Freitag, 5. Mai 2023
Im Anfang war das Wort
Was bedeuten eigentlich die Worte „Im Anfang war das Wort“? Wir können hierbei die verschiedenen Ebenen von „Etwas“ und „Nichts“ – von Form und Formlosigkeit, von Erde und Himmel, von Leben und Ewigkeit unterschieden.

Die universale Liebe ist jenseits aller Worte.

Gott ist die universale Liebe, der Himmel, feinstofflich-formlose Seins-Energie, universales Bewusstsein. Gott in seiner Natur ist unsichtbar, feinstofflich und formlos. Wir können Gott mit unseren körperlichen Sinnen nicht wahrnehmen. Wir können Gott nicht sehen, riechen, schmecken, hören oder fühlen/tasten.

Zugleich ist alles, was wir mit unseren körperlichen Sinnen wahrnehmen, Gott. Alles, was wir mit unseren körperlichen Sinnen sehen, riechen, schmecken, hören oder fühlen/tasten ist Gott, ist aus der Energie der universalen Liebe hervorgegangen. Es gibt also nichts, was nicht Gott ist.

Doch in dem Moment, in dem wir weltliche Worte benutzen/verwenden, vergessen wir Gott. In dem Moment, indem wir die Dinge dieser Welt mit Worten benennen und ihnen einen eigenen, individuellen Namen geben, haben wir Gott vergessen.

In dem Moment, indem wir die Dinge mit Worten benennen, vergessen wir das Göttliche.

Wir sagen zu einem Baum Baum, obgleich der Baum Gott ist.
Wir sagen zu einer Blume Blume, obgleich die Blume Gott ist.
Wir sagen zu den Wolken Wolken, obgleich die Wolken Gott sind.
Wir sagen zur Sonne Sonne, obgleich die Sonne Gott ist.

Und wir nennen jedes Tier bei seinem Namen, obgleich alle Tiere und Pflanzen denselben Namen haben, nämlich Gott. Und auch wir Menschen nennen uns selbst gegenseitig beim Namen/Vornamen, obgleich wir uns alle mit Gott ansprechen könnten – das wäre wesentlich ehrlicher/wahrer.

Das Wort Gottes ist formlos.

Das Wort Gottes ist formlose Energie. Das Wort Gottes hat keinen Ausdruck, den wir mit unserem Verstand verstehen/erfassen könnten. Das Wort Gottes ist einfach Liebe in ihrer Essenz.

Die Worte, die wir als Ego sprechen, sind Form.

Die Worte, die wir als Ego sprechen, trennen uns ab von der universalen Liebe.
Die Worte, die wir als Ego sprechen, trennen uns ab von Gott.
Die Worte, die wir als Ego sprechen, sind „etwas“ – sie sind nicht mehr „Nichts“ (das universale NICHTS, das ALLES ist).

Und wenn etwas „etwas“ ist, dann ist es „etwas
Bestimmtes“, „etwas Definiertes“ - und somit nicht mehr „ALLES“. Wenn etwas „etwas“ ist, dann ist dieses „etwas“ alles andere nicht.

Und somit trennen uns alle Worte, die wir sprechen, ab von Gott, ab von der Liebe, ab von der Schöpfung.

Alle Worte trennen uns ab von der Liebe.

Worte sind Trennung.
Gedanken sind Trennung.
Vorstellungen sind Trennung.
Erwartungen sind Trennung.

Diese Trennung ist gut und richtig so. Wir brauchen diese Trennung, denn nur Dank dieser Trennung können wir uns selbst als Gott erfahren. Wir identifizieren uns nicht mit unserem eigenen Gottsein, sondern wir Menschen glauben tatsächlich, wir seien nicht Gott. Dies ist eine Illusion, eine Täuschung, eine Fehlinterpretation unseres Daseins. Und es ist sogar eine ungeheuerliche Anmaßung, wenn wir tatsächlich behaupten, wir seien nicht Gott, wo es doch nur Gott gibt und wo doch alles Gott ist.

Wir sind Gott. Und unsere Gedanken und Worte helfen uns, unser eigenes Gottsein zu vergessen, zu verleugnen, zu verschleiern.

Erfahrungen sind nur durch Trennung möglich.

Die feinstofflich-formlose, universale Liebe, die unfassbar ist, die wir nur spüren können (jenseits unserer körperlich-sinnlichen Wahrnehmung), ist durch „das Wort“ in die Form inkarniert und Leben ist entstanden und für uns zur bewussten Erfahrung geworden. Mit unserem Selbstbewusstsein nehmen wir uns als Menschen und als Individuen war. Dabei sind wir nicht nur wir selbst, sondern wir sind auch der andere. Es gibt gar keine Trennung.

Ebenso wie unser kleiner Finger an der Hand und unser kleiner Zeh am Fuß und unsere Nase am Kopf als Einzelbestandteile voneinander getrennt sind, hängen sie doch miteinander zusammen und gehören zu dem einen großen Körper dazu. Und so sind wir selbst der kleine Finger und unser Nachbar ist der kleine Zeh und unsere Partnerin/unser Partner ist die Nase und wir alle sind Teil des einen, göttlichen Körpers, den wir „Schöpfung“ oder Liebe nennen können.

Wir streiten uns mit Worten und trennen uns ab.

Nicht umsonst gibt es in Partnerschaften viel Streit und viel Ärger, denn wir streiten uns mit Worten. Worte trennen. Worte und Gedanken verdrängen die Liebe.

Eine Umarmung gelingt auch ohne Worte und ist ein liebevoll verbindender Ausdruck der universalen Liebe.

Machen wir uns klar, dass uns alle Worte und Diskussionen von der universalen Liebe abtrennen, dann kommen wir zu dem Ergebnis, dass wir unsere Alltagskommunikation möglicherweise etwas verändern sollten. Hierbei genügt es, mit einem neuen Bewusstsein Worte zu benutzen. Liebevolle, freundlich-zugewandte, wertschätzende, den anderen würdigende Worte sowie Worte der Freude und Dankbarkeit – also „gefühlte Worte” – können sehr verbindend sein. Auf der anderen Seite können „gedachte Worte” – Worte wie „Nein“ und
„Ja, aber“ – sehr trennend wirken. Ebenso trennen wir uns von dem anderen ab, wenn wir nur unseren eigenen Standpunkt sehen/denken und mit unserer eigenen Sicht der Dinge (Vorstellungen, Erwartungen, Ansichten, Meinungen, Gedanken) unbedingt Recht behalten wollen.

Worte sind Formen.
Und Formen sind künstlich erschaffene Phänomene.

