Wie war das noch gleich mit der Dornenkrone?
Das Symbol der Dornenkrone entstammt einer Szene kurz vor der Kreuzigung Jesu. Bevor Jesus gekreuzigt wurde, spielten sich im Hofe des römischen Palastes damals in Jerusalem unschöne Szenen ab. Die römischen Soldaten hatten den ganzen Hof zusammengerufen und Jesus musste sich vor aller Leute Augen entkleiden. Man zog ihm einen roten Mantel an und drückte ihm eine Dornenkrone auf den Kopf. Dann verhöhnten sie Jesus, spuckten ihn an und schlugen ihm auf den Kopf und auf seinen Körper bis er blutete. Die römischen Soldaten lachten Jesus aus, wie machtlos er war, und brachten somit ihren Spott und ihre Verachtung zum Ausdruck.

Den Dornen kommen in der Bibel eine ganz besondere Bedeutung zu, die zurück geht bis zu Adam und Eva. Indem Adam und Eva den Apfel vom Baum der Erkenntnis aßen, erlangten sie Bewusstsein und Erkenntnis und traten ein in die Welt der Dualität. Plötzlich gab es Gut und Böse. Wo vorher nur alles gut war, existierte jetzt auch der Gegenpol, die Negativität. Dies trennte nun die Menschen (scheinbar) von Gott, dem vollkommen Guten.

In den geschichtlichen Überlieferungen wird Adam und Eva unterstellt, sie wären auf die Lüge der Schlange herein gefallen, sie müssten Gott um Entschuldigung bitten, sie hätten einen Fluch auf sich geladen, der nun an ihnen klebt, und sie wollten sich über Gott erheben und selbst sein wie Gott. Doch dies ist ein Irrtum.

Es ist nichts falsch gelaufen und nichts schief gegangen - es begann lediglich die Reise der Bewusstwerdung, auf der sich das kosmische Bewusstsein seiner selbst bewusst wird. Und dies ist göttlicher Plan und weder Fluch noch Fehler. Auch dann nicht, wenn diese Reise sehr schmerzhaft ist. Sie muss schmerzhaft sein, denn das Ego IST Schmerz und damit der Gegenpol zur vollkommenen Liebe.

Um dies verstehen zu können, müssen wir begreifen, dass im Himmel und auf der Erde alles „anders herum“ ist.

Liebe ist im Himmel (im Paradies) herrlich - und als Erfahrung auf der Erde schrecklich.
Im Himmel gibt es keinen Schmerz - das Leben IST Schmerz.

JEDER Erfahrung liegt Schmerz zugrunde.
Ohne Schmerz KÖNNTEN wir NICHTS erfahren.

(Oder findest Du eine Erfahrung, die NICHT auf Schmerzen basiert? - Es gibt sie NICHT!)

Um Gutes erfahren und bewusst wertschätzen zu können, BRAUCHEN wir einen Bezug zum Schmerz, einen Vergleich, einen Gegenpol, eine Alternative.

Wo KEINE Alternative existiert, gibt es KEINE Erfahrung!

Unser Ego verkörpert Schmerz. Und unsere Reise zielt darauf ab, uns selbst über diesen Schmerz zu erheben und uns aus eigenen Kräften aus dem Schmerz-Sumpf heraus zu ziehen (so wie der Baron von Münchhausen).

Nun gilt in dieser Welt: Fluch kontra „Frucht bringen“. Dies bedeutet, die Energie von Fluch, Schuld, Scham, schlechtem Gewissen, falsch, Fehler machen und so weiter … deckelt und unterdrückt die Energie von „Frucht bringen“, kreativ sein und Wonne.

Solange wir an der alten Geschichte festhalten, dass bei Adam und Eva etwas schief gelaufen sei, fühlen wir uns weiterhin verflucht, im Mangel und schuldig. Doch es ist NIE etwas schief gelaufen und folglich sind wir NICHT schuldig und haben auch nichts wieder gut zu machen. Wir haben niemals Sünde auf uns geladen und niemals einen Fehler gemacht. (Natürlich bewertet unser Verstand all dies etwas anders.)

