Warum ist vieles so schwer umzusetzen?
Wenn wir Erkenntnis haben und auch gute Vorsätze sowie einen inneren Willen, warum ist vieles dennoch oftmals so schwer umzusetzen?

Dies Frage beschäftigt uns nicht nur beim Umsetzen spiritueller Praktiken oder beim Leben einer neuen, inneren Haltung, sondern auch wenn wir unliebsame Gewohnheiten beenden möchten wie zum Beispiel mit dem Rauchen aufhören oder weniger Alkohol trinken oder nicht mehr so viele Süßigkeiten naschen oder nicht mehr so schnell mit dem Auto fahren. Vom Prinzip her ist es immer dasselbe.

Und wir sind mit diesem Phänomen auch dann konfrontiert, wenn wir uns unseren wahren und wahrhaftigen spirituellen Gaben, Fähigkeiten, Talenten und Qualitäten öffnen möchten. - Ja, und auch dann wenn wir uns unserem eigenen Mysterium in uns selbst öffnen möchten, der in uns selbst innerwohnenden Magie - uns selbst als Magier, Zauberer, Hexe, Magierin, Heilerin, Wesen mit magischen Fähigkeiten und Eigenschaften zu begegnen.

Was ist es also, weshalb „es“ uns so schwer fällt?

Feststellen können wir, dass die eine Instanz in uns „will“ und eine andere Instanz in uns „will nicht“. Wir sind also in uns selbst zerrissen, zwiegespalten, unentschlossen und widersprüchlich. Und das ist auch ganz logisch, denn in unserer Essenz sind wir Liebe und wir „wollen“ als Liebe wirken. Und gleichzeitig sind wir als Mensch Ego (denken, Verstand) und dieses Ego nimmt sich selbst als getrennt von der Liebe war. Und folglich will unser Ego genau das Gegenteil von dem, was wir als Liebe (als Herzensfeld) wollen.

Und diesen Widerspruch können wir NICHT auflösen!

Dieser Widerspruch bleibt bestehen. Unser Ego wird immer seine Ego-Qualitäten behalten und unser Herzensfeld (unser Liebe-Sein) wird immer die seinen Qualitäten behalten. Und Qualitäten dieser beiden Aspekte in uns sind Dunkelheit und Licht, Action und Stille, Streit/Drama und Frieden. Sie sind einfach immer genau entgegengesetzt.

Können wir dann gar nichts tun?

Doch! Wir können „etwas“ tun. Was wir tun können, das ist, dass wir uns entscheiden, WER wir sein wollen beziehungsweise - da wir IMMER beide SIND - ALS WER wir uns erfahren wollen. Wir werden als Menschen IMMER Ego und Herzensfeld BEIDES SEIN und bleiben. Doch wir können und dürfen mit unserem freien Willen entscheiden, als wer wir uns erfahren, erleben und fühlen möchten.

Unser Ego will immer seinen Ego-Schmerzkörper nähren. Und dies gelingt ihm natürlich am besten mit Schmerzen, Enttäuschungen, Frustrationen, Ärger, Groll, Hadern, Misserfolgen sowie in den Dimensionen von Vergangenheit und Zukunft, also auf der Ebene der Zeit, von früher und später, von planen, von Erwartungen und Vorstellungen.

Als Herzensfeld sind wir pure Liebe. Und diese Liebe WILL NICHTS und sie ERLAUBT ALLES. Diese Liebe finden wir außerhalb der Zeit, nämlich im Jetzt. Allein der jetzige Augenblick ist derjenige Moment, in dem wir der wahren Liebe begegnen können.

Das Ego begegnet der Ego-Liebe meistens „später“.
Die Herzensfeld-Liebe erfahren ausschließlich im JETZT.

Zudem bereitet/schenkt die Ego-Liebe uns oftmals Schmerzen, zum Beispiel in Form von Sehnsucht, Eifersucht, jemanden vermissen, jemanden brauchen, jemanden ganz nah bei sich haben wollen.

Das zentrale Steuerungsinstrument, mit dem uns die Schöpfung ausgestattet hat, das ist unser Fokus. Unser Fokus funktioniert wie ein Joystick. In unserem Alltag ist unser Fokus unsere Aufmerksamkeit, worauf wir uns konzentrieren, an wen/was wir denken, wo wir gerade mit unserem Bewusstsein sind. Es gilt der Spruch: „Wohin Du denkst, Energie Du lenkst.“

Und wenn wir unseren Fokus bei unseren Vorstellungen (vom Leben) sowie bei unseren Erwartungen (an das Leben, an den Partner, an die Arbeit) haben, dann ruht unserer Fokus auf unserem Ego. Und folglich handeln wir aus unserem Ego heraus - mit dem Ergebnis: wir sammeln neue Schmerzen. Denn unser Ego will ja (bekanntlich) seinen Ego-Schmerzkörper nähren.