Das Original ist die universale Liebe.
Sie ist feinstofflich-formlos.

Erfahrungen machen können wir nur in der Welt der Formen.
Erfahrungen machen können wir nur in der Welt der Formen – also in der Welt der Illusionen und Täuschungen. Das Original können wir niemals erfahren. Erfahren können wir immer nur den Gegenpol zum Original. Somit sind alle Erfahrungen Fake – und doch erscheinen sie uns so real und wirklich, denn wir selbst sind mit unserem eigenen Körper Fake.

Wir in unserem Original sind Geist, Gott, universale Liebe – feinstofflich-formlose Bewusstseinsenergie. Doch als solche können wir uns eben nicht erfahren. Wir müssen schon in die Welt der Formen eintauchen, um uns jenseits unserer Formlosigkeit als das zu erfahren, was wir NICHT sind.



Alles, wozu ich in Resonanz trete, hat etwas mit mir selbst zu tun
Um uns herum geschehen gerade so viele Dinge. Die Ereignisse überschlagen sich schier. Doch die Menschen gehen weitaus nicht alle in der gleichen Art und Weise mit den Geschehnissen um. Jeder Mensch tritt mit anderen Energien in Resonanz. Jeder Mensch nimmt andere Dinge wahr. Jeder Mensch unterliegt seiner ganz eigenen, selektiven Wahrnehmung. Und jeder Mensch fühlt hieraus resultierend seine ganz eigenen Gefühle – und Ängste.

Wenn uns etwas triggert.

Wenn uns etwas triggert, berührt, aufregt und emotional und gedanklich sehr beschäftigt, dann hat dies stets etwas mit uns selbst zu tun. In uns selbst schwingt eine Energie, von der wir meistens überhaupt keine Ahnung haben, dass sie (noch) in uns ist; und die Ereignisse im Außen aktivieren dieses Energiefeld in uns und wir fühlen intensive Gefühle.

Was uns triggert, aufregt, ärgert und ängstigt, ist keineswegs objektiv, sondern total subjektiv geprägt. Es hängt natürlich mit unserer Kindheit, unserer Erziehung, unserer Sozialisation und unseren bisherigen Erfahrungen zusammen. Darüber hinaus reichen diese unbewussten, subtilen Energiefelder zumeist weit zurück auch bis in frühere Leben/Inkarnationen.

Wir haben keine Chance – wir müssen uns aufregen, ängstigen und echauffieren, weil wir in uns noch unverarbeitete Gefühlsenergien schwingen haben, die wir weggeschlossen und über Jahre und Jahrzehnte ausgesperrt haben. Wir wollen gewisse Erfahrungen und Gefühle einfach nicht wahr haben.

Unser Alltag hilft uns, uns selbst zu erkennen.

Die Schöpfung ist nun so gestrickt, dass wir auch
ohne Therapie in unserem ganz normalen Alltag uns entwickeln (ent-wickeln = aus unseren Verflechtungen auswickeln) und uns selbst erkennen können. Die einzige Hürde, die es hierbei zu nehmen gilt, ist, dass wir unser bisheriges Selbstbild/Selbstverständnis von uns selbst und von dieser Welt bereitwillig infrage stellen müssen. Die Wahrheit, die wir bisher als wahr und richtig angesehen hatten, gerät ins Wanken und wird möglicherweise bröckeln und in sich zusammenfallen. Und hiermit lösen sich unsere bisherige Ego-ICH-Identifikation und unser „altes Selbst“ auf.
Das Innen geht stets dem Außen voraus.

Die in uns selbst schwingenden Energien sind stets die Ursache für das, was im Außen (in unserem Leben) geschieht. Und die im kollektiven Energiekörper der Menschheit schwingenden Energien sind dafür verantwortlich, was mit der Menschheit geschieht. Wir können uns den Körper der Menschheit vorstellen wie unseren eigenen Körper. Unser Körper als Mensch besteht ja aus vielen verschiedenen Aspekten und Anteilen. Wir haben Arme und Beine und Finger und Füße und einen Kopf und einen Rumpf und die Organe und unsere Muskeln und Sehnen und Gelenke und Ohren und Nase und Mund und Augen und so weiter. Und wenn wir uns unseren kleinen Zeh verletzen, dann funktioniert der restliche Körper zwar noch weiterhin ganz gut, doch der kleine Zeh braucht unsere Aufmerksamkeit, denn er schmerzt sehr und wir müssen uns um ihn kümmern. Und wenn wir uns eine schwere Grippe einfangen, dann beeinträchtigt dies unseren gesamten Organismus und legt unser komplettes System lahm. Und so gibt es im Kleinen wie auch im Großen Ganzen Energien, die wirken auf ganz unterschiedliche Art und Weise und beeinflussen unser Leben.

Was uns triggert, triggert uns, weil es uns etwas ausmacht.

Hierin ist ein Wortspiel enthalten. Das, was uns triggert, macht uns aus. Es löscht das Licht unseres Herzens. Unsere Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen und Ängste beeinflussen unser Leben so stark, dass wir gar nicht mehr frei aufspielen können. Wir fühlen uns gefangen in unseren Gedanken und Gefühlen, die mit dem Wahrgenommenen zusammenhängen.
Wir haben ganz klare Vorstellungen von „richtig“ und „vernünftig“ und wenn andere Menschen sich dann entgegen unserer Vorstellungen verhalten, dann reagieren wir empört, erbost, ärgerlich, zornig und mit Unverständnis. Und diese Reaktion unsererseits gegenüber dem Außen entspricht einem inneren Prozess in uns selbst, den wir „im Original“ nicht zu fassen bekommen.

Denn es verhält sich so, dass wir selbst uns unserem eigenen Inneren Kind gegenüber ganz genau so verhalten, wie die Menschen im Außen sich uns gegenüber verhalten. Wir selbst gehen (ohne es zu wissen) mit unserem eigenen Inneren Kind ganz genau so um, wie die anderen Menschen mit uns umgehen. Das Außen spiegelt uns perfekt unser eigenes Innen.

Erkenne Dich selbst.

Wir können es noch etwas präziser beschreiben: Wir als Ego (Verstand, Kopf, Gedanken, mit unseren Werten, Vorstellungen, Glaubenssätzen, Mustern, Prägungen und Konditionierungen) verhalten uns gegenüber unserem eigenen Herzen (Inneres Kind, Intuition, Bauchgefühl, Spürsinn, innere Stimme) ganz genau so, wie wir es anhand der Situation im Außen, die uns triggert, wahrnehmen und nachempfinden können.