Wir brauchen ein neues Bild von der göttlichen Liebe …

Die göttliche Liebe IM HIMMEL ist Herrlichkeit pur …
Doch die göttliche Liebe AUF ERDEN ist Schrecklichkeit, Not, Leid, Elend und Schmerz pur …

Alles auf Erden entspringt der Liebe …
Und diese Liebe ist schrecklich …
(ob wir dies nun wahr haben wollen oder nicht)

Der Löwe reißt die Gazelle …
Der Vogel frisst den Regenwurm und die Mücken …
Gewitter, Blitz und Donner jagen uns Angst und Schrecken ein …
Der Waldbrand vernichtet Vegetation, die Tier- und Pflanzenwelt und Dörfer …
Eine Sternengalaxie implodiert und vernichtet alles dortige Leben …
Das Ur-Meer trocknet aus und die Tiere müssen an Land gehen …
Menschen, Tiere und Pflanzen sterben an Krankheiten …
Die Eiszeit überdeckt den gesamten Planeten …
Die Dinosaurier sterben aus …
Überschwemmungen …
Dürre in der Wüste …

All dies IST LIEBE - und doch ist es schrecklich und leidvoll …

Wir hängen einem verklärten Bild von Liebe nach. Liebe IM HIMMEL ist Herrlichkeit pur. Doch Liebe AUF DER ERDE ist Schrecklichkeit, Not, Leid, Elend und Schmerz pur …

Wenn wir mit unserem Ego die Liebe erfahren, dann leiden wir unter Sehnsucht, Eifersucht, Besitzansprüchen, Verlustängsten, Abschiedstränen, Unsicherheiten, Minderwertigkeitsgefühlen, Existenznöten, Selbstzweifeln und dem Gefühl, unzureichend zu sein. Irgendwann werden wir unseren Partner verlieren durch Krankheit oder Tod und dann sind unsere Trauer und unser Schmerz unendlich groß. Irgendwann werden wir auch unsere Kinder verlieren - ans Leben - und dann sind unsere Trauer und unser Schmerz unendlich groß. Unsere Kinder gehen ihre eigenen Wege, sie brauchen uns als Eltern nicht mehr.

Jeder Mensch hat/kennt in seinem engen oder weiteren Umfeld Menschen, die er liebt - aber vermisst und schmerzlich vermissen muss. Es sind abgebrochene Beziehungen und aufgekündigte Kontakte zu Menschen, denen wir einst in Liebe begegneten. Oder es sind schlicht ungleiche/gegenläufige Lebensrhythmen. Liebe tut weh …

Lieben auf der Erde bedeutet loslassen (gehen lassen).
Lieben im Himmel bedeutet Abholen (willkommen heißen, begrüßen).

Wenn wir sterben, dann werden wir von den Engeln abgeholt. Wenn wir auf der Erde jemanden abholen, dann holt das eine Ego das andere Ego ab und es entstehen gegenseitige Abhängigkeiten sowie der Wunsch nach Aufmerksamkeit. Wir sagen „Danke“ und „Bitte“. Doch diese Liebe klebt. Es ist Ego-Liebe, die auf Abhängigkeiten basiert und Schmerz und Leid induziert - nämlich immer dann, wenn unsere Vorstellungen und Erwartungen enttäuscht werden.

Holen wir auf der Erde jemanden ab, so holen wir als Ego ein hochschwingendes Herzensfeld ab und bitten es, sich zu uns zu gesellen und sich zu uns „herab zu begeben“. Der/die andere darf nicht mehr tun und lassen, was er/sie möchte, sondern soll sich (gefälligst) darüber freuen, dass wir da sind. Wir brauchen seine Anerkennung. Wir nehmen seine Aufmerksamkeit für uns in Anspruch. Der andere darf nicht länger in seiner Selbstliebe verweilen.

Mit der Dornenkrone wird all dies thematisiert. Die Dornenkrone symbolisiert und verkörpert alle Gefühle von Schmerzen, Häme, Verspottung, Hohn, Machtlosigkeit, Pein und Erniedrigung. Die Krone, eigentlich eine Auszeichnung und ein Ausdruck von Macht und Würde, wird als Dornenkrone ins Gegenteil verkehrt und somit zum Instrumentarium für Herabsetzung, Denunzierung, Beleidigungen, Schande, Spott, Ungnade, Unterdrückung und Kleinheit. Sie hat etwas Herablassendes, Unwürdiges, Schandhaftes - ja Aussätziges.

Und GENAU SO geht unser Ego mit der universalen, reinen, göttlichen Liebe um. Unser Ego, das sich ja von der Liebe getrennt fühlt, lacht über die wahre Liebe, macht sich über sie lustig, verspottet sie als albern und unwürdig, bekämpft sie (zwanghaft) und glaubt, selbst die einzig wahre Wahrheit zu sein.

