Der Spagat zwischen „lassen/erlauben“ und „Raum einnehmen“
Wie kann uns der Spagat zwischen „lassen/erlauben“ und „Raum einnehmen“ gelingen? Zum Beispiel in der Kindererziehung? Viele kennen den Spruch …
„Wahre Liebe lässt frei …“
Doch wenn wir als Mensch „wahre Liebe“ sein wollen, dann treten wir NICHT in Erscheinung, außer so wie Gott, der reine Liebe IST: formlos, unsichtbar, rein energetisch. Als „reine Liebe“ bleiben wir unerkannt. Als „reine Liebe“ nehmen wir keinen Raum ein. Wir machen uns NICHT bemerkbar und wir lassen alles (um uns herum) geschehen. Dies ist hin und wieder durchaus sinnvoll, nur machen wir selbst mit dieser Haltung/Einstellung KEINE Erfahrung - außer NICHTS ZU SEIN.
Denn die „reine Liebe“ ist NICHTS.
Sie ist formlose Energie.
Wir KÖNNEN uns als Mensch also bewusst als dieses NICHTS erfahren. Für unser Ego fühlt es sich dann so an, als würde es nicht beachtet werden. Und so ist es ja auch. Denn wir sind ja NICHTS. Was soll man da beachten? Wir erlauben alles und wir haben KEIN Profil, KEINE Persönlichkeit. Wir bieten KEINE Angriffsfläche.
Erfahren KÖNNEN wir uns NICHT als „reine Liebe“.
Erfahren KÖNNEN wir uns NUR als Ego.
Für Erfahrungen BRAUCHT es Form.
Wir MÜSSEN jemand sein.
Wir MÜSSEN etwas wollen.
Wir müssen etwas darstellen.
Nur wenn wir „etwas“ oder jemand sind, sind wir sichtbar, treten wir in Erscheinung, KÖNNEN wir Erfahrungen machen.
Als jemand mit einer Persönlichkeit und einem Ego „besitzen“ wir einen Raum. Als Mensch haben wir eine Aura, unseren energetischen Raum. Was in unserer Aura geschieht, das geht uns etwas an. Solange wir als Liebe alles erlauben, fühlen und erfahren wir selbst NICHTS - außer ewigem Frieden. Nur dann, wenn wir als Ego unseren Raum definieren und Vorstellungen von dem haben, was in diesem Raum passieren/geschehen DARF, fühlen und erfahren wir etwas anderes als ewigen Frieden, zum Beispiel Freude, Wut, Trauer, Angst, Frustration, Ärger, Groll, Hadern, Zweifel, Schuld, schlechtes Gewissen oder Glückseligkeit mit Gerührtsein und Freudentränen.
Als Ego können und dürfen wir entscheiden/definieren, WAS in unserem Raum geschehen darf, weil wir bestimmte Gefühle/Erfahrungen machen wollen. Dieser Raum KANN viele Formen annehmen …
- unser Wohnzimmer
- unser eigenes Zimmer Zuhause
- unser Haus
- unser Auto
- unser Garten
- unser Büro/unser Arbeitsplatz
- unsere Sportgruppe / Musikgruppe
- unsere Familie
- unsere Beziehung/Partnerschaft
- unser Hobbykeller
- unsere Facebook-Seite
- unsere Facebook-Gruppe
- und vieles mehr …
Einige Räume sind enger, andere sind weiter.
Einige Räume sind unsere ganz eigenen, privaten, persönlichen Räume.
Andere Räume teilen wir mit anderen Menschen.
Für diejenigen Räume, die wir teilen, müssen wir Kompromisse eingehen, einen Konsens finden, Übereinstimmungen erzielen. Solange es eine ungefähre Einigkeit gibt und solange die Wellenlänge stimmt, ist alles in bester Butter. Erst wenn die Abweichungen zu groß und die Vorstellungen zu unterschiedlich sind, trennen sich die Wege wieder. Warum? - Weil jeder von beiden andere Erfahrungen machen bzw. unterschiedliche Gefühle fühlen möchte.
Als „reine Liebe“ können wir alles erlauben - fühlen aber selbst NICHTS, außer Frieden. Als Ego können wir NICHT alles erlauben, wir müssen kontrollieren, reglementieren, einen Umgang miteinander finden und können uns selbst erkennen durch Abgrenzung oder Übereinstimmung.
Ich bin, wenn ich erkenne, wer ich NICHT bin.
In meinem Raum fühle ich mich wohl, wenn ich erkenne, mit wem oder mit welcher Energie ich mich UNWOHL fühle. Und dann KANN ich mich nur dann weiterhin wohl fühlen, wenn ich die Energie meines Unwohlseins freundlich aber bestimmt hinaus komplementiere. Tue ich dies NICHT, so verrate ich mich selbst, so verleugne ich meine eigene Selbstliebe, so werde ich meinem eigenen Inneren Kind untreu, das zwar reine Liebe ist, das aber in diesem Leben (in dieser Inkarnation) ganz bestimmte Erfahrungen machen und ganz bestimmte Gefühle fühlen möchte. Und hierbei bin ich als Mensch aufgefordert, mich zu erheben, das Wort zu ergreifen und für meine Herzensfeld-Wünsche und -Bedürfnisse einzustehen. Nur dann, wenn wir für unser Inneres Kind mit seinen Bedürfnissen und Wünschen aufrichtig einstehen, sind wir authentisch.
