mit unserem eigenen Ego haben.

Indem wir liebevoll und empathisch Mitgefühl mit unserem Ego haben und Anteilnahme signalisieren, fühlt sich unser eigenes Ego (unser altes Ich, das durch den anderen zum Ausdruck kommt) nicht alleine im Regen stehen gelassen, sondern umarmt und gesehen – und wie die Kinder in der Sandkiste wird der Frust unseres Ego nicht lange anhalten und schon nach kurzer Zeit ist es wieder gut drauf und denkt sich die nächsten „Streiche“ aus.

Das Gefühle-Fühlen können wir nicht verhindern.

Wenn uns jemand um einen Gefallen bittet und wir innerlich ein „Nein“ fühlen, dann fühlen wir so oder so die zu dieser Situation dazu gehörigen Gefühle.

Entweder machen wir es unserem Herzen recht, dann ist unser Ego enttäuscht.
Oder wir machen es unserem Ego recht, dann kommt unser Herz nicht zum Zuge.

Die Gefühle von Frust und Enttäuschung fühlen wir also so oder so.

Doch wir können entscheiden, auf welcher Ebene wir diese Gefühle fühlen: auf der Ebene unseres Herzens (neues Ich) oder auf der Ebene unsere Ego (altes Ich). Und da wir in unserer Essenz Herz sind und da unsere Ego-Identifikation eine Täuschung/Illusion ist, macht es Sinn, die unangenehmen Gefühle auf der Ebene des Ego zu fühlen und sie dann mit unserem Herzen empathisch, Anteil nehmend, mitfühlend im Gewahrsein zu spüren, anzuerkennen und willkommen zu heißen (siehe hierzu auch das Bild der Transformationsfabrik aus dem Buch „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“). In unserem Alltag geht es nun um die Umsetzung - und dabei wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg.



Ein Licht in der Dunkelheit
Immer wieder zeigen sich Menschen motiviert, „ein Licht in die Dunkelheit zu tragen“. Die Vorstellung, mit dem neuen Ich selbst ein Licht in der Dunkelheit zu sein, fühlt sich für viele Menschen gut an. Zugleich geht diese Vorstellung oftmals auch mit Unsicherheiten einher.

Bin ich als Licht willkommen?

Wir wissen häufig nicht, ob wir als Licht wirklich willkommen sind. Und viele Menschen haben schon mehrfach die undankbare Erfahrung gemacht, dass ihre Kerzenflamme ausgepustet wurde, wenn sie sich am falschen Platz, am falschen Ort und gegenüber den verkehrten Menschen zeigten.

Die Erfahrung, als Licht (als Kerzenflamme) ausgepustet zu werden und unerwünscht zu sein, muss man sich nicht so oft antun.
Viele Egos ziehen die Vorhänge zu und lieben es, in ihrer dunklen Kammer vor dem Computerbildschirm zu sitzen und in virtuelle Welten, in digitale Spiele und in Fernsehsendungen abzutauchen. Für viele Menschen ist dies Entspannung, auch wenn es eigentlich lediglich ein Ablenkungsmanöver von einem unerfüllten Leben ist.

Jeder Mensch trägt in sich selbst Licht und Schatten.

Wir haben Engelchen und Teufelchen auf unseren Schultern sitzen und die beiden Gesellen spielen sich als wichtige Ratgeber immer wieder in den Vordergrund.

Was wollen wir in unserem Leben?

Wenn wir uns überlegen, was wir eigentlich wirklich in unserem Leben wollen, so wissen wir dies oftmals gar nicht so genau. Klar, haben wir Vorstellungen und Erwartungen, doch meistens sind diese Bilder und Ziele durch die Werbung und durch die Klischees der Gesellschaft verzerrt. Und wenn wir uns dann tatsächlich auf etwas freuen, dann kommt es oftmals anders als man denkt.

Wenn wir uns überlegen, was wir wollen, dann können wir den Willen unseres Ego (Verstand, Gedanken) unterscheiden von dem Willen unseres Herzens.

Unser Herz will lieben.
Unser Ego will Aufmerksamkeit und es will etwas haben und besitzen.

Wer oder was ist unser Ego?
Unser Ego ist unser Ich - unser altes Ich. Zugleich ist unser Ego unser Schatten in uns selbst. Dies ist eigentlich ziemlich paradox, denn hier wird offensichtlich, dass, wenn wir uns mit unserem Ich identifizieren, wir uns mit Schatten-Fremdenergien identifizieren.

Bei unserer Geburt waren wir „ein leerer Eimer“. Und in diesen „leeren Eimer“ haben unsere Eltern (Vater, Mutter), die Kindergartenerzieher/innen, die Lehrer/innen, die Freunde, die Verwandten, die Bekannten und unsere Großeltern ihre Werte, ihre Energien, ihre Wichtigkeiten, ihre Bedeutsamkeiten, ihre Gedanken, ihre Sorgen und Nöte, ihre Befürchtungen und Bedenken, ihre Meinungen und Ansichten sowie ihre Gefühle hinein gelegt. All dies sind Fremdenergien. Unser Eimer (unser Körper, unser Haus) ist also voll von diesen Fremdenergien. Es sind Schattenenergien. Denn in unserem Original sind wir Licht, Liebe, Freude und Frieden. Doch diese lichtvollen Energien sind „NICHTS“ und zum Fühlen und Erfahren brauchen wir „etwas“ - also Form-Energien = Ego-Energien = Fremdenergien.

Viele Menschen wollen ganz viel auf der Ego-Ebene. Sie wollen etwas haben. Sie wollen etwas erreichen. Sie haben Ziele. Sie meinen, etwas zu brauchen. Sie wollen mehr Geld. Sie wollen Luxus und ein bequemes Leben. Sie haben Erwartungen, stellen Ansprüche und jagen durch Werbung geprägten Vorstellungen vom Leben hinterher. All dies sind nicht wir selbst im Herzen, nicht wir selbst in unserem Liebesein, nicht wir selbst in unserer Herzensfeld-Selbstliebe, nicht wir selbst in unserer Essenz. All dies ist unser Schatten. Hier sprechen die Fremdenergien aus unserem Eimer mit uns (die Gedanken unseres alten Ich) und flüstern uns ihre Bedürfnisse und Begierden ins Ohr.

Warum jagen wir den Sachen und Dingen nach?
Weil wir in unserem Leben wahre Liebe vermissen müssen.

Ganz viele Menschen mussten in ihrer Kindheit die wahre Herzens-Liebe ihrer Eltern schmerzlich vermissen.

Als Kind wollen wir aus unserem Herzen heraus die Herzens-Liebe unserer Eltern erleben, erfahren, fühlen und spüren. Doch unsere Eltern waren nicht in der Lage, uns ihre Herzens-Liebe zu zeigen und zufließen zu lassen. Zu sehr waren unsere Eltern mit ihrem Alltag, mit ihren Gedanken, mit ihren Vorstellungen, mit ihren Erwartungen und mit ihrem Beruf beschäftigt. Und zudem war „der Eimer unserer Eltern“ ja seinerseits ebenfalls mit gefüllt mit den Fremdenergien unserer Großeltern - und so weiter . . .

Und so haben wir dann irgendwann resigniert und aufgehört, uns die Herzens-Liebe unserer Eltern zu wünschen – oder wir haben damit nicht aufgehört und wünschen sie uns sogar noch heute. Doch meistens bleibt dieser Wunsch unerfüllt.

Was ist das Geschenkt dahinter?

Was ist das Geschenkt hinter dieser frustrierenden, schmerzhaften Enttäuschung?

Es gibt Menschen, die machen aus der Not eine Tugend, die nehmen ihr Leben selbst in die Hand und die kommen zu dem Schluss: „Na gut, wenn es so ist, wie es ist, und wenn meine Mutter und mein Vater nicht in der Lage waren/sind, mir ihre Herzens-Liebe zu zeigen und in angemessener Art und Weise zufließen zu lassen, dann warte ich darauf nicht länger, dann liebe ich mich eben einfach selbst.”

Dieser Schachzug kann dazu führen, aus der eigenen Selbstliebe heraus plötzlich total frei zu sein in dieser Welt und niemanden im Außen mehr zu brauchen – weil: man hat ja sich selbst.

Doch es gibt auch hier eine Kehrseite der Medaille. Die egoistisch überspitze Form hiervon ist dann nämlich der selbstsüchtige Narzisst. Dies ist eine eher unglückliche Lösung/Kompensation des Traumas.

Doch wer sich aus dem eigenen Herzen heraus in Selbstliebe wahrhaftig lieben und Vater und Mutter ehrlich vergeben kann, der ist ein Gewinner und hat den Schatz hinter dem Schmerz gefunden.

Wer diesen Schatz nicht finden konnte, in dem ist es dunkel und kalt. Der/die muss bis heute auf Liebe verzichten. In dem wohnt irgendwo tief innen drin eine riesen große Traurigkeit. Und dort, an diesem Ort, ist es sehr dunkel und kalt.

Wenn es in uns selbst dunkel ist.

„Ein Licht in die Dunkelheit“ tragen bedeutet, sich jetzt bewusst machen, dass es in uns selbst diesen Ort der Traurigkeit und der Dunkelheit und der Kälte und der unerfüllten Liebe gibt. Es ist der Ort, an dem unser Ego, unser Verstand, unser Denken, unser altes Ich zuhause ist. Und wenn wir dies nun wissen, dass unser altes Ich friert und im Dunkeln alleine ist, dann können wir mit unserem neuen Ich diesen Ort jetzt bewusst aufsuchen, betreten, unser konditioniertes Ego (unser altes Ich) besuchen, ihm die Hand reichen und an diesem Ort in Liebe präsent sein.

Natürlich fühlen wir dann erst einmal die unendlich große Traurigkeit, weil wir mit unserem neuen Ich ja empathisch wahrnehmen, wie unser altes Ich all die Jahre die Liebe vermissen musste. Und es ist dunkel und einsam und kalt an diesem Ort. Doch wenn wir uns bewusst machen, dass wir als Licht diesen Ort betreten und dass wir als Licht an diesem unwirtlichen Ort präsent sind, dann wird dieser dunkle Ort gleich ein bisschen heller und wärmer - denn jetzt sind wir ja da und das ist doch gut.

Je länger wir an diesem dunklen, traurigen Ort verweilen und präsent sind, desto heller leuchtet unser Licht - und desto wärmer wird es durch unsere Liebe.

In uns selbst ein Licht sein.

Es geht also in Wirklichkeit überhaupt nicht darum, irgendwo da draußen in der Welt ein Licht in die Dunkelheit zu tragen und andere Menschen zu erleuchten. Sondern es geht darum, die Sache mit dem Licht in der Dunkelheit in uns selbst ablaufen zu lassen.

Wir müssen uns wirklich überhaupt keine Gedanken mehr darüber machen, irgendwo da draußen in der Welt unser Licht für die anderen Menschen leuchten und erstrahlen zu lassen – und womöglich dafür sogar noch einen auf den Deckel zu kriegen – sondern wir können in totaler Sicherheit, vollkommen unabhängig von den anderen Menschen, in völliger Eigenverantwortung und in wahrer Selbstliebe in uns selbst dieses Licht in die Dunkelheit tragen.

Imaginationsübung „Licht sein“.

Wir stellen uns jetzt einfach mal vor, wie wir selbst in uns selbst den Raum der Traurigkeit, den Raum der Enttäuschung, den Raum der Dunkelheit, den Raum der Kälte, das Zuhause unseres alten Ich betreten und dort in diesem Raum präsent sind. Wir sind dort in diesem Raum anwesend und präsent als Licht. Das ist auch schon alles.

Und mit dieser neuen Vorstellung/inneren Haltung gehen wir nun durch unser weiteres Leben und in jeden neuen Tag. In uns selbst sehen wir unsere inneren Bilder, in denen wir als Licht in unserem eigenen, inneren Raum der Dunkelheit anwesend und präsent und gegenwärtig sind.

Dies ist gelebte Selbstliebe.

Mit dieser ganz einfachen Übung gelingt es uns, dem Schatten/der Dunkelheit wahrhaftig zu begegnen. Und zwar vollkommen in Frieden, ohne Kampf, ohne Auseinandersetzung, ohne Streit, ohne Stress – einfach in Stille, in Frieden, in Liebe.

Ich bin mein Licht in meiner eigenen Dunkelheit.
Und indem ich das Licht in der Dunkelheit meines eigenen Ego (meines eigenen alten Ich) bin, kann sich mein Ego jetzt entspannen, kann sich mein altes Ich ausruhen, eine Pause machen, den Feierabend einläuten. Es muss nichts mehr tun und nichts mehr regeln. Es ist nicht mehr für alles verantwortlich. Es muss nichts mehr planen oder organisieren.

Und es ist nicht mehr allein.

Da ist jetzt jemand bei ihm – das neue Ich – und dieses neue Ich übernimmt nun die Verantwortung und regelt alles Weitere - aus dem Herzen heraus, aus der Liebe heraus, aus einer neuen Sichtweise heraus, aus einem neuen Selbstverständnis heraus, aus einer inneren Weisheit heraus.

Das alte Ich braucht nun keinen Unsinn mehr zu machen. Es kann seinen hyperaktiven Aktionismus endlich fallen lassen – ja ruhen lassen. Es darf wirklich endlich Pause machen. Es kann/darf sich endlich einmal entspannen, ausruhen - und zur Ruhe setzen.

Und unser inneres Licht leuchtet in uns.

Wir würden dies nun für uns selbst realisieren: Mein inneres Licht leuchtet in mir bis in jede Zelle, bis in jeden auch noch so entlegenen Winkel meines Körpers.

Ich selbst als Licht wandere durch meinen gesamten Körper und erhelle alle dunklen Zellen/Orte mit meinem Licht – mit meiner Herzensfeld-Selbstliebe.

Die Kraft unserer inneren Bilder.

Diese Bilder als eine kraftvolle Imaginationsübung in Form von einer entspannenden Meditation kann mit etwas Übung sogar innere Entzündungen, veränderte Zellen und andere Krankheitssymptome heilen. Überall wo sich Schattenenergien in Form von Krankheitssymptomen manifestiert haben, können wir jetzt tatsächlich mit unserem eigenen Licht etwas Licht ins Dunkel bringen und Heilung ermöglichen.

Unsere eigenen, inneren Bilder sind so stark! Unsere eigenen, inneren Bilder haben einen enorm großen Einfluss auf unsere inneren Prozesse/Abläufe und können wahre Wunder bewirken.

Ein Licht in die Dunkelheit tragen betrifft also in erster Linie uns selbst. Und wenn wir unsere eigenen dunklen Orte in uns selbst mit unserem eigenen Licht – mit dem Licht unseres neuen Ich - erhellt/erleuchtet haben, dann strahlt und leuchtet unser Licht ganz von alleine auch weiter hinaus in die weite Welt und wird auch dort die dunklen Orte erhellen und heilen.

Der Prozess des Erwachens geschieht.

Dieser Prozess geschieht jetzt so oder so sowieso auf dieser Erde. Überall findet genau dies jetzt bereits statt. In uns, um uns herum, außerhalb von uns – überall. Wir sind mitten drin. Und wir tun gut daran, uns diesem lichtvollen Heilungsprozess der universalen Liebe bewusst zu öffnen und ihn in unserem Leben willkommen zu heißen. So wird es jeden Tag ein bisschen heller . . .



Montag, 6. November 2023
Jemanden nicht erreichen und enttäuscht sein
Wir alle kennen das Gefühl, wie es sich anfühlt, wenn wir gerne einen anderen Menschen erreichen möchten und wenn uns dies – aus welchen Gründen auch immer – nicht gelingt. Vielleicht möchten wir einen anderen Menschen besuchen und er/sie ist nicht da. Oder wir möchten jemanden anrufen und erreichen ihn/sie nicht. Oder wir unterhalten uns mit jemandem und uns beschleicht irgendwie das Gefühl, dass der andere uns nicht wirklich versteht, dass der andere in Gedanken ganz woanders ist und dass wir den anderen irgendwie nicht erreichen. Solche Gefühle sind nicht nur ärgerlich und frustrierend, sondern solche Gefühle sind auch sehr enttäuschend und sehr schmerzhaft.

Engelchen und Teufelchen.

Jeder Mensch hat Engelchen und Teufelchen auf seinen Schultern sitzen und jeder Mensch hat ein Ego und ist tief in sich drinnen Herz. Wenn sich Egos mit Egos unterhalten, dann ist ja alles gut. Dann treffen wir uns mit den anderen Fans vom Fußballfanclub oder wir spielen mit unserer Mannschaft vom Sportverein ein Punktspiel oder wir feiern mit unseren Freunden eine Party. Wenn Egos gleichgesinnte Egos treffen, dann passt alles bestens zusammen.

