Freitag, 20. Dezember 2019
Undank ist der Welt Lohn ...
Was assoziierst Du mit dieser "Volksweisheit" ...?

Ich persönlich denke, dass tatsächlich nur unser EGO Wert auf "Bitte" und "Danke" und all die Höflichkeitsformen legt. Unser Ego nimmt es persönlich und fühlt sich verletzt, wenn andere sich nicht an die Anstandsregeln halten, sich daneben benehmen und keine Rücksicht nehmen.

Unser Herzensfeld und die reine, göttliche LIEBE bewerten NICHT. Sie urteilen nicht und sie nehmen nichts persönlich (denn sie sind KEINE PERSON). Sie erlauben alles. Denn alles IST LIEBE. Weshalb sollte die Liebe etwas verurteilen, was eine Ausdrucksform ihrer selbst ist - selbst wenn es "der Gegenpol" ist.

"UNDANK IST DER WELT LOHN ..." könnte und hinführen in ein anderes Selbstverständnis.

Solange wir etwas tun, UM dafür ein DANKESCHÖN zu bekommen, UM dafür Anerkennung und Aufmerksamkeit zu erhalten, UM uns gut zu fühlen und UM unsere Selbstzweifel zu beruhigen - solange BENUTZEN wir den anderen zum Aufpolieren/Aufpeppeln unseres Ego.

Wenn wir etwas tun, einfach weil WIR Lust haben, genau dies jetzt zu tun - völlig unabhängig von dem Applaus, dem Dank und der Wertschätzung DER ANDEREN - dann sind wir bei unserem tun in Freude und in Selbstliebe mit uns selbst verbunden und WIR BRAUCHEN DAS LOB DER ANDEREN NICHT.

Dies bedeutet NICHT, dass wir das Lob der anderen ablehnen und zurückweisen, doch wir sind NICHT ABHÄNGIG vom Dank, von der Aufmerksamkeit und von der Anerkennung DER ANDEREN. WIR SELBST LIEBEN UNS in unserem Tun und dies ist uns Freude und Erfüllung genug.

UNDANK IST DER WELT LOHN ... könnte uns aus der ABHÄNGIGKEIT vom Bitte-und-Danke-sagen-MÜSSEN befreien. Dies bedeutet NICHT den Umkehrschluss, dass Bitte und Danke verboten werden sollten. Es geht um unser Gefühl, ob wir uns auch dann WERT fühlen KÖNNEN, wenn niemand von außen uns dankt - einfach weil WIR SELBST MIT UNS FREUDE haben.

Solange wir etwas FÜR ANDERE tun, wollen wir natürlich das DANKE der anderen bekommen und sind enttäuscht, wenn wir es NICHT kriegen. Hier könnten wir nun den Schlüssel ins Schloss stecken und unsere Tür öffnen, hinter der wir UNSERE SELBSTLIEBE finden. Denn wenn wir nicht mehr andauernd FÜR ANDERE leben, ändern sich plötzlich alles. Alle Abhängigkeiten und auch unsere Opferrollen lösen sich in Wohlgefallen auf.

Wenn wir etwas in Selbstliebe FÜR UNS SELBST tun, dann braucht uns natürlicherweise NIEMAND zu danken. Und wenn wir unser ganzes Leben IN SELBSTLIEBE FÜR UNS LEBEN, auch dann braucht uns niemand DANKE und BITTE zu sagen. Wir machen und tun das, was wir machen und tun, ja FÜR UNS.

Dennoch wird das, was wir tun, FÜR ANDERE eine wahre Freude und Bereicherung sein, denn wir leben UNS aus unserem Herzens heraus in unserer Selbstliebe - und dabei MUSS GUTES rauskommen! Es kann gar nicht anders sein.

So leben Künstler. Sie leben aus ihrem Innern und erschaffen wundervolle Kunstwerke, die die Welt und die Betrachter bereichern, erfüllen und faszinieren. Auf diese Weise lebt der Künstler SICH und BEREICHERT DIE WELT.

Die Schlüsselwörtchen sind UM ... ZU ... und auch FÜR ...

Tun und machen wir etwas, UM (von anderen) ETWAS zu bekommen (Anerkennung, Dank, Aufmerksamkeit)?

Und tun und machen wir etwas FÜR ANDERE oder FÜR UNS (für unser Herz, zur Freude unseres Inneren Kindes)?

"Undank ist der Welt Lohn ..." KANN uns unserer Selbstliebe näher bringen, indem wir uns freiwillig von dem Lohn der Welt weniger abhängig fühlen ...