Meditation/Traumreise „Ich begegne meiner Angst“
Angst ist etwas sehr Gesundes. Unsere Angst schützt uns vor Gefahren. Doch unsere Angst kann uns auch krank machen, wenn sie unser gesamtes Leben bestimmt.

Angst ist der Gegenspieler zur Liebe. Angst ist der Gegenpol zu Vertrauen und Zuversicht. Unsere Ängste verunsichern uns.

Mit Angst können die Geschäftemacher viel Geld verdienen - sehr viel sogar. Sie verkaufen uns Versicherungen, Medikamente, sicherheitsverglaste Fenster mit Spezialschlössern und alle möglichen weiteren Sicherheitsprodukte.

Wenn wir uns bewusst darüber werden, dass alles im Außen nur ein Spiegel unseres Innen ist, dann bräuchten wir in unserem Leben eigentlich keinerlei Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, es würde vollkommen genügen, in der Liebe fest verwurzelt und Vertrauen und Zuversicht zu sein.

Angst als Gegenspieler zur Liebe ermöglicht uns wundervoll viele Erfahrungen. Jedes Theaterstück und jeder Kinofilm/Fernsehfilm spielt mit der Energie von Angst. Nur durch unser Mitfiebern, durch unser „sich ängstigen“, durch unser Anteil nehmen an dem ungewissen Schicksal der Akteure entsteht ein Spannungsbogen, durch den der Film/das Theaterstück uns fesselt.

Wir sind total fokussiert.
Wir haben unseren Lebensalltag für einen Moment vergessen.
Wir sind mit unserer Aufmerksamkeit voll bei der Sache.
Der Film/das Theaterstück zieht uns in seinen Bann.

Angst existiert nur und ausschließlich in der Dimension von Zeit und damit auf der Ebene unseres Ego. Wir haben immer Angst vor etwas. Wir haben Angst vor einer Form, vor einem möglichen Ereignis, vor einer Situation, die vor uns in der Zukunft liegt. Angst existiert ausschließlich auf der Ebene unseres Verstandes und unserer Gedanken. Unsere Angst ist ein reines Fantasiegebilde unseres Kopfkinos. Angst ist pure Fiktion.

Und natürlich beziehen wir beim Ausmalen unserer Fantasiebilder von zukünftigen Ereignissen unsere Erlebnisse und Erfahrungen aus der Vergangenheit mit ein. Dabei ist auch unsere Vergangenheit ein Aspekt der Dimension von Zeit und damit das Zuhause unseres Ego.

Im Jetzt existiert keine Angst.
Das Jetzt kennt keine Angst.
Im Jetzt gibt es schlicht und einfach keine Angst.

Wenn wir jetzt Angst verspüren, dann haben wir immer Angst vor etwas (vor einem möglichen Ereignis) in der Zukunft. Und wir wollen dann durch handeln und machen und tun dieses zukünftige Ereignis abwenden - und oftmals erzeugen/erschaffen wir es dadurch erst beziehungsweise wir machen alles nur noch viel schlimmer. - Wenn wir nicht versucht hätten, das Befürchtete anzuwenden, wäre das, was eingetreten wäre, zumeist sehr viel harmloser verlaufen als unsere Befürchtungen und Ängste es uns vorgegaukelt hatten.

Unsere Angst kann uns lähmen. Unsere Angst betäubt uns und lässt uns zu primitiv agierenden Wesen mutieren. Wir handeln dann nicht mehr klug, weise, intuitiv, vorausschauend oder überlegt, sondern wir handeln panisch, kurzsichtig, unüberlegt und aus einem niederen Überlebensinstinkt heraus.

Wir können Angst von Vorsicht, Weitblick und vorausschauendem, klugen Handeln unterscheiden. Unsere Angst ängstigt uns. Wir haben Angst, „etwas“ verlieren zu können. Und dieses „etwas“ sind oftmals Dinge, Werte und Güter, die uns wertvoll erscheinen. Und auch unsere Gesundheit sowie die Gesundheit der Menschen in unserem Umfeld (z.B. Familie) sind solch wertvolle Güter.

Doch im Grunde genommen verhält es sich noch anders, denn es geht gar nicht um die weltlichen, dinglichen Dinge und Güter.

