Druck und Drang – wenn wir meinen, unbedingt handeln zu müssen
Immer wieder geraten wir unter Druck. Und immer wieder erkennen wir etwas und meinen dann, ganz dringend handeln oder etwas regeln zu müssen. Mitunter glauben wir auch, ganz dringend auf einen anderen Menschen einreden zu müssen, damit der sich anders verhält. Solche Situationen können uns im Privaten in unserer Beziehung/Partnerschaft begegnen oder auch im Beruflichen oder in unserer Freizeit.

Wenn wir unter Druck geraten.

Wenn wir unter Druck geraten, so fühlen wir, dass das Außen Erwartungen an uns hat. Die anderen wollen etwas von uns. Sie erwarten von uns, dass wir uns so oder so verhalten. Unser Partner/unsere Partnerin, unser Chef, unsere Freundin, unser Nachbar oder auch ein Arzt, die LehrerInnen/ErzieherInnen unserer Kinder oder andere Autoritätspersonen haben klare Vorstellungen und Erwartungen, wie wir uns „richtig” verhalten sollten. Und wir geraten unter Druck.

Wenn wir die Vorstellungen/Erwartungen der anderen nicht erfüllen, sondern enttäuschen, dann bekommen wir vielleicht Ärger. Und außerdem haben wir Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen, wenn wir uns unangepasst und eigensinnig verhalten. Dieses im Grunde genommen gesunde, selbstbewusste Verhalten des „es anders machen als die anderen“ verärgert die anderen. Sie sind dann möglicherweise schlecht auf uns zu sprechen und wir erleiden vielleicht sogar weit reichende Nachteile.

Wenn wir uns unter Druck gesetzt fühlen, so wirkt der Druck von außen auf uns ein.

Wenn wir innerlich einen Drang verspüren.

Wenn wir innerlich in uns einen Drang verspüren, dann wirken wir aus unserem Innen heraus auf das Außen ein. Und plötzlich nehmen wir die Gegenposition ein (wie vorher, wenn wir unter Druck geraten). Wir selbst haben Erwartungen gegenüber anderen und wir selbst haben klare Vorstellungen davon, wie der andere sich unserer Meinung nach „richtig“ verhalten sollte.

Und prompt fühlt der andere sich von uns unter Druck gesetzt.

Ohne dass wir es wollen, üben wir Druck auf einen anderen Menschen aus. Wir wollen ja nur das Beste für den anderen. Doch unser innerer Drang wirkt auf den anderen als Druck.

Auf diese Weise können sich unsere Kinder und unser Partner/unsere Partnerin leicht von uns unter Druck gesetzt fühlen – einfach nur, weil wir unserem eigenen, inneren Drang folgen. Und natürlich können sich auch unsere ArbeitskollegInnen, Freunde und Nachbarn leicht von uns unter Druck gesetzt fühlen, wenn wir unseren Drang artikulieren und allen zeigen, was wir für „richtig“ halten.

Druck und Drang sind also zwei Seiten ein und derselben Medaille.

Und wenn wir dies jetzt erkennen, dann können wir von einer höheren Warte aus auch verstehen, dass diejenigen Menschen, die uns mit ihren Erwartungen unter Druck setzen, lediglich ihrem inneren Drang folgen. Sie folgen ihrer inneren Wahrheit. Sie artikulieren ihre Wahrheit und tun sie offen kund und erwarten, dass wir sie teilen und ihr ebenfalls folgen.

Nichts anderes erwarten wir selbst, wenn wir unserem inneren Drang folgen und unsere eigene, innere Wahrheit kundtun.

Druck und Drang existieren auf zwei Ebenen.

Wie alles in dieser Welt der Polarität und der Dualität existieren auch die Phänomene Druck und Drang auf zwei Ebenen: auf der Ego-Ebene sowie auch auf der Geist-Ebene/Herz-Ebene.
Die meisten Menschen identifizieren sich (unbewusst) mit ihrem Ego und posaunen die Wahrheiten, Vorstellungen und Erwartungen ihres konditionierten Ego in die Welt hinaus. Und dann erwarten sie (ganz selbstverständlich), dass sich auch alle anderen Menschen danach richten und entsprechend verhalten.

Unsere persönliche, individuelle Ego-Wahrheit wurde in unserer Kindheit geprägt. Wir wurden von unseren Eltern sowie von der Gesellschaft erzogen und konditioniert. Insofern repräsentiert unsere Ego-Wahrheit auch immer eine kollektive Wahrheit. In unserer Kultur ist es beispielsweise ganz selbstverständlich, immer fein „Bitte und Danke“ zu sagen.