Doch wenn Herzensfeld-Menschen Egos treffen, dann läuft das Bedürfnis der Herzensfeld-Menschen, dem anderen von Herzen und in Liebe zu begegnen und ihn/sie auf der Ebene des Geistes zu erreichen, oftmals irgendwie ins Leere. Warum? Weil Herzensfeld-Menschen und Egos einfach unterschiedlich schwingen. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen. Sie haben unterschiedliche Werte. Sie schwingen nicht auf derselben Wellenlänge. Ihre Frequenz ist nun mal einfach unterschiedlich.

Wir kennen dies vom Radio. Jeder Radiosender hat seine eigene Frequenz. Und wenn wir einen bestimmten Sender einstellen, dann hören wir ganz bestimmte Musik. Auf dem einen Radiosender hören wir klassische Musik und auf dem anderen Radiosender hören wir Rockmusik. Und auf einem dritten Sender läuft Popmusik und auf einem vierten Chansons. Jede Musik ertönt aus ein und demselben Radio, doch die unterschiedlichen Sender bzw. Frequenzen strahlen unterschiedliche Melodien aus.

Auf jeder Frequenz läuft ein anderes Programm.

All die vielen Musiksender existieren parallel, gleichzeitig und nebeneinander. Es sind parallel und gleichzeitig existierende Wirklichkeiten. Es sind Parallelrealitäten. Und dabei ist keine Realität besser oder schlechter als eine andere. Alle sind gleich wert. Sie sind nur einfach anders. Jede Realität hat ihren eigenen Charme. Und da die Geschmäcker der Menschen verschieden sind, ist für jeden Menschen das Passende dabei.

Und das Gleiche gilt natürlich auch für unser Fernsehprogramm. Im Fernsehen hören wir nicht nur Musik hören, sondern wir sehen sogar bewegte Bilder. Es sind aus Bild und Ton künstlich erschaffene Erlebniswelten, die parallel und gleichzeitig existieren und in uns ganz real weltlich wirkliche Gefühle/Emotionen auslösen.

Künstliche Wirklichkeiten lösen reale Gefühle aus.

Und so wie es unterschiedliche Radio- und Fernsehprogramme gibt, so gibt es eben auch verschiedene Programme/Sender/Frequenzen im Seelischen, im Energetischen. Und der eine Sender (das eine Programm, die eine Frequenz) ist das Programm unseres Ego (unseres Verstandes, unseres Kopfes, unserer Vernunft, unseres erlernten Wissens, der Wissenschaft, unserer Konditionierungen, des Außen). Und das andere Programm ist das „Programm“ unseres Herzens (der Liebe, des Feinstofflich-Formlosen, des universalen Bewusstseins, unserer Seele, unserer Intuition, unseres Inneren Kindes, unserer inneren Stimme, unseres Bauchgefühls, unseres Spürens, unseres Innen).

Wie sollten Klassikradio und Heavy Metal einander verstehen?
Und ebenso bevorzugt/liebt unser altes Ich eine andere Musikrichtung als unser neues Ich. Unser altes Ich hat einfach einen vollkommen anderen Musikgeschmack als unser neues Ich.

Unser altes Ich hört voll Hingabe und in Dauerschleife das Radioprogramm unserer Kindheit. Und wir hören und reproduzieren ständig die Musikstücke, Glaubenssätze, Urteile und Bewertungen unserer Kindheit. Dort fühlt sich unser altes Ich zuhause. Wir fühlen die Werte unserer Kindheit und die dazu gehörigen Gefühle, wenn diese Werte enttäuscht und nicht erfüllt werden.

Gleichzeitig spielt unser neues Ich (schon Zeit unseres Lebens - jedoch nur leise im Hintergrund) das Radioprogramm unseres Herzens, unseres Inneren Kindes und zugleich unseres Erwachsenseins. Und wir hören und fühlen und spüren die Wahrheit unserer Seele und nehmen unsere inneren Impulse wahr. Dies sind die Musikstücke unseres Herzens. Es ist die Wahrheit unseres Herzens. Es ist das Fühlen der Liebe unseres Herzens. Es ist die Verantwortung, die wir als Mensch unserem göttlichen Selbst, unserem Inneren Kind, unserem Herzen und unserer Selbstliebe gegenüber haben. Und wenn wir es unserem Herzen nicht recht machen, wenn wir unser Herz und unsere Selbstliebe und die Wünsche und Bedürfnisse unseres Inneren Kindes enttäuschen und uns selbst untreu werden, dann fühlen wir die hierzu gehörigen Gefühle. Es sind „Schuldgefühle uns selbst gegenüber“.

Wer will wem was sagen?

Ego und Herz - altes Ich und neues Ich - können einander einfach nicht verstehen.
Unterschiedliche Frequenzen verstehen sich nicht.

Jede Musikrichtung hat ihren ganz eigenen Ausdruck.

Und dieser charakteristische Ausdruck fängt schon bei der Wahl der Musikinstrumente an.

Wie könnten sich eine zarte Blockflöte und eine röhrende E-Gitarre verstehen?

Natürlich ist dies grundsätzlich möglich, doch nur dann, wenn sich jeder seiner eigenen Qualitäten bewusst ist und sich dann ganz bewusst auf den anderen einstellt.

Ein Blockflötenkonzert ist sehr schön.
Und Rockmusik mit E-Gitarren ist auch echt geil.

Beides hat seinen Charme.
Alles zu seiner Zeit.

Zur besinnlichen Weihnachtszeit im Altenheim passt vielleicht eher eine Darbietung der Schulkinder mit ihren Blockflöten. Diese Schulkinder mit ihren Blockflöten werden im Stadion mit über 60.000 Plätzen die Menschenmenge einfach nicht zum Kochen bringen. – Im Stadion passt die E-Gitarre schon besser. Zugleich beglückt ein Heavy Metal Konzert in der Senioreneinrichtung zur Adventszeit mit Kerzenschein eben nicht optimal die Gemüter der Bewohner/innen.

Und wer bist Du?
Welches Instrument spielst Du?
Welche Musik liebst Du?
Und wer ist Dein Partner/Deine Partnerin?
Welches Instrument spielt/liebt Dein Partner/Deine Partnerin?

Vielleicht können wir jetzt besser verstehen, weshalb wir den anderen manchmal nicht erreichen.

Ego und Herz können einander nicht erreichen
Das Ego ist in der Welt der Formen zuhause.
Das Herz ist im Formlosen zuhause.

Wie will NICHTS mit ETWAS kommunizieren?

Das geht schlicht und einfach nicht.

Ist dies enttäuschend?

Ja – natürlich.

Und dennoch ist diese Schöpfung aus gutem Grunde genau so angelegt/erschaffen, wie sie nun mal angelegt/erschaffen ist.

Alles ist richtig so, wie es ist.

Nur in der Vielfalt und nur mit all den schier unendlich vielen Unterschiedlichkeiten sind so wundervoll viele Erfahrungen möglich.

Liebe ist Liebe.
Da gibt es keine Vielfalt.
Das ist sehr eintönig.
Das ist immer gleich.
Das ist eigentlich ziemlich langweilig.

Doch sobald die universale Liebe in die Welt der Formen inkarniert, zeigt sich die eine universale Liebe in ihrer schier unendlich großen Vielfalt, mit ihrem schier unendlich großen Potenzial. Und es gibt schier unendlich viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten, Planeten, Sterne, Sonnen, Galaxien, Lebensformen und Gesteine. Immer wieder präsentiert sich die eine universale Liebe in einem überraschend neuen Kleid. So bleibt das Leben abwechslungsreich und ein wahres Abenteuer.

Die eine Liebe inkarniert in schier unendlich viele Formen.

Unser tiefes, inneres Bedürfnis, einen anderen Menschen erreichen und verstehen zu wollen, können wir jetzt beenden. Es wird uns niemals gelingen. Wir können immer nur uns selbst erreichen. Und selbst wenn wir das Gefühl haben, dass wir einen anderen Menschen erreichen, so ist dies eine Illusion, denn in Wirklichkeit erreichen wir stets lediglich durch den anderen uns selbst.

Der andere ist lediglich das Durch für unsere eigenen Energien im Kontakt mit uns selbst. „Erreichen“ wir den anderen nicht, so sagt dies lediglich etwas über seine/ihre Qualität des Durch-Seins aus. Unsere eigenen Energien fließen uns selbst zu. Die Energien unseres Herzens fließen durch den anderen zu unserem Ego. Und die Energien unseres Ego fließen durch den anderen zu unserem Herzen. Fließen die Energien frei und gut und flüssig, so lieben wir den anderen - wir lieben den anderen für seine besondere Qualität des Durchlässig-Seins in Bezug auf unsere eigenen Energien. Lieben wir den anderen nicht, so eignet sich der/die andere nicht als Durch für unsere Energien.

Wir begegnen stets uns selbst.

Dies ist nun wiederum sehr spannend, denn wir können erkennen, dass es Menschen gibt, „die wir lieben“ – die sich also perfekt als ein Durch für unsere Kommunikation mit uns selbst anbieten. Und es gibt natürlich auch Menschen, die für unsere eigenen Energien wenig offen, sondern eher verschlossen sind und die sich überhaupt gar nicht als Durch anbieten. An ihnen stoßen wir uns den Kopf. Wir bleiben hängen. Wir kommen nicht in den Flow und die Zusammenarbeit ist sehr holperig. Ständig liegen uns Steine im Weg und wir stolpern.

Die anderen kommentieren, bewerten und urteilen über uns (oder über das Leben) und entsprechend behindern und blockieren diese bewertenden Vorstellungen/Urteile den freien Energiefluss.

Natürlich gibt es auch Ego-Beziehungen, bei denen der/die andere das Leben und die Dinge dieser Welt ganz genau so sieht und ganz genau so bewertet/beurteilt, wie wir selbst. Wenn die Urteile des anderen ebenso ausfallen wie unsere eigenen Bewertungen, dann können wir den anderen „von Herzen lieben“ (aus dem Ego heraus lieben), weil wir nach den gleichen Kriterien leben und lieben.

Was passiert nun im Laufe einer Partnerschaft/Bezieh-ung, wenn wir zu Beginn ganz verliebt sind/waren und wenn wir dann nach ein paar Jahren über Trennung und Scheidung nachdenken? Wie konnte dies geschehen?
Jemanden erreichen in der Partnerschaft.

Das ist ganz einfach: Zu Beginn waren wir einfach offen. Wir standen dem anderen vollkommen offen und frei gegenüber. Wir schwangen in unserer Selbstliebe und der/die andere schwang in seiner/ihrer Selbstliebe. Und jeder war ein offenes Durch für die Selbstliebe des anderen. Diese Schmetterlinge im Bauch sind einfach wunderschön.

Zu Beginn sind sich die Herzen von zwei Menschen begegnet. In dieser Anfangszeit spielten die Vorstellungen und Erwartungen unseres Ego/Verstandes eine untergeordnete Rolle. Doch je länger wir mit dem anderen Menschen zusammenleben und je häufiger wir den anderen sehen, desto mehr Energien nehmen wir von dem anderen auf. Diese Energien, die wir aufnehmen, sind Ego-Energien und Form-Energien. Es sind die Vorstellungen und Erwartungen, Prägungen, Glaubenssätze, Werte und Konditionierungen des anderen. Und es sind auch die Bewertungen und Urteile gegenüber dem Leben, gegenüber dem Verhalten anderer Menschen und gegenüber dem, was um uns herum so passiert. Wie reagieren wir in welchen Situationen und auf wen? Wann und wem sollte man wie entgegenkommen? Auf wen (Eltern, Vater, Mutter, Arbeitskollegin, Partnerin, Freunde, Kinder) sollte man wann wie reagieren bzw. Rücksicht nehmen? Wann machen wir es wem in welcher Weise recht?

Indem wir selbst bemerken, wie der/die andere andere Urteile fällt, Situationen und den zwischenmenschlichen Umgang anders bewertet, andere Vorstellungen und andere Erwartungen an das partnerschaftliche Miteinander stellt, desto weniger taugt der andere für uns als ein Durch. Der andere ist für unsere Energien nicht offen.

Und indem wir selbst Anstoß an den Bewertungen, Urteilen und Ansichten des anderen nehmen und „Nein“ zu ihnen sagen, dienen wir selbst dem anderen nicht mehr länger als Durch. Stattdessen lagern wir genau diese Energien, die wir ablehnen, in uns ein. Die Energien können nicht mehr durch uns hindurch fließen und abfließen, sondern mit unserem „Nein“ blockieren wir den Durchfluss.

Mit der Zeit erreichen wir den anderen nicht mehr.

Je mehr Ego-Energien wir vom anderen aufgenommen und nicht durchgelassen haben, desto verstopfter fühlt sich unser eigenes System nach ein paar Jahren an. Und auch der andere ist total verstopft. Wenn wir dem anderen begegnen, dann begegnen wir nur noch unseren eigenen Ego-Energien, die nicht abfließen konnten und die in dem anderen stecken geblieben sind. Die fest-steckenden Ego-Energien können langfristig dann sogar zu schmerzhaften körperlichen Symptomen führen, zu Krankheit und zu Entzündungen. Und da ist es nur ganz natürlich, dass wir dann irgendwann den dringenden Wunsch verspüren, uns vom anderen trennen zu wollen.

In Wirklichkeit wollen wir uns gar nicht von dem anderen trennen, sondern wir suchen lediglich händeringend nach einem Durch, nach einem Abfluss für unsere eigenen Ego-Energien. Wir haben einfach keine Lust mehr, zuhause, wo wir uns ausruhen und entspannen möchten, immerzu und ständig unseren eigenen Ego-Energien zu begegnen, die in dem anderen feststecken und die der andere uns spiegelt. Hier ist nun guter Rat teuer . . .

Feststeckende Ego-Energien auflösen.

Zunächst können wir feststellen, dass diese Schöpfung ja aus gutem Grunde so gestrickt ist, wie sie gestrickt ist. Das Strickmuster hat schon seinen Sinn. Der andere war anfangs ein offenes Durch für unsere Energien und damit äußerst attraktiv für uns. Die universale Liebe konnte frei fließen. Jetzt ist der/die andere verstopft.

Das Geschenk hinter dieser Verstopfung ist, dass wir unsere eigenen Energien nun endlich einmal sehen, betrachten, anschauen und erfassen können. Dies müssen wir nun natürlich aus einer gewissen inneren Distanz heraus tun, denn sonst machen uns unsere eigenen Ego-Energien - wie gesagt - krank. Diese gewisse innere Distanz ist unser Geist-Sein, denn wir als Geist sind reines Bewusstsein, haben keinen feststofflichen Körper und können somit auch nicht krank werden.

Wir können unsere eigenen Ego-Energien nun also im anderen studieren und erkennen. Und wenn wir sie ausreichend erkannt, anerkannt, gewürdigt, wertgeschätzt, gesegnet und in Liebe angenommen haben, dann können wir selbst diese Energien durch uns selbst abfließen lassen.

Wir selbst sind das Durch für unsere eigenen Ego-Energien.
Der andere diente uns lediglich als Zwischenspeicher für unsere Selbsterkenntnis. Jetzt können wir selbst aktiv werden und für unser eigenes Ego der reinigende Abfluss sein.

Oder mit anderen Worten gesprochen: Wir selbst mit unserem neuen Ich sind das Durch, sind der Abfluss für die Energien unseres alten Ich. Unser altes Ich kann sich erst dann in Wohlgefallen auflösen, wenn wir unser neues Ich sind. Die Krux an der Sache ist natürlich, dass wir unser neues Ich solange nicht so richtig zu fassen kriegen, wie unser altes Ich noch da ist, weil wir uns ja mit unserem alten Ich identifizieren.

Genau an diesem Punkt stecken verständlicherweise viele Menschen fest. Sie kommen einfach nicht weiter. Eine Auflösung scheint unmöglich. Wir identifizieren uns mit unserem alten Ich, sehnen das neue Ich herbei, sehen es sogar schon, erahnen und fühlen und spüren es, bekommen zu ihm aber keinen stabilen, sicheren Zugang, sodass wir auch im Wissen um das neue Ich emotional noch im alten Ich verhaftet bleiben.

Die einzige Möglichkeit, diese Pattsituation aufzulösen, ist, den anderen (unser Gegenüber) als Spiegel anzusehen, als Projektionsfläche für unser eigenes Ego, als Kinoleinwand für unser altes Ich. Dort beim anderen begegnen wir nicht den anderen, sondern wir begegnen unserem eigenen Ego, wir begegnen unserem alten Ich mit all seinen Charaktereigenschaften. Wenn wir dies erkennen, wissen, fühlen, spüren und kognitiv wie auch emotional anerkennen, dann hat der andere keine Schuld mehr, dann ist der andere nicht mehr die Ursache für unser Leid, dann schieben wir dem anderen nicht mehr die Schuld in die Schuhe, sondern dann erkennen wir uns selbst im anderen.

