Wie spielen Ego und Alkohol zusammen?
Wenn wir feiern, trinken wir Alkohol …
Wenn wir gut drauf sein wollen, trinken wir Alkohol …
Wenn wir locker sein wollen, trinken wir Alkohol …
Warum eigentlich …?
Was macht Alkohol mit uns?
Alkohol ist ein Nervengift.
Alkohol betäubt und benebelt.
Alkohol stoppt unser Gedankenkarussell.
Alkohol bringt unser Ego zum Schweigen.
Mit Alkohol können wir endlich mal „die Sau raus lassen“.
Wir trauen uns Dinge, die wir uns sonst nicht trauen würden.
Wir legen unsere Hemmungen ab.
Wir kommen aus uns raus.
Der Mechanismus ist ein einfacher …
Alkohol benebelt unsere Sinne und verändert unsere Wahrnehmung.
Alkohol ist „der Sanitäter in der Not, unser Fallschirm und ein Rettungsboot …“
Alkohol nutzen wir als Hilfsmittel, um endlich einmal Ruhe zu haben von unserem plappernden Ego mit all seinen Vorstellungen, Erwartungen, Reglementierungen, Moralvorstellungen, Geboten und Verboten, Benimmregeln, guten Sitten und angepasstem Verhalten.
Unser Ego regiert uns den lieben langen Tag.
Unser Ego bestimmt über uns tagaus tagein.
Dabei ist unser Ego „ein leerer Eimer voll mit Fremdenergien“ (unserer Eltern sowie der Gesellschaft). Und diese Fremdenergien diktieren uns, was wir zu tun und zu lassen haben und wann wir uns wie zu verhalten haben. Unser ganzes Leben lang agieren wir fremdbestimmt. Unser Ego gibt den Ton an. Und Alkohol ist ein sehr wirksames Mittel, unser Ego endlich einmal zum Schweigen zu bringen, auszuschalten oder wenigstens leise zu drehen.
Wer ein selbstbestimmtes Leben führt authentisch, echt, wahrhaftig, kohärent, in Einklang bzw. in Übereinstimmung mit dem eigenen Inneren Kind, mit dem eigenen Herzensfeld, im Namen und im Sinne der universalen Liebe, der braucht keinen Alkohol. Er/sie braucht Alkohol einfach nicht, denn er/sie fühlt sich auch so frei und Herr/Dame seiner/ihrer Sinne. Er/sie hat einen freien Freien Willen. Er/sie fühlt sich in Einklang mit sich selbst. Er/sie ist sich selbst treu. Er/sie verrät sich nicht - auch dann nicht, wenn die anderen Menschen Erwartungen oder Vorstellungen an einen richten.
Jeder Mensch hat das Bedürfnis, sich selbst aus seinem Herzensfeld heraus zu leben. Frei sein. Locker sein. Gut drauf sein. Die meisten Menschen können nicht ohne Alkohol frei, locker und gut drauf sein. Sie müssen sich erst einen hinter die Binde kippen, bevor sie sich erlauben, auch mal peinlich zu sein.
„Peinlichkeit ist Lebensfreude …“
Wer kann hierzu JA sagen …?
Als Unterhaltungskünstler bin ich ständig peinlich - wenn man es denn vom Verstand her bewerten wollte. Und dieses Peinlich sein ist eben NICHT peinlich, sondern macht sehr viel Spaß. Andauernd ziehe ich mir die unterschiedlichsten Kostüme, Verkleidungen und Stelzenfiguren an (obwohl gar nicht Faschingszeit ist …). Ich biete ein buntes Unterhaltungsprogramm für Kinder (und Erwachsene) als Clown, Stelzenläufer, Jongleur, Zauberer für Kinder und Feuerkünstler. Das bereitet mir selbst und auch den Menschen sehr viel Freude. - Und doch gibt es auch unter Künstlern viele Kollegen, die sich vor jedem Auftritt erst einmal einen genehmigen müssen …
Bei jeder Feier, bei jedem Fest gehört für viele Menschen Alkohol einfach mit dazu. Mehr Menschen als wir denken trinken regelmäßig nicht nur im Urlaub (abends) ihr Feierabend-Bier oder einen Wein - um herunter zu kommen und weil es so gemütlich ist. Das Gemütliche am Alkoholkonsum ist, dass wir dann weniger Ego und mehr Herz, mehr Liebe, mehr wir selbst sind. Doch durch den Alkohol benebeln wir nicht nur unser Ego, unsere Sinne, unsere Wahrnehmung, unser Reaktionsvermögen, unser Denken, unseren Kopf und unseren Verstand, sondern wir benebeln auch unser Bewusstsein, unsere Liebe, unser Herzensfeld, unseren Geist und unsere eigene Spiritualität.
