Sonntag, 23. Februar 2020
Krankheiten sind Postboten der Liebe …
Krankheiten nerven uns ...
Krankheiten tun weh ...
Krankheiten schmerzen ...
Krankheiten machen uns das Leben (nur unnötig) schwer ...

Wirklich?
Ist das so?

Was ist, wenn Krankheiten uns das Leben LEICHT machen wollen?
Und wenn wir nur die falsche Brille auf der Nase sitzen haben und dies nicht erkennen ...

Mit diesem Beitrag können wir eine neue Sichtweise finden, wie wir Krankheiten anders verstehen könnten - nämlich …

Krankheiten sind Postboten des Lebens/der Liebe …

Ein aktuelles Beispiel: Meine Tochter liegt mit Fieber und Kopfschmerzen im Bett. Sie konnte heute nicht zur Schule gehen. Nachdem die Kopfschmerzen am Vormittag nichtbesser wurden, frage ich sie, ob wir die Kopfschmerzen mal besuchen wollen. Meine Tochter hat eine lebendige Fantasie und war einverstanden.

Gemeinsam beginnen wir die Fantasiereise, schlupfen mental-energetisch durch ihre Nase in ihren Kopf und gehen weiter bis zu der Region, wo wir ihre Kopfschmerzen finden. Wie sehen sie aus? Wie sieht dieses Energiefeld, das die Kopfschmerz verursacht, aus? Ist es klein und pieksig? Oder ist die Energie viel zu groß, sodass es viel zu eng ist, wenn sie in einem Kopf eingesperrt wird? Wir fühlen und spüren und schauen gemeinsam …

Gemeinsam können wir auch feststellen/erkennen, dass die Energie feststeckt. Und so frage ich: Was braucht diese Energie, um abfließen zu können? Stell Dir vor, Du bist eine Fee und hast einen kleinen Zauberstab - was kannst Du für diese Energie zaubern, damit diese Energie aus Deinem Kopf raus fließen kann?

Doch halt! - bevor wir dies machen noch eine wichtige zweite Frage: Hat diese Energie von Kopfschmerzen vielleicht eine wichtige Aufgabe gehabt? Hält diese Energie möglicherweise eine wichtige Botschaft für uns bereit? - Und meine Tochter stellt sich vor, wie die Energie ihr einen Briefumschlag mit einer „geheimen Nachricht“ übergibt. Dann gibt mir meine Tochter ein Zeichen und deutet an, dass sie etwas trinken möchte …

Ich gehe in die Küche, hole ihr ein Glas frisches Wasser und gebe es ihr. Beim Übergeben des Wasserglases bitte ich darum, dass meine Tochter mir den Briefumschlag übergibt. Meine Tochter trinkt. Ich setze mich und bin still.

Und plötzlich kommt mir ein Einfall …

Wenn die Krankheit für meine Tochter wie ein „Postbote des Lebens“ ist, dann ist vielleicht auch meine eigene Krankheit, die ich gerade mit mir herum schleppe, ein Postbote des Lebens. Und vielleicht sollte ich bei mir selbst mal einen Brief abholen. Und plötzlich erkenne und begreife ich, dass GENAU DIES die Botschaft aus dem Brief war, den meine Tochter mir übergaben hatte. Was ich im Außen bei ihr leichter erkennen konnte als bei mir selbst, konnte/durfte/sollte ich nun bei mir selbst vollziehen.

Und so machte ich die gleiche Übung noch einmal, dieses Mal mit und in mir selbst. Und ich ging in mich selbst hinein zu der Stelle, wo mich mein eigenes Kranksein zwickt, nervt und peinigt. Und ich spreche mit der Krankheit, öffne meine Hände und nehme den Brief dankbar entgegen.