Wir treten nur deshalb mit dem Außen in eine negative Resonanz, weil das Außen in uns selbst eine Entsprechung findet. Beziehungsweise wir verstehen, interpretieren, deuten und bewerten die Situation im Außen entsprechend der in uns selbst vorherrschenden Energien und Muster.
Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.

Wenn uns Situationen im Außen kalt lassen, so haben wir mit ihnen kein eigenes Thema. Es stört/triggert/ärgert uns einfach nicht. Es interessiert uns nicht. Und wir haben innerlich keine Resonanz zu dem, was im Außen geschieht. Es hat mit uns einfach nichts zu tun. Es triggert uns nicht. Wir haben emotional kein Problem damit.

Immer dann, wenn wir emotional Probleme haben, uns getriggert fühlen, etwas persönlich nehmen und dem anderen am liebsten mal die Meinung geigen würden, ist es viel klüger, sich selbst zu erkennen und sich selbst die Meinung zu sagen – nämlich als Geist dem eigenen Ego mal die Leviten zu lesen.

In jedem Ereignis ist eine symbolhafte Botschaft enthalten.

In jeder Situation, die uns im Außen widerfährt, ist eine symbolhafte Botschaft enthalten. Jedes Ereignis ist wie ein gemaltes Bild. In diesem Bild können wir die für uns wichtige/bedeutsame Botschaft erkennen.

Doch eigentlich genügt es vollkommen zu fühlen. Wir müssen die Situation nicht einmal verstehen, deuten, interpretieren oder erfassen. Es genügt, zu erkennen und anzuerkennen, dass sich unser eigenes Inneres Kind ganz genau so fühlt, wie wir uns selbst in der Situation fühlen.

Und es ist sogar noch komplexer, noch verworrener, noch komplizierter, noch verschachtelter und noch verstrickter. Denn wir Menschen sind ja empathische Wesen.

Als empathische Wesen fühlen wir oftmals die Gefühle des anderen.

Liebe ist Mitgefühl. Liebe ist Anteilnahme. Liebe ist wahrzunehmen, wie es dem anderen gerade geht. Und so fühlen wir im Umgang mit anderen Menschen in uns selbst, wie sich das Innere Kind des anderen gerade fühlt. Und manchmal fühlen wir auch, wie sich das Ego des anderen fühlt. Es ist sehr häufig so, dass die Gefühle, die wir in uns selbst fühlen/spüren, überhaupt nicht unsere eigenen Gefühle/Energien sind, sondern die Gefühle/Energien desjenigen Menschen, der uns gerade gegenüber steht bzw. an den wir gerade denken.

Und so kann es dann passieren, dass wir in uns selbst sehr intensiv gewisse Gefühle fühlen, die uns triggern, weil wir empathisch wahrnehmen, wie das Innere Kind des anderen (das Innere Kind unseres Gegenübers) sich gerade fühlt.

Wir Menschen sind sozusagen wie ein Radio.

Wir Menschen sind wie ein Radio.

Das Radio macht nicht selbst Musik, sondern aus seinen Lautsprechern tönt genau diejenige Musik, die auf einer definierten Sendefrequenz ausgestrahlt wird. Und je nachdem welchen Sender wir beim Radio einstellen, ertönt eine andere Musik.

Und ebenso ist es auch bei uns selbst. Wir Menschen sind wie Radiogeräte und je nachdem welche Sendefrequenz wir einstellen (wo wir mit unserer Aufmerksamkeit sind bzw. an welchen Menschen wir gerade denken) hören wir die entsprechende Musik bzw. fühlen wir die entsprechenden Gefühle (schwingen in uns die entsprechenden Energien). Wir tun also gut daran, sehr achtsam und wachsam wahrzunehmen, wo wir gerade mit unserer Aufmerksamkeit sind und worauf wir unseren Fokus liegen haben.

Wohin Du denkst, Energie Du lenkst.

Wenn wir an unseren Partner/an unsere Partnerin denken, so schwingen seine/ihre Energien in uns und wir fühlen, wie sein/ihr Ego bzw. sein/ihr Inneres Kind sich gerade fühlt. Wenn wir selbst im Ego schwingen, so fühlen wir die Ego-Energien des anderen und wenn wir selbst im Herzen schwingen, so fühlen wir den Gemütszustand des Inneren Kindes des anderen.

In einer Partnerschaft kann es nun problematisch sein, wenn Herzensfeld-Menschen fühlen/wahrnehmen, wie unglücklich das Innere Kind des Partners/der Partnerin ist, weil der Partner/die Partnerin im Ego zuhause ist und im Ego schwingt und sein/ihr Leben entsprechend den Werten, Vorstellungen, Glaubenssätzen, Erwartungen, Gedanken und Mustern seines/ihres Ego gestaltet. Dann fühlt der Herzensfeld-Mensch die Abwesenheit von Liebe im System des anderen. Und hieraus resultiert automatisch der Impuls, den anderen verändern/retten zu wollen. Dieses Verhalten und diese Reaktion ist also ganz natürlich und sogar gesund im Sinne der universalen Liebe.

Doch da jedes „verändern Wollen“ dann schon nicht mehr Herz ist, sondern Ego, geschieht es leicht, dass die Herzensfeld-Menschen ins eigene Ego abrutschen und damit „die Erlösung des anderen“ verfehlen.

Wir können nichts machen und nichts tun – nur sein und lieben.

Als Herz können wir nichts machen und nichts tun. Wir können lediglich erkennen und bejahen, dass es so ist, wie es ist, und dass es sich so anfühlt, wie es sich anfühlt. Als Herzensfeld-Mensch fühlen wir, wie es dem Inneren Kind des anderen geht (während der andere sein eigenes Inneres Kind nicht fühlen kann, weil er/sie von ihm abgetrennt ist). Die Kunst ist daher, liebevoll Mitgefühl zu haben mit dem emotionalen Zustand des Inneren Kindes des anderen – ohne etwas zu tun, ohne etwas zu machen, ohne etwas zu unternehmen. Es geht einzig darum, in Frieden und ganz bewusst die eigene Aufmerksamkeit beim Inneren Kind des anderen (und bei den eigenen Gefühlen, die das Befinden des Inneren Kindes des anderen repräsentieren) ruhen zu haben.

Indem wir die Emotionen des Inneren Kindes des anderen in uns selbst bereitwillig und bejahend schwingen lassen, willkommen heißen und erlauben, geschieht Heilung.

Ja sagen ist Heilung.

Jedes Machen und Tun ist ein „es anders haben Wollen“ und damit ein „Nein“ zum Jetzt, ein Hadern und somit Ego. Einzig unser „Ja“ zu den Energien in uns sowie unser „Ja“, dass es dem Inneren Kind des anderen nun mal so geht, wie es ihm geht, ermöglicht Heilung, Genesung – und Wunder.
Nein sagen macht krank.