Und die meisten unserer Vorstellungen, Erwartungen, Denkmuster, Glaubenssätze, Ansichten und Überzeugungen sind eben auf der Ebene unseres konditionierten Ego veranlagt/verankert. Für uns ist unsere Wahrheit ganz selbstverständlich und wir wundern uns, wenn es Menschen gibt, die einige Dinge vielleicht anders bewerten/anders sehen.

Für uns ist unsere innere Wahrheit ganz selbstverständlich.

Und natürlich ist jeder Mensch mehr als nur sein Ego. Jeder Mensch ist auch Herz/Liebe. Und auch wir als Herzensfeld-Menschen haben einen Drang, nämlich den Drang zu lieben.

Das Lieben als solches ist der Drang unseres Herzens.

Wenn wir dann „etwas“ oder „jemanden“ lieben, dann ist dies schon nicht mehr die reine, universale, himmlische Liebe in Reinkultur, sondern es kommt die Liebe des Himmels auf der Ego-Ebene (auf der Form-Ebene) zum Ausdruck.

Die universale, reine Liebe ist die Liebe als solches.
Sie ist ungerichtet.
Sie fokussiert nichts.
Sie liebt das Lieben.

Die Liebe, die wir erfahren, ist schon nicht mehr die
„Original-Liebe”.

Denn wenn wir „etwas Bestimmtes“ lieben, bedeutet dies ja gleichzeitig, dass wir etwas anderes weniger lieben oder sogar ablehnen. Wir geben dem einen Ding oder dem einen Menschen den Vorzug und weisen das andere Ding oder den anderen Menschen ab/zurück. Beispielsweise bevorzugen/lieben wir die Eissorte Stracciatella und mögen Schokolade nicht so gerne – oder genau umgekehrt.

Die himmlische liebe wählt nicht aus.
Die himmlische Liebe liebt alles gleichermaßen.

Dies können wir Menschen uns beim besten Willen nicht vorstellen. Es entspricht uns nicht. Und es macht auch keinen Sinn. Zum Erfahrungen-Machen macht es Sinn, auszuwählen und Vorzüge zu artikulieren. Und so wählen wir einen bestimmten Menschen aus, der/die unser Partner/unsere Partnerin ist. Alles andere würde keinen Sinn machen. Und wir wählen ein Auto aus, einen Job, eine Wohnung/ein Haus, ein Urlaubsziel, ein Restaurant, um schön essen zu gehen und so weiter. Mit jeder Wahl entscheiden wir uns für eine bestimmte Erfahrung und lehnen gleichzeitig unendlich viele andere mögliche Erfahrungen ab. So sind diese Welt und diese Schöpfung nun mal gestrickt.

Druck und Drang existieren nicht nur außerhalb von uns, sondern sie bestehen sogar in uns selbst.

Unser Herz hat Wünsche und Bedürfnisse und unser Ego ebenfalls. Und Herz und Ego sind wie Tag und Nacht genau entgegengesetzt.

Und daher gerät unser Ego unter Druck, wenn wir dem Drang unseres Herzens folgen.
Und unser Herz gerät unter Druck, wenn wir dem Drang unseres Ego folgen.

Wenn wir uns für unser Herz entscheiden, dann guckt unser Ego in die Röhre.
Und wenn wir uns für unser Ego entscheiden, dann guckt unser Herz in die Röhre.

Einer guckt immer in die Röhre – Ego oder Herz.

Und weil unser Ego einen riesigen Aufstand macht und laut kreischt und zetert und große, fühlbare (körperliche) Schmerzen leidet, wenn es in die Röhre guckt, deswegen vermeiden wir es, dass unser Ego leer ausgeht. Meistens bekommt unser Ego seinen Willen.

Doch wenn unser Ego seinen Willen bekommt, dann geht unser Herz leer aus. Und unser Herz schreit nicht so laut. Es ist einfach nur traurig und ganz still. Wir bekommen unser still trauerndes Herz meistens überhaupt nicht mit. Und deswegen fällt es uns oftmals sehr viel leichter, unser Herz zu übergehen und unser Leben so zu leben, wie unser Ego es von uns erwartet.