Hieran ist nichts falsch oder verkehrt. Hierbei gibt es nichts zu verurteilen. Sondern es wird hieran einfach die ganz natürliche, von der Schöpfung dem Ego verliehene Struktur des Ego deutlich. Das Ego ist so und wird immer so sein und bleiben, denn nur so kann es den Gegenpol zu Gott darstellen. - Was WIR machen können, ist, zu entscheiden, ob wir uns mit diesem Ego weiterhin zu einhundert Prozent identifizieren möchten oder ob wir diesen Anteil unserer selbst lediglich als einen Aspekt von Leben erkennen, anerkennen und (in seiner Funktion und Bedeutung) wertschätzen.

Derjenige Mensch, der all diese negativen Gefühle erlaubt und innerlich aufrecht trägt/erträgt, erhebt sich (leichter und schneller als gedacht) ÜBER das Ego-Menschsein hinaus und wird zum Heiligen - und zwar NICHT im Ego-Verständnis, sondern im Namen der Liebe, auf der Ebene des Herzensfeldes.

In der Bibel wird von „Disteln und Dornen“ auf dem Ackerboden, durch den man eigentlich Ertrag und satte Früchte einbringen will, gesprochen. Wo Dornen wachsen, kann nichts anderes aufkeimen. Die Dornen werden mit dem Fluch, der angeblich durch die Trennung von Gott auf uns Menschen liegt, in Verbindung gebracht. Es sei der Fluch der Sünde. HIER können wir nun einen Paradigmenwechsel einleiten und NEU ERKENNEN: Die Trennung ist KEIN Fluch, sondern Segen. Denn nur DURCH diese Trennung ist Erkenntnis und damit Bewusstseins-Bewusstsein (= Bewusstheit) möglich.

Wir dürfen uns HEUTE (JETZT) über dieses alte Bild, über diese alten Ansichten erheben und uns selbst sowie der Menscheitsgeschichte NEU begegnen. Wir dürfen ein neues Kapitel aufschlagen …

Der Mensch hat niemals gesündigt.
Es gibt keinen Fluch und es gab niemals einen.
Kein Mensch ist schuldig.

Wir brauchen nicht Jesus, sondern wir selbst sind unser eigener Jesus. Und wir selbst erlösen uns selbst von unserer eigenen Schuld, die niemals existierte. Unsere Selbst-Erlösung ist, dies jetzt zu erkennen.

Unser Jesus in uns selbst ist unser Herzensfeld, unser Inneres Kind. Und wir selbst sind der Mensch, der sich bis zu diesem Zeitpunkt mit seinem Körper und seinem Ego identifizierte. Unser Herzensfeld identifiziert sich weder mit unserem Körper noch mit unserem Ego - in unserem Herzensfeld sind wir selbst schlicht und einfach pure, reine, göttliche Liebe - und zwar IN UNS SELBST.

Wir selbst sind Jesus.
Wir selbst sind Gott.
Wir selbst sind Liebe.

Das neue Kapitel unseres eigenen, persönlichen, individuellen Daseins ist, uns als Jesus, Gott und Liebe JETZT anzuerkennen und zu feiern. Dies ist unsere innere Neue Ordnung - die Ordnung unseres Herzensfeldes. Mit dieser Selbstanerkennung, können wir jetzt und hier und heute die Dornenkrone, die unser Ego unserem Inneren Kind (unserem Herzensfeld) aufsetzte, austauschen, abnehmen und absetzen. Und wir können uns nun endlich die uns selbst gebührende goldene Krone als Symbol unseres goldenen Licht-SEINS aufsetzen im Namen und im Sinne der reinen, göttlichen, universalen Liebe - aus unserem Herzensfeld heraus. Auf diese Weise dürfen wir uns nun endlich (ganz OHNE jegliche Ego-Allüren) selbst zu unserem eigenen König / zu unserer eigenen Königin krönen und uns als solche würdigen, wertschätzen, hochachten, anerkennen und lieben.

Hoch lebe der König / hoch lebe die Königin …
Lang lebe der König / lang lebe die Königin …

Ich bin MEIN König / ich bin MEINE Königin und regiere im Namen der universalen Liebe achtsam, klug und weise in meinem System - niemals ÜBER andere bestimmend und stets das Wohlergehen ALLER berücksichtigend.

So kann nun Frieden (in mir und damit in der Welt) einkehren …

Hoch lebe die Liebe …
Lang lebe die Liebe …