Wir können die Kehrseite der Medaille noch genauer anschauen, denn ein dauerhaftes, haderndes Fühlen von fehlender Liebe/Selbstliebe (fehlender Verbundenheit mit dem Inneren Kind) im System des anderen (des Partners/der Partnerin), kann natürlich mit der Zeit zu einer Manifestation und zu einer Chronifizierung in Form von Krankheitssymptomen führen. Wenn wir selbst krank werden, weil wir empathisch die Energien des vernachlässigten Inneren Kindes unseres Partners/unserer Partnerin in uns aufnehmen, dazu „Nein“ sagen und damit hadern, fällt es uns natürlich noch wesentlich schwerer, „Ja“ zu sagen zu unseren schmerzenden Krankheitssymptomen sowie zu der negativen seelischen Situation des anderen, mit dem wir uns in Liebe verbunden fühlen.

Hier ist Trennung angesagt – doch wir dürfen diese Trennung anders leben als wir denken. Wir brauchen uns nämlich nicht weltlich zu trennen, sondern wir können uns von unserem eigenen „Nein“, von unserem eigenen Hadern und von unserem eigenen Ärger trennen. Krankheit kann nur in einem sauren Milieu entstehen. Wenn wir nicht mehr sauer sind, lösen sich alle Krankheitssymptome in Wohlgefallen auf.

Wenn wir nicht mehr sauer sind, lösen sich alle Krankheitssymptome auf.

„Ja, ich fühle anhand meiner körperlichen Krankheitssymptome, wie das Innere Kind meines Partners/meiner Partnerin sich fühlt. Ich fühle seinen Schmerz, seine fehlende Leichtigkeit und seine fehlende Freude. Ich fühle die fehlende Herzensliebe. Ich bringe meine gesundheitliche Situation mit dem gesundheitlichen Zustand der Seele des Inneren Kindes meines Partners/meiner Partnerin in Zusammenhang – und fühle Mitgefühl und liebevolle Anteilnahme. Ich sage „Ja“ und fühle mich seinem/ihrem Inneren Kind ganz nahe.“

Wenn ich diese tiefe, innere Verbundenheit zwischen mir (als Geist) und dem Inneren Kind meines Partners/meiner Partnerin bewusst fühle, spüre und in mir schwingen lasse, dann darf hier Liebe schwingen, fließen und gegenwärtig sein - und Heilung geschieht.

Ich bin Geist und ich fühle mich in Liebe mit dem Inneren Kind des anderen verbunden. Ich sage von Herzen „Ja“ zu dieser Verbindung der Liebe.

(Und was für unseren Umgang mit unserem Partner/unserer Partnerin gilt, gilt ebenso natürlich auch für unseren Umgang mit unseren Arbeitskollegen, Eltern, Freunden und Nachbarn, denn auch diese Kontakte beeinflussen unser Leben.)

Mitleid ist eine Ego-Energie.

Es kann nun leicht passieren, dass wir von der Geist-Ebene auf die Ego-Ebene herunter rutschen. Dann tut uns das Schicksal des Inneren Kindes des anderen leid. Dieses Mitleid ist Ego. Dann haben wir unser Geist-Sein verloren. – Wir können dies nun bewusst bemerken und wieder zurück gehen hoch in den Geist und uns in Liebe mit dem Inneren Kind des anderen verbunden fühlen.
Wenn der andere uns leid tut, dann schwingen wir im Ego. Und als Ego können wir niemals die göttliche, universale Liebe fließen lassen.

Wir müssen schon Geist sein, um die universale Liebe zu sein und uns in dieser Liebe mit dem Inneren Kindes des anderen verbunden zu fühlen.

Es geht nicht darum, dass wir die universale Liebe zu dem Inneren Kind des anderen hinfließen lassen oder hinfließen lassen wollen. Auch dieses hinfließen lassen Wollen wäre schon wieder Ego. Machen und Tun und etwas regeln ist alles Ego.

Als Geist sind wir selbst die universale Liebe.

Wir selbst SIND universale Liebe.

Als Geist lassen wir die universale Liebe nicht außerhalb von uns woanders hinfließen, sondern wir als Geist SIND selbst diese universale Liebe und werden beim Inneren Kind des anderen vorstellig und besuchen es. Wir als Liebe sind dort beim Inneren Kind des anderen energetisch präsent, anwesend und da.

Mit diesem „Tun“ des beim Inneren Kind des anderen Seins ist das Innere Kind des anderen mit der Quelle in Verbindung (denn wir als Geist sind die universale Liebe und damit die Quelle). Und zugleich entlasten wir uns selbst und unseren Körper von jedem Spiegeln und zum Ausdruck bringen Müssen, denn wir sind uns ja all dieser Zusammenhänge bewusst geworden und können nun achtsam und hellwach alles wahrnehmen, fühlen, spüren und neu einschätzen und neu zuordnen.
Ich erkenne das Schicksal des Inneren Kindes meines Partner/meiner Partnerin freiwillig und voll Würdigung mit einem großen, weiten „Ja“. Und alles, was ich „tun“ muss, ist, mit meiner Aufmerksamkeit ganz bewusst das Befinden des Inneren Kindes des anderen wahrzunehmen. Und hierfür brauche ich nichts aktiv zu tun, denn diese Wahrnehmung geschieht ja ganz von alleine und voll automatisch, weil ich mich in Liebe mit meinem Partner/meiner Partnerin verbunden fühle. Ich nehme ja sowieso empathisch alles ganz intensiv wahr.

Bisher konnten wir unsere Gefühle und Wahrnehmungen nicht so leicht zuordnen, sortieren und wir wussten die Zeichen der Zeit und die Gefühle, die wir fühlten, einfach nicht so richtig zu deuten. Jetzt haben wir die Zusammenhänge neu beleuchtet und neu erkannt/durchschaut.

Ich fühle Dein Inneres Kind in mir.

Eine gute, gesunde und heilsame neue Haltung unserem Partner/unserer Partnerin gegenüber ist: Ich sehe, fühle und spüre Dein Inneres Kind in mir.

Und wir können/dürfen unseren Partner/unsere Partnerin von jedem Machen und Tun und etwas Verändern entlasten und frei sprechen, denn er/sie kann nichts verändern, weil er/sie in sich selbst ja die eigene Verbindung zum Inneren Kind (und zum einen Herzen) verloren hat. Wir können ebenfalls nichts verändern – doch indem wir uns in Liebe mit dem Inneren Kind unseres Partners/unserer Partnerin verbunden fühlen, werden sich nun ganz von alleine und aus sich selbst heraus alle erforderlichen und anstehenden Veränderungen einstellen.