Den Brief nehme ich zu mir in mein Herz und die Botschaft lese ich mit meinem Herzen. Es sind keine Worte, doch ich verstehe innerlich die Energie/die Nachricht. Und mein Ego (mein ureigenes Ego) ist willig, meinem Herzen zu dienen und bei der Umsetzung der Botschaft aktiv und positiv mitzuwirken (auch über die Ansichten, Gewohnheiten und Vorstellungen meines uneigenen, konditionierten Ego hinweg).

Ich bewege alles in mir in meinem Herzen und erlaube, dass sich meine eigene Krankheit nun verabschieden darf. Ich habe den Brief angenommen, die Botschaft gelesen und spüre meine Bereitwilligkeit, zu kooperieren. Ich habe Lust mit dem Leben und mit der LIEBE positiv und gewinnbringend (im Sinne der Liebe) zusammenzuarbeiten. In meinen inneren Seelenbilderwelten winke ich der Krankheit hinterher. Mein eigener Postbote hat seinen Job nun endlich erfüllt und mir meinen Brief zugestellt. Nun kann er (der Postbote/die Krankheit) tatsächlich gehen …

. . .

Krankheiten sind Postboten des Lebens. Krankheiten sind Postboten der Liebe. Dass wir krank werden ist ein Zeichen dafür, dass wir den ersten Versuch, wie das Leben mit uns sprechen wollte, NICHT kapiert hatten. Wenn Kinder krank werden, so halten sie als Postboten einen Brief für ihre Eltern in ihren Händen. Wenn Partner krank werden, so halten sie einen Brief für ihren Partner in ihren Händen. Wir werden also immer FÜR DEN ANDEREN krank, niemals für uns selbst. Wir sind mit unserem Krankwerden immer Postboten für unsere Liebsten, für die uns nahestehenden Menschen. Und natürlich können wir auch krank sein und als Postboten dienen für unseren Chef oder unsere Arbeitskollegen oder unsere Freunde und Bekannten. Sie alle sind ja allein schon aufgrund unseres „krankheitsbedingten Ausfalls“ mit sich selbst konfrontiert.

Der Postbote kann (die Krankheiten können) kleine und große Briefe bringen: Fröhliche Urlaubsgrüße, Glückwunschkarten, lange Erzählschreiben und auch Rechnungen und Mahnungen. Und dann natürlich auch das Beförderungsschreiben und den neuen Arbeitsvertrag. Und der Postbote kann (die Krankheiten können) kleine Päckchen und große Pakete bringen mit kleinen und großen Überraschungsgeschenken.

Menschen versuchen nun, Krankheiten (Postboten) durch Medizin, Salben und Pillen wegzumachen. Hiermit versuchen wir so zu tun, als ob der Postbote bei uns NICHT klingeln würde. Doch der Postbote klingelt. Und die Päckchen stellt er ggf. beim Nachbarn ab. Doch dann verweigern wir eben auch DORT die Annahme. Wir wollen die Briefe/Botschaften des Lebens/der Liebe einfach nicht annehmen.

Und noch viel schlimmer ist impfen. Wenn wir uns impfen, dann verhält es sich so wie mit den kleinen Schildchen an den Ladengeschäften, auf denen ein Hund aufgemalt ist und wo drauf steht: „Wir müssen draußen bleiben“. Impfen ist so, als wenn wir an unserer Grundstücksgrenze ein Schild aufstellen würden: „Für Postboten betreten verboten.“ Was so viel bedeutet wie: „Für das Leben betreten verboten“. Was wiederum gleichbedeutend ist mit: „Für die LIEBE betreten verboten“.

Doch was soll der arme Postbote bzw. das „Postamt des Lebens“ bitteschön machen wenn sich die Briefe und Pakete dort auf dem Postamt ansammeln und aufstapeln? Irgendwann wird ein ganzer LKW voller Post in unser Leben einbrechen und uns schier überfahren. Und auch hiergegen versuchen wir Menschen uns zu sperren - überall bei Großveranstaltungen sichern wir das Gelände mit dicken Betonpollern ab, damit ja keine LKWs in unser Leben rein knallen.