Und WIE stehen wir für uns ein? - Mit unserem Ego. Ja, lustiger Weise ist unser Ego genau HIERFÜR da. Unser Ego ist sozusagen der Leibwächter unseres Inneren Kindes und sollte für seine Wünsche und Bedürfnisse - sprich für unsere Selbstliebe - einstehen. Unser Ego ist sogar eigentlich genau hierfür zuständig, nämlich unsere Selbstliebe in dieser Welt klar und deutlich und für alle sichtbar zum Ausdruck zu bringen.
Das, was schief gelaufen ist, ist (und dies ist NICHT wirklich schief gelaufen, sondern dies ist Bestandteil der Schöpfung), dass wir als Kinder im Rahmen unserer Erziehung die Erwartungen und Vorstellungen unserer Eltern übernommen und verinnerlicht haben. Und als Folge dessen wurden die originalen Wünsche und Bedürfnisse unseres eigenen Inneren Kindes verdrängt. Und unser Ego hat sich seitdem für die Verwirklichung der Erwartungen und Vorstellungen unserer Eltern (sprich Prägungen, Konditionierungen, Normen, Regeln, Moralvorstellungen, Glaubenssätze etc.) eingesetzt. Unser Ego kämpft also seit unserer Kindheit für die Werte unserer Eltern, anstatt für die Werte unseres Herzens.
Nun - dies können wir jetzt erkennen und dann neu entscheiden …!
Wir sind, wenn wir erkennen, wer oder was wir NICHT sind.
Was sind wir NICHT? - Die Vorstellungen, Erwartungen und Werte unserer Eltern.
Was sind wir? - Unser Inneres Kind und unsere Selbstliebe.
Und jetzt dürfen unser Inneres Kind sowie unsere Selbstliebe Raum einnehmen in dieser Welt. Sie dürfen in Erscheinung treten. Und die NEUE Aufgabe unseres neuen Ego ist, FÜR UNSERE Selbstliebe (für unser Inneres Kind) einzutreten. Dies ist dann unsere NEUE ORDNUNG - die innere Ordnung unseres Herzensfeldes, in der unser Ego das tut, was es eigentlich zu tun hat: Für unsere eigene Herzensfeld-Liebe zu „kämpfen“, ihr Raum zu geben, ihr Raum zu verschaffen und ihr Ausdrucksmöglichkeiten zu ermöglichen.
Jeder Mensch hat in seinem Leben solche Räume, in denen ihm seine Selbstverwirklichung in Selbstliebe optimal möglich ist. Aufgabe ist es, den Raum dieser Selbstverwirklichung zu wahren, zu erhalten und die Energie hoch zu halten (in Liebe, in Freude). Denn nur innerhalb dieses Raumes KANN unser Inneres Kind lebendig sein, sich sicher fühlen und sich lebendig und frei entfalten.
Unser neues Ego ist der Aufpasser unseres Inneren Kindes. Unser neues Ego ist sein Sicherheitsdienst, sein Wächter, sein Papa/seine Mama. Dies ist ein guter Job für unser neues Ego, denn es braucht nur zu gucken, dass es unserem Inneren Kind GUT geht. Wie es den anderen Menschen geht, das ist jetzt NICHT mehr der Job unseres neuen Ego. Die anderen Menschen werden andere Lösungen finden, zum Beispiel indem deren Ego sich liebevoll um deren Wünsche und Bedürfnisse ihres Inneren Kindes kümmert. Und so kümmert sich jedes Ego um die Wünsche und Bedürfnisse des eigenen Inneren Kindes - und die Liebe, die alle Inneren Kinder und alle Herzensfelder miteinander verbindet, lebt, die Liebe wächst und gedeiht, die Liebe entfaltet sich und erblüht, die Liebe erstrahlt als Selbstliebe und erleuchtet die Welt, sodass das Leben selbst in neuer Pracht und neuem Glanze erstrahlen kann.
Und so gehen wir gemeinsam in Richtung Licht, in Richtung Selbstliebe, in Richtung einer Gemeinschaft von im Herzensfeld verbundenen Menschen, in Richtung einer Neuen Welt …
Wunderbar …
In Richtung einer Welt, in der jedes Ego der Verwirklichung der eigenen Herzensfeld-Selbstliebe dient (worin die Herzensfeld-Wünsche und -Bedürfnisse der „anderen“ Herzensfelder automatisch enthalten sind) …
Herrlich …
Eine mit Liebe gesegnete Welt …
eine neue ordnung am 19. August 19
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