Das Leben ist für Veränderungen zuständig – nicht wir selbst.

Unsere Zuständigkeit als Mensch liegt darin, als Geist das, was geschieht, bejahend zu bezeugen, und als Ego das, was geschieht, bejahend zu fühlen. Das ist alles.

Wir sind Ego und Geist – und wir bleiben Ego und Geist.

Und beide Instanzen sind und bleiben weiterhin wichtig und bedeutsam: der Geist zum Bezeugen und das Ego zum Fühlen. Und unsere Seele erfreut sich an all dem, denn unsere Seele ist die universale Liebe, die sowohl den bezeugenden Geist wie auch das fühlende Ego erfahren möchte.

Fühle Dich gegrüßt von Herzensfeld zu Herzensfeld.



Umpolung – wenn sich alles auf den Kopf stellt
Wir leben in ganz besonderen Zeiten. Was bedeutet Transformation eigentlich? Wer oder was transformiert sich da? Und in was? Es ist unsere Identität und es sind unsere Identifikationen, die sich transformieren. Es sind unsere Werte, Vorstellungen, Erwartungen und Ansichten, die sich auf den Kopf stellen. Die große „Transformation der Menschheit“ ist wie eine gewaltige Umpolung. Es ist die Umpolung unseres Weltbilds, unserer Werte, unserer gefühlten, subjektiven Wahrheit.

Die „alte Wahrheit“ unseres Ego wandelt sich in die „neue Wahrheit“ unseres Herzens.

Unsere „alte Wahrheit“ war/ist die Wahrheit unserer Kindheit. Es sind die Werte und Vorstellungen, Glaubenssätze, Konditionierungen, Ansichten, Meinungen, Überzeugungen und Prägungen unserer Kindheit. Und damit ist die „alte Wahrheit” die Wahrheit unseres Ego, also unseres „falschen Ich“.

Die „neue Wahrheit“ ist die Wahrheit unseres Erwachsenseins, unseres Erwachtseins, unserer Herzensfeld-Selbstliebe, unseres Geistseins. Diese „neue Wahrheit“ ist in vielen Punkten genau entgegengesetzt zu der Wahrheit und den Werten unserer Kindheit, unserer Eltern, unseres Ego, der Gesellschaft, des Außen und der anderen.

Die große Umpolung ist wie eine kosmische „Zeitumstellung“.

Die Zeiten ändern sich.

Wir können es uns wie bei einer Autobatterie vorstellen. Wenn wir die Batterie umpolen, dann fließt der Strom plötzlich in die andere Richtung. Und so ist es auch bei uns Menschen. Wenn wir uns selbst umpolen – wenn wir unser Leben umpolen – dann fließen plötzlich die Energien in die entgegengesetzte Richtung. Und natürlich führt dies zu einer großen Verwirrung.

Alles, was unser Ego bisher richtig und wichtig fand, ist plötzlich falsch, bedeutungslos und unwichtig. Alles, von dem wir glaubten, dass es bedeutsam sei, ist plötzlich nebensächlich und unbedeutend. Alles, bei dem unsere Gedanken und unserer Verstand uns bisher eingeredet haben, dass wir ohne gewisse Dinge, Benimmregeln und Verhaltensweisen nicht überleben könnten, gerät mit einem Male ins Hintertreffen und aufs Abstellgleis.
Es ist an der Zeit, uns von unserem „alten Leben“ zu verabschieden.
Wir sind aufgerufen, unser „altes Leben“ loszulassen.

Unser Herz hat seine ganz eigene Wahrheit.

Die Werte unseres Herzens sind ganz andere als die Werte, Wichtigkeiten und Bedeutsamkeiten unseres Ego.

Die Liebe will nur eines: lieben.
Die Freude will nur eines: sich freuen.
Der Frieden will nur eines: Frieden sein.
Das Licht will nur eines: Licht sein.
Und unser Herz möchte vor allem eines: von Herzen fühlen.

Das, was wir unser Leben lang kennen, ist, Gefühle zu fühlen und zwar mit unserem Ego.

Dieses Ego-Gefühle-Fühlen ist eine vollkommen andere Qualität des Gefühle-Fühlens als Herzfühlen.

Ego-Gefühle kennen wir sowohl als Ego-Freude, wie auch als Wut, Trauer, Angst, Unsicherheit, Zweifel, Schuldgefühle, schlechtes Gewissen, Minderwertigkeit, Mangel, sich klein fühlen, Abhängigkeit, brauchen, haben wollen, geringes Selbstwertgefühl, Opfer sein und viele, viele Gefühle mehr. All diese Ego-Gefühle entstehen aufgrund unserer Gedanken. Und sie existieren in der Dimension der Zeit (wenn wir an die Vergangenheit oder an die Zukunft denken). Und diese Ego-Gefühle sind oftmals negativ, sodass wir innerlich „Nein“ zu ihnen sagen – wir hadern mit dem, was wir fühlen.
Herzfühlen geht einher mit unserer Präsenz im Hier und Jetzt, mit unserer Gegenwärtigkeit im momentanen Augenblick. Herzfühlen ist das Fühlen von Freude. Und wenn Freude gerade fehlt, dann ist Herzfühlen das Fühlen des Fehlens von Freude und somit das Fühlen von Traurigkeit. Herzfühlen kennt also nur Freude oder Traurigkeit. Und Herzfühlen geht einher mit unserer bereitwilligen, bejahenden Akzeptanz dessen, was ist.

Die große Umpolung.

Die große Umpolung (Transformation) ist unsere „Systemumstellung“ von Ego auf Herz beziehungsweise von Kopf/Verstand auf Geist/Intuition beziehungsweise von Denken auf Spüren (Bauchgefühl).

Zugleich bedeutet diese Umpolung die totale Umstellung unseres Lebens, unserer Lebensgewohnheiten und unserer inneren Haltung. Zu unserem „alten Leben“ gehörten all die vielen vertrauten Gewohnheiten unserer Kindheit mit dazu. Und natürlich identifizieren wir uns mit all diesen vielen Dingen, Verhaltensweisen, Regeln, Normen, Ansichten, Vorstellungen, Glaubenssätzen und Prägungen unserer Kindheit bis heute. Und zu unserer Kindheit gehört auch dazu, dass wir von unseren Eltern und „von den anderen“ abhängig waren. Abhängigkeit ist ein ganz zentrales Thema unseres „alten Lebens“.