Wenn wir „Angst vor etwas“ haben, so handelt es sich bei diesem „etwas“ in erster Linie um unsere Vorstellungen von einem möglichen Ereignis. Wir haben Angst, dass unsere Vorstellungen zerstört werden könnten. Und weil wir uns mit unseren Vorstellungen identifizieren, fühlt sich die Zerstörung/Enttäuschung unserer Vorstellungen subjektiv so an, als würden wir selbst zerstört oder sogar umgebracht und getötet werden.

Die Vernichtung und Zerstörung unserer Vorstellungen, mit denen wir uns identifiziert hatten, ist für uns als selbstbewusster Mensch mit das Allerschlimmste, was uns passieren kann.

Unser Ego definiert sich über das Außen und über seine Vorstellungen vom Leben. Und wenn diese Vorstellungen zerstört werden, so fühlt es sich für unser Ego so an, als würde es selbst zerstört werden. Und weil es das nicht will, macht es einen riesigen, großen Aufstand.

Wer spirituell auf seinem Weg unterwegs ist und sein Ego hinter sich lassen und auflösen möchte, hält hier also bereits einen wertvollen, goldenen Schlüssel in seinen Händen: Das bereitwillige Zerstörenlassen unserer Vorstellungen ist der schnellste Weg in den Geist, ins Erwachen, in unser Herzensfeld, in die Liebe, ins Licht. All unsere Vorstellungen trennen uns von unserer Selbstliebe sowie von unserem Inneren Kind.

Wollen wir nun unsere Ängste überwinden/zügeln/zähmen/in den Griff bekommen, so müssen wir also vor allem eines tun: Wir müssen mit unseren Vorstellungen einen anderen Umgang hinbekommen.

Und hierzu machen wir jetzt eine kleine Meditation/Traumreise (wie immer in der Ich-Form).

. . . . .

Ich atme.

Ruhig und gleichmäßig atme ich ein und aus.

Ich atme ein.
Und ich atme aus.

Und ich schaue mir selbst beim Ein- und Ausatmen zu.

Und innerlich öffne ich mich meiner Reise, die heute ansteht.

Ich reise heute zu meiner Angst und besuche sie.

Hierfür mache ich mich jetzt in meinen Seelenbilderwelten auf den Weg.

Ich setze mir meinen Rucksack auf, trete vor meine Tür und gehe los.

Ein Schmetterling flattert durch die Luft und ich folge ihm.

Der Weg ist ein Weg aus reiner Energie.
Er wirkt lichtvoll und gläsern und leuchtend.

Ich wandere diesen Lichtweg entlang und folge dem Schmetterling.

Ich schaue, wie die Landschaft zu beiden Seiten des Weges ausschaut, und ich beobachte, wie sich die Landschaft rechts und links des Weges verändert.

Und ich gehe weiter und immer weiter.

Schließlich komme ich an einen Bachlauf.

Ich schaue nach rechts und ich schaue nach links.
Ich sehe keine Brücke.
Kurz entschlossen springe ich leichtfüßig über den Bach hinüber auf die andere Seite.

Ich gehe weiter.

In der Ferne sehe ich einen Wald.
Und ich fühle die Gefühle in mir, die ich mit diesem Wald verbinde.
Die Gefühle dürfen jetzt einfach in mir schwingen.

Ich erlaube sie.
Ich atme ein.
Und aus.

. . . . .

Ich gehe weiter.

In weiter Ferne sehe ich hohe Berggipfel.
Ich schaue zu den Bergen hin und fühle und spüre in mich hinein.
Ich fühle die Energien, die in mir schwingen und ich fühle meine Gefühle.

Ich erlaube all meine Gefühle.
Und ich atme ein.
Und aus.

. . . . .

Ich gehe weiter.

Mein Weg führt mich nun über eine weite Wiese.

Ich gehe weiter und immer weiter durch verschiedene Landschaften hindurch.

Und schließlich erreiche ich das Meer.

Vor mir erkenne ich das weite Meer.

Die Wellen klatschen ans Ufer.

Weit, weit in der Ferne küssen sich das Meer und der Himmel.

Schön.

Ich liebe diese Weite und diese Freiheit.

Ich schaue einfach und lasse mich von den Energien durchströmen.

Und ich fühle alle hierzu gehörigen Gefühle.

Ich erlaube die in mir schwingenden Gefühle.
Ich atme ein.
Und aus.

. . . . .

Mein Weg führt mich noch weiter.

Wir von Zauberhand steige ich nun auf in die Luft und schwebe auf meinem Lichtweg in luftiger Höhe dahin.

Ich bin irgendwo zwischen oben und unten - über mir ist der Himmel und unter mir befindet sich die Erde.