Wenn wir nun unseren Fokus auf unser Herzensfeld ausrichten, dann leben wir die reine Liebe, die wir sind. Hierbei ergibt sich nun allerdings ein kleines (großes) Problem: Die reine Liebe sowie unser Herzensfeld sind feinstofflich und formlos. Wenn wir unseren Fokus auf unser Herzensfeld ausrichten, so müssen wir ihn auf das Feinstofflich-Formlose ausrichten. Dies GEHT ABER NICHT, weil wir unseren Fokus nur auf ETWAS ausrichten können. ALLES, worauf wir unseren Fokus ausrichten, IST FORM! Und Form ist Ego.

Hier beißt sich nun die Katze in den Schwanz und es wird klar und deutlich, weshalb „es“ uns so schwer fällt, „etwas“ zu verändern. Wir KÖNNEN uns NICHT auf die reine Liebe konzentrieren/ausrichten, weil DA NICHTS IST, auf das wir uns konzentrieren könnten, weil die reine Liebe feinstofflich-formlos ist.

An dieser Stelle können wir nun vor der Schöpfung den Hut ziehen und ihr die Ehre erweisen. Es ist ein wahnsinnig geniales und super fein ausgeklügeltes System, wie wir in der Form und im Ego bleiben MÜSSEN. Wir kommen da NICHT raus, selbst wenn wir alles erkannt und durchschaut haben und alles wissen.

Und nun? - Wie geht es nun weiter?

Hingabe! - Uns bleibt nichts anderes übrig, als an diese Tatsche Hingabe zu praktizieren. Wir können nichts verändern. WAS wir jedoch verändern KÖNNEN, das ist, dass wir aufhören, uns darüber zu ärgern. Wir können aufhören zu hadern und zu grollen. Wir können es einfach so hinnehmen und annehmen, dass es so ist, wie es ist.

Und dann fühlen wir eben einfach die Gefühle, die wir fühlen. Vielleicht sind diese Gefühle nicht gerade unsere Lieblingsgefühle, doch das Leben wird sich schon irgendetwas dabei gedacht haben, dass wir jetzt genau diese Gefühle fühlen sollen. Vielleicht ist dies eine gute Vorbereitung für die nächsten Gefühle, die schon vor der Tür bereitstehen.

Wir können also aufhören, etwas zu wollen. Wir können es sein lassen, selbst etwas zu wollen. Es genügt, dass wir uns an das hingeben, was das Leben will, was das Leben mit uns vor hat, was das Leben in unserem Leben platzieren und mit unserem Körper erfahren möchte. Wir können und dürfen uns einfach hingeben an das, was ist, sowie an das, was das Leben will.

Dann fühlen wir nur noch das, was das Leben uns fühlen lassen will, und wir hören auf damit, ständig den Ärger und die Unzufriedenheit unseres Ego zu fühlen. Mit unserer Hingabe an das Leben beenden wir das Programm unseres Ego, das seinen/unseren Schmerzkörper ernähren will.

Klar kann es sein, dass wir Schmerzen leiden - doch wir können die Schmerzen, die uns das Leben schenkt, erlauben und fühlen und bereitwillig durchlassen. Wir können damit aufhören, uns gegen diese Schmerzen zu sperren. Hingabe - und alles ist gut.

Hingabe - und Jesus erlangte allein durch seine Hingabe das ewige Leben.

Wir brauchen also NICHTS ZU TUN - außer uns dem JETZT bereitwillig hinzugeben. Denn nirgendwo sonst findet das wahre Leben statt: nur im Jetzt. Wenn wir das Jetzt bejahend annehmen so wie es jetzt live und in Farbe ist, OHNE all unsere Gedanken um ein mögliches „später“ - einfach nur das nackte, blanke Jetzt - dann finden wir den Frieden in diesem einen Augenblick - und dieser Augenblick ist bereits die Ewigkeit.

Denn unser Ja zum jetzt dürfen wir von Jetzt zu Jetzt immer wieder erneuern. Ja - Ja - Ja - Ja - bis in die Ewigkeit (die bereits jetzt da ist).

Wichtig ist: Frei von Gedanken um eine mögliche (möglicher-weise problematisch) Zukunft zu sein.

Die Ausgangsfrage lautete: „Warum ist vieles so schwer umzusetzen?“ Ist dies JETZT schwierig umzusetzen? Jetzt atme ich einmal in Ruhe und ganz bewusst tief ein … und wieder aus … JETZT lese ich DIESE Worte, diese Zeilen. JETZT ist doch alles gut. Ich atme und lese. Jetzt ist alles gut. Und es braucht niemals anders zu sein als es jetzt IST. Bewusst atmen, bewusst wahrnehmen, gegenwärtig sein.