Doch das Leben wird sich zu helfen wissen. „Wer nicht hören will, muss fühlen“. Und: „Alles Gute kommt von oben“. Das Leben wird „von oben“ kommen. „Gott hat die Welt mit Liebe geflutet“. Die Geschichte von der Arche Noah erzählt von dem großen Regen. Sie ist wahr. Sie ist bereits im Gange. Es regnet JETZT …

Weil wir die Kleinen Briefe immer wieder abgelehnt haben und auch die Großbriefe, Päckchen und Pakete - und weil wir uns auch gegenüber LKWs zu schützen wissen - MUSS das Leben zu neuen Mitteln greifen, um uns irgendwie doch noch zu erreichen. Von oben eben, durch die Luft, aus dem Himmel, durch die Naturgewalten. - Die sind dann nicht mehr so zimperlich und lassen sich nicht mehr so leicht zurückweisen oder „wegimpfen“ wie die kleinen Postboten.

Krankheiten und Schicksalsschläge SIND POSTBOTEN des Lebens/der Liebe. JEDER Moment ist ein Postbote des Lebens - jedes JETZT. Und immer wenn wir innerlich oder auch äußerlich NEIN sagen zum Jetzt, lehnen wie einen Brief, ein Paket eine Botschaft des Lebens/der Liebe ab. Allein mit unserem JA ZUM JETZT gelingt es uns, die Briefe und Geschenkpakete des Lebens/der Liebe anzunehmen.

Wir müssen sie so oder so annehmen. Unser freie Wille ist NICHT dazu da, DASS WIR entscheiden/wählen, WAS wir haben/annehmen WOLLEN und was nicht. Sondern unser freier Wille dient allein dazu, NEIN oder JA sagen zu dürfen und die damit verbundenen Erfahrungen dann zu machen. Die Briefe und Geschenkpakete dringen so oder so zu uns vor - entweder hübsch der Reihe nach eines nach dem anderen, oder alle auf einmal.

Hier können wir uns erinnern an das Bild vom Stausee (https://www.facebook.com/groups/2149096735310795/permalink/2497893333764465/). Wenn die Staumauer unseres NEIN-Sagen-Stausees eines Tages bricht, dann schwemmt die dahinter angestaute Energie (die angestauten Wassermassen bzw. die durch unser NEIN angestaute LIEBE) gnadenlos - wirklich vollkommen gnadenlos - ALLES hinfort - ALLE UNSERE VORSTELLUNGEN - OHNE Rücksicht auf Verluste - rigoros. Spätestens DANN STERBEN WIR - zumindest unsere Identifikation mit unserem konditionierten Ego und mit unseren Vorstellungen.

Krankheiten sind Postboten der Liebe, Postboten des Lebens - diese neue innere Haltung erleichtert es uns, einen neuen Umgang mit unseren Krankheiten zu finden.

. . .

Jetzt bleibt noch eine letzte Frage übrig: Wenn ICH krank bin (und somit mit meiner Krankheit als Postbote für einen anderen Menschen fungiere) und bemerken muss, dass der andere (z.B. unser Partner), einfach NICHT HÖREN/ERKENNEN WILL - was mache ich da jetzt?!?

… und so ergeht es ja vielen von uns - wirklich sehr vielen Menschen. Gerade sensible und spirituelle Menschen sind teilweise extrem damit konfrontiert, dass sie krank sind, „weil die anderen nicht auf uns hören wollen/können/mögen“. Es macht einen wirklich krank, die „Botschaft des Himmels“ NICHT adressiert zu kriegen. - Ja, dies macht krank. Und deswegen SIND WIR KRANK. Postbote sein macht krank.