Dass in unserem Leben etwas schief läuft und dass wir unser Herz ständig verraten, darauf machen uns dann die anderen Menschen aufmerksam (unsere Kinder, unser Partner/unsere Partnerin, unsere Freunde, unsere Arbeitskollegen), indem sie uns triggern und spiegeln und als „Arsch-Engel“ auf den Plan treten und uns das Leben schwer machen. Dabei wollen sie uns „nur helfen“ – unbewusst natürlich. All dies läuft vollkommen unbewusst ab.


Der Drang unseres konditionierten Ego ist sehr, sehr stark ausgeprägt.

Unser konditioniertes Ego will unbedingt und um alles in der Welt seine Wahrheit kundtun und in die Welt hinaus posaunen. Es ist immens schwierig, dem Drang unseres konditionierten Ego stand zu halten und Einhalt zu gebieten. Es ist eigentlich nahezu ein Ding der Unmöglichkeit – für unbewusste Menschen sowieso und auch für bewusste, erwachte Menschen.

Immer wieder können wir uns dabei ertappen, wie wir unbedingt etwas klar stellen, etwas regeln, etwas organisieren oder etwas richtig stellen wollen – ja schier zwanghaft richtig stellen „müssen”. Hierbei können verschiedene, vollkommen unterschiedliche Settings/
Konstellationen eine Rolle spielen.
Wer trifft auf wen?

Ego trifft Ego: Es kann beispielsweise sein, dass ein anderer Mensch seine Ego-Wahrheit kundtut/lebt und dass diese Ego-Wahrheit mit unserer Ego-Wahrheit so absolut überhaupt gar nicht überein stimmt. Dann werden wir der Wahrheit des anderen unsere eigene Wahrheit gegenüberstellen/entgegenhalten und der Konflikt ist vorprogrammiert.

Herz trifft Ego: Und dann kann es sein, dass ein anderer Mensch seine Herzensfeld-Wahrheit kundtut/lebt und dass diese Herzensfeld-Wahrheit mit unserer Ego-Wahrheit so absolut überhaupt gar nicht überein stimmt. Auch in diesem Fall werden wir der Wahrheit des anderen unsere eigene Wahrheit gegenüberstellen/entgegenhalten und der Konflikt ist vorprogrammiert.

Ego trifft Herz: Und dann kann natürlich auch der Fall eintreten, dass ein anderer Mensch seine Ego-Wahrheit kundtut/lebt und dass diese Ego-Wahrheit mit unserer eigenen Herzensfeld-Wahrheit so absolut überhaupt gar nicht überein stimmt. In diesem besonderen, ziemlich seltenen Fall können wir, wenn wir bereits ein „reifer Geist“ sind, die Wahrheit des anderen so stehen lassen und unsere eigene Wahrheit in uns fühlen und zugleich dem anderen gegenüber zurückhalten, wenn dieser (noch) nicht offen für sie ist. Auf diese Weise entsteht kein Konflikt, der andere lernt uns in unserer wahren Wahrheit aber auch nicht wirklich kennen.

Herz trifft Herz: Der Fall, dass ein Herzensfeld-Mensch einen anderen Herzensfeld-Menschen trifft, kommt so selten vor, dass man es ein Wunder nennen könnte, denn im Normalfall hat jeder Mensch auch seine eigenen Ego-Anteile immer im Gepäck mit dabei und tut die eigene Ego-Wahrheit dann auch gerne kund. Wenn zwei Herzensfeld-Menschen einander begegnen, dann haben sie sich eigentlich nichts zu sagen, denn reden kann man immer nur über „etwas“. Und alle Worte, bilden immer nur einen winzig kleinen Ausschnitt der allumfassenden Wahrheit ab und sind somit niemals Wahrheit, sondern immer Lüge, Lug und Trug, Illusion und Täuschung. Die wahre Herzensfeld-Wahrheit kann man nicht sprechen und nicht mit Worten ausdrücken, man kann sie nur fühlen/spüren jenseits aller Worte. Blicke können die Wahrheit besser Ausdrücken als Worte – und vielleicht auch eine liebevolle Umarmung in Stille.

Da die wahre Wahrheit nur jenseits aller Worte existiert und mit Worten niemals ausgedrückt werden kann, sind „Begegnungen der Stille“ frei von jedem Druck und frei von jedem Drang.

Wahre Wahrheit existiert nur jenseits aller Worte .