Ich spüre meinen Brustkorb, wie er sich hebt und senkt. Ich spüre meine Füße auf der Erde. Ich spüre mein Herz. Ich spüre in mir meine Selbstliebe. Ich lese diese Worte und atme parallel hierzu meine Selbstliebe ganz bewusst in mein Herzensfeld ein … und mit meinem Ausatmen darf meine Selbstliebe in meinem Körper bis in jede Zelle hinfließen und dort sagen: „Hallo, ich liebe mich. Hallo ich liebe Dich – liebe Zelle – schön, dass es Dich gibt. Schön, dass es mich gibt.“

JETZT ist alles gut.
Jetzt herrscht Gedankenfreiheit und es ist Frieden.
Jetzt BIN ich mein Atmen und meine Selbstliebe.
Mehr braucht es nicht, um glücklich zu sein.

„Warum ist vieles so schwer umzusetzen?“ - Ich merke, es ist ganz leicht umzusetzen. Ich DACHTE nur, es sei schwer. Es war lediglich (m)eine Vorstellung. Mein Ego hatte diese Vorstellung, dass es doch schwer sein müsste. Und nun bemerke ich: JETZT in diesem Moment JETZT ist es ganz leicht.

Und JETZT bin ich HIER in diesem JETZT ganz bewusst mit meinem Fokus, mit meiner Aufmerksamkeit, mit meinem Bewusst-sein und mit meiner vollen Konzentration. Jetzt bin ich total gegenwärtig, wach und präsent. Ich atme ein … und aus … und lese bewusst diese Worte. Und schwupp, habe ich „es“ bereits geschafft - ja, ich habe „es“ leicht geschafft!

Und an dieses Jetzt kann ich jederzeit anknüpfen einfach, indem ich einmal bewusst tief einatme und mit meinem Ausatmen „Ja“ sage zum Jetzt.

Dies ist wunderbar.
Dies ist die Zauberformel für Transformation …

Einmal bewusst tief einatmen …
Und mit meinem Ausatmen „Ja“ sagen zum Jetzt …
Alles erlauben - erlauben, dass das existiert, was sich jetzt gerade zeigt.

„Ja“ sagen ist der Schlüssel zu allem - „Ja“ sagen ist das Tor zu unserer eigenen Welt des Mystischen in uns, ist die Eintrittspforte zu unserer eigenen Magie - ja, zu unserer eigenen Heiligkeit.

„Ja“ sagen bedeutet NICHT: „Ja, ich mache (dieses oder jedes für Dich, was Du von mir verlangt)“.

„Ja“ sagen bedeutet einzig und allein: „Ja, ich nehme bewusst wahr, dass Du jetzt diese oder jene Erwartung an mich hast und ich erlaube, dass dies jetzt so sein darf.“ Oder eine andere Situation: „Ja, ich nehme bewusst wahr, was gerade im Außen geschieht/geschehen ist und ich nehme bewusst wahr, was ich jetzt fühle und auch, was die anderen Personen gerade fühlen. Und ich bin Zeuge, dass dies jetzt in diesem Moment ganz genau so ist.“

Wir brauchen NICHTS zu verändern. Wir brauchen nur bejahend zu bezeugen, wie sich das JETZT jetzt präsentiert. Und dann können und dürfen wir natürlich handeln (zum Beispiel bei einem Unfall Erste Hilfe leisten). Und auch dies können wir dann wieder bewusst bezeugen. Wir nehmen uns selbst parallel zu unserem irdischen Tun und Wirken von einer höheren Metaebene aus wahr. „Wir schauen uns sozusagen selbst von oben zu.“

Durch diese Metawahrnehmung lösen wir unsere Identifikation sowie unser Gefangensein in der Situation sowie in unseren Gefühlen (ein Stück weit) auf. Wir erheben uns über die Dinge. Und hiermit erheben wir uns über die Welt der Formen - und damit über unser Ego. Wir sind dann nicht mehr einhundert Prozent Ego, sondern der Anteil, der von oben schaut, ist bereits Herzensfeld.

Und dieser Anteil kann und darf nun weiter wachsen und gedeihen …

Bewusst einatmen … und ausatmen …
Bewusst Zeuge des Geschehens sein …
„Ja“ sagen zu dem, was JETZT ist …

Und dann schauen, was sich mit dieser Praktik jetzt verändert in unserem Leben …

Durch die Sicht von oben entspannt sich vieles (alles) …