Und ich gehe weiter und weiter und . . .

. . . und ich gelange schließlich an einen besonderen Ort, der eine ganz eigene, ganz urtümliche, ganz besondere Energie hat.

Ich spüre, dass ich am Ziel meiner Reise angekommen bin.

Ich schaue mich um, wie es hier so ist.

Ich schaue, was ich hier an diesem Ort erkennen kann.

Ich sehe mit meinen Augen.
Ich höre/lausche mit meinen Ohren.

Ich rieche mit meiner Nase.
Ich schmecke (die Luft) mit meinem Mund.
Und ich fühle mit meiner Haut die Luft.

Hier bin ich nun.

Und irgendwo hier muss auch meine Angst sein.

Ich bin hier hergekommen, um heute meiner Angst zu begegnen.
Ich möchte meine Angst kennenlernen.
Ich möchte einfach einmal schauen, wer sie ist.

Und ich blicke mich um und kann niemanden erkennen.

Und da fällt mir ein, dass meine Angst möglicherweise sehr ängstlich ist.
Und ich setze mich einfach hin und warte ab.

Ich warte ab und bin offen, dass meine Angst aus ihrem Versteck treten darf.

Und solange atme ich einfach ein.
Und aus.

Und ein.
Und aus.

Und wie ich mich so auf mein Atmen konzentriere, da erkenne ich in meinem Augenwinkel, dass sich irgendwo etwas bewegt.

Ich bleibe ganz ruhig.
Ich bin voll Zuversicht, voll Liebe und ganz im Vertrauen.

Ich warte weiter ab, was passiert.

Es ist ja die Angst, die Angst hat, nicht ich.

Ich bin Liebe.
Ich bin Vertrauen.
Ich bin Zuversicht.
Ich bin Sicherheit.

Und mit dieser Sicherheit, die ich bin, möchte ich meine Angst bekannt machen.

Ich bin Sicherheit und Vertrauen.
Und meine Angst ist Angst und hat Angst.

So sind wir zwei ganz unterschiedlich.

Und da bewegt sich wieder etwas, doch ich kann noch nichts klar erkennen.

Und so schließe ich für einen Moment meine Augen und atme bewusst ein.
Und aus.

Und ein.
Und aus.

Und ich spitze meine Ohren und lausche.
Doch ich kann nichts hören.

Und als ich meine Augen wieder öffne, da sehe ich ein Energiewesen vor mir, das wohl meine Angst sein muss. Und ich betrachte dieses Energiewesen ganz liebevoll, ganz freundlich und ganz herzlich zugewandt.

Dies ist also meine Angst.

„Hallo“, grüße ich leise und still innerlich telepathisch die Angst.

Und ich kann ein bisschen verstehen, dass meine Angst Angst davor hat, dass sie niemand haben will.

Doch ich erlaube jetzt in diesem Moment ihr Dasein.
„Meine“ Angst darf hier bei mir sein.

Und innerlich spreche ich seelisch-telepathisch zu der Angst: „Hallo, schön, dass Du da bist. Ich freue mich sehr, dass Du Dich mir zeigst. Es tut mir gut, Dich einmal zu sehen, dann weiß ich, wer Du bist.“

Und ich atme meine Eindrücke in mich ein.
Und mit meinem Ausatmen schließe ich meine Augen und lasse diese Eindrücke noch tiefer in mich einsinken.

Und ich atme ein.
Und aus.

Dann öffne ich meine Augen wieder - und die Angst ist weg.

Sie hat sich mir nur kurz gezeigt.

Nur in meiner Erinnerung kann ich die Angst noch weiter vor meinem inneren Auge sehen. Hier an diesem Ort ist sie bereits wieder verschwunden.

. . . . .

Doch jetzt wirbeln hier ganz viele kleine Energie-Dinger durch die Luft, so ähnlich wie Insekten. Doch es sind keine Insekten. Es ist irgendetwas anderes.

Und ich versuche herauszufinden, was das ist.

Und da erkenne ich auch schon, was dies zu bedeuten hat: Es sind meine Gedanken und Vorstellungen.

Jeder Gedanke und jede Vorstellung ist eine eigene Energieentität.
Jeder Gedanke und jede Vorstellung ist ein eigenständiges Energiewesen.