Wobei dem Ego das einmalige Kunststück gelingt, sogar die Stille und das Schweigen als unangenehm zu empfinden. Das Ego fühlt sich sogar durch Schweigen und Stille unwohl und unter Druck gesetzt.

Der wahrhaftige Drang des Herzens ist es also, still zu sein und aus dieser Stille heraus Liebe zu sein und unendlich zu lieben.

Und unser Ego ist genau der Gegenpol hierzu. Unser Ego ist laut, spricht wahnsinnig viele Worte, weiß immer alles besser, kann Stille und Schweigen nicht ertragen und will seine Liebe auf etwas ausrichten, will immer „etwas“ lieben.

Leben und lieben wir als lebendiges Herzensfeld in dieser Welt, so ist unser Liebesein eher ein Seinszustand und weniger mit konkreten Erfahrungen verbunden, denn wir lieben jenseits von „etwas“.

Möchten wir Liebe erfahren, so müssen wir uns schon wohl oder übel unseres Ego bedienen. Doch auch hierbei gibt es zwei Möglichkeiten:

Wir können – wie bisher – aus unserem konditionierten Ego heraus leben und lieben.
Oder wir können – neu – aus unserem ureigenen Ego heraus leben und lieben.

Wir können aus unserem konditionierten oder aus unserem ureigenen Ego heraus leben und lieben.

Unser konditioniertes Ego wurde in unserer Kindheit durch das Außen (durch die anderen, durch die Gesellschaft, durch das Kollektiv) geprägt und dient dem Außen (dient den anderen). Unser konditioniertes Ego ist geprägt durch unsere Erziehung und es verkörpert all unsere erlernten Vorstellungen, Erwartungen, Glaubenssätze, Überzeugungen, Meinungen, Ansichten, Urteile und Bewertungen.

Unser ureigenes Ego wurde niemals geprägt. Unser ureigenes Ego ist frei. Es ist der Diener unseres Herzens und der Spielgefährte unseres Inneren Kindes. Nur haben die meisten Menschen ihr ureigenes Ego weggesperrt. Lediglich kreative Menschen und Künstler haben einen Weg gefunden, ihr ureigenes Ego zum Ausdruck zu bringen. Denn das ureigene Ego ist niemals gesellschaftskonform, sondern immer individuell, unangepasst, eigensinnig und ein treuer Diener der verrückten, fantasievollen, kreativen Impulse unseres Inneren Kindes bzw. unseres Herzens (unserer Selbstliebe). Unser ureigenes Ego dient somit unserem Innen.

Unser konditioniertes Ego dient dem Außen (den anderen, der Gesellschaft).
Unser ureigenes Ego dient dem Innen (dem eigenen Herzen).

Wir Menschen sind empathische Wesen und nehmen Fremdenergien auf.

Da wir empathische Menschen sind, kann es leicht passieren, dass wir von unserem Gegenüber (Partner/Partnerin) Energien aufnehmen und dann den Drang verspüren, sie zum Ausdruck zu bringen. Doch häufig ist es dann so, dass unser Verhalten den anderen irgendwie unter Druck setzt. Wir triggern den anderen. Und dies soll ja auch so sein, damit er/sie erwacht. Doch in der Regel bringt es nichts und die Fronten verhärten sich nur immer noch mehr. Der letzte Schritt/Ausweg scheint dann irgendwann nur noch die Trennung zu sein.

Wir nehmen unbewusst die Energien des anderen in uns auf (dies können die Energien unseres Partners/unserer Partnerin sein und auch die Energien unserer Arbeitskollegin oder anderer Menschen). Und dann fühlen/spüren wir in uns so einen Drang.

Wir müssen Worte sprechen.
Wir müssen etwas sagen.
Wir müssen etwas regeln.
Wir müssen etwas machen und tun.

Wir können den Handlungsimpuls einfach nicht sein lassen.
Es gelingt uns nicht, den Handlungsimpuls zu unterdrücken.
Es gelingt uns nicht, Herr der Lage zu sein.

An dieser Stelle können wir nun einen Trick anwenden.

Wir können uns bewusst machen, dass es im Leben immer und überall um das Fühlen von Gefühlen geht. Es geht niemals um die Inhalte. Die konkreten Inhalte (die konkreten Situationen) dienen uns lediglich als auslösende Faktoren/Rahmenbedingungen für das Fühlen von Gefühlen.