Das „neue Leben“ ist ein Leben in Freiheit. Alle Abhängigkeiten sind aufgehoben bzw. vor allem die seelischen/psychischen/eingebildeten/illusionären Abhängigkeiten sind aufgehoben. Wer hier nicht freiwilligt loslässt, wird mit brachialer Gewalt durch die Kraft des Lebens und durch die Fügungen (und Schicksalsschläge) dieser Schöpfung von Altem befreit/erlöst. Dies können Dinge und Sachen sein und es können Beziehungen, die Arbeit und Verhaltensweisen sein.

Unser Herz ist Freiheit.
Liebe ist Freiheit.

Wahre Liebe lässt frei.

Das, was wir bisher als Liebe kennen, ist Ego-Liebe. Diese Ego-Liebe klebt. Diese Ego-Liebe basiert auf Abhängigkeiten, auf „den anderen brauchen“, auf „es dem anderen recht machen“ und auf „sich gegenseitig helfen“. Hierdurch entstehen Hierarchien und Unselbständigkeiten.

Doch unser Herz ist frei.
Wir als Erwachsene sind selbstständig, eigenständig und frei.

Wir dürfen uns darauf einstellen, dass sich in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren all unsere Werte und Wahrheiten auf den Kopf stellen und ins Gegenteil verkehren.

Was bisher wahr war, wird sich immer deutlicher als falsch/verkehrt erweisen.
Und was bisher falsch/verkehrt erschien, wird sich immer deutlicher als wahr herausstellen.

Wir tun gut daran, dem Leben mit einer neuen Offenheit zu begegnen und Dinge, Situationen, Ereignisse und Lebenssituationen neu zu betrachten, neu zu bewerten, anders zu sehen, anders und neu einzuschätzen.
Das Leben muss vorwärts gelebt werden.
Und das Leben kann nur rückwärts verstanden werden.

Ein Perspektivwechsel kann sehr hilfreich sein und uns von Schmerz befreien.

Ein veränderter Blickwinkel, eine andere Sichtweise und eine neue Perspektive können sehr hilfreich sein, um die Ereignisse/Geschehnisse auch noch aus einer anderen Position heraus in veränderter Art und Weise zu betrachten und dann anders und neu zu bewerten, anders und neu zu beurteilen, anders und neu zu sehen, anders und neu einzuschätzen.

Jede Medaille hat zwei Seiten und vieles sieht von hinten vollkommen anders aus als von vorne. Je nachdem von welcher Seite her wir die Zahl 6 betrachten erkennen wir ein 6 oder ein 9. Und ein Wanderschuh sieht von unten ganz anders aus als von oben. Ein Auto sieht von hinten ganz anders aus als von vorne. Und wenn eine Giraffe von oben auf eine Frau mit einem großen Sombrero schaut, dann sieht sie etwas ganz anderes als wir, nämlich nur zwei Kreise.

Umpolung und Transformation gehen mit Ent-Täuschungen einher.

Im Zuge dieser großen, kollektiven Transformation und Umpolung werden wir viele Enttäuschungen
erleben/erfahren/erleiden. Und dies ist gut so, denn die Ent-Täuschung ist das Ende der Täuschung. Die Desillusionierung ist das Ende der Illusion. Wir dürfen die Wahrheit anschauen, betrachten, bezeugen, anerkennen und bejahend akzeptieren und annehmen.

Hierbei geht jeder Mensch seinen ganz eigenen Weg. Für uns selbst sind vor allem diejenigen Dinge, Geschehnisse und Lebensereignisse von Bedeutung, die sich direkt vor unserer Nase in unserem Nahbereich – in unserem natürlichen, direkten Wahrnehmungsfeld – abspielen. Fernsehen, Computer, Internet und Tageszeitung mögen ja ganz interessant sein, doch für unsere eigene, ganz persönliche Entwicklung und Umpolung ist dasjenige von Bedeutung, was wir mit unserem körperlichen Sinnen erfassen, sehen, hören, riechen, schmecken und tasten/fühlen können – all das, was sich in dem Feld unserer körperlich-sinnlichen Wahrnehmung abspielt.

Und rings um uns herum spielen sich auch noch viele andere Dinge und Phänomene ab – die sind für uns aber nicht immer maßgeblich – es sei denn, wir widmen ihnen unsere besondere Aufmerksamkeit, weil sie uns irgendwie triggern. Dann haben wir an dieser Stelle noch etwas zu lernen/zu fühlen.

Pol und Gegenpol bleiben uns erhalten.

Pol und Gegenpol bleiben uns auch weiterhin erhalten. Die Umpolung und die Transformation lösen die Dualität nicht gänzlich auf. Wir leben auch weiterhin noch in einer Welt der Dualität und der Polarität – also in einer Welt mit Möglichkeiten und Alternativen. Dies muss so sein, denn Pol und Gegenpol bzw. Möglichkeit und Alternative sind erforderlich, damit wir überhaupt Erfahrungen machen können. Tag und Nacht, hell und dunkel, Licht und Schatten, Herz und Ego, Intuition und Verstand werden uns auch weiterhin erhalten bleiben. Es geht jetzt lediglich darum, dass wir uns nicht mehr mit unserem Verstand unbewusst identifizieren, dass wir uns nicht mehr unbewusst mit unserem Denken identifizieren, dass wir uns nicht mehr unbewusst mit unseren Vorstellungen, Erwartungen, Illusionen, Ängsten und Befürchtungen unbewusst identifizieren – sondern jetzt bewusst – oder dass wir uns über unsere Identifikation bewusst erheben und uns als Geist erkennen, der frei ist von allen Ängsten und Befürchtungen.

Pol und Gegenpol bleiben in der Erfahrungswelt unseres Ego erhalten.
Zugleich sind wir Geist und haben uns über unsere Erfahrungswelt erhoben.

So wie jede Medaille zwei Seiten hat, so haben auch wir selbst zwei Seiten. Wir haben zwei ICH. Wir haben ein Ego-Ich und wir haben ein Geist-Ich/ein Herz-Ich. Wir sind zwei. Und wir können jederzeit beide Ebenen von Ego und Geist wahrnehmen und fühlen/spüren. Es liegt dann an uns als übergeordnetes ICH, aus welchem untergeordneten Ich heraus (Ego-Ich oder Geist-Ich/Herz-Ich) wir die Entscheidungen treffen, die wir treffen. Und aus welchem Ich heraus (Ego-Ich oder Geist-Ich/Herz-Ich) wir tatsächlich weltlich handeln.

„Schaffe, schaffe Häusle baue”, machen und tun, blinder Aktionismus und Ungeduld – das ist unser Ego.