Und diese Energiewesen haben tatsächlich auch ein Eigenleben so ähnlich wie wir Menschen, jedoch mit dem Unterschied, dass sie viel flüchtiger, viel feinstofflicher und viel energetischer sind. Sie haben nicht so einen festen Körper wie wir Menschen.

Doch auch diese Gedanken-und-Vorstellungen-Energieentitäten haben ebenso wie wir Menschen ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Sie wollen beachtet werden. Und sie wollen am Leben bleiben.

Beziehungsweise - das stimmt nicht ganz, denn sie wollen nicht um jeden Preis am Leben bleiben. Sie wollen solange am Leben bleiben, bis wir ihre Existenz anerkennen, bejahen, bezeugen, würdigen, wertschätzen, achten und segnen. Und der Witz ist: In dem Moment, in dem wir sie gesehen haben, lösen sie sich auf und sind weg, sind verschwunden.

Diese Gedanken-und-Vorstellungen-Energieentitäten sind wie Seifenblasen. Wenn wir jemand anderes auf sie hinweisen wollen und sagen: „Schau mal dort, die schöne, große Seifenblase“, dann ist sie meistens auch schon zerplatzt.

Und mit der Angst verhält es sich nun so, dass die Angst Angst davor hat, dass die Gedanken-und-Vorstellungen-Seifenblase, mit der sich unser Ego identifiziert und die unser Ego für „seine Welt“ erachtet, eines Tages zerplatzen könnte. Und instinktiv weiß unser Ego, dass irgendwann jede Seifenblase zerplatzen muss und deswegen lebt es in einem ständigen, endlosen Angst-Stress.

Die einzige Energie, die niemals zerplatzen kann, ist die Liebe.
Doch diese Liebe kann unser Ego nicht sehen.

Doch alle Formen, die aus dieser unsichtbaren, feinstofflich-formlosen Liebe hervorgehen, sind wie Seifenblasen und werden eines Tages wieder zerplatzen.

Das Leben ist ein ewiges Spiel von Entstehen und Vergehen.

Unser Ego hat also im wahrsten Sinne des Wortes Angst davor, dass seine Vorstellungen zerplatzen.

. . . . .

Und hier erkenne ich nun den Schlüssel, den ich für mich jetzt in meinen Händen halte: Ich kann zwischen meinen Träumen, Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft, die alle zerplatzen können, und dem Jetzt so, wie es ist, unterscheiden lernen.

Und ich kann beides erlauben und beides erkennen und anerkennen.

Ich brauche nicht einmal meine Gedanken und Vorstellungen abzuschaffen, zu überwinden oder in den Müll zu schmeißen. Ja, ich kann und darf all meine Gedanken und Vorstellungen mit gutem Gewissen behalten. Das einzige, was ich mir Gutes tun kann, ist, mich nicht mehr weiter mit ihnen zu identifizieren, ob sie auch tatsächlich in Erfüllung gehen. Ich tue mir Gutes, wenn ich meine Anhaftung an meine Gedanken und Vorstellungen jetzt beende.

Ich kann meine Gedanken und Vorstellungen als das, was sie sind, eben Gedanken und Vorstellungen, erkennen und erlauben. Sie sind Möglichkeiten, Optionen, Wünsche, Träume, Sehnsüchte, Verlangen, Ideen, Bedürfnisse, Ziele, Pläne, Visionen. Sie können sich verwirklichen und es kann ganz anders kommen als ich denke. Und ich tue gut daran, alles offen zu halten und beides/alles zu erlauben.

Meine Gedanken und Vorstellungen von der Zukunft entspringen der begrenzten Vorstellungskraft meines Ego. Indem ich an ihnen festhalte, verbiete ich Schöneres, Herrlicheres, Grandioseres, Großartigeres, Fantastischeres, wie die Schöpfung mich möglicherweise schon lange beschenken will.

Indem ich die Verwirklichung meiner Gedanken und Vorstellungen erzwingen will, verbiete ich dem Leben und der Schöpfung ihr Schaffen/Erschaffen.

Meine Angst vor Enttäuschung führt dazu, dass ich dem Leben verbiete, es noch viel, viel schöner für mich zu machen als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Mit meiner Angst limitiere ich die Schöpfung und begrenze das Leben auf mein Ego-Maß.

Ich erkenne, dass hier ein Wandel jetzt wirklich Sinn macht und dringend angezeigt ist.

Anstatt Angst vor Enttäuschung zu haben, sollte ich Enttäuschung erbitten.