Und wenn wir aus dem Energiefeld unseres Gegenübers eine Energie aufnehmen und dann einen Handlungsimpuls verspüren, dann geht es nicht darum, diesem Handlungsimpuls zu folgen, sondern es geht darum, den Handlungsimpuls zu fühlen. Punkt.

Es geht darum, die Kraft und die Stärke und die Macht dieses Handlungsimpulses wahrzunehmen und bewusst zu fühlen.
Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit können wir davon ausgehen, dass unser Gegenüber Tag täglich innerlich (seelisch) mit dieser Kraft und Stärke und Macht konfrontiert ist und den Handlungsimpuls verspürt, Gedanken denken zu müssen, Ängste zu fühlen und Sorgen, Befürchtungen, Bedenken und Zweifel hin und her zu wälzen.

Zu unserem konkreten, körperlich spürbaren, weltlich auf der Form-Ebene ausdrückbaren Handlungsimpuls muss es im Seelischen (im Formlosen) ein Pendant geben. Und wenn wir selbst „etwas Konkretes“ verspüren, dann ist das feinstofflich-formlose Äquivalent hierzu im System unseres Gegenübers zu finden. So sind die Gesetzmäßigkeiten dieser Schöpfung nun mal gestrickt.

Die Schöpfung ist überkreuz gestrickt, denn wir sind mit allem verbunden.

Der Clou ist nun: Wenn wir uns selbst ermächtigen, der konkret fühlbaren Handlungsimpulse Herr zu werden, dann strahlt dies auf das System des anderen aus und der/die andere kann im Seelischen seiner Probleme Herr werden.

Wir können/sollten es uns also sparen, weiterhin auf den anderen einzureden. Stattdessen sollten wir selbst schaffen, was wir vom anderen verlangen/erwarten, dass er/sie es schaffen sollte. Wir sollten auf der konkreten, weltlichen Handlungsebene das vollbringen, was dem anderen im Innen (auf der seelischen Ebene) nicht gelungen ist.

Druck und Drang stehen im Wechselspiel miteinander.
Druck und Drang tanzen miteinander den Tanz des Lebens.
Druck und Drang existieren stets gleichzeitig.

Druck und Drang kann man von beiden Seiten her auflösen.

Doch da das Ego unbewusst ist, kann es in der Regel weder Druck noch Drang auflösen. Es ist also der Herzensfeld-Mensch (Geist) gefragt, sein eigenes Ego zu zügeln, im Zaum zu halten und zurückzuhalten und still zu sein.

Ein weiser Mann sagte einmal zu seiner Frau: Nichts, denn er war ja ein weiser Mann.

Es ist eine hohe Kunst, die Gefühle, die in einem selbst schwingen, zu erlauben und schwingen zu lassen, ohne Druck auf andere auszuüben, ohne etwas zu regeln und ohne einem Drang oder einem Handlungsimpuls zu folgen.

Einfach nur fühlen.
Das genügt.

Energien und Gefühle wollen wahrgenommen und gefühlt werden
Das ist alles.

Wir müssen nichts tun.
Wir müssen nichts handeln.
Wir brauchen nicht zu reagieren.
Wenn wir unsere Gefühle ausagieren, dann haben wir sie nicht geschmeckt, sondern unser Handeln zielte darauf ab, das Fühlen der Gefühle/Energien möglichst rasch zu beenden und die Energien/Gefühle nicht länger fühlen/leiden zu müssen.

Es kann eine Hilfestellung sein, Energien/Gefühle in Meditation bejahend zu fühlen. In dem veränderten Bewusstseinszustand/Trancezustand fällt uns das „Ja“ sagen deutlich leichter als in unserem Alltagsbewusstsein.

Es geht darum, Druck und Drang bewusst zu erkennen und bewusst zu fühlen.

Es geht darum, Druck und Drang bewusst in ihrer ganz eigenen emotionalen Qualität zu schmecken – und wertzuschätzen und zu würdigen.

Je häufiger uns dies gelingt, desto kompetenter und fähiger nehmen wir uns selbst beim Gefühle-Fühlen und im Umgang mit starken Gefühlen wahr. Und dies ist ein gutes Gefühl. Es stärkt unser Selbstbewusstsein und führt uns Schritt für Schritt aus unserer Alltags-Ego-Opferhaltung heraus.

Das Leben aus dem Herzensfeld heraus zu leben macht wirklich viel Spaß.

Das Leben aus dem Herzensfeld heraus zu leben bereitet wirklich viel Freude.