Sich selbst im anderen erkennen.

Wir erkennen unsere eigenen, ungeliebten Ego-Anteile im für uns unangenehmen Verhalten des anderen.

Und gleichzeitig können wir uns selbst mit unserem eigenen Verhalten erkennen und entlarven als das Ego des anderen. Wir verhalten und dem anderen gegenüber aus seinen/ihren Ego-Energien heraus. Wir agieren/rea-gieren sozusagen fremdgesteuert – natürlich unbewusst.

In Bezug auf uns selbst bietet sich uns also die einmalige Chance/Gelegenheit, unsere eigenen Ego-Energien ganz bewusst im anderen wiederzuerkennen und sie dann selbst ganz bewusst durchzulassen.

Können wir selbst das Durch für unsere eigenen Ego-Energien sein?

Jeder Berater, Therapeut, Psychologe ist in seiner Rolle/Funktion genau so ein Durch für Form-Energien, für Ego-Energien, für Vorstellungen, Prägungen, Erwartungen, Konditionierungen, Glaubenssätze und Ego-Werte. Ein Berater, Therapeut, Psychologe hat dabei natürlich a) die entsprechende fachliche Qualifikation und b) genügend professionellen Abstand/Distanz zum Klienten.

Wenn wir selbst für unsere eigenen im anderen feststeckenden Ego-Energien das Durch sein wollen, dann müssen wir innerlich in uns selbst zu uns selbst sowie zum anderen und zu diesen Energien eine gewisse professionelle innere Distanz aufbauen. Wir müssen unserer eigenen Identifikation mit dem anderen (Partner/Partnerin) sowie mit den Werten, Vorstellungen und Erwartungen, die durch den anderen zum Ausdruck kommen mit einer gewissen inneren Distanz begegnen, mit etwas mehr Abstand. Wir müssen sozusagen die Perspektive wechseln und von oben auf die Dinge schauen oder etwas über den Dingen stehen.

Und es ist nicht immer klar und eindeutig, ob der andere unsere eigenen Ego-Energien zum Ausdruck bringt oder die Ego-Energien, die er/sie von seinen/ihren Eltern (Vater, Mutter, ggf. Pflegeeltern) übernommen hat.

Das Durch sein für Ego-Energien.

Wie dem auch sei – wenn wir nicht bereitwillig das Durch für die Form-Energien und Ego-Energien sind, die der andere in unserer Gegenwart zum Ausdruck bringt, dann wird uns nichts anderes übrig bleiben, als das Weite zu suchen. Denn eine ständige Konfrontation mit Ego-Energien, über die wir uns ärgern und mit denen wir hadern, wird uns auf Dauer krank machen, weil wir immerzu sauer sind und weil Sauersein ein hervorragender Nährboden für vielfältige Krankheitssymptome und Entzündungen ist.

Sauersein ist ein guter Nährboden für Krankheit.

Uns kann und wird nun das Kunststück des Durch Seins nur gelingen, wenn wir selbst mit uns selbst im Frieden sind und wenn wir „Ja“ sagen zu der Andersartigkeit des anderen. - Es ist ja logisch, dass unser eigenes Ego (das durch den anderen zum Ausdruck kommt) anders ist als wir selbst als Herzensfeld.

Essenziell notwendig ist, unsere Identifikation mit dem anderen an genau denjenigen Punkten aufzulösen, an denen das Verhalten, die Handlungen, die Vorstellungen und Erwartungen des anderen von unserer eigenen Herzensfeld-Selbstliebe abweichen.

Wenn wir uns pauschal mit dem anderen identifizieren, weil wir ihn/sie ja lieb haben, dann führt uns dies in einen tiefen, inneren, seelischen Konflikt. Dann identifizieren wir uns mit „etwas“, was wir innerlich ablehnen (mit Energien, die wir innerlich ablehnen). Und dies zerreißt uns dann. Dies macht uns wirklich krank.

Wenn wir uns mit Energien identifizieren, die wir ablehnen, so macht uns dies krank.

Identifikation an der falschen Stelle macht krank.

Es ist erforderlich, die Einheit des anderen aufzulösen. Wir können den anderen nicht in seiner Gesamtheit lieben, sondern unsere Liebe fühlen/spüren wir in unserer Verbundenheit mit dem Herzen des anderen. Und hiervon getrennt gehen wir innerlich auf Distanz zu dem Verhalten und dem Machen und Tun und den Ansichten und Vorstellungen und Erwartungen des anderen, denn sie repräsentieren großenteils unsere eigenen Ego-Energien (unser altes Ich), die natürlich im Gegensatz stehen zu unserem eigenen Herzenfeld-Selbstliebe-Sein (zu unserem neuen Ich).
Natürlich fühlen wir selbst uns oftmals verwirrt, weil wir noch nicht sicher unser wahres Herzenfeld-Selbstliebe-Sein (unser neues Ich) zu fassen bekommen. Immer wieder werden wir in Gegenwart unseres Partners/unserer Partnerin (oder auch in Gegenwart eines bestimmten Arbeitskollegen oder eines Freundes) in die Rolle/Funktion des Spiegelseins zurückgeworfen bzw. bleiben in dieser Rolle/Funktion stecken. Wir scheinen dazu verdonnert zu sein, dem anderen seine/ihre Ego-Energien zu spiegeln/aufzeigen zu müssen.

Kommt Zeit, kommt Rat.

Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, löst sich dieses Schlamassel zum Glück ganz von alleine auf. Bis dahin können wir versuchen, so gut wie möglich über den Dingen zu stehen und die Dinge nicht mehr so persönlich zu nehmen.

Natürlich ist es wundervoll, wenn wir mit einem Menschen in einer Beziehung/Partnerschaft zusammen leben und wenn wir einander ganz und gar mit Haut und Haar und mit Leib und Seele lieben können. Doch die Realität sieht eben oftmals doch anders aus. Und wie sollten sich auch Ego und Herz mit Haut und Haar und mit Leib uns Seele lieben können? Und dann müssen wir da eben einen guten Weg finden.

Wen oder was lieben wir eigentlich?

Lieben wir uns selbst mit Haut und Haar und mit Leib und Seele?

Lieben wir uns selbst mit all unseren Sonnenseiten wie auch mit all unseren Schattenseiten?

Oder lehnen wir (unbewusst, heimlich oder ganz bewusst) gewisse als negativ bewertete Eigenschaften, Charaktermerkmale, Gewohnheiten und Bestrebungen ab?

Wenn wir uns selbst nicht mit Haut und Haar und mit Leib und Seele lieben (können), dann bringt unser Partner/unsere Partnerin (oder auch ein Arbeitskollege oder Freund) nämlich in seiner/ihrer Funktion als Spiegel genau diejenigen Punkte zum Ausdruck, die wir an uns selbst ablehnen, zurückweisen und nicht lieben können/wollen/mögen. Dies bedeutet nun, dass es eigentlich gar nicht um den anderen geht, sondern jeder Beziehungskonflikt ist in Wirklichkeit ein Spiegel unseres eigenen, inneren Beziehungskonflikts mit uns selbst. Und deswegen können wir uns auch trennen und einen neuen Partner wählen so oft wie wir wollen, die ungelösten Probleme werden wir immer unbewusst mitnehmen und sie werden auch in der nächsten und übernächsten Beziehung wieder zutage treten.

Was genau ist hierbei nun unser innerer Beziehungskonflikt?

Uns selbst erreichen.

Ob wir uns selbst erreichen bzw. ob wir uns uns selbst verbunden fühlen erkennen wir daran, ob wir für uns selbst das Durch sein können. Können wir für unsere eigenen Energien, die uns vom anderen gespiegelt werden und die wir zunächst einmal spontan ablehnen, das Durch sein?
Können wir uns mit unseren lichtvollen wie auch mit all unseren Schattenanteilen, Ego-Anteilen, Charaktereigenschaften unseres alten Ich voll und ganz annehmen?

Ob wir uns tatsächlich in Liebe annehmen, können wir am leichtesten daran erkennen, wie sehr wir unsere eigenen Eltern mit all ihren Macken und typischen Eigenarten erlauben, annehmen und lieben – oder eben ablehnen. Alles, was wir bei unseren Eltern ablehnen, verurteilen und negativ bewerten, bewerten und verurteilen wir auch in uns selbst. Wir können nichts dagegen tun, dass wir unbewusst gewissen Charaktereigenschaften und Wesenszüge von unseren Eltern (Vater, Mutter) übernommen haben. Verurteilen wir diese bei unseren Eltern, so verurteilen wir diese auch in uns selbst. Und damit lieben wir uns selbst nicht bedingungslos.

Eine zweite Möglichkeit, Selbstverurteilungen aufzudecken, sind unsere Urteile und Vorurteile gegenüber anderen Menschen, Arbeitskollegen, Freunden und Fremden. Überall wo wir Urteile über andere Menschen fällen und die anderen abwertend verurteilen, sind wir an diesen Punkten von uns selbst abgespalten. Wir akzeptieren nicht, dass wir selbst in uns selbst Ego-Anteile haben, die ebenso in Erscheinung treten oder gerne in Erscheinung treten würden, wie wir es bei den anderen Menschen verurteilen.

Wir verurteilen einen Teil von uns selbst.
Wir verurteilen Aspekte unseres eigenen Daseins.

Unser neues Ich können wir jedoch nur dann erlangen und wirklich einnehmen, wenn wir ALL unsere eigenen Aspekte und Anteile akzeptieren und annehmen. Wir brauchen ja nicht alle Anteile zu leben und auszuagieren. Es genügt, gewisse Anteile in uns selbst zu erkennen, anzunehmen, zu bejahen und einen gesunden Umgang mit ihnen zu finden. Es geht nicht um Unterdrückung oder Wegschließen dieser Anteile, sondern es geht darum, es diesen Anteilen zu erlauben, in Erscheinung zu treten, wenn die Situationen im Außen dies erfordern sollten. Andere Menschen sollten also schon von Weitem spüren, dass sie sich uns gegenüber lieber nett und freundlich verhalten, damit sie von diesen Schattenenergien verschont bleiben.

Unser innerer Beziehungskonflikt gründet sich auf unsere eigene, unbewusst Identifikation mit unseren Ego-Energien und Ego-Werten (Werten unseres alten Ich) an den Punkten, an denen unsere Ego-Werte unseren Herzens-Werten entgegen stehen. Hierdurch unterdrücken wir selbst unser eigenes Herz.

Hierdurch kann unser eigenes Inneres Kind nicht frei aufspielen. Unser Ego hält das Zepter in der Hand und unterdrückt unsere freie Selbstentfaltung, obgleich wir uns einbilden, dies sei nicht der Fall.

Diese Fehleinschätzung ist ganz normal, denn wenn wir uns mit Ego-Werten identifizieren, dann glauben wir ja, wir seien so, obgleich unser Herz eigentlich etwas ganz anderes möchte als unser Ego.

Uns bleibt also nichts anderes übrig, als „Ja“ dazu zu sagen, dass der/die andere uns aufzeigt, dass wir noch etwas über uns selbst erkennen und lernen dürfen. Wir selbst hadern mit unserem eigenen Ego, das sich in uns selbst immer wieder durchsetzt. Unser Herz möchte eigentlich etwas ganz anderes und unser Ego hält uns mit der Kraft und der Macht unserer unbewussten Glaubenssätze, Prägungen, Konditionierungen, Vorstellungen, Erwartungen, Haltungen und Einstellungen zurück.

Unsere Glaubenssätze behindern wahre Begegnung.

Meistens sind es Glaubenssätze, mit denen wir uns einreden, was unserer Meinung nach herzkonform ist uns was nicht – also was unserer Meinung nach unserem Herzen entspricht und was nicht. Und ganz leicht kann es passieren, dass wir uns selbst einreden, dass z.B. materieller Wohlstand und weltliche Fülle untypisch seien für das Herz. Doch das Herz möchte ALLES erleben und erfahren, nicht nur Schlichtheit, sondern ebenso auch materielle Fülle.

Und diese Fülle ist ganz natürlich, denn auch in der Natur begegnen wir Fülle auf der weltlicher Ebene, z.B. in Form von dicht an dicht blühenden Blumenwiesen, von üppiger Vegetation im Urwald, von großen Tierpopulationen und von sich hoch auftürmenden Schneemassen.

Jemand anderen erreichen wie uns selbst.

Wenn wir enttäuscht sind, dass wir jemand anderem nicht begegnen und dass wir einen anderen Menschen irgendwie nicht erreichen, dann kann dies ein Zeichen dafür sein, dass wir innerlich uns selbst nicht begegnen und uns selbst nicht erreichen. Unser Herz ist enttäuscht, dass wir ihm eine Erfahrung vorenthalten. Zurückhaltung, Demut und Dankbarkeit sind wertvolle Wegbegleiter, doch Selbstbegrenzungen, Selbstlimitierungen und Selbstverbote führen an unserem eigenen Glück und an unserer eigenen Gesundheit vorbei.

Öffnen wir uns also Neuem.
Erlauben wir „das neue Anders“.

Erkennen wir jetzt an, dass unser Herz schon seit langer Zeit verzweifelt versucht, uns zu erreichen.

Unser Herz möchte uns treffen.
Unser Herz möchte uns erreichen.
Unser Herz möchte uns begegnen.
Unser Herz möchte das Leben neu erfahren . . .

. . . nicht mehr nur durch unser konditioniertes Ego, sondern jetzt in der Reinheit der universalen Liebe, in Fülle, in Vielfalt, in Mannigfaltigkeit, mit Kreativität und mit viel Fantasie.

Die alten Erfahrungen der Vergangenheit und aus unserer Kindheit – die Erfahrungen unseres alten Ich – sind erfahren, sind abgeschlossen, sind vollbracht. Jetzt stehen in unserem Leben neue Erfahrungen an – Erfahrungen unseres Erwachsenseins, die Erfahrungen unseres neuen Ich.

Erwachsensein bedeutet, dass unser Inneres Kind frei spielen darf. Erwachsensein bedeutet nicht, sich brav und artig an gelernte Vorschriften und antrainierte Benimmregeln zu halten. Sondern Erwachsensein bedeutet Kindsein - nicht kindlich naiv zu sein, sondern kreativ, fantasievoll, neugierig, offen, mutig und voll Urvertrauen wie ein gesundes, munteres, heiteres Kind mit Forscherdrang, mit Entdeckergeist sowie als Lebenskünstler.

Diese neuen Erfahrungen des Erwachsenseins werden den vergangenen Erfahrungen unserer Kindheit genau entgegengesetzt sein. Sie sind genau anders herum.

Aus klein wird groß.
Aus abhängig wird eigenständig.
Aus arm wird reich.
Aus Mangel wird Fülle.
Aus Unsicherheit wird Vertrauen.
Aus Angst wird Freude.
Aus dem alten Ich wir unser neues Ich.

Tun wir unserem Herzen jetzt den Gefallen, in ein neues Leben, in ein neues Zeitalter und in eine neue Ära einzusteigen.

An dem Verhalten der anderen Menschen, was wir dort negativ bewerten und verurteilen, können wir erkennen, mit welchen Selbstverboten wir uns selbst verstopft haben. Wir können nun prüfen, ob wir selbst dasjenige erfahren möchten, was wir dem anderen verbieten (oder was wir beim anderen kritisieren). Wenn wir es tatsächlich selbst auf der Ego-Ebene nicht erfahren möchten, dann tun wir gut daran, dem anderen diese Erfahrung zu erlauben und ihm für seine Erfahrung zu danken. Der/die andere macht diese Erfahrung stellvertretend auch für uns – für unser eigenes Ego. Wir können mit dem anderen mitfühlen, wie es ihm/ihr bei dieser Erfahrung geht und wir können diese Erfahrung dem anderen erlauben und gönnen - und uns darüber freuen, dass wir diese Erfahrung nicht selbst zu machen brauchen.

Oder wir bekommen Lust darauf, diese Erfahrung doch auch selbst zu machen und springen auf den fahrenden Zug auf und machen einfach mit - auch das ist jederzeit möglich.

Die Menschen da draußen in der Welt sind so weit weg, dass wir bei ihnen unser eigenes Ego meistens nicht durch deren negative Erfahrung hindurch begleiten. Denn wenn diese Erfahrung für unser Ego schmerzhaft sein sollte, dann braucht unser eigenes Ego natürlich unseren Beistand.