Ich sollte mich darüber freuen, wenn es anders kommt, als ich mir mit meinen begrenzten, limitierten, eingeschränkten Ego-Gedanken und Ego-Vorstellungen vorstellen konnte.

Ich sollte jedes „anders“ mit offenen Armen freudig willkommen heißen.

Es gibt überhaupt gar keinen Grund mehr, Angst vor der Enttäuschung meiner Vorstellungen zu haben, denn ich weiß jetzt, dass meine Erlaubnis bezüglich der Enttäuschung meiner Vorstellungen mir viel mehr Glück, Freude, Fülle, Reichtum, Wonne, Gnade und Liebe schenken wird als ich es mir jemals hätte erträumen können.

Ich erkenne, dass meine Angst die Angst meines begrenzten, limitierten Ego war. Es hatte Angst, die Kontrolle zu verlieren. Und ich entscheide jetzt ganz bewusst und mit Absicht: „Ja, ich will die Kontrolle verlieren und ich übergebe die volle Kontrolle dem Leben, der Schöpfung, dem Himmel, meinem Herzensfeld, meinem Inneren Kind, meiner Seele, der Liebe.“

Meine Seele/mein Herzensfeld/mein Inneres Kind werden schon wissen, was gut für mich ist.

Ich habe keine Angst mehr.
Ich vertraue.
Ich vertraue der Liebe.

Ich bin Liebe.
Ich bin Vertrauen.

Ich vertraue darauf, dass die Enttäuschung meiner Vorstellungen zu viel größerer Freude führen wird als die weltliche Erfüllung meiner Vorstellungen.

Und noch einmal, damit ich es auch wirklich verstanden habe: „Ja, ich vertraue darauf, dass die Enttäuschung meiner Vorstellungen zu viel größerer Freude führen wird als die weltliche Erfüllung/Verwirklichung meiner Vorstellungen.“

Der Himmel hält viel mehr für mich bereit als ich es mit meinen irdischen Ego-Augen zu überblicken vermag.

Und dies atme ich jetzt bewusst ein.
Und lasse mein „Ja“ mit meinem Ausatmen bis ganz tief in mich einsinken.

. . . . .

Die Enttäuschung und Zerstörung meiner Vorstellungen ist meine Freude, weil es noch schöner kommen wird als ich es mir gedacht hatte.

Ich brauche keine Angst zu haben.
Ich brauche nie wieder Angst zu haben.

Und selbst wenn Schmerz und Leid weh tun, kann ich mir sicher sein, dass ich später im Rückblick dankbar für diesen Weg und diese Schritte sein werde. Dies ist mein Glaube. Dies ist meine Erkenntnis. Und dies ist meine Gewissheit.

Ich sollte viel eher Angst haben, dass sich meine Vorstellungen so erfüllen, wie ich es mir ausgedacht/ausgemalt habe. Denn dann würde ein „Besser“ ausbleiben.

. . . . .

Meine Angst bezieht sich immer auf ein mögliches Später, auf eine mögliche Zukunft. Meine Angst besteht aus Gedanken und Vorstellungen.

Es sind Fantastereien.
Es sind Fantasiegebilde.
Es ist Kinderkram.
Es ist ein Spiel.
Es ist freiwillig.

Das, was ist, ist das, was jetzt tatsächlich ist.

Ich lese jetzt diese Worte.
Ich atme.
Ich sitze.
Ich habe es warm.
Ich bin satt.
Ich bin gesund.
Mit geht es gut.
Jetzt besteht hier keinerlei Gefahr.

Und hierfür bin ich dankbar.

Jetzt, hier in diesem Moment ist Angst ohne jede Bedeutung, denn mir geht es hier, jetzt gut.

Natürlich wird mein Leben viel spannender, wenn ich mir in meiner Fantasie schreckliche, furchtbare und abenteuerliche Szenarien ausmale. Ich kann dies auch machen, wenn ich Lust habe, Kopfkino zu gucken. Doch eine Steigerung meiner Lebensqualität erfahre ich dabei nur und ausschließlich auf der Ebene meines Ego, das seinen Ego-Schmerzkörper ernähren und füttern und am Leben erhalten möchte.

Doch ich bin dieses Ego nicht.
Ich bin Geist.

Ich bin Liebe.
Und als Liebe brauche ich kein Gedanken-Kopfkino.
Als Liebe brauche ich auch keine Vorstellungen.
Als Liebe lebe und liebe ich einzig und allein im Jetzt.