„In der Ruhe liegt die Kraft” – das ist unser Geist/Herz.



Besetzt sein
Wie geht es uns als ein Kind der Liebe, als Baby, als Neugeborenes, wenn wir das Licht der Welt erblicken und wenn wir schon nach kurzer Zeit feststellen müssen, dass unsere Mutter und unser Vater besetzt sind? Unsere Eltern sind nicht frei. Sie sehen uns nicht mit den Augen der Liebe, nicht mit den Augen ihres Herzens. Sie erkennen uns nicht in unserem Sosein, nicht in unserem Liebesein. Sondern unsere Eltern sind besetzt von ihren Gedanken.

Unsere Eltern sind besetzt von ihren Gedanken.

Unsere Eltern sind besetzt von ihren Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen, Glaubenssätzen, Ansichten und Meinungen. Unsere Eltern sind besetzt von ihrem Verstand. Unsere Eltern sehen nicht uns, sondern sie sehen immer nur ihre eigenen Vorstellungen und Ängste, ihre Befürchtungen und Sorgen, ihre Erwartungen und Ziele und all die vielen Gedanken, die ihr kognitiver Verstand produziert. Und all dies projizieren sie dann auf uns.

Wir sind ein Baby, ein Kind der Liebe – bis heute – und bis heute sehen unsere Eltern uns nicht, sondern sie sehen ausschließlich ihre Gedanken – die Gedanken ihres Ego - sowie die Vorstellungen und Erwartungen des Kollektiv, der Gesellschaft, des Außen und der anderen.

Unsere Eltern sehen nicht uns in unserem Liebesein, sondern sie sitzen seit unserer Geburt und bis heute in ihrem Kopfkino und schauen die Endlosfilme ihrer Gedanken an. Der Fernsehbildschirm in den Wohnzimmern dieser Welt ist das Symbol hierfür. Er spiegelt uns deutlich und überdeutlich, dass alle Menschen erfundene, inszenierte Bilder aus fernen Ländern und aus künstlichen Studiowelten sehen – nicht aber uns als das Kind der Liebe, das wir sind.

Unsere Eltern sehen nicht uns in unserem Liebesein.

Unsere Eltern sehen uns nicht in unserem Liebesein, sondern sie gehen jeden Tag über den Jahrmarkt des Ego und spielen dort die verrücktesten Gedankenspiele, spielen die Spiele ihrer Ängste, Sorgen und Nöte, Befürchtungen, Unsicherheiten und Zweifel und fahren Runde um Runde mit Ihrem Gedankenkarussell immer schön im Kreis herum – an uns vorbei.

(Und die Frage ist, ob wir selbst heute anders sind? Sind wir selbst heute als Mutter/Vater anders als damals unsere eigenen Eltern? Sehen wir unsere eigenen Kinder heute in ihrem Liebesein? Oder sitzen auch wir selbst heute als Erwachsene, als Eltern, als Vater/Mutter und als Partner/Partnerin im Kopfkino/im Gedankenkarussell/im Gefängnis unseres Verstandes und verschließen uns vor der Herzensliebe unserer eigenen Kinder sowie vor der Herzensliebe unseres Partner/unserer Partnerin und unserer Mitmenschen? – Doch gehen wir noch einmal zurück in unsere eigenen Kindheit . . .)

Wenn wir damals in unserer Kindheit als ein Kind der Liebe erleben, erfahren, sehen, fühlen und spüren, wie unsere Mutter und unser Vater besetzt sind von ihren Gedanken, dann fühlen wir selbst uns nicht nur nicht gesehen, sondern wir haben auch keine Chance – wir haben keine Möglichkeit – unsere Liebe zu geben. Es ist ganz so, wie wenn wir auf die Toilette müssen und „etwas zu geben haben“. Doch das Klo ist besetzt. Wir werden das, was wir zu geben haben, nicht los. Es ist kein Platz frei. Wir können das, was wir zu geben haben, einfach nicht geben. Wir bleiben drauf sitzen. Niemand will es haben. Da ist kein Mensch, der die Liebe, die wir zu geben haben, annehmen mag. Unsere Eltern sind besetzt.

Da ist kein Mensch, der die Liebe, die wir zu geben haben, annehmen mag – alle Menschen sind besetzt.

Und dann fühlen wir in uns Not. Wir fühlen in uns eine riesen große Not. Es fühlt sich existenziell an, denn wir drohen an unserer Liebe zu ersticken (zu zerplatzen), weil wir sie nicht geben können, nicht geben dürfen, nicht los werden, nicht fließen lassen können. All die vielen anderen Menschen – nicht nur unsere Eltern – sind besetzt. Alle die vielen Menschen um uns herum sind besetzt von ihrem Ego und sind besetzt von den Gedanken ihres Verstandes. Die Liebe, die wir sind, und die Liebe, die so dringend vom Himmel durch uns in diese Welt fließen möchte, stockt, ist blockiert und kann nicht frei fließen. Und wir fühlen in uns einen gewaltig großen Druck – der ganz ähnlich ist, wie wenn wir auf die Toilette müssen oder wie wenn wir ein Kind zur Welt bringen. Es ist ein existenzielles Gefühl.

Selbstbewusstsein und Bewusstseins-Bewusstsein.

Unsere Startposition nach unserer Geburt und während unserer Kindheit ist, dass wir um unsere eigene Existenz noch gar nicht wissen. Als Baby wissen wir nicht, dass wir geboren worden sind und als Baby wissen wir nicht, dass wir leben, dass wir existieren, wer wir sind. Wir haben noch kein Selbstbewusstsein.

Wir haben noch kein Selbstbewusstsein, weil als kleines Kind wir noch kein Ego haben.

Und weil wir noch gar nicht wissen, dass es uns gibt, ist es ganz natürlich, dass wir unsere Liebe denjenigen Menschen geben möchten, die wir sehen: unseren Eltern – Mutter und Vater. Die Liebe, die wir sind und die wir verkörpern, möchten wir ganz natürlich zu uns selbst hinfließen lassen – zu uns als Mutter und zu uns als Vater – denn für das Neugeborene besteht noch die Einheit weiter fort. Mutter und Vater und das Baby sind energetisch noch eine Einheit ohne jegliche Trennung.

Mutter, Vater und das Baby sind energetisch noch eine Einheit ohne jegliche Trennung.
Das Baby empfindet Mama ebenso als ICH wie es auch Papa und sich selbst als ICH empfindet. Die Gefühle, Schmerzen, Sorgen und Empfindsamkeiten von Mama und Papa fühlt das Baby empathisch so, als seien es die eigenen Gefühle – und teilweise ergeht uns dies ja bis heute so, obgleich wir schon lange kein Baby mehr sind. Obgleich wir heute erwachsen sind, fühlen wir in uns, wie es unseren Eltern (und Geschwistern) geht, ganz so als seien es unsere eigenen Gefühle. Die Einheit ist also bis heute erhalten geblieben.