Wir können nun mit Gelassenheit erkennen, dass wir - bevor wir die Erfahrung von Annahme machen - zunächst die Erfahrung von Ablehnung und Zurückweisung machen wollten. So ist die Reihenfolge RICHTIG herum. Anders herum (erst Annahme und danach dann Zurückweisung) macht keinen Sinn. Doch erst Ablehnung und Zurückweisung und im Anschluss daran Annahme und „willkommen geheißen werden“ und „mit offenen Armen begrüßt, empfangen und geliebt werden“ macht Sinn. Dann haben wir den Schatten bereits erfahren und er dient uns als dunkler Hintergrund. Vor diesem dunklen Hintergrund können wir nun das Licht bewusst und voll FREUDE genießen.

Wir haben also bewusst unbewusst diese Erfahrung von Ablehnung und Zurückweisung gewählt. Wir WOLLTEN ein Postbote sein, der seine Briefe und Pakete und Geschenke NICHT zugestellt kriegt. Wir wollten diese Erfahrung machen. Wir wollten fühlen und erleben, wie es sich anfühlt, wenn wir als Postbote des Lebens/der LIEBE blockiert, zurückgewiesen und abgelehnt werden.

JETZT können wir dies erkennen.
JETZT können und dürfen wir uns für neue Erfahrungen öffnen.
Und JETZT können und dürfen wir uns für neue Erfahrungen entscheiden.
JETZT können und dürfen wir ERLAUBEN, Annahme zu erfahren und zu fühlen.

Und indem wir diese Erlaubnis in uns selbst klar haben, wird uns das Leben mit anderen Postaufträgen raus in die Welt schicken. Wir werden Post nur noch an diejenigen Menschen verteilen, die bereit sind, die Briefe und Pakete, die wir ausliefern, gerne und breitwillig anzunehmen - ja die Leute freuen sich schon auf uns und winken bereits von weitem, wenn sie das Postauto kommen sehen.

Das Leben schickt uns mit anderen, neuen Aufträgen in die Welt. Oder das Leben schickt uns mit denselben Aufträgen in die Welt, wählt für uns aber neue Adressaten aus, sodass wir neue Erfahrungen machen können/dürfen.

Und hierzu können wir nun JA sagen …
JA … ich erlaube dies gerne, bereitwillig und aus ganzem Herzen …

Unsere Kommunikation und die Menschen um uns herum werden sich nun verändern, wandeln und Neues wird sich entwickeln. Das Leben fließt in neuen Bahnen und wir mit ihm. Wir selbst sind einerseits Postboten und zugleich natürlich auch Adressaten und Empfänger. Und wir müssen immer schön hellwach, aufmerksam und achtsam sein, welcher andere Mensch für uns als ein Postbote fungiert (jeder Mensch). Und welche Briefe/Pakete er/sie an uns zustellen möchte. Und hier ist dann unser JA gefragt.

Wir sind also ZWEI.
Wir sind Postbote UND Empfänger.

Und WIR sind und bleiben gesund, wenn wir unserem neuen Programm treu bleiben, ein Postbote zu sein, dessen Briefe/Pakete von den Menschen stets GERNE empfangen werden. Und die anderen Menschen in unserem Umfeld bleiben gesund, wenn WIR deren Briefe/Pakete, die das Leben UNS DURCH SIE zustellen möchte, bereitwillig, gerne und voll Freude annehmen.

So können/dürfen wir nun in einen neuen, wahren Win-win-Lebensabschnitt eintreten, in dem Glück, Freude und Liebe auf uns nur so herab regnen dürfen. Der Preis, den wir hierfür bezahlen müssen und der Schmerz, der hiermit unweigerlich verbunden ist, ist das Loslassen all unserer konditionierten Vorstellungen. Auf diese Weise bleibt die Waage des Lebens ausgeglichen, im Gleichgewicht, in Harmonie von Schatten und Licht.

Der Tanz des Lebens geht weiter - in eine neue Tanzrunde …

Alles ist gut. Und unser Leben ist auf eine neue Art und Weise reich und erfüllt …



Wir haben ZWEI Egos …
Ja - richtig gelesen. Wir haben nicht EIN Ego, sondern ZWEI!

