Anschauen und Geist sein
Wie können wir Geist sein?

Wie können wir uns als wahrnehmendes Bewusstsein erkennen und wahrnehmen? Wie gelingt es uns, uns über unser konditioniertes Ego zu erheben und unsere Konditionierungen, Gewohnheiten, Prägungen, Identifikationen, Glaubenssätze und Handlungsautomatismen hinter uns zu lassen? – Wenn wir einen Perspektivwechsel vornehmen und uns das Leben „von oben anschauen“, ist alles viel leichter.

Wir Menschen sind multidimensionale Wesen.

In unserer Essenz sind wir Liebe.
Wir sind wahrnehmendes Bewusstsein.
Wir sind Geist.
Wir haben einen Körper, mit dem wir uns identifizieren.
Wir haben ein Ego, das einen eigenen Willen hat entsprechend unseren Konditionierungen.

Wir sind Körper, Geist und Seele.

Also sind wir drei.

Unser Ego können wir dabei der feststofflichen Ebene unseres Körpers zuordnen. Unsere Seele ist reine Liebe. Und unser Geist vermittelt zwischen der feststofflichen Ebene unseres Körpers (Ego) und der feinstofflichen Dimension unseres Liebeseins (Seele).

Die meisten unserer Gefühle entstehen aufgrund unserer Gedanken, Konditionierungen, Gewohnheiten, Lernerfahrungen, Prägungen und Bewertungen. Es sind Gefühle, die wir auf der Ego-Ebene erfahren, denn unser Ego bewertet alles, was so passiert, und urteilt, ob es falsch oder richtig, schlecht oder gut ist. Und wenn wir etwas als verkehrt, falsch und negativ bewerten, dann fühlen wir Gefühle wie Ärger, Frustration, Enttäuschung, Wut, Trauer, Angst, Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen.

Wenn wir so richtig schön tief drin stecken in unseren Gefühlen, dann kommen wir da nur schwierig wieder raus. Unsere Gefühle treiben uns an, zu reagieren, uns in irgendeiner Weise zu verhalten und wir wollen etwas verändern. Wir wollen die als negativ empfundene Situation verändern und verbessern, sodass wir angenehmere Gefühle fühlen – im besten Fall Freude.

Wir als Ego stecken oftmals total fest im Gefühle fühlen.
Hingegen stehen wir als Geist in der Regel über den Dingen.

Doch wie gelangen wir vom Ego „hoch“ in den Geist?

Das Zauberwort lautet: „Anschauen“.

Als Ego fühlen wir Betroffenheit.

Diese Betroffenheit entsteht aufgrund unserer Identifikation mit dem, was wir wahrnehmen und was gerade passiert.

Der Geist schaut nur.
Der Geist ist Beobachter und Zeuge.
Der Geist ist wahrnehmendes Bewusstsein.

Der Geist schaut und guckt – vollkommen frei von jeder Bewertung – frei von jedem Urteil.

Wenn wir uns in den Geist „hoch beamen“, so können wir die Technik/Methode des Anschauens praktizieren – vollkommen frei von jeder Identifikation, frei von jeder Betroffenheit und frei von jedem Handlungsdrang. Wir schauen nur. Wir schauen uns an, was gerade passiert, was gerade geschieht.

Und parallel zu unserem Anschauen, was gerade geschieht, können wir alle möglichen Gefühle und Energien wahrnehmen – die der betroffenen Menschen, die unseres Ego, die, die aufgrund unserer Bewertungen entstehen, und die, wie andere Menschen möglicherweise die Situation wahrnehmen, bewerten und fühlen.
Wenn wir Geist sind, nehmen wir keine Gefühle persönlich. Wir schauen uns an, was passiert, und erlauben, dass alle Energien frei fließen dürfen. Wir fühlen sozusagen alles gleichzeitig – jedoch ohne irgendetwas davon persönlich zu nehmen und ohne uns mit einem bestimmten Gefühl zu identifizieren.

Mit den Wahrnehmung/Technik/Methode des Anschauens, sind wir Geist.

Mit den Wahrnehmung/Technik/Methode des Anschauens haben wir etwas Abstand zu den Dingen gewonnen, wir haben eine gewisse Distanz geschaffen, wir haben uns über die Ego-Ebene von Betroffenheit erhoben.

Ein Ego würde unbewusst reagieren.
Ein Ego würde unbewusst reaktiv handeln.

Wenn wir uns alles ganz in Ruhe anschauen, so können wir voll Besonnenheit und mit aller Gelassenheit
bewusst agieren. Wir sind handlungsfähig. Wir nehmen uns selbst als kompetent und handlungsfähig wahr und handeln bewusst und verantwortungsvoll.