Und eine neue Einheit ist hinzu gekommen: Auch im Zusammenleben mit unserem Partner/unserer Partnerin fühlen wir sein/ihr Leid als unser eigenes Leid. Gegenüber allen Menschen und Tiere und Pflanzen, mit denen wir uns von Herzen in Liebe verbunden fühlen, ergeht es uns so. Wir fühlen die Einheit. Wir fühlen den anderen empathisch als uns selbst.

In unserer Kindheit machten wir die Erfahrung, dass
Mama und Papa besetzt sind.

In unserer Kindheit machten wir die Erfahrung, dass Mama und Papa besetzt sind. Sie waren (und sind bis heute) besetzt von den Gedanken ihres Kopfes, von den Gedanken ihres Verstandes, von den Gedanken ihres Ego. Und deshalb können und konnten wir unsere Liebe bis heute nicht frei fließen lassen, nicht adressieren, nicht loswerden. Und deshalb haben wir innerlich Not – große Not. „Wir müssen auf Klo“ und finden keinen guten Ort für unsere Liebe.

Heute können wir uns selbst nun neu erkennen.
Heute können wir uns selbst nun neu erkennen. Heute können wir erkennen, dass wir Geist sind: Ich bin Körper, Geist und Seele. Ich lebe. Ich existiere. Ich habe ein Ego und ich bin Herz. Auf der Ego-Ebene habe ich ein Selbstbewusstsein und auf der Geistebene bin ich Bewusstseins-Bewusstsein. Ich bin mir bewusst geworden, universales Bewusstsein zu sein und zugleich mit einem feststofflichen Körper hier in dieser Welt der Formen zu existieren.

Meine Seele liebt diese gleichzeitige Erfahrung von Geistsein und Körpersein.

Und heute – mit dieser neuen Erkenntnis – haben wir keine Not mehr, denn heute können wir unsere Liebe, die wir so gerne geben möchten, uns selbst als Selbstliebe zufließen lassen, denn wir haben ja erkannt, dass wir existieren, dass wir leben, dass es uns gibt, dass wir da sind. Und wir können unserer Mutter und unserem Vater und den vielen anderen Menschen sogar dafür dankbar sein, dass sie die Annahme unserer Liebe verweigert haben, denn unsere Liebe bzw. die Liebe des Himmels, die durch uns in diese Welt fließen will, war und ist einzig und allein für uns selbst gedacht.

Liebe des Himmels ist für uns selbst gedacht – als unsere Selbstliebe.

Die Liebe des Himmels möchte UNSER Leben bereichern, reich machen, erfüllen und strahlen und leuchten und glänzen lassen. Wir selbst sollen und dürfen die Erfahrung von Liebe machen mit der Liebe, die wir selbst sind.
Heute als Erwachsener haben wir keine Not mehr, denn wir selbst sind gleichzeitig Sender und Empfänger.

Der Clou ist, dass wir uns als „zwei“ wahrnehmen.

Wir selbst sind Himmel und Erde.
Wir selbst sind Geist/Herz und Verstand/Ego.

Und wir als Gott/Geist können, dürfen und sollen die Liebe des Himmels uns selbst als Mensch, als Körper, als Erfahrungsraum, als Ego zufließen lassen. – Ja, wir dürfen unser eigenes, konditioniertes Ego überreden und überzeugen, dass wir ihm unsere Liebe zufließen lassen und dass ihm dies sehr gut tut.

Auf diese Weise – indem wir unserem eigenen, konditionierten Ego unsere Liebe (die universale Liebe des Himmels) zufließen lassen – löst sich unser eigenes Ego sowie das kollektive Ego mit seinen verhärteten Gedankenstrukturen auf – es löst sich auf in Wohlgefallen.

Mit der Kraft unserer Liebe löst sich unser konditioniertes Ego auf in Wohlgefallen.

Das, was wir bisher im Außen erlebt und erfahren haben, dass unsere Mutter und unser Vater und all die vielen Menschen um uns herum, die Annahme unserer Herzensfeldliebe verweigert haben, war lediglich ein Spiegel, ein gespiegelter Ausdruck unseres eigenes Ego in uns selbst, das die Annahme unserer Liebe (der Liebe des Himmels) verweigert hatte. Wir brauchen uns also um unsere Mutter und um unseren Vater und um all die vielen anderen Menschen nicht mehr zu kümmern – wir selbst sind der Adressat unserer Liebe. Dies erfahren wir nun als Selbstliebe.

Und da gilt: „Wie innen, so außen“ – wird, wenn wir selbst mit unserem eigenen Ego die Liebe des Himmels bereitwillig annehmen, dies klar und deutlich sichtbar werden im Außen. Das Außen muss uns spiegeln, was in uns geschieht. Das Außen muss uns spiegeln, dass wir selbst in uns selbst unsere eigene Liebe voll Freude annehmen.

Wie innen – so außen.

Dies bedeutet: In dem Moment, in dem wir selbst in uns selbst mit unserem eigenen Ego unsere eigene Herzensfeldliebe annehmen, werden wir Menschen treffen, die offen sind, unsere Liebe ebenfalls zu empfangen, anzunehmen und zu genießen.

Liebe tritt dann mit Liebe in Resonanz.
Die Zeit der Ego-Spiegel-Spielereien ist dann vorbei.

Wir haben unser Ego “überwunden” und durch unsere Liebe haben wir unser Ego von seinem Zwang, Gedanken denken zu müssen, befreit. Das Neue ist nun ein Leben aus unserer Intuition heraus, ein Leben, in dem unsere innere Stimme (die Stimme unseres Herzens, unser Bauchgefühl) uns führt und lenkt uns leitet.

Das Neue ist ein Leben aus der Intuition unseres Herzens heraus.

Und dies ist eine wundervolle Aussicht. Hierüber dürfen wir uns nun wirklich von ganzem Herzen freuen.

Ich liebe mich.
Ich bin Freude.
Ich bin Frieden.
Ich bin Licht.
Ich bin Liebe.

Ich nehme meine Liebe an.
Ich genieße meine Selbstliebe.
Ich bade und schwinge in der Liebe des Himmels.
Ich betanke mich selbst mit der universalen Liebe dieser Schöpfung.

Und dann schaue ich, was passiert . . .

Danke.