Und wir leben auch BEIDE schon.
Und es geht in diesem Leben NICHT um die Transformation unseres Ego, sondern es geht allein „um den Wechsel unseres Versorgungsunternehmens“. Es geht um den WECHSEL des Stromanbieters/des Energielieferanten. Mal wieder gilt: „Alles ist Spiegel!!!“

Ich muss selbst lachen, wie sich alles spiegelt …

Doch der Reihe nach …

Bisher habe ich immer geschrieben: „Unser Ego ist wie ein leerer Eimer.“ Als Kind wird dieser leere Eimer mit den Energien unserer Eltern (und der Gesellschaft) gefüllt. Es gilt: „Wohin Du denkst, Energie Du lenkst.“ Und dies bedeutet konkret …

Unsere LIEBE fließt DORTHIN, wo wir mit unserer Aufmerksamkeit sind.
Und wir nehmen Energie VON DORT auf, wo unsere Aufmerksamkeit ist.

Wir sind sozusagen ein technisches Gerät, ein Verstärker, ein Anzeigegerät mit zwei Ein- und Ausgängen: eine Buchse mit „Line in“ und eine Buchse mit „Line out“. Und wir können nun die Klinkenstecker/Kabel dort hinein stecken und die Energie fließt …

Die fließende Energie können wir uns vorstellen wie bei einem Torus (http://www.datgeitman.de/torus.html). Die Energie fließt vom Himmel zur Erde. Und zugleich fließt die Energie von der Erde zum Himmel.

Die Liebe des Himmels fließt als Energie DURCH uns als Menschenkörper hindurch und weiter hinunter auf die Erde. („Himmel“ und „Herzensfeld“ sind hierbei dasselbe.) Unser Menschenkörper ist für das Göttliche „das Tor zur Welt“. Die universale, feinstoffliche, formlose LIEBE kommt DURCH uns zum Ausdruck.

Zugleich fließt die Energie der Erde (des Weltlichen) DURCH uns als Menschenkörper ab heim in den Himmel. Unser Menschenkörper ist für alle Gefühle und Emotionen „das Tor zum Himmel“. Die Form gewordenen Energien (Gefühle, Gedankenformen, Ereignisse) dürfen DURCH uns abfließen und heimkehren ins Licht (in den Himmel, in die LIEBE).

In beiden Richtungen KANN die Energie NUR DANN frei fließen, wenn wir JA hierzu sagen. Liebe KANN DURCH uns NUR DANN in diese Welt fließen, wenn wir JA zur himmlischen Liebe sagen. Wir müssen es also ausdrücklich ERLAUBEN. Ohne unsere Erlaubnis geht gar nichts. Und genau HIER kommt nun unser FREIER WILLE zum Tragen. Wir sagen NEIN oder JA und damit machen wir die Tür ZU oder AUF.

Und auch all die Energien, in denen sich die Liebe auf der Erde manifestiert, KÖNNEN NUR DANN DURCH uns abfließen, wenn wir hierzu JA sagen. Solange wir NEIN sagen, bleibt alle Energie als Müll auf der Erde zurück und verdreckt, verschmutzt und erstickt jedes Leben. Wir sind also aufgefordert, JA zu sagen zu unseren Gefühlen, Gedanken und allen Ereignissen - JA ZUM JETZT.

Als wir noch ein Kind waren, sagten wir auf ganz natürliche Art und Weise JA zu unseren Eltern und dieser Welt - denn wir kannten ja nichts anderes und dachten noch nicht über das Leben nach. Auf diese Weise „erlösen die Kinder ihre Eltern“, denn die Kinder lassen die Energien ihrer Eltern bereitwillig in sich einströmen.