Wir handeln (verhalten uns) nicht aus reaktiven, erlernten, konditionierten Mustern/Automatismen heraus, sondern wir handeln selbstbewusst, eigenständig, frei und bewusst. Wir entscheiden uns für das, was wir tun.

Aus unserem Geist heraus agieren wir bewusst.

Ein Ego entscheidet sich in der Regel nicht für sein Handeln, sondern ein Ego handelt meistens unbewusst und reagiert auf die auf uns einwirkenden Reize.

Und noch ein Geschenk liegt in der Fähigkeit/Gabe des Anschauens.

Wir sagen „Ja“ zu dem, was wir wahrnehmen/sehen – und mit unserem „Ja“ können alle Energien, die wir wahrnehmen, frei schwingen und dann abfließen.

Wenn wir als Ego eine unschöne Situation wahrnehmen, dann sagen wir oftmals „Nein“. Und unser „Nein“ führt zu Blockaden. Die Energien können nicht frei schwingen. Unser „Nein“ verstopft das Abflussrohr. Die negativen Energien können nicht abfließen und bleiben „in der Welt“. Sie können nicht heimkehren zurück zur Quelle. Und so häufen sich mit der Zeit und mit den Jahren immer mehr und mehr negative Energien im Lebensraum Erde an – bis die Liebe irgendwann nicht mehr frei atmen kann – diesen Punkt scheinen wir gerade zu erreichen.

Und dann bricht sich die Liebe Bahn und verschafft sich wieder Luft zum Atmen – und alles, was sie am
Atmen gehindert hat, wird einfach weggespült.

Die Liebe bricht sich Bahn.

Dies wiederum können wir uns nun anschauen. Wenn wir die Methode/Technik des Anschauens praktizieren, so ist unsere neue Position jenseits einer Ego-Betroffenheit. Wir sind Geist. Wir stehen über den Dingen und die Liebe, die sich Bahn bricht, kann uns nichts nehmen, denn wir schauen uns alles an und verstehen, was gerade passiert. Daher können wir der Liebe/dem Leben/der Schöpfung auch nicht böse sein, denn wir verstehen, wieso es so ist, wie es ist, und wieso es gar nicht anders sein kann als so, wie es gerade geschieht.

Anschauen.
Sich über das Ego erheben.
Sich über die eigenen Gefühle erheben.

Geist sein.
Das Leben von oben betrachten.
Anschauen, was gerade geschieht und Akzeptanz dessen, was im Hier und Jetzt passiert.

Anschauen ist frei von Bewertungen, frei von Urteilen, frei von Ego, frei von einem reaktiven Verhalten und frei von jedem Handlungsdrang. Einfach anschauen, was gerade vor unseren Augen geschieht.

Und dann können/dürfen wir fühlen, wie unser Herz zu dem steht, was wir gerade sehen, wahrnehmen und anschauen. Und dann können/dürfen wir aus unserem Herzen heraus bewusst agieren, handeln, uns einbringen und mitgestalten.

Um aus unserem Herzen heraus bewusst agieren zu können, ist es erforderlich, zunächst einmal ganz in Ruhe und mit aller Gelassenheit anzuschauen, was es anzuschauen gibt.

Das Leben und die Lebenssituationen bewusst anzuschauen hilft uns, aus unseren reaktiven Ego-Mustern sowie aus unseren konditionierten Verhaltensautomatismen auszusteigen und Geist zu sein – und somit zu unserem Herzen in eine neue, wohltuende Verbindung einzutreten.

Schauen wir uns also mal unser Leben an.

Schauen wir uns unsere Wohnung an. Schauen wir uns unsere Beziehung an. Schauen wir uns unsere Kinder an. Schauen wir uns an, was unsere Kinder und unser Partner/unsere Partnerin uns spiegeln. Schauen wir uns an, was unsere Freunde, Arbeitskollegen und Nachbarn uns spiegeln. Schauen wir uns an, was in der Gesellschaft gerade passiert. Einfach anschauen, was hier und dort und überall so los ist – und frei von Ego-Bewertungen aus dem Geist heraus schauen und alle Energien spüren, fühlen und schwingen lassen – und bejahen und somit in ihrer Existenz erlauben und damit segnen und abfließen lassen.

Anschauen mit einem „Ja“ ist Geist sein.

Anschauen mit einem „Nein“ und mit einem inneren Hadern ist Ego und blockiert das Schwingen und Abfließenlassen der negativen Energien. Mit unserem „Nein“ und mit unserem Hadern manifestieren wir negative Energien erneut und weiterhin in dieser Welt.

Mit unserem Anschauen und unserem aus unserem Geist heraus gesprochenen/gefühlten „Ja“ segnen wir liebend, was wir wahrnehmen, und negative Energien kehren heim – und Frieden stellt sich ein.

Ich wünsche Dir von Herzen viel Freude beim Anschauen.