(Hier können wir nun erkennen, weshalb es viele ehrenamtliche HelferInnen gibt, die andere Menschen, die in Not sind, liebevoll unterstützen. Auf einer spirituellen Ebene sind sie vor allem für ihr eigenes Ego da, stehen ihm zur Seite und unterstützen es, wenn es die Folgen seines Tuns schmerzhaft zu spüren bekommen hat.)

Wir nennen dies dann Nächstenliebe oder für den anderen da sein. In Wirklichkeit sind wir gar nicht für den anderen da, sondern der andere dient uns als Durch für unser eigenes Ego und wir sind für unser eigenes Ego da, das durch den anderen in Erscheinung getreten ist.

Auf diese Weise können Dankbarkeit und Verbundenheit mit anderen Menschen eine Tür/ein Tor sein für einen liebevollen Dienst unserem eigenen Ego gegenüber.

Ist unser eigenes Ego in diesem Sinne wohl versorgt und gut behütet, so können wir uns zu neuen Zielen aufschwingen und uns nun auch unserem Inneren Kind widmen.

Letztendlich sind unser Ego und unser Inneres Kind wie zwei Kinder, wie zwei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die natürlich jeder unsere Aufmerksamkeit und die Liebe unseres Herzens brauchen. Hierbei begegnen wir unserem eigenen Ego vor allem in den Begegnungen mit anderen Menschen im Außen, während wir unser Inneres Kind aus uns selbst heraus verwirklichen durch unseren kreativen, fantasievollen Selbstausdruck.

Menschen mit einem Helfersyndrom kümmern sich zu viel im ihr eigenes Ego stellvertretend in der Versorgung anderer Menschen und vernachlässigen hierbei ihr Inneres Kind. Und Menschen, die sich nicht so gerne um andere kümmern, sondern lieber um sich selbst, haben ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem eigenen Ego, sodass es immer wieder auf sich aufmerksam machen wird und die schönen Herzens-Vorhaben, die man vorhat, vereitelt.

Und hier können wir nun selbstkritisch reflektieren, was für ein Typ Mensch wir selbst sind und was für ein Typ Mensch unsere Partnerin/unser Partner ist - und es ist naheliegend, dass jeder seine eigene Leidenschaft etwas überbetont und den Gegenpol etwas vernachlässigt. Hier können wir also erkennen, weshalb wir genau diesen Menschen kennengelernt haben. Er/sie lädt uns ein zu einer neuen Ausgewogenheit, zu einer neuen Harmonie, zu einem Loslassen der eigenen Überzeugung/Iden-tifikation mit dem bisher gelebten Schwerpunkt.

Es ist eine mögliche neue Sichtweise, sich um das eigene Ego ganz bewusst zu kümmern, indem man sich um das Ego des anderen/der anderen kümmert. Dabei geht es jedoch nicht darum, es dem Ego des anderen recht zu machen - das wäre ein Fass ohne Boden und würde in die Irre führen - sondern wir kümmern uns um unser eigenes Ego, wenn wir uns um einen anderen Menschen kümmern, der sich aus seinem Herzen heraus lebt bzw. der auf der Herzens-Ebene Schmerz erfahren oder von Herzen Geliebtes verloren hat.

Sich von Herz zu Herz um einen anderen Menschen zu kümmern bedeutet, sich in gesunder Art und Weise um das eigene Ego zu kümmern.

Dies mag paradox erscheinen, doch diese Schöpfung ist paradox und genau deshalb ist es so richtig.

Wenn wir uns beim anderen um die Ego-Wünsche des anderen kümmern, dann kümmern wir uns nicht um unser Ego, sondern um sein Ego.

Ein Beispiel: Wenn unsere Kinder gerne Süßigkeiten naschen möchten, dann haben wir dies vielleicht bisher verboten. Dies ist auch sinnvoll so und entspricht unserer Fürsorgepflicht unseren Kindern gegenüber, denn zu viel Zucker macht definitiv krank und schadet dem Körper. Wenn die Kinder nun quengeln und jammern und lamentieren und wenn das Geschrei kein Ende nimmt, dann können wir unser eigenes Ego darin erkennen. Und wir können den Kindern das Naschen erlauben.

Wir können nun für uns selbst prüfen, ob wir selbst auch naschen wollen - oder lieber doch nicht. Und wir können prüfen, WAS wir gerne naschen würden? Süßigkeiten? Die Natur? Stille? Erfahrungen von Liebe und Sexualität? Selbstliebe? Was würden wir selbst gerne naschen – und verbieten es uns?

Mit dem Naschen machen unsere Kinder also eine Erfahrung. Wir selbst verzichten auf diese Erfahrung. Wir können unsere Kinder nun in ihrer Erfahrung begleiten. Wenn die Kinder dann irgendwann Bauchschmerzen oder Zahnschmerzen haben oder übergewichtig sind und von anderen Kindern gemobbt werden, dann können wir unsere Kinder in ihrem Schicksal begleiten - hier begleiten wir dann unser eigenes Ego mit seinen Gefühlen. Dabei sind die Erfahrungen unserer Kinder sind natürlich lediglich ein metaphorischer Spiegel für unsere eigene, innere, seelische Situation.

Muss das so kommen?

Nein, natürlich nicht. Viel sinnvoller ist es, unser Ego in uns selbst im Geistig-Seelischen schon von Anfang an zu begleiten in seinem Schmerz, wenn es dieses oder jenes nicht darf, weil wir ihm diese oder jene Erfahrung untersagen. Dann fühlt sich unser Ego bereits von Anfang an von uns gesehen und begleitet und unterstützt und braucht unsere Aufmerksamkeit nicht extra - denn es hat unsere Aufmerksamkeit ja bereits.

Unsere Kinder orientieren sich an uns als Eltern - an uns als Vater oder an uns als Mutter. Mädchen bitten vielleicht eher um die liebevolle Aufmerksamkeit der Mutter und Jungs orientieren sich mehr am Vater. Da nützt es dem Vater und den Kindern wenig, wenn er seinen Kindern liebevolle Aufmerksamkeit schenkt, wenn die Kinder aber die liebevolle Aufmerksamkeit der Mutter vermissen müssen. Sinnvoll ist eine gesunde Ausgewogenheit.

Wenn wir für das Leben, für unser Herz und für die universale Liebe erreichbar sind, dann wandelt sich unser Leben ganz von alleine aus sich selbst heraus und Enttäuschungen transformieren sich in großartige Freude – in liebevolle Herzens-Freude.

Mit unserem alten Ich machten wir es bisher oftmals den anderen und dem Außen recht. Mit unserem neuen Ich können wir es jetzt ganz bewusst unserem Innen und unserem Herzen recht machen.

Es genügt, uns selbst dies jetzt zu erlauben.

Alles Weitere geschieht dann einfach so ganz von alleine aus sich selbst heraus.

Wenn wir innerlich fühlen und spüren, wie wir selbst für uns selbst erreichbar sind, wie wir selbst für unser neues Ich offen und erreichbar sind, dann beginnt jetzt für uns eine wundervolle neue Zeit. Und hierfür wünsche ich Dir nun von Herzen richtig viel Freude.



Altes Ich, neues Ich – was hat das alles zu bedeuten?
Alle sprechen immerzu vom „neuen Ich“. Was hat das eigentlich zu bedeuten? Was ist das „alte Ich“ und was ist das „neue Ich“? Kann mir das bitte mal jemand erklären?

Sicherlich gibt es ganz viele verschiedene Deutungen, Erklärungen und Ansätze, was darunter zu verstehen ist. Jeder Mensch hat da so seine persönliche Meinung und jeder Coach vertritt seine ganz eigene Überzeugung. Dieser Beitrag ist ein weiteres Mosaiksteinchen in dem
„Puzzle des Lebens“. Die wahre Wahrheit werden wir Menschen niemals erfassen können. Jede Erklärung ist lediglich ein Versuch, das Unerklärbare irgendwie annäherungsweise in Worte zu fassen.

Das „alte Ich“.

Das „alte Ich“ ist das Ich, mit dem wir uns seit unserer Kindheit identifizieren. Es ist unsere Kindheits-Ego-Ich-Identifikation. Es ist unsere Identifikation mit unserem konditionierten Ego. Es sind all unsere Werte, Glaubenssätze, Prägungen, Überzeugungen, Meinungen, Ansichten, Weltanschauungen, Konditionierungen, Erfahrungen, Vorstellungen, Erwartungen, Regeln, Normen und subjektiven Wahrheiten, mit denen wir uns ganz selbstverständlich identifizieren.

Das, was wir für richtig halten, halten wir nun mal für richtig.
Und das, was unsere Wahrheit ist, ist nun mal unsere Wahrheit.

In unserer Kindheit haben wir von unseren Eltern und von der Gesellschaft (Kindergarten, Schule, Freunde, Verwandte, Bekannte, Nachbarn) gelernt, was falsch und was richtig ist. Wir haben Erfahrungen gemacht, was wir machen dürfen und was verboten ist. Und all diese Erfahrungen prägten unsere Kindheit und prägen unser Leben bis heute.

Unsere Erfahrungen prägen unser “altes Ich”.

Logischer Weise vermeiden wir Situationen und Verhaltensweisen, die schmerzhaft sind und in denen wir eine Strafe, eine Ermahnung oder ein Ausgeschimpft-werden befürchten müssen. Lieber halten wir uns an die Regeln, dann bekommen wir keinen Ärger.

Unsere erlernten Verhaltensweisen, Handlungsautomatismen und Reaktionsmuster veranlassen uns dazu, uns in bestimmten Situationen unbewusst ganz automatisch angepasst zu verhalten. Beispielsweise legen wir ein Vermeidungsverhalten an den Tag, gehen Dingen aus dem Weg und stellen unsere eigenen Bedürfnisse hinten an. Dann sind wir auf der sicheren Seite – so glauben wir.

Doch in Wirklichkeit macht uns dieses Verhalten auf Dauer krank. Die Verhaltensmuster aus unserer Kindheit passen nicht mehr für unser heutiges Leben, denn wir sind heute kein Kind mehr, sondern wir sind erwachsen.

Die Muster unserer Kindheit passen heute nicht mehr.

Und als Erwachsene sind wir nicht mehr abhängig und klein und wir sind auch kein Opfer mehr, sondern wir sind eigenständig und frei. Wir leben unser Leben autonom, selbstbewusst und selbstbestimmt.

Und wenn wir dies nicht tun, dann sind wir eben noch nicht erwachsen, sondern dann sind wir irgendwie innerlich doch noch ein Kind. Wir sind irgendwo hängen geblieben und haben die Ausfahrt aus unserer Kindheit und den Abzweiger hin in unsere Erwachsenenleben verpasst.

Dies können wir jetzt, wo wir dies erkennen, verändern und nachholen.

Unser „alte Ich“ ist/war das Ich unserer Kindheit.
Und unser „neues Ich“ ist das Ich unseres Erwachsenseins.

Unser „altes Ich“ ist unser Ego-Ich.
Und unser „neues Ich“ ist unser Herz-Ich/Geist-Ich.
Unser „neues Ich“ ist das Ich unseres Herzens.

Unser „neues Ich” ist das Ich unserer Selbstliebe, das Ich unseres göttlichen Seins. Dieses „neue Ich“ ist eher unser göttliches Selbst als ein „Ich“. Unser „neues Ich“ sind wir als Geist, sind wir als universales Bewusstsein, sind wir als Beobachter und Zeuge des Lebens.

Auf diese Weise haben wir als „neues Ich“ etwas Abstand zu allem, was so passiert. Wir stehen etwas über den Dingen und nehmen all das, was passiert, nicht mehr so persönlich. Auch Gefühle können wir mit einer gewissen inneren Distanz wahrnehmen und somit viel leichter erlauben und bejahen.

Wenn wir mit unserem „alten Ich“ eine Situation erlebt haben, über die wir uns ärgerten, dann waren wir wütend oder traurig. Wir haben innerlich „Nein“ gesagt und gehadert.

Mit unserem „neuen Ich“ fällt es uns viel leichter „Ja“ zu allem zu sagen, was ist, was existiert und was sich uns so zeigt - und wie es sich uns zeigt. Wir reagieren nicht mehr unbewusst, reaktiv und automatisch, sondern wir halten einen Moment inne, gehen in die Stille, treffen bewusst eine Entscheidung und agieren dann entsprechend unserer inneren Wahrheit.

Unser „neues Ich“ sind wir als Erwachsener.

Unser „neues Ich“ sind wir als ein Mensch, der selbst die Verantwortung für sein Leben trägt und sich bei allem, was geschieht, an die eigene Nase fasst. Aus unserem „neuen Ich“ heraus erkennen wir uns selbst als Schöpfer und Erschaffer unserer Realität an. Nicht die anderen sind schuld, sondern die Welt, die wir in unserem Wahrnehmungsfeld vor unserer Nase wahrnehmen/erleben/erfahren, entspricht den Energien in uns selbst, aus denen heraus wir selbst unsere äußere Realität erschaffen haben.

Hierbei dürfen wir jetzt erkennen, dass in uns selbst zwei Energiefelder existieren, nämlich Licht und Schatten, Herz und Ego, Emotionen und Verstand, Pol und Gegenpol. Und wenn wir als Herz unserem eigenen Schatten/Ego nicht bewusst Einhalt gebieten, dann mischt diese „negative“ Energie in unserem Leben den Laden auf und gestaltet aktiv mit - jedoch destruktiv. Unser Schatten, unser Ego und unsere Gedanken sind eben in der Lage, reale Realitäten zu erschaffen, die wir dann als wahre Wirklichkeit körperlich erfahren.

Unsere Ego-Gedanken können reale Wirklichkeit erschaffen.

Möchten wir unser Leben jetzt auf ein neues Level anheben, so tun wir gut daran, aus unserem Herzen heraus unser Leben zu gestalten. Doch wie?

Alles Machen und Tun und Wollen und Regeln ist Ego.
Alles „es anders haben wollen“ ist Ego.
Alles Planen und Anstreben und Ziele verfolgen ist Ego.

Die wahre Liebe ist feinstofflich formlose Energie.
Die wahre Liebe des Himmels geschieht einfach.

Wir können das, was unser Herz möchte, nicht planen, nicht vorwegnehmen, nicht regeln. Das einzige, was wir machen können, ist, die Wünsche unseres Herzens bereitwillig geschehen lassen und den Energien des Himmels keine Ego-Steine in den Weg zu legen.

In der Stille sind wir unserem Herzen meist deutlich näher als in wildem Ego-Aktionismus.

Überall sehen und hören wir, dass wir uns Ziele setzen sollten, um uns ein schönes Leben zu erschaffen. Doch was wissen wir mit unserem Ego-Verstand schon davon, was für unser Herz wahrhaftig schön ist? Ja, wir können von viel Geld und Luxus und Komfort träumen, doch übersehen wir dann nicht unbewusst die damit zwangsläufig auch zusammenhängenden Probleme?

Ein „neues, schöneres Leben“ ist meistens nicht besser, sondern einfach nur „anders“ als unser altes Leben. Unsere alten Probleme ziehen sich einfach neue Kostüme an und spielen auch in dem neuen Theaterstück wieder mit. Sie schlüpfen einfach in andere Rollen hinein und grüßen uns und winken uns erneut zu.

Der Wechsel ins „neue Ich“ geschieht aus sich selbst heraus.

Den Wechsel von unserem „alten Ich“ hin zu unserem „neuen Ich“ können wir nicht willentlich beeinflussen oder machen oder tun oder bewirken. Er geschieht/vollzieht sich ganz von alleine, wenn wir all die vielen uns noch bis heute schmerzenden Situationen und traumatischen Erfahrungen gefühlt, durchlitten, durchlebt, bejaht, gesegnet und in Liebe angenommen und vergeben haben. Solange wir „Nein“ zu unserer Vergangenheit sagen, bleiben wir ein Kind und bleiben wir in unserem „alten Ich“ stecken.

Unser „Ja“ zu allem, was geschehen ist, sowie zu den Geschenken, die hinter dem Schmerz auf uns warteten, ist unsere Fahrtkarte in unser Erwachsensein – in unser „neues Ich“.

Für viele Menschen ist diese Reise durch die Schattenwelten der Ego-Erfahrungen ein zu großes Abenteuer, vor dem sie sich scheuen. Zum Glück gibt es für all diese Menschen „Reisebegleiter/innen“ und Coaches, die sich liebevoll um einen kümmern und einen auf diesem abenteuerlichen Weg sicher begleiten.

Wir leben in einer Zeit der Transformation. Unser „altes Ich“ verwandelt sich in unser „neues Ich“. Die Ego-Welten-Raupe verwandelt sich in einen Herzensfeld-Liebe-Schmetterling.