Zwar haben wir durch Alkohol endlich einmal etwas Ruhe von unserem Gedanken-Karussell fahrenden, in Dauerschleife auf Endlos-Repeat quasselnden Ego, doch wir begegnen uns eben leider NICHT wirklich selbst, weil wir mit Alkohol auch unseren Geist benebeln. Es ist irgendwie Sünde, wie hilflos wir unserem Ego gegenüberstehen und wie machtlos wir uns ihm ausgeliefert fühlen. Etwas Lebensfreude scheint nur mit etwas oder mit etwas mehr Alkohol möglich zu sein. Würden wir unser bewertendes, sanktionierendes, kontrollierendes Ego nicht mit Alkohol betäuben, so würde es uns mit seinen blöden Sprüchen/Kommentaren jede Fröhlichkeit/Lebensfreude gnadenlos zerstören und im Keime ersticken.
A l k o h o l . . .
Manchmal trinken wir Alkohol auch, um das Leben (unseren Alltag, Beruf, Familie, Partnerschaft) besser (oder überhaupt) ertragen zu können. Ohne Alkohol meinen wir, den Alltag nicht aushalten zu können. Wir würden krank oder laut (wütend, aggressiv) werden. Wir würden dem anderen ein paar Takte erzählen und ihm unsere Meinung geigen. Wir würden (könnten) den anderen nicht länger (ver)schonen, weil wir sonst platzen würden.
Alkohol federt ab, puffert und nimmt die Spannung raus. - Und wo sehen wir dann nach ein paar Jahren diesen Puffer? An unserem eigenen Körper. Wir haben fünf, zehn oder noch mehr Kilo zugelegt. Alkohol als Puffer hat sich bei uns selbst körperlich manifestiert. Warum? Weil wir es niemals gelernt haben, mit unseren Gefühlen einen angemessenen Umgang zu finden. Gefühle fühlen, annehmen, erlauben, bejahen - ohne sie gleich unkontrolliert auszuagieren. Erstmal fühlen und das Gefühle Fühlen aushalten und sogar genießen. Das Bild der „Transformationsfabrik“ kann hierbei (möglicherweise für den ein oder anderen) hilfreich sein.
Mit Alkohol versuchen wir unser Ego zu betäuben, unsere Moralvorstellungen zu sedieren, unsere Gedanken abzudimmen, unsere erlernten (konditionierten) Bewertungen auszuhebeln und unsere Gefühle in einer anderen Art und Weise zu erleben, zu erfahren - ja zu genießen. Wir erlauben uns, was wir uns sonst verbieten. Und wir können es uns erlauben, weil wir selbst nicht mehr ganz Herr/Dame unsere Sinne sind und uns hinterher gar nicht mehr so genau an alles erinnern können.
Jeder Alkoholkonsum ist somit ein Kurzurlaub vom Ego.
Jeder Alkoholkonsum ist eine Pause im Funktionieren.
Jeder Alkoholkonsum ist eine kurze Auszeit im „Spiel des Ego-Lebens“.
Und … - man gönnt sich ja sonst nichts …
Wir wäre es, sich all das, was wir uns MIT Alkohol erlauben, auch mal OHNE Alkohol zu erlauben? Und zwar bei klarem Bewusstsein, mit wachem Geist, allgegenwärtig, präsent und voll da.