In Therapiesitzungen und beim Familienstellen benennen wir diese Energien dann „die schweren Koffer“. Doch dies ist Quatsch und totaler Tinneff. Als wir noch ein kleines Kind waren, waren diese Koffer NICHT schwer für uns. Schwer wurden die Koffer erst dann für uns, als wir so langsam ein Ego ausbildeten und begannen NEIN zu sagen. In unserer Trotzphase, als wir begannen bockiges Kind zu sein, hörten wir mit dem JA-sagen auf und fingen an laut NEIN zu rufen. Und mit diesem NEIN steckten wir den Stöpsel in den Abfluss der Badewanner und seitdem staut sich das Wasser - und die Koffer werden (sehr) schwer. In uns staut sich die Energie unserer Eltern sowie des Kollektiv.

Wasser ist Liebe. Und Wasser (Liebe) MUSS fließen. Steht das Wasser in einem Eimer (in unserem System) rum, so beginnt es nach einiger Zeit zu gammeln. Es stinkt erst nur ein bisschen und dann fürchterlich. Und in genau DIESER Situation befindet sich die Menschheit JETZT.

WIR HABEN ZWEI EGOS …

Wir haben ein irdisches Ego.
Und wir haben ein himmlisches Ego.

Wir haben zum einen unser konditioniertes Ego, das während unserer Kindheit entstanden ist. Dies ist unser irdisches Ego.

Und wir haben darüber hinaus unser ureigenes Ego. Dies ist unser himmlisches Ego.

Unser konditioniertes Ego ist der von mir beschriebene „leere Eimer“. Es ist entstanden nach dem Motto: „Wohin zu denkst, Energie Du lenkst.“ DORT, wo wir als Kind mit unserer Aufmerksamkeit waren, VON DORT haben wir irdische Energien AUFGENOMMEN. Und MIT DIESER Energie haben wir unser irdisches Ego geformt/ausgebildet.

Da wir als Seele aus dem Himmel kamen und von Erde keine Ahnung hatten, war dieses Ego anfangs nichts, leer, ein leerer Eimer. Dieses Ego musste erst LERNEN, wie es sich auf der Erde „richtig“ zu verhalten und zu benehmen hat. Und hier waren unsere Eltern, Erzieher, Lehrer, Nachbarn und Freude unserer irdischen Ego-Lehrer. Sie prägten und formten unser Welten-Ego.

Hingegen ist unser ureigenes, himmlisches Ego schon immer fertig gewesen. Dieses Ego brauchte nie etwas zu lernen, denn es war schon immer mit den Regeln des Himmels vertraut. Sein einziges Bestreben ist es, dem Himmel (der Liebe, unserem Herzen) zu dienen.

JEDES EGO IST EIN DIENER …

Unser konditioniertes Ego (unser irdisches Ego) DIENT DER WELT.
Und unser ureigenes Ego (unser himmlisches Ego) DIENT DEM HIMMEL.

Und jetzt können wir etwas ganz Besonderes erkennen und feststellen: WIR LEBEN BEIDE EGOS …!

Doch leider leben wir oftmals unsere Egos überkreuz. Und das sieht dann so aus, dass wir die Liebe des Himmels mit den Vorstellungen unseres irdisch-konditionierten Egos zum Ausdruck bringen möchten. Dies KANN NICHT funktionieren. HIER stecken viele Menschen fest.

Schauen wir uns beispielsweise einmal das Leben von Marie an. Marie ist berufstätig und arbeitet Teilzeit als Buchhändlerin. Sie liebt ihren Job und sie liebt es, die Menschen gut zu beraten. Hierbei liebt sie es, sich in die Kunden hinein zu fühlen, hinein zu spüren und den Geschmack der Menschen zu erkennen. Aus dem umfangreichen Sortiment ihrer Buchhandlung sucht sie dann genau die richtigen Bücher heraus und meistens passen ihre Empfehlungen perfekt zu den Wünschen der Kunden. Die Kunden fühlen sich GESEHEN und VERSTANDEN ( = geliebt) und kaufen gerne das schöne Buch.

Hier lebt Marie ihr ureigenes „himmlisches Ego“. Die Liebe des Himmels fließt DURCH Marie durch und weiter zum Kunden. Es entsteht eine angenehme, wohltuende, liebevolle, freundliche, schöne Stimmung und beide Parteien - Marie und die Kunden - sind glücklich und zufrieden.