Alle Menschen werden diese Transformation durchlaufen. Einige Menschen haben es bereits geschafft und können den anderen nun die Hand reichen und wertvolle Hilfestellung leisten. Von diesem Support kann die Menschheit als Ganzes nun profitieren.

Ich wünsche Dir nun ganz viel Spaß und Freude in Deinem ganz eigenen Transformations-Abenteuer auf Deinem Weg von der Raupe hin zum Schmetterling, von Deinem „alten Ich“ hin zu Deinem „neuen, erwachten, erwachsenen Ich“.

Unsere Kindheit ist vorbei.
Wir dürfen jetzt erwachsen sein.



Staunen – wer kann das heute noch?
Wer kann heute noch staunen? Ich meine das positiv erfüllte Staunen, das Begeistertsein, das Ergriffensein, das von-Freude-erfüllt-sein.

Natürlich kennen wir alle die oftmals eher negativ geprägte Variante von Staunen: wenn wir „erstaunt sind“, wenn wir es nicht fassen können, wie dieses oder jenes passieren konnte, wenn uns etwas erstaunt. Dieses Erstauntsein ist die Ego-Variante von Staunen und basiert auf unseren Vorstellungen und Erwartungen – und dann kam es anders als gedacht.

Staunen und ergriffen sein.

Staunen in seiner Reinkultur ist ein Ergriffensein in angenehmer, positiver Art und Weise von einem Phänomen, das „künstlerisch wertvoll ist“. Wenn wir in den Zirkus gehen, so versetzen uns die Artisten und Akrobaten in Staunen. Und wenn wir in eine Kunstgalerie, in ein Museum oder in eine Ausstellung gehen und dort die Kunstwerke betrachten und auf uns wirken lassen, dann geraten wir ebenfalls oftmals ins Staunen.

Und auch wenn wir die Natur lieben und die Natur betrachten und bezeugen, so geraten wir über die kleinen und großen Wunder der Natur ins Staunen. Unser neues Ich liebt dieses Staunen. Wir können voll Andacht, Liebe und Hingabe eine schöne Blume betrachten. Wir staunen bezüglich ihrer Schönheit, bezüglich ihres Anmuts, bezüglich ihrer Grazie und Feinheit. Wir staunen über das Wunder, wie sie in ihrer Differenziertheit mit all ihren Facetten und Aspekten zum Ausdruck kommt. Wir staunen, in welch zauberhafte Form die universale Liebe sich gekleidet hat und in Erscheinung tritt.

Staunen über die Wunder dieser Welt.

Und natürlich können wir auch grandiose Natur staunend erleben und uns von tosenden Wasserfällen, bis in den Himmel ragenden Berggipfeln, steilen Felsenklippen am Meer und durch die Schöpfung, das Leben sowie durch Wind und Wetter geformte urtümliche Naturlandschaften in Staunen versetzen lassen.

Das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, erfüllt uns mit einer wohltuenden Energie von Begeisterung und Staunen. Wir lassen die Natur ganz direkt und ungefiltert auf uns wirken und fühlen und spüren ihre Kraft, Stärke und Gewaltigkeit sowie auch Anmut, Schönheit und Feinheit in und mit unserem Herzen - in und mit unserem Herzensfeld-Ich, mit unserem neuen Ich.
Wir lassen uns emotional berühren.

Wenn wir staunen, dann erlauben wir, uns von dem, was wir im Außen um uns herum wahrnehmen, emotional berühren zu lassen. Wir fühlen unser eigenes Innen über das Außen – denn in uns selbst gibt es einen
Aspekt, der dem Phänomen, das wir gerade im Außen wahrnehmen, exakt entspricht.

Irgendwo tief in uns selbst sind wir so schön und so zart und so fein und so zerbrechlich wie eine wunderschöne Blume. Irgendwo tief in uns drin sind wir so stark, kraftvoll, gewaltig und groß wie ein tosender Wasserfall oder wie ein in den Himmel aufragender Berg. Irgendwo tief in uns drinnen sind wir so weit wie das Meer, so strahlend, leuchtend und hell wie die Sonne, so ergiebig wie der Regen, so reich wie eine gute Ernte und so fest verwurzelt und standhaft wie ein mächtiger Baum.

All die vielen Wunder dieser Erde spiegeln auf der weltlichen Ebene die schier unendlich vielen Facetten und Aspekte unseres eigenen Seins – unseres seelischen Daseins, unseres göttlichen Selbst, unseres neuen Ich.

Sich selbst im Staunen erkennen.

Wir können uns nun bewusst machen, wo wir gerne hinreisen, was wir gerne machen und von welchen Phänomenen und Ereignissen wir uns gerne in Staunen versetzen lassen. All dies sind wir. Zu all diesen Wundern fühlen, spüren und haben wir in uns einen inneren Zugang – eine Verbindung.
Das Staunen des Ego.

Und klar – natürlich staunen Menschen auch über die Errungenschaften unserer Zivilisation: über bis in den Himmel hoch hinauf ragende Wolkenkratzer, über schnelle Sportwagen, über riesengroße Luxusjachten, über schicke Schuhe, ausgefallenen Modekollektionen und über besondere Frisuren.

Überraschung und Erfülltsein.

Staunen birgt in sich stets die Energie von Überraschung – und zwar in einer positive erfüllenden Art und Weise. Unser Staunen erfüllt uns. Durch unser Staunen bereichert uns etwas, was wir im Außen wahrnehmen, in unserem Innen auf einer emotionalen Ebene.

Staunen ist somit das emotionale Pendant zu Erkenntnis.

Staunen und Erkenntnis.

Erkenntnis haben wir im Geist. Erkenntnis ist eher eine kognitive Ebene. Erkenntnis auf der Ebene unseres Geistes bedeutet, dass wir etwas aus unserem Herzen heraus erkannt haben. Durch Ereignisse, Geschehnisse oder Erlebnisse im Außen haben wir Erkenntnis über irgendeinen Zusammenhang erlangt und hierdurch haben wir uns an unser tief in uns selbst schlummerndes inneres Wissen erinnert.

Unsere Erkenntnis lässt uns die Weisheit und das Wissen unseres Herzens (unser inneres Wissen) bewusst werden.
Unser Staunen lässt uns die Wunder dieser Welt fühlen.

Man könnte auch sagen, Erkenntnis ist eher dem männlichen Pol zuzuordnen und Staunen ist eher dem weiblichen Pol zuzuordnen.

Erkenntnis ermöglicht es uns, Dinge, Phänomene und Zusammenhänge geistig-kognitiv zu erfassen und in Worte zu kleiden.

Staunen beeindruckt/berührt uns emotional jenseits aller Worte in der Stille unseres Seins.

Sich dem Staunen bewusst öffnen.

Es lohnt sich, sich dem Staunen jetzt wieder bewusst zu öffnen. Es lohnt sich, häufiger mal ganz bewusst still zu sein und zu staunen. Wir können über Kleinigkeiten staunen: über die Tautropfen auf einem Grashalm, über das Moos in unserem Garten, über die Rinde/Borke eines dicken, alten Baumes, über eine Blüte einer schönen Blume oder eines Apfelbaums, über einen Schmetterling in seiner Leichtigkeit, über einen Raubvogel am Himmel, über einen Klecks Butter, wie er in der heißen Pfanne schmilzt und zerläuft, über blubbernde Schaumseifenblasen in der Badewanne, über ein schnelles Auto auf der Autobahn, über die Struktur und die Körner eines Brotes, über die Fähigkeit von Efeu, sich empor zu ranken, über unseren eigenen Körper mit all seinen Körperfunktionen, über die Fähigkeit der Wundheilung, über alles, was uns im Leben so begegnet.

Staunen und Dankbarkeit.
Staunen und Dankbarkeit liegen sehr nah beieinander.

Durch Achtsamkeit in unserem Alltag kommen wir dem Staunen näher. Wenn wir über die Alltäglichkeiten und Kleinigkeiten in unserem Leben in der Lage sind zu staunen, dann können wir auch leicht dankbar sein. Und Dankbarkeit ist eine hervorragende Energie zur Erhöhung unserer Schwingung, unserer Frequenz, unserer Energie, unserer Herzensfeld-Selbstliebe. Dankbarkeit fördert Gelassenheit und fördert somit unsere Gesundheit.

Nur dort, wo wir sauer und undankbar sind, können wir krank werden. Krank werden bzw. krank machen kann uns immer nur unser altes Ich. Unser neues Ich IST Gesundheit. Also entscheiden wir uns doch lieber für eine Sicht/Haltung von Dankbarkeit und Staunen, dann ist unser Leben leichter, schöner und freudvoller.

Wenn wir uns ärgern . . .

Wir können uns nur über „etwas“ ärgern, weil es da ist, weil es existiert. Dass es da ist, dafür können wir dankbar sein. Wir können uns über unser kaputtes Auto nur ärgern, weil wir ein Auto besitzen. Also seien wir doch dankbar, dass wir ein Auto haben anstatt uns über unser Auto zu ärgern.

Wir können uns über unseren kranken Körper nur ärgern, weil wir leben, weil wir einen Körper haben, weil wir Arme und Beine und einen Kopf haben. Also seien wir doch lieber dankbar für unseren Körper, dass wir leben, dass wir unseren Körper haben und dass wir zwei Arme und zwei Beine und einen Kopf haben.
Wir können uns über unseren Partner/unsere Partnerin nur ärgern, weil wir einen Partner/eine Partnerin haben. Also seien wir doch lieber dankbar dafür, dass wir nicht alleine leben und dass wir unser Leben mit einem anderen Menschen teilen dürfen.

Wir können uns über unsere Kinder nur ärgern, weil wir Kinder haben. Also seien wir doch lieber dankbar dafür, dass wir Kinder haben und sehen können, was sie für tolle Dinge machen können und wie sie wachsen und gedeihen und größer und eigenständiger werden. Unsere Kinder bereichern unser Leben und diese Welt.

Alle Formen sind zerbrechlich.

Wenn wir auf alles verzichten würden, was kaputt gehen oder worüber wir uns ärgern könnten, dann müssen wir uns eingestehen, dass alle Formen kaputt gehen können und somit unsere Vorstellungen und Erwartungen enttäuschen. Wir müssten also auf alle Formen verzichten. Was ist das dann noch für ein Leben?

Viel klüger ist es, über die Existenz all der vielen wundervollen Formen zu staunen und dankbar zu sein, dass es sie gibt. Nicht die Formen sind falsch oder kaputt oder ein Ärgernis für uns, sondern unsere eigenen Vorstellungen und Erwartungen bezüglich der in unserem Leben existierenden Formen sind fehlerhaft und bedürfen einer Korrektur. Nicht die Formen als solche machen uns sauer, sondern es sind unsere eigenen Vorstellungen und Erwartungen in Bezug auf die Formen, die uns verärgern und sauern und krank machen.

Über Formen staunen und unsere Vorstellungen überprüfen.

Finden wir also einen neuen Umgang mit unseren Vorstellungen und Erwartungen und bewerkstelligen erfolgreich das Kunststück, anzuerkennen, dass die Formen in unserem Leben einzig dazu existieren, unsere „falschen“ Vorstellungen und Erwartungen zu korrigieren. Die Formen dienen nicht dazu, unsere Vorstellungen und Erwartungen zu erfüllen, sondern die Formen in ihrem Sosein zeigen uns auf, bei welchen Vorstellungen und Erwartungen wir einer Illusion/Täuschung unterliegen, sodass wir die Ent-Täuschung jetzt fühlen dürfen und unsere Vorstellungen/Erwartungen bereitwillig korrigieren.

Die meisten Vorstellungen und Erwartungen, die heute einer Korrektur/Ent-Täuschung bedürfen, sind noch konditionierte Prägungen und Muster aus unserer Kindheit. Sie gehören noch zu unserer Kindheits-Ego-Ich-Identifikation (zu unserem alten Ich). Unser neues Ich möchte sich frei entfalten und dies geht nur, wenn wir uns durch die alten Vorstellungen/Erwartungen nicht länger einschränken, begrenzen, limitieren.

Jetzt unser neues Ich bewusst leben.

Staunen hat immer etwas damit zu tun, das, was jetzt im gegenwärtigen Augenblick in unserem Wahrnehmungsfeld auftritt, zu bestaunen und bejahend anzuerkennen. Staunen ist somit eine vortreffliche Übung/Praxis, um im Hier und Jetzt präsent und gegenwärtig zu sein.

Staunen, Achtsamkeit, Gegenwärtigkeit, Präsenz, Dankbarkeit, Freude, Frieden, „Ja“ sagen – all dies liegt auf einer Linie. Diese Energien entsprechen sich. All diese Energien schwingen in der Energie der universalen Liebe.

Staunen, Achtsamkeit und Präsenz.

Bereichern wir unseren Alltag mit Staunen, so bereichern wir unser gesamtes Leben.

Die besondere Kunst liegt darin, darüber zu staunen, wie andere Menschen ihr Leben anders leben als wir und damit auf ihre Weise glücklich sind - bzw. sich selbst Aufgaben für ihre persönliche, seelische Entwicklung stellen.

Wenn wir unser Erstaunen kundtun, dann liegt diesem Erstaunen unseres Ego/unseres Verstandes stets eine Wertung, eine Bewertung, ein Urteil zugrunde.

Staunen ist frei von jeglicher Wertung einfach ein direktes Fühlen.

Überall wo wir erstaunt sind, sind wir Ego. Da haben sich unsere Bewertungen, Muster und Urteile eingeschlichen und „verschmutzen“ das Klima/die Stimmung.

Erstaunen in ein Staunen wandeln/transformieren.

Um das eigene Erstaunen in ein Staunen zu wandeln/zu transformieren kann eine neue Haltung beispielsweise sein, anerkennend zu staunen, dass es auch anders geht. Letztendlich „führen alle Wege nach Rom“. Und auch wenn Menschen sich noch für den ein oder anderen Umweg entscheiden, so sind die Erfahrungen dieses Umwegs für sie gewiss noch sehr wichtig, bedeutsam und hilfreich. Ja, es kann sein, dass wir selbst auf diese und jene zusätzliche Erfahrungen verzichten können, weil wir auf eine andere Art und Weise lernen, doch jeder Mensch lernt eben unterschiedlich und jeder Mensch geht seinen ganz eigenen, individuellen Weg, den so in dieser Art und Weise kein zweiter Mensch jemals gehen wird.

Also liegt es an uns, einen Umgang damit zu finden, wenn andere Menschen andere Wege gehen und wenn andere Menschen andere Erfahrungen für ihre Entwicklung brauchen/benötigen. Wir selbst sind nur für uns selbst das Maß der Dinge - nicht für die anderen.

Staunen, wer was wie und wie lange braucht.

Ja, manchmal dürfen wir staunen, wer was wie und wie lange braucht, um auf seinem/ihrem persönlichen Lebensweg die entscheidenden Aufgaben gemeistert und die individuell notwendigen Erfahrungen gemacht zu haben. Und wir selbst sind davon nicht ausgenommen, auch wir selbst stehen möglicherweise bei uns selbst auf der Leitung und haben noch gar nicht mitbekommen, dass wir selbst schon seit längerer Zeit ein „Ja“ verweigern und an einem Punkt feststecken, den wir einfach nicht wahrhaben wollen. Das Feststecken des anderen spiegelt uns dann lediglich unser eigenes Festecken. Gehen wir selbst jetzt weiter, so wird auch der andere weiter gehen.
Wir dürfen nun also offen sein und staunen, wo unser eigener Weg uns jetzt lang führt, welche neuen Erfahrungen unser Weg für uns bereit hält, wem wir begegnen und welche Aufgaben und Tätigkeiten nun auf uns warten.

Staunen, dass es weiter geht . . .
Staunen, wo entlang es weiter geht . . .
Staunen, wie es weiter geht . . .

Staunen, dass das Leben (möglicherweise) etwas anderes mit uns vor hat als wir es bisher dachten und dass das Leben es gut mit uns meint . . .

Eine neue Haltung könnte sein . . .

. . . ja, ich bin bereit, über meinen eigenen Weg zu staunen . . .
. . . ja, ich staune über mich selbst . . .

Staunen ist Fülle.
Staunen ist Dankbarkeit.
Staunen ist ein reiches Leben.
Staunen bezeugt unsere Achtsamkeit.
Staunen ist präsent sein im Hier und Jetzt.

Staunen ist ein guter Begleiter auf unserem Lebensweg . . .



Dienstag, 10. Oktober 2023
Weitergeben und Geben
Bist Du glücklich?

Und wann sind die anderen Menschen glücklich und zufrieden?