Wir wäre es, wenn wir uns selbst „im Original“ ertragen könnten?
Wie wäre es, wenn wir uns selbst tatsächlich klar, echt und authentisch begegneten?
Wie wäre es, wenn wir erkennen und anerkennen, wer wir wahrhaftig sind?
Wie wäre es, wenn wir den Nebel lichten (wenn der Vorhang sich hebt)?
All das, was wir mit dem Alkohol betäuben, sind NICHT wir. All die Vorstellungen und Erwartungen, die wir mit dem Alkohol vernebeln, sind NICHT wir selbst. Sondern all dies sind erlernte und konditionierte Fremdenergien, die in unserem System schwingen, mit denen wir uns identifizieren und denen wir meinen, folgen zu müssen.
Doch wir müssen ihnen NICHT folgen!
Wir können und dürfen sie einfach rechts oder links (am Straßenrand) liegen lassen. Wir dürfen uns mit anderen Werten, Energien, Vorstellungen und Normen identifizieren. Wie wäre es zum Beispiel mit Liebe, Nächstenliebe, Selbstliebe und „Peinlichkeit ist Lebensfreude“? - Wer will schon ermessen, WAS peinlich ist? NICHTS ist peinlich, es sei denn, wir entscheiden, dass etwas doch peinlich ist. Welcher Baum würde unser Verhalten peinlich finden? KEINER! Denn ein Baum hat nicht unsere Bewertungsmaßstäbe. Also was soll der Tanz um die Selbstverleugnung? Leben wir uns doch frei OHNE Alkohol und MIT Bewusstsein!
JA, ICH DARF!
Ja, ich darf peinlich sein …
Ja, ich darf anders sein …
Ja, ich darf Freude haben so wie ICH es möchte …
Ja, ich darf abweichen von der Norm …
Ja, ich darf mich frei entfalten …
Ja, ich probiere mal ein „Ausgelassen sein OHNE Alkohol“ bewusst aus …
Ja, ich erlaube mir selbst, mir neu zu begegnen …
Soll mein Ego (oder die Egos der anderen) doch reden und kommentieren, was sie wollen. Ich lebe, schwinge, tanze und lache einfach in meiner Selbstliebe und erfreue mich an mir selbst. Die Sprüche der anderen beachte ich gar nicht - stattdessen beachte ich MICH, wie ich mir selbst begegne. Ich feiere mein eigenes Bewusstseins-Bewusstsein (meine Bewusstheit) und dies ist die größte, schönste und großartigste Party meines Lebens. Ich bin mit allen meinen vielen verschiedenen Anteilen, Gaben, Fähigkeiten, Talenten, Qualitäten und Gefühlen die gesamte lustige, fröhliche, bunte Party-Gesellschaft.
Ich bin meine eigene Welt.
Ich bin mein Himmelreich.
Ich bin mein eigener König/meine eigene Königin in mir.
Was ich mir erlaube, zählt.
Ich bin Körper, Geist und Seele.
Ich bin Vater, Sohn und heiliger Geist.
Ich brauche keine „geistigen Getränke“ mehr, die eh nur meinen klaren, sprituellen Geist vernebeln. Stattdessen genieße ich lieber mein klares Bewusstsein und tanze mit meinem Inneren Kind auf Wolke sieben.
Und so schlage ich meinem Ego jetzt ganz bewusst ein Schnippchen und trickse es aus. Viel zu lange hat es in mir den König/die Königin markiert. Viel zu lange hat es mein Leben regiert. Auch ohne Alkohol nehme ich jetzt wieder bewusst die Zügel in die Hand und lenke meinen Karren auf den Weg meiner Herzensfeld-Freude. Und DORT erlaube ich Erfahrungen der freudvollen Liebe, die ich bejahend und bewusst willkommen heiße. Wach. Klar. Bewusst.
Und so probiere ich mich nun neu aus, mit weniger Alkohol und mit mehr Bewusstheit. Und dann schau ich einfach mal, wohin mich diese neue Reise führt …
Ich erlaube und ich lasse mich überraschen …
eine neue ordnung am 13. August 19
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