Für mich als Liebe ist das Jetzt das einzige, was zählt, was Bestand hat und was von Bedeutung ist.

Und meine Gefühle bezogen auf dieses Jetzt bestimmen mein Handeln als Herzensfeld-Mensch.

Gefühle bezogen auf die Zukunft bestimmen über mich als Ego-Mensch.
Gefühle bezogen auf das Jetzt lassen mich aus meiner Liebe heraus handeln.

Wenn ich auf meine Gefühle reagiere, so bin ich Ego und handle aus einer Angst heraus.
Wenn ich aus meinen Gefühlen heraus agiere, so bin ich Liebe und handle aus Liebe.

. . . . .

Ich habe meine Angst kennengelernt.
Ich habe meine Angst gesehen.

Ich habe die vielen „Dinger in der Luft gesehen“ - all die vielen Gedanken und Vorstellungen, die meine Angst nährten.

Ich habe erkannt, dass meine Angst dazu beiträgt, dass ich dem Leben/der Schöpfung verbiete, mit mehr aufzuwarten und größer und schöner und herrlicher aufzuspielen als ich es mir vorstellen kann.

Ich lasse nun los.

Ich bitte um die Enttäuschung meiner Vorstellungen, damit das Glück des Himmels auf mich herab regnen kann.

Ich haben keine Angst mehr vor Enttäuschung, sondern ich erwarte die Enttäuschung all meiner Vorstellungen, damit mein Leben über meine Vorstellungen vom Leben hinauswachsen kann.

Ja - so darf mein Leben sich nun wandeln.

Und ich atme mein „Ja“ ein.
Und ich lasse mein „Ja“ mit meinem Ausatmen bis tief in mein Herzensfeld hineinfließen.

. . . . .

Und so mache ich mich nun auf meinen Heimweg.

Ich verneige mich innerlich an diesem Ort, an dem ich meiner Angst begegnet bin.

Dankbar danke ich der Energiewesenheit meiner Angst, dass ich sie kennenlernen durften. Danke.

Und wie ich mich umdrehe, um meinen Heimweg nun anzutreten, umhüllt mich ein Glitzersternenzauberstaub und trägt mich sanft heim bis zu meinem Zuhause.

Dies ist modernes Beamen in meinen Seelenbilderwelten.

Danke.

Und so bin ich nun wieder da bei mir Zuhause.

Und ich wackle einmal mit meinen Zehen.

Und ich bewege einmal meine Glieder.

Und ich wackle mit meiner Hüfte.

Und ich zucke mit meinen Schultern.

Ich spiele mit meinen Fingern.

Und ich drehe meinen Kopf.

Und ich atme noch einmal bewusst tief ein.
Und aus.

Und ich atme noch einmal tief ein.
Und aus.

Und ich schaue mich in meinem Zimmer um.
Und ich bin wieder da, zurück im Hier und Jetzt.

. . . . .

In mir bin ich nun umgepolt.

Ich habe eher Angst, dass meine Gedanken und Vorstellungen sich erfüllen.

Ich fühle mich neu und wünsche mir, dass sich meine Gedanken und Vorstellungen nicht erfüllen und dass etwas anderes passiert, was ich mir so gar nicht gedacht/vorgestellt hatte und was noch viel schöner und wundervoller ist als ich es mir hätte ausmalen können.

Hoffentlich kommt es immer häufiger anders als ich es mir gedacht habe. Dann weiß ich, dass das Leben frei wirken durfte und dass der Einfluss der Verbote meines Ego immer weiter zurück geht. Und dies freut mich.

Das Leben vollzieht sich immer aus dem Jetzt heraus.
Wir können nichts planen - nicht wirklich.

Und das Leben ist immer für eine Überraschung gut.

„Manchmal kommt es anders als man denkt.“

Und ich denke jetzt: „Hoffentlich kommt es möglichst oft anders, als ich denke.“

„Ich freue mich über Enttäuschungen.“

Wer hätte gedacht, dass ich so etwas jemals sagen würde.

Meine Angst ist weg.
Meine Angst ist vorbei.
Meine Angst war gekoppelt an meine Vorstellungen vom Leben.

Das Jetzt ist einfach so, wie es ist.

Und ich freue mich, dass ich atme.

Solange ich atme, ist mein Atmen meine Freude.

Und damit ist doch alles gut.

Ich bin mein Atmen.
Ich bin Freude.
Ich bin Liebe.
Ich bin Frieden.
Ich bin Vertrauen.

Danke.