Schauen wir uns einmal um in dieser Welt, so können wir sehen, dass die meisten Menschen ein glückliches und zufriedenes Leben anstreben, es aber offensichtlich noch nicht haben. Und ein glückliches und zufriedenes Leben assoziieren viele Menschen mit genügend Geld. Wenn sie nur genügend Geld verdienen, dann geht es ihnen besser, dann geht es ihnen endlich gut. Dann sind sie endlich zufrieden. Dann haben sie endlich keine Sorgen mehr.

Doch so ist es nicht.

Denn wenn wir mehr Geld haben, dann können wir uns auch mehr gönnen. Wenn wir mehr Geld haben, dann steigen automatisch auch unsere Wünsche und Bedürfnisse, unsere Erwartungen und Vorstellungen, sodass wir unterm Strich nichts gewonnen haben. Wir haben zwar mehr Geld, doch wir haben auch größere Ansprüche, sodass eigentlich alles beim Alten bleibt. Die Probleme und das Gefühl von Mangel, das wir in unserem alten Leben hatten, haben wir auch weiterhin, nur jetzt auf einem neuen, höheren Niveau und mit mehr Wohlstand.

Oftmals bleibt alles beim Alten.

Schauen wir uns einmal um in dieser Welt, so können wir Coaches und Geschäftsleute sehen, Unternehmer und Businessmenschen, die haben tatsächlich all ihre Ziele erreicht. Sie verdienen das Geld, was sie sich immer erträumt haben. Sie leben das Leben, das sie sich immer gewünscht hatten. Sie haben ihre Visionen von ihrem Traumleben tatsächlich erfolgreich manifestiert. Sie haben ihre Ziele tatsächlich erreicht. All ihre Träume und Wünsche und Visionen haben sich wirklich realisiert.

Und was ist nun?
Sind sie glücklich und zufrieden?
Sind sie dankbar und setzen sich einfach hin und chillen?

Nein, natürlich nicht.
Auch für sie geht es weiter.

Doch wie?

Wie geht es weiter, wenn man schon alles hat?
Und von diesen reichen, wohlhabenden Menschen können wir lernen, dass Geld allein nicht glücklich macht.

Sie haben Geld.
Sie haben alle Ziele und Wünsche und Visionen erreicht.
Was ist jetzt der Sinn ihres Lebens?

Und wir können erkennen, dass es ein menschliches Grundbedürfnis gibt, das noch tiefer sitzt und das noch viel elementarer ist als glücklich und zufrieden zu sein und als gutes Geld zu verdienen. Und dieses Grundbedürfnis ist, sich zu geben.

„Sich geben” ist ein Grundbedürfnis.

„Sich geben” ist ein elementares Grundbedürfnis aller Menschen. Menschen möchten sich geben. Sie möchten etwas von sich an anderen Menschen weitergeben. Und es ist das größte Geschenk, das Menschen anderen Menschen machen können, wenn Menschen sich für dasjenige interessieren, was andere Menschen geben und weitergeben möchten.

Diejenigen Menschen, die tatsächlich sehr erfolgreich sind, die in ihrem Leben viel geschafft und viel erreicht haben, die wirklich viel Geld verdienen und die am Ziel ihrer Träume angekommen sind, die verspüren an diesem Punkt ein sehr starkes, tiefes, inneres Bedürfnis, all ihr Wissen und all ihre Erfahrungen an andere Menschen weiterzugeben. Und im besten Falle machen sie aus diesem „Weitergeben“ ein Geschäftsmodell, ein Business und gründen eine Academy und bieten Seminare, Workshops, Veranstaltungen und Fortbildungen an. Sie selbst arbeiten als Coach.

Es kommt ihnen dabei jedoch weniger darauf an, noch mehr Geld zu verdienen, sondern es kommt ihnen jetzt vor allem und in erster Linie darauf an, ihr Wissen, ihre Erfahrungen, ihre gewonnenen Weisheiten an andere Menschen weiter zu geben. Und insbesondere liegt es diesen Menschen am Herzen, auch all ihr Wissen über die Fehler, die sie selbst gemacht haben, an die anderen Menschen weiter zu geben. All die vielen Fehler, die sie selbst gemacht haben, müssen die anderen Menschen ja nicht wiederholen. Die anderen Menschen können von ihren Fehlern lernen und aus ihren Fehlern profitieren und können gleich an einem viel weiter fortgeschrittenen Startpunkt beginnen.

Weitergeben von Erfahrungen und Fehler vermeiden.

Dieses Weitergeben von Wissen, von Erfahrungen sowie die Kenntnis um Fehler und Ungeschicklichkeiten sehen wir in allen Bereichen. Überall gibt es heute Coaches zu allen möglichen Themen. Da ist das große, weite Feld der Spiritualität und der Selbstfindung. Und dann ist da der Bereich von Geld und Finanzen. Und auch auf Youtube findet man tausend Videos zu allen möglichen Alltagsthemen von Upcycling und Steine bemalen bis hin zu Autoreparieren, am Motorrad herum schrauben und sich ein Van oder ein Wohnmobil selbst ausbauen. Und auch Heimwerker und Gärtner kommen voll auf ihre Kosten.

Und schließlich steckt es jeder Mutter und jedem Vater im Blut, die eigenen Erfahrungen und das eigene Wissen an die eigenen Kinder weitergeben zu wollen. Eltern möchten für ihre Kinder nur das Beste und Eltern möchten ihre Kinder vor Fehlern und Fehlentscheidungen und Schmerzen bewahren und schützen. - Dieser Impuls ist vollkommen gesund und natürlich - und doch müssen alle Menschen (auch unsere Kinder, die wir von Herzen lieben) ihre eigenen Erfahrungen sammeln, denn wie die alten Sprichwörter es schon sagen . . .

Aus Fehlern lernt man.
Aua macht schlauer.
Not mach erfinderisch.

Weisheit erlangen wir nicht durch kognitives Lernen und auch nicht durch blind/unreflektiert übernommene Erfahrungen anderer, sondern nur durch eigene Erfahrungen (bzw. durch emotionale Einsichten/Erkenntnisse).

Dennoch gilt (für alle Menschen und Egos):

Wer geben darf, ist glücklich.

Für diejenigen Menschen, die ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihr Können weitergeben möchten/kön-nen/dürfen, ist es ein zutiefst befriedigendes Gefühl, wenn sich viele Menschen dafür interessieren, wenn es viele Abnehmer (Kunden, Interessenten) gibt. Und hierbei ist es unabhängig, ob die Kurse und Videos etwas kosten oder gratis/kostenfrei sind.

„Etwas weitergeben dürfen“ ist super befriedigend.

Und hier kommen wir nun zu einem sehr spannenden Punkt, denn auch das Thema „Weitergeben“ gibt es – wie alles in dieser Welt der Dualität – auf zwei Ebenen. Wir können Weitergeben auf der Ego-Ebene leben und wir können Geben auf der Herz-Ebene erfahren.

Ego-Ebene: Weitergeben von „etwas“.
Herz-Ebene: Geben.

Die meisten Menschen erfahren das Geben auf der Ebene ihres Ego in Form von „Geben und Nehmen“ sowie in der Form von „Weitergeben von etwas“. Wenn wir auf der Ego-Ebene geben, dann macht uns dies sehr, sehr großen Spaß. Es macht uns glücklich. Dieses Geben ist eine wundervolle und schöne Erfahrung. - Doch das Geben bereitet uns nur dann wirklich Freude und das Geben befriedigt uns nur dann wirklich zutiefst, wenn es vom Außen/vom Gegenüber angenommen wird, wenn die anderen es tatsächlich nehmen/annehmen.

Und wir fühlen eine noch größere Freude am Geben, wenn wir dafür auch etwas bekommen, nämlich eine positive Rückmeldung. Diese positive Rückmeldung kann Applaus/Beifall sein für den Künstler auf der Bühne oder es kann ein strahlendes Lächeln sein. Es kann auch schlicht die Aufmerksamkeit der Zuhörer/Zuschauer sein. Es kann auch die große Dankbarkeit und Freude des Gegenübers sein. Und natürlich kann es auch bares Geld sein.

Das Ego kann immer nur „etwas“ geben.

Wenn das Ego etwas gibt, dann möchte das Ego
„etwas“ weitergeben und es freut sich, wenn es Kunden, Fans und Freunde gibt, die sich über das, was wir zu geben haben, freuen. Und es gehört eben zu unserem Erfahrungsschatz dazu, dass wir schon während unserer Kindheit erlebt oder erlitten haben, ob wir uns so geben durften, wie wir waren oder ob wir uns anpassen mussten an die Rahmenbedingungen in unserem Elternhaus.

Und so verkaufen Coaches und Trainer heute ihre Kurse, ihre Seminare und ihre Trainings, in denen sie anderen Menschen für teures Geld vermitteln, wie es ihnen gelungen ist, hier in dieser Welt ein erfolgreiches Business aufzubauen und sich optimal an die Regeln der Ego-Gesellschaft anzupassen, um somit viel Geld zu verdienen und ein zufriedenes, glückliches Leben zu führen. Was sie dabei übersehen, ist, dass sie schon wieder im Mangel gefangen sind, denn jetzt, wo sie ein vermeintlich reiches, zufriedenes und glückliches Leben leben, haben sie schon wieder Not und wollen ihr ganzes Wissen und all ihre Erfahrungen an den Mann bringen, verkaufen und weitergeben – und auch wieder zu Geld machen, dabei haben sie doch schon so viel Geld. Und sie haben noch nicht erkannt, dass auch noch mehr Geld sie nicht noch glücklicher machen wird.

Wenn wir uns auf der Ebene unseres Ego eingerichtet haben und wenn wir auf der Ebene unseres Ego leben, dann wird unser Leben immer weiterhin von Mangel gezeichnet sein, ganz egal wie reich wir sind und ganz egal wie viel Geld wir haben. Wir wollen immer „etwas“ geben, um dann „etwas“ zu bekommen. Wir wollen „etwas weitergeben“ und hoffen auf Kunden, Interessenten und Abnehmer und machen uns somit abhängig von anderen Menschen.
Das Ego will „etwas“ geben, um zu bekommen.

Wenn sich niemand für das interessiert, was wir zu geben haben, dann stellen wir uns selbst in Frage, dann zweifeln wir, ob unser „Produkt“ tatsächlich gut ist. Dann fühlen wir uns verunsichert und suchen nach Wegen, es doch noch irgendwie jemandem anzudrehen. Wir laufen den potenziellen Kunden/Interessenten hinterher, drängen uns auf und stalken unsere Mitmenschen. Wir laufen verzweifelt durch diese Welt und rufen: „Bitte, bitte interessiere sich doch bitte jemand für das, was ich zu geben habe, für das, was ich weitergeben möchte. Bitte, nimm es mir ab. Bitte kaufe es.“

Doch der einzige Lernschritt, den wir selbst hierbei zu gehen haben, ist, dass wir selbst uns die Last abnehmen sollten, zu meinen, anderen etwas geben zu müssen bzw. zu meinen, andere mit unserem Wissen und unseren Erfahrungen bereichern zu können. Unser Wissen und unsere Erfahrungen sind gut, sind sehr wertvoll und sind sehr wichtig, doch sie sind nicht für andere gedacht, sondern einzig für uns selbst. Jeder Mensch muss seine eigenen Erfahrungen machen.

Weisheit entsteht durch eigene Erfahrungen.

Und zum Glück gibt es neben der Ego-Ebene des Gebens und des Weitergebens von „etwas“ auch noch eine zweite Ebene, die Herz-Ebene. Auf der Herz-Ebene ist Geben einfach Geben. Auf der Herz-Ebene ist Geben ein selbstloses Geben ohne Nehmen, ohne Bekommenwollen. Es ist ein selbstloses Geben von Liebe, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten, ohne ein Dankeschön zu wünschen, ohne positive Rückmeldungen zu brauchen, ohne von Applaus und Beifall abhängig zu sein, ohne nach Lob und Anerkennung zu lechzen.

Wer aus dem Herzen heraus gibt, der/die gibt einfach so - in Freiheit - ohne eine Reaktion, ohne Bitte und Danke, ohne Aufmerksamkeit erheischen zu wollen, ohne eine Gegenleistung und ohne eine Bezahlung zu erwarten. Das Herz gibt einfach. Das Herz gibt Liebe und es gibt diese Liebe in vollkommener Freiheit.

Das Herz gibt sich selbst.

Der große Unterschied zwischen Ego und Herz ist, dass das Herz sich selbst gibt und dass das Ego „etwas“ gibt und dafür „etwas“ bekommen möchte. Das Herz gibt sich selbst als die Liebe, die es selbst ist. Deshalb fällt es dem Herzen auch leicht, keine Gegenleistung zu erwarten.

Das Herz gibt einfach selbstlos.
Das Herz liebt selbstlos und frei.

Wenn wir mit unserem Ego „etwas“ geben oder
“etwas” weitergeben, dann gehen wir jedes Mal einen Vertrag ein. Es entstehen Verstrickungen, Verbandelungen, wechselseitige Abhängigkeiten und Kontrakte. Es ist ein Geben und Nehmen. Wir kennen dies aus unserem Alltag als Spruch:

Eine Hand wäscht die andere.

So funktioniert diese Welt. Und dies ist auch vollkommen ok so. Es geht nicht darum, nie wieder Verträge zu schließen oder nie wieder ein Danke zu erwarten. Das Geben und Nehmen auf der Ego-Ebene und das Weitergeben von Erfahrungen, von Wissen und von Know-How hat in dieser Welt durchaus seinen Platz, seinen Stellenwert und seine ganz wichtige Bedeutung. Es ist die Grundlage von vielen Erfahrungen und Gefühlen.

Es geht lediglich darum, dass wir uns darüber bewusst sind, dass wir die Möglichkeit haben, in unserem Leben auch andere Erfahrungen zu machen. Wir sind nicht dazu verdonnert, auch weiterhin immerzu nur Ego-Erfahrungen von Abhängigkeit, Opfersein und Mangel machen zu müssen. Wir müssen nicht mehr zwangsweise und automatisch enttäuscht sein, wenn der andere nicht „Bitte und Danke“ sagt.

Mit den Erkenntnissen dieses Beitrags können wir uns selbst über unser bisheriges Ego-Leben erheben und etwas über den Dingen stehen. Wir können mehr Geist sein. Wir können mehr Herz sein. Wir können Geben - frei von einer Erwartung, etwas zu empfangen, frei von der Erwartung, eine Gegenleistung erhalten zu müssen.

Geben ohne Nehmen ist erlaubt.

Dieses Geben ohne Nehmen schenkt uns eine neue Freiheit. Ja, wir dürfen einfach aus dem Herzen heraus geben, ohne dafür etwas bekommen zu müssen, ohne uns weiterhin über die Reaktionen und Rückmeldungen zu definieren, ohne uns mit der Anzahl unserer Kunden, Interessenten und Käufer zu identifizieren. Klar identifiziert sich unser Ego mit Zahlen und mit einer wünschenswert großen Nachfrage, doch wir können uns bewusst machen, dass unser Geben auch dann einen großen Wert, eine hohe Qualität und eine sehr hochwertige Energie hat, wenn niemand sich dafür interessiert.

Wieso sollten sich die Egos für die universale Liebe interessieren, wo sie doch von ihr abgetrennt sind und von ihr nur geblendet werden?

Wieso sollte sich das Ego für die Energien unseres Herzens interessieren, wo die universale Liebe unser Ego doch schmerzt und umbringt?

Unser Ego wird niemals freiwillig diejenigen Energien einkaufen, die sein eigenes Ende sicher herauf beschwören. Unser Ego kauft keine wahre Wahrheit ein, sondern unser Ego kauft immer nur wieder neue Illusionen ein, die es sich selbst als „den Durchbruch“ und als „neue wahre Wahrheit“ verkauft, doch damit lügt sich unser Ego nur wieder selbst einen in die Tasche, wie es das auch schon hundert und tausend Jahre lang gemacht hat.

Unser Ego bleibt nun mal der Schattenaspekt unseres Daseins und hat definitiv kein Interesse daran, die Sonne als seinen neuen besten Freund zu sich zum Spielen in die Sandkiste einzuladen. Warum? Weil der Schatten dann weg wäre. Das Licht der Liebe würde die Schattenenergien unseres Ego hinfort leuchten. Und so können Ego und Herz zwar umeinander herum tanzen, aber niemals wirklich miteinander spielen. Das Ying und Yang Symbol bringt dies ziemlich gut zum Ausdruck.

Unser Ego bleibt der Schattenaspekt unseres Daseins.
Also – Fazit– viel Geld verdienen und zu meinen, mit viel Geld dann endlich irgendwann glücklich und zufrieden zu sein ist möglicherweise für viele Menschen erstrebenswert und eine Zeit lang auch ganz schön - doch langfristig und jenseits unserer Ego-Identifikation ist es ein Irrtum.

Glücklich und zufrieden sind wir immer dann, wenn wir uns von Herzen geben oder wenn wir aus unserem Ego heraus „etwas“ geben oder etwas weitergeben. Und so freuen wir uns, wenn wir an unsere Kinder etwas weitergeben und vererben können. Die Lehrkräfte in der Schule freuen sich, wenn sie Wissen vermitteln können. Gelingt ihnen die Wissensvermittlung, so ist dies zutiefst befriedigend. Und auch in Handwerksbetrieben bereitet es den Meistern und Gesellen viel Freude, ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihr Können an die Lehrlinge weiterzugeben. Dies ist einfach eine sehr schöne, befriedigende und erfüllende Aufgabe. Und dies erfüllt und befriedigt uns mehr als Geld anzuhäufen.

Wir freuen uns auch immer dann, wenn wir mit unserem Geben einen persönlichen Beitrag leisten können, sodass andere Menschen für sich ein Problem lösen können. Dies kann der Schornsteinfeger sein, dies kann der Automechaniker sein und dies kann auch Nachbarschaftshilfe sein. Natürlich ist dies die Welt von Geben und Nehmen und dies macht ja auch Spaß und bereitet alle Beteiligten viel Freude. Es ist also vollkommen gut und in Ordnung so, wie es ist.

Aussteigen können wir aus denjenigen Settings, in denen wir krampfhaft etwas geben möchten, was niemand haben will. So etwas gibt es eben auch in dieser Welt. Dies kann bei der Arbeit sein, zwischen Freunden und auch bei der Erziehung unserer Kinder oder in unserer Partnerschaft. In all diesen Situationen, in denen „uns verboten wird, uns zu geben“, können wir jetzt einmal ganz bewusst den Schmerz des „sich nicht geben Dürfens“ fühlen und dann steigen wir da aus. Wir beenden es einfach, uns über die Annahme durch den anderen sowie über die Reaktion unseres Gegenübers zu definieren. Wir schalten jetzt einfach um von Ego-Geben auf Herz-Geben.

Wir schalten um von Ego-Geben auf Herz-Geben.

Wir warten nicht mehr länger darauf, dass der andere endlich annimmt, was wir zu geben haben, sondern wir akzeptieren, dass der andere das, was wir zu geben haben, schlicht und einfach jetzt nicht brauchen kann.

Wir können uns selbst jetzt noch etwas erhöhen und sagen: „Ich bin Herz und ich kann verstehen, dass Du als Ego mit meiner Energie als Herz derzeit nicht so viel anfangen kannst. Deshalb lasse ich Dich jetzt bereitwillig in Ruhe.“

Dies ist dann natürlich wieder unser eigener Ego-Anteil, doch diese Haltung kann uns helfen, uns selbst aus der Abhängigkeitsbeziehung zu befreien/zu erlösen.

Mit dieser Selbsterlösung haben wir jetzt eine gute Lösung gefunden und alles darf sich lösen und entspannen. Die Probleme und all das Krampfhafte darf sich in Wohlgefallen auflösen und darf sich in Harmonie wandeln. Wir entspannen uns. Wir warten nicht mehr länger darauf, unser Geben-Wollen an den anderen adressiert zu bekommen, sondern wir überlassen den anderen einfach sich selbst und erlauben ihm/ihr, seine/ihre eigenen Erfahrungen zu machen.

Weisheit entsteht aus persönlichen Erfahrungen.
Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.
Aus Erfahrung wird man klug.

Und so lernen wir jetzt für uns selbst aus unserer eigene Erfahrung, dass wir anderen Menschen, die das, was wir zu geben haben ablehnen und zurückweisen, nicht mehr länger hinterher rennen. Zwar wollten wir das, was wir zu geben haben, zum Beispiel den liebsten Menschen in unserem Umfeld zufließen lassen (Partner/Partnerin, Kinder, Familie), doch die wollten es einfach nicht haben. Und so erlauben wir es jetzt uns selbst, unsere Gaben und das, was wir zu geben haben, eben entweder uns selbst oder anderen Menschen (außerhalb von Familie) zu geben, zu schenken und zufließen zu lassen. Das Leben wird unsere Wege schon lenken.

Unsere Gaben geben.

Unterm Strich können wir erkennen, dass wir uns selbst jahrelang effektiv und wirkungsvoll blockiert haben, weil wir unsere Gabe und unsere Geschenke und das, was wir zu geben haben, ganz bestimmten Menschen, die wir lieben, zufließen lassen wollten. Wir haben diese lieben Menschen also als „Blockadeenergie“, „Hindernis“ und „Stein im Weg“ „benutzt”. Erlauben wir es uns selbst jetzt, unsere Gabe, unsere Geschenke und das, was wir zu geben haben, auch anderen Menschen (oder uns selbst) zukommen zu lassen, so lösen sich alle Blockaden, so lösen sich plötzlich alle Abhängigkeiten, so lösen sich im Handumdrehen alle Hindernisse auf und so kann unsere Liebe und unsere Lebensenergie nun endlich frei fließen, strömen und quellen.

Dann geben wir das, was wir zu geben haben, eben „dem Leben“. Wir geben unsere Gaben ins Feld des universalen Bewusstseins.

Es genügt, unser altes Versprechen/unseren alten Glaubenssatz, dass die uns nahestehenden Menschen vorrangig zu bedenken und zu beschenken seien, jetzt zu erkennen und aufzulösen. Geben wir jetzt unsere Erlaubnis ins Feld, mit unseren Gaben auch andere Menschen ergötzen, erfreuen und beglücken zu dürfen, so öffnen wir hiermit der universalen Liebe Türen und Tore.

Und das Leben darf Arrangements finden und treffen, in denen unsere Gaben/Geschenke neue Menschen erreichen und von ihnen gefeiert, bejubelt und voll Freude angenommen werden.

Noch tiefer in uns liegende Verstrickungen.

Auf einer noch tieferen/höheren Ebene liegen die Verstrickungen sogar noch viel tiefer in uns selbst.

Das Außen hat mit all dem nämlich in Wirklichkeit überhaupt gar nichts zu tun - es dient uns lediglich als Spiegel, als Projektionsfläche. Weder die anderen Menschen noch unsere Partner, Kinder oder Familie haben etwas damit zu tun - nur wir selbst.
In Wirklichkeit ist es so, dass wir unsere heiligen Gaben (die Geschenke unseres Herzens) unserem eigenen Ego geben/schenken wollten. Hierbei sind wir selbst alle beteiligten Aspekte.

Wir sind unser Herzensfeld (Geist).
Wir sind unser ureigenes Ego (Diener des Herzens).
Wir sind unser konditioniertes Ego (Diener des Außen).

Und wir als ureigenes Ego wollten die Impulse/Geschenke unseres Herzens (die Liebe, die wir sind sowie die Klugheit/das Wissen unseres Geistes) in uns selbst unserem eigenen konditionierten Ego zufließen lassen. Doch unser konditioniertes Ego ist aus seiner Natur heraus von der universalen Liebe abgetrennt und kann unsere Geschenke gar nicht annehmen. Es muss sie ablehnen und zurückweisen.

Doch wir selbst haben es uns selbst verboten, anderen Menschen unsere Gaben und Geschenke zu schenken, solange wir unsere Gaben nicht zuvor unserem eigenen konditionierten Ego gegeben/geschenkt haben. Doch unser konditioniertes Ego wird unsere Gaben bis ans Ende aller Zeiten ablehnen, zurückweisen und sogar boykottieren, torpedieren und vernichten. Wir werden unsere Gaben (unsere heiligen Geschenke unseres Herzens) niemals an unser konditioniertes Ego adressiert bekommen.

Erkennen wir dies jetzt, so können wir hierüber Einsicht haben. Und wir können einlenken. Wir können nun endlich unserem konditionierten Ego und uns selbst vergeben, dass wir solange daran festgehalten haben, unbedingt unserem konditionierten Ego unsere Gaben und Geschenke angedeihen und zufließen lassen zu wollen.

Wir als ureigenes Ego (als Diener unseres Herzens) mussten an uns selbst (an unserem eigenen konditionierten Ego) scheitern. Diese Schöpfung ist nun mal so angelegt - sie ist so und nicht anders gestrickt. Und da wir in der Welt der Polarität und der Dualität leben, ist es so nun sogar die richtige Reihenfolge gewesen, denn wenn wir im ersten Schritt scheitern und dann im zweiten Schritt erfolgreich sind - erst den Schmerz des Schattens durchleben und danach dann das Licht und die Freude des Erfolgs feiern - dann ist ja alles gut.

Haben wir dies nun geblickt, können wir jetzt endlich weitergehen - weiterziehen in Richtung Licht, Liebe, Himmel, Freude und Herzensfeld . . .

Mit unserem ureigenen Ego sind wir der Diener unseres Herzens. Und als dieser Diener des Herzens treffen wir jetzt eine neue Entscheidung: Wir erlauben uns jetzt, unsere Gaben und Geschenke allen Menschen zufließen zu lassen, die sich hierüber freuen - einfach so voll Leichtigkeit und Freude (und frech und fidel an unserem konditionierten Ego vorbei).

Es gibt viele Menschen - da können wir uns ganz sicher sein - die können mit dem, was wir zu geben haben, wirklich sehr viel anfangen - sehr viel mehr als unser eigenes konditioniertes Ego in uns selbst.

Die schmerzhaften Erfahrungen, die wir mit unserem konditionierten Ego in uns selbst (und mit anderen Menschen) im Hinblick auf Geben und unsere Gaben geben gemacht/gesammelt haben, sind in keinster Weise repräsentativ für all die vielen anderen Menschen da draußen in dieser Welt. Diese Erfahrungen sind einzig und allein zutreffend für uns selbst in uns selbst in Kommunikation mit unserem konditionierten Ego. Es ist quasi eine Einzelerfahrung, die den Anschein hegte, allgemeingültig zu sein.

Wir können unser Geben jetzt also mit einem richtig guten Gewissen erlauben.

„Ja, ich darf!“

Ja, ich darf Geben.

Ja, ich darf meine Gaben geben.
Ja, ich darf das Geben meiner Gaben leben.
Ja, ich darf das Geben meiner Gaben voll Freude erleben, erfahren und rundum genießen.

Ja, ich darf das Geben meiner Gaben jetzt in meinem Leben willkommen heißen, als Bereicherung, Fülle und Lebensfreude feiern und aus vollem Herzen genießen.

Ja, das Geben meiner Gaben darf mich ausfüllen, ergötzen, bereichern, erfüllen und von Herzen glücklich machen.

Mein konditioniertes Ego darf ich dabei leer ausgehen lassen.
Ich darf mein konditioniertes Ego vernachlässigen - ja.
Ich darf mein konditioniertes Ego in die Röhre gucken lassen.

Ich darf mir selbst die Freude erlauben/schenken/geben/gön-nen, meine Gaben und Geschenke an diejenige Menschen zu adressieren, die sich wirklich und wahrhaftig von ganzem Herzen darüber freuen.
Wir haben es ja wahrhaftig lange genug ausprobiert, unser eigenes konditioniertes Ego mit unseren Gaben zu beglücken, doch diese Zwangsbeglückung wurde von unserem konditionierten Ego eben immer und immer wieder abgelehnt und zurück gewiesen. Wir können jetzt also wirklich mit einem guten Gewissen neue Türen und Tore öffnen und neue Wege beschreiten.

„Etwas“ geben und „etwas“ weitergeben ist Ego.
Einfach Geben frei von Erwartungen ist Herz.

Mit diesen Erkenntnissen können wir nun unser Leben neu gestalten, neu reflektieren und neu anpacken. Wir können vollkommen neu und frei erschaffen, wann wie und wo wir welche Erfahrungen von Geben und Nehmen oder einfach nur von Geben machen möchten.

Wir selbst können uns selbst dem Leben geben/hingeben. Wir können ein Geschenk sein für das Leben, für diese Schöpfung und für all die vielen lieben Menschen. Einfach so mit unserem Sein können/dürfen wir wirken und Wirkung entfalten - und Situationen gestalten und Menschen beglücken - und erfreuen. Wir brauchen nicht viel zu tun, unsere Wirkung ist unser Sein in Liebe.

In diesem Sinne wünsche ich Dir nun von Herzen richtig viel Freude für Deinen weiteren Lebensweg.



Altes Ich, neues Ich – was hat das alles zu bedeuten?
Alle sprechen immerzu vom „neuen Ich“. Was hat das eigentlich zu bedeuten? Was ist das „alte Ich“ und was ist das „neue Ich“? Kann mir das bitte mal jemand erklären?

Sicherlich gibt es ganz viele verschiedene Deutungen, Erklärungen und Ansätze, was darunter zu verstehen ist. Jeder Mensch hat da so seine persönliche Meinung und jeder Coach vertritt seine ganz eigene Überzeugung. Dieser Beitrag ist ein weiteres Mosaiksteinchen in dem „Puzzle des Lebens“. Die wahre Wahrheit werden wir Menschen niemals erfassen können. Jede Erklärung ist lediglich ein Versuch, das Unerklärbare irgendwie annäherungsweise in Worte zu fassen.

Das „alte Ich“.

Das „alte Ich“ ist das Ich, mit dem wir uns seit unserer Kindheit identifizieren. Es ist unsere Kindheits-Ego-Ich-Identifikation. Es ist unsere Identifikation mit unserem konditionierten Ego. Es sind all unsere Werte, Glaubenssätze, Prägungen, Überzeugungen, Meinungen, Ansichten, Weltanschauungen, Konditionierungen, Erfahrungen, Vorstellungen, Erwartungen, Regeln, Normen und subjektiven Wahrheiten, mit denen wir uns ganz selbstverständlich identifizieren.

Das, was wir für richtig halten, halten wir nun mal für richtig.
Und das, was unsere Wahrheit ist, ist nun mal unsere Wahrheit.

In unserer Kindheit haben wir von unseren Eltern und von der Gesellschaft (Kindergarten, Schule, Freunde, Verwandte, Bekannte, Nachbarn) gelernt, was falsch und was richtig ist. Wir haben Erfahrungen gemacht, was wir machen dürfen und was verboten ist. Und all diese Erfahrungen prägten unsere Kindheit und prägen unser Leben bis heute.

Unsere Erfahrungen prägen unser “altes Ich”.

Logischer Weise vermeiden wir Situationen und Verhaltensweisen, die schmerzhaft sind und in denen wir eine Strafe, eine Ermahnung oder ein Ausgeschimpft-werden befürchten müssen. Lieber halten wir uns an die Regeln, dann bekommen wir keinen Ärger.

Unsere erlernten Verhaltensweisen, Handlungsautomatismen und Reaktionsmuster veranlassen uns dazu, uns in bestimmten Situationen unbewusst ganz automatisch angepasst zu verhalten. Beispielsweise legen wir ein Vermeidungsverhalten an den Tag, gehen Dingen aus dem Weg und stellen unsere eigenen Bedürfnisse hinten an. Dann sind wir auf der sicheren Seite – so glauben wir.

Doch in Wirklichkeit macht uns dieses Verhalten auf Dauer krank. Die Verhaltensmuster aus unserer Kindheit passen nicht mehr für unser heutiges Leben, denn wir sind heute kein Kind mehr, sondern wir sind erwachsen.

Die Muster unserer Kindheit passen nicht mehr.

Und als Erwachsene sind wir nicht mehr abhängig und klein und wir sind auch kein Opfer mehr, sondern wir sind eigenständig und frei. Wir leben unser Leben autonom, selbstbewusst und selbstbestimmt.

Und wenn wir dies nicht tun, dann sind wir eben noch nicht erwachsen, sondern dann sind wir irgendwie innerlich noch ein Kind. Wir sind irgendwo hängen geblieben und haben die Ausfahrt aus unserer Kindheit und den Abzweiger hin in unsere Erwachsenenleben verpasst.

Dies können wir jetzt, wo wir dies erkennen, verändern.

Unser „alte Ich“ ist/war das Ich unserer Kindheit.
Und unser „neues Ich“ ist das Ich unseres Erwachsenseins.

Unser „altes Ich“ ist unser Ego-Ich.
Und unser „neues Ich“ ist unser Herz-Ich.
Unser „neues Ich“ ist das Ich unseres Herzens.

Unser „neues Ich” ist das Ich unserer Selbstliebe, das Ich unseres göttlichen Seins. Dieses „neue Ich“ ist eher unser göttliches Selbst als ein „Ich“. Unser „neues Ich“ sind wir als Geist, sind wir als universales Bewusstsein, sind wir als Beobachter und Zeuge des Lebens.

Auf diese Weise haben wir als „neues Ich“ etwas Abstand zu allem, was so passiert. Wir stehen etwas über den Dingen und nehmen all das, was passiert, nicht mehr so persönlich. Auch Gefühle können wir mit einer gewissen inneren Distanz wahrnehmen und somit viel leichter erlauben und bejahen.

Wenn wir mit unserem „alten Ich“ eine Situation erlebt haben, über die wir uns ärgerten, dann waren wir wütend oder traurig. Wir haben innerlich „Nein“ gesagt und gehadert.

Mit unserem „neuen Ich“ fällt es uns viel leichter „Ja“ zu allem zu sagen, was ist, was existiert und was sich uns so zeigt - und wie es sich uns zeigt. Wir reagieren nicht mehr unbewusst, reaktiv und automatisch, sondern wir halten einen Moment inne, gehen in die Stille, treffen bewusst eine Entscheidung und agieren dann entsprechend unserer inneren Wahrheit.

Unser „neues Ich“ sind wir als Erwachsener.

Unser „neues Ich“ sind wir als ein Mensch, der selbst die Verantwortung für sein Leben trägt und sich bei allem, was geschieht, an die eigene Nase fasst. Aus unserem „neuen Ich“ heraus erkennen wir uns selbst als Schöpfer und Erschaffer unserer Realität an. Nicht die anderen sind schuld, sondern die Welt, die wir in unserem Wahrnehmungsfeld vor unserer Nase wahrnehmen/erleben/erfahren, entspricht den Energien in uns selbst, aus denen heraus wir selbst unsere äußere Realität erschaffen haben.

Hierbei dürfen wir jetzt erkennen, dass in uns selbst zwei Energiefelder existieren, nämlich Licht und Schatten, Herz und Ego, Emotionen und Verstand, Pol und Gegenpol. Und wenn wir als Herz unserem eigenen Schatten/Ego nicht bewusst Einhalt gebieten, dann mischt diese negative Energie in unserem Leben den Laden auf und gestaltet aktiv mit - jedoch destruktiv. Unser Schatten, unser Ego und unsere Gedanken sind eben in der Lage, reale Realitäten zu erschaffen, die wir dann als wahre Wirklichkeit körperlich erfahren.

Unsere Ego-Gedanken können reale Wirklichkeit erschaffen.

Möchten wir unser Leben jetzt auf ein neues Level anheben, so tun wir gut daran, aus unserem Herzen heraus unser Leben zu gestalten. Doch wie?

Alles Machen und Tun und Wollen und Regeln ist Ego.
Alles „es anders haben wollen“ ist Ego.
Alles Planen und Anstreben und Ziele verfolgen ist Ego.

Die wahre Liebe ist feinstofflich formlose Energie.
Die wahre Liebe des Himmels geschieht einfach.

Wir können das, was unser Herz möchte, nicht planen, nicht vorwegnehmen, nicht regeln. Das einzige, was wir machen können, ist, die Wünsche unseres Herzens bereitwillig geschehen lassen und den Energien des Himmels keine Ego-Steine in den Weg zu legen.

In der Stille sind wir unserem Herzen meist deutlich näher als in wildem Ego-Aktionismus.

Überall sehen und hören wir, dass wir uns Ziele setzen sollten, um uns ein schönes Leben zu erschaffen. Doch was wissen wir mit unserem Ego-Verstand schon davon, was für unser Herz wahrhaftig schön ist? Ja, wir können von viel Geld und Luxus und Komfort träumen, doch übersehen wir dann nicht unbewusst die damit zwangsläufig auch zusammenhängenden Probleme?

Ein „neues, schöneres Leben“ ist meistens nicht besser, sondern einfach nur „anders“ als unser altes Leben. Unsere alten Probleme ziehen sich einfach neue Kostüme an und spielen auch in dem neuen Theaterstück wieder mit. Sie schlüpfen einfach in andere Rollen hinein und grüßen uns und winken uns erneut zu.

Der Wechsel ins „neue Ich“ geschieht aus sich selbst heraus.

Den Wechsel von unserem „alten Ich“ hin zu unserem „neuen Ich“ können wir nicht willentlich beeinflussen oder machen oder tun oder vollziehen. Er geschieht ganz von alleine, wenn wir alle die vielen uns noch bis heute schmerzenden Situationen und traumatischen Erfahrungen gefühlt, durchlitten, durchlebt, bejaht, gesegnet und in Liebe angenommen und vergeben haben. Solange wir „Nein“ zu unserer Vergangenheit sagen, bleiben wir ein Kind und bleiben wir in unserem „alten Ich“ stecken.

Unser „Ja“ zu allem, was geschehen ist sowie zu den Geschenken, die hinter dem Schmerz auf uns warteten, ist unsere Fahrtkarte in unser Erwachsensein – in unser „neues Ich“.

Für viele Menschen ist diese Reise durch die Schattenwelten der Ego-Erfahrungen ein zu großes Abenteuer, vor dem sie sich scheuen. Zum Glück gibt es für all diese Menschen „Reisebegleiter/innen“ und Coaches, die sich liebevoll um einen kümmern und einen auf diesem abenteuerlichen Weg sicher begleiten.

Wir leben in einer Zeit der Transformation. Unser „altes Ich“ verwandelt sich in unser „neues Ich“. Die Ego-Welten-Raupe verwandelt sich in einen Herzens-Liebe-Schmetterling.

Alle Menschen werden diese Transformation durchlaufen. Einige Menschen haben es bereits geschafft und können den anderen nun die Hand reichen und wertvolle Hilfestellung leisten. Von diesem Support kann die Menschheit als Ganzes nun profitieren.

Ich wünsche Dir nun ganz viel Spaß und Freude in Deinem ganz eigenen Transformations-Abenteuer auf Deinem Weg von der Raupe hin zum Schmetterling, von Deinem „alten Ich“ hin zu Deinem „neuen, erwachten, erwachsenen Ich“.

Unsere Kindheit ist vorbei.
Wir dürfen jetzt erwachsen sein.



Was bedeutet Transformation?
Wir leben im Zeitalter der Transformation.

Transformation bedeutet Wandel, Umwandlung.

Früher kannten wir das Transformationshäuschen. Es war ein kleines Umspannwerk, in dem der Strom der Überlandhochspannungsleitung herunter geregelt wurde auf das Energieniveau der Haushalte. Und hierin können wir schon die tiefere Bedeutung von Transformation erkennen. Energien wandeln sich in ihrer Spannung und in ihrer Stromstärke.

Als einen Prozess der Transformation können wir auch die Raupe begreifen, die sich in ihrem Kokon verpuppt, dort in einem ganz engen Raum in der Stille ist und sich den im Innern ablaufenden Prozessen hingibt, bis sie sich schließlich entpuppt, aus dem Kokon schlüpft und als wunderschöner, farbenfroher, leichter Schmetterling in die Lüfte aufsteigt. Für die Raupe wäre solch ein Leben hoch droben in den Lüften unvorstellbar gewesen. Und doch ist diese Verwandlung geschehen.

Und nicht nur bei den Tieren können wir solche Transformationsprozesse finden, sondern beispielsweise auch bei der Pusteblume. Anfangs blüht die Blume des Löwenzahns hell und leuchtend auf Wiesen und Feldern. Es ist ein gelbes Meer von Löwenzahnblüten. Bis sie sich ganz in ihrem eigenen Rhythmus irgendwann in sich selbst zurückzieht, ebenso in die Stille geht wie auch die Raupe, sich quasi auch „verpuppt“ und schließlich nach einer vollkommenen Verwandlung wieder zum Vorschein kommt mit zarten Pusteblumenschirmchen.

Wo ist all das Gelb geblieben?
Wo sind die gelben Blütenblätter der Löwenzahnblumen geblieben?

Die Verwandlung ist perfekt geglückt.

Von dem Alten ist nichts mehr zu erkennen. Und die feinen Schirmchen der Pusteblumen erheben sich leicht in die Lüfte und lassen sich vom Wind weit forttragen bis in alle Welt.

Wie können wir dies auf uns übertragen?

Wie können wir diese Beobachtungen nun verstehen und auf uns Menschen übertragen?

Dies ist einfacher als gedacht.
In dem Prozess der Transformation, von dem derzeit die gesamte Menschheit betroffen ist, geht es darum, dass wir Menschen uns spirituell entwickeln. Es geht hierbei um unseren Schritt vom spirituellen Kind hin zum spirituellen Erwachsenen. Erwachen und erwachsen sein sind hierbei als gleichwertig zu betrachten.

Während unserer Kindheit galten für uns ganz andere Regeln und Erfahrungen als heute für uns als Erwachsene. In unserer Kindheit fühlten wir uns klein. Wir fühlten uns schwächer als die großen Erwachsenen. Und leicht rutschten wir in eine Opferrolle. Wir mussten uns fügen und unterordnen. Wir hatten Bedürfnisse und waren bei deren Erfüllung auf die Großzügigkeit der Erwachsenen angewiesen. Und nur allzu leicht konnte es passieren, dass wir als Kind mit Gefühlen von Schuld, einem schlechten Gewissen, Fehler machen, Zweifel, Unsicherheiten, Ängsten, Versagen und Frustration konfrontiert waren.

Wenn wir erwacht und erwachsen sind, dann sind uns all diese Gefühle fremd. Als erwachter Erwachsener sind wir Geist, sind wir Liebe, leben wir in der Fülle und fühlen wir uns stets handlungsfähig, kompetent und voll Liebe. Wir sind eigenständig und frei. Wir fühlen uns selbständig, selbstbestimmt, autonom, stark und kraftvoll.

Diese unterschiedlichen Erfahrungen und Gefühle unserer Kindheit und unseres Erwachsenseins können wir im Weltlichen erfahren und wir erfahren sie darüber hinaus auch im Geistig-Seelischen. Und die Übergangszeit ist im Weltlichen die Zeit der Pubertät und im Spirituellen die aktuelle Phase der Transformation.

Transformation ist die Phase unserer spirituellen Pubertät.

Jeder Mensch ist aufgerufen, innerlich zu prüfen, ob die Werte seiner Kindheit ihm heute noch dienlich sind und noch Gültigkeit haben. Jeder Mensch muss sich innerlich damit auseinandersetzen, ob die verinnerlichten Glaubenssätze, Prägungen, Konditionierungen, Muster, Handlungsmuster, Reaktionsmuster, Automatismen, Vorstellungen und Erwartungen, die wir seit unserer Kindheit mit uns herum tragen, heute tatsächlich noch förderlich für uns sind. Oder entpuppen sie sich heute als Bremsklötze, als Blockaden, als Hindernisse?

Es gibt so viele Muster und Regeln, die wir während unserer Kindheit und im Zuge unserer Erziehung als richtig und wichtig gelernt und verinnerlicht haben. Ja, sie hatten eine Zeit lang ihre Bedeutung und ja, sie waren für die Zeitspanne unseres Kindseins richtig und gut und wichtig. Doch viele dieser Werte blockieren uns heute. Viele dieser Werte galten einzig und allein für die Phase unseres Kindseins und sind vollkommen unbrauchbar für unser heutiges Leben als erwachter Erwachsener.

Die Kindheit ist zu Ende.

Hier sind wir nun also aufgefordert, die in unserer Kindheit lieb gewonnenen und für richtig und wichtig erachteten Werte heute wieder loszulassen. Und damit müssen wir unsere geliebte Kindheits-Ego-Ich-Identität loslassen. Wenn wir von einem „neuen Ich“ sprechen, dann ist dieses „neue Ich“ eben unser Erwachsenen-Ich.
Die Raupe war unser Kindheits-ich.
Und der Schmetterling ist unser Erwachsenen-Ich.

Und so wandelt sich alles. So wandeln und verändern sich unsere Perspektive, unser Standpunkt und unsere Sichtweise. Als Schmetterling sieht die Welt von oben nun mal ganz anders aus als aus der Perspektive der Raupe. Und als Geist fühlt sich das Leben vollkommen anders an als als Ego.

Als Kind bildeten wir ein Ego aus, mit dem wir uns identifizierten. Heute können, dürfen und sollten wir über diese Kindheits-Ego-Ich-Identifikation hinaus wachsen. Wir sollten uns ganz bewusst über sie erheben und unser Leben und die gesamte Schöpfung neu betrachten, neu bewerten und neu lieben.

Transformation bedeutet, die Energien unserer Kindheit hinter uns zu lassen und die Energien unseres Geistseins jetzt zu erlauben und zu leben. Unsere Kindheit und unser Ego standen in unserem Leben bisher im Vordergrund. Und die Liebe und unser Geistsein waren im Hintergrund. Wir können, dürfen und sollten jetzt Vordergrund und Hintergrund tauschen.

Vordergrund und Hintergrund tauschen.

Wer dies freiwillig tut, hat gut lachen und hat leichtes Spiel. Wer die eigene Kindheits-Ego-Ich-Identifikation und alle damit verbundenen Werte und Bedeutsamkeiten freiwillig und bereitwillig in den Hintergrund stellt, wird durch diese Phase der Transformation spielend leicht hindurch schwimmen. Nur wer sich diesem Transformationsprozess verweigert, wer sich sperrt, wer (innerlich und äußerlich) „Nein“ sagt und wer Wandel und Veränderungen ablehnt, wer an den alten, abgelaufenen Werten krampfhaft festhält und wer sich dem Prozess der Erneuerung widersetzt, der/die wird Schmerzen leiden, der die wird vom Leben gedrängt, gedrückt, geschoben und gezwungen werden. Und dies erfahren wir dann als unangenehme, schmerzhafte Schicksalsschläge. Das muss ja nicht sein. Wir können freiwillig und bereitwillig „Ja“ sagen zu unserem Erwachen, zu unserem Erwachsensein und zum Loslassen der alten Energien, deren Haltbarkeitsdatum ohnehin längst abgelaufen ist.

Transformation und Gefühle bewusst fühlen.

Transformation geht leicht, wenn wir beim Auftauchen von neuen Werten, Möglichkeiten, Optionen, Angeboten und Wegen, alle dazugehörigen Gefühle ganz bewusst fühlen. Hierzu gehören Freude und Motivation ebenso wie Ängste, Unsicherheiten, Befürchtungen und Zweifel. Und dann natürlich auch der Schmerz des Loslassens, der Schmerz des Wandels – und die Freude des Wandels.

Alles fühlen.

Alles auf einer geistig-seelischen Ebene fühlen, spüren, schwingen lassen und erlauben.

Zu allen Gefühlen „Ja“ sagen. „Ja“ sagen, dass sie da sind, dass sie existieren, dass es sie gibt und dass sie durch den Wandel und durch die Veränderung hervorgerufen werden.
Am besten ist es, wir nehmen uns genügend Zeit zum Fühlen und meditieren darüber. Dann befinden wir uns in einem veränderten, höheren Bewusstseinszustand und können die Gefühle viel leichter erlauben und leichter bejahen. Dann können die Energien leichter fließen. Dann staut sich nichts an, sondern alles darf alles sein und alles fließt und strömt und quellt ganz so, wie es die Natur der universalen Liebe ist.

Meditieren erleichtert unsere Transformation.

Die aktuelle Zeit der Transformation ruft enorm viele verschüttete Gefühle auf den Plan. Wir haben ein Gefühle-Fühlen-Defizit und es ist dringend an der Zeit, das Gefühle-Fühlen nachzuholen, neu zu lernen und einen kompetenten, neuen Umgang damit zu finden. Gefühle-Fühlen macht Spaß, wenn wir Geist sind. Dem Ego macht vor allem das Fühlen von negativen Gefühlen
extrem wenig Spaß. Daher lohnt es sich, sich immer wieder bewusst in den Geist zu beamen und über den Dingen zu stehen.

Transformation bedeutet Wandlung.

Wenn die Raupe ewig an ihrem Raupendasein festhalten würde, würde und könnte sie niemals ihre Verwandlung zu einem Schmetterling erfahren. Die Zeit der Raupen ist für uns Menschen vorbei. Die Zeit der Schmetterlinge ist gekommen. Wer ewig eine Raupe bleiben will, läuft Gefahr, irgendwann von einem Raubvogel gefressen zu werden. Wir haben es leichter, wenn wir dies erkennen und uns diesem Zeitenwandel einfach hingeben.

Es ist an der Zeit, sich a) zurückzuziehen, sich zu verpuppen und in die Stille zu gehen und b) sich dem Transformationsprozess bereitwillig hinzugeben und dann als schöner, leichter, bunter Schmetterling neu durchzustarten, aufzusteigen in den Himmel, zwischendurch den süßen Nektar der schönen Blumen zu naschen und der Sonne entgegen zu fliegen.

Schmetterling sein macht Spaß.

Und so wünsche ich Dir nun allzeit guten Flug und stets eine schöne Aussicht.