Ganz anders sieht es bei Marie zuhause aus. Dort lebt sie NICHT ihr „himmlisches Ego“, sondern dort ist ihr konditioniertes Ego in Aktion. Dort spult sie ganz automatisch (unbewusst) all diejenigen Muster (Energien) ab, die sie damals in ihrer Ursprungsfamilie von ihren Eltern gelernt und verinnerlicht hat und mit denen sie sich bis heute identifiziert - doch wohlgemerkt NUR in Familie - NICHT im Beruflichen (dies kann bei anderen Menschen durchaus auch genau anders herum gelagert sein, sodass im Privaten/Familiären das „himmlische Ego“ gelebt wird und im Beruflichen das konditionierte Ego, was dann im beruflichen zu erheblichen Problemen führen kann, während es Privat alles super läuft).

Wenn Marie ihre Kinder erzieht, so geht sie mit ihren eigenen Kindern NICHT so freundlich und zuvorkommend um, wie mit den fremden Menschen in der Buchhandlung, sondern Marie geht mit ihren eigenen Kindern ebenso (bzw. sehr ähnlich) um wie damals ihre Eltern mit ihr umgegangen sind. Und ihre Kinder fühlen sich von Marie als Mutter ebenso wenig gesehen und ernst genommen, wie Marie sich damals als Kind gegenüber ihren Eltern fühlte. Maries eigene Geschichte wiederholt sich also auf unsägliche Art und Weise und niemand ist sich dessen bewusst.

Doch nicht ganz. Maries Mann Karl-Werner bemerkt dies schon ab und zu mal und versucht auch, Marie freundlich darauf hinzuweisen. Doch Marie reagiert auf diese Hinweise eher ziemlich allergisch, nimmt alles gleich sehr persönlich und fühlt sich verletzt und nicht verstanden - aaaahhhh - sie fühlt sich genauso wie damals zuhause in ihrer Kindheit …

Hier wiederholen sich also Programme auf zwei Ebenen parallel und gleichzeitig. Marie geht mit ihren Kindern in einer Weise um, sodass sich ihre Kinder so fühlen wie sie selbst damals als Kind. Und Marie selbst fühlt sich von ihrem Mann so behandelt, dass auch sie selbst dieselben Gefühle fühlt, wie damals als Kind.

Hier schenkt das Leben Marie also ZWEI Möglichkeiten gleichzeitig, aus ihrem (Alb)Traum zu erwachen. Marie kann an ZWEI Stellen erkennen, was los ist. Doch sie KANN eben NICHTS erkennen, weil sie unbewusst, in ihrem konditionierten Ego gefangen und mit ihrem konditionierten Ego identifiziert ist.

Unsere 100%ige Identifikation schließt ein ERKENNEN-KÖNNEN aus!

Dies führt nun dazu, dass ein Phänomen in Erscheinung tritt, das ich persönlich „Ego überkreuz“ nenne. Karl-Werner spiegelt mit seinem Verhalten das Ego von Marie und damit die Energie sowie die Muster von Maries Eltern (insbesondere der Mutter, die für Marie in ihrer Kindheit die Hauptbezugsperson war). Und Marie spiegelt mit ihrem Verhalten das Ego von Karl-Werner und damit die Energie sowie die Muster von Karl-Werners Eltern (insbesondere des Vaters, der für Karl-Werner in seiner Kindheit die Hauptbezugsperson war). Dies führt nun dazu, dass beim Abendbrot NICHT Marie und Karl-Werner mit ihren ureigenen Energien (Liebe) am Tisch sitzen, sonder dass sich im Familienalltag ständig die Energiefelder von Maries Mutter und Karl-Werners Vater begegnen. Und diese Mischung ist echt teuflisch, giftig und krank machend.

Doch Marie und Karl-Werner „haben sich ja gefunden“ - weil sie etwas lernen und sich entwickeln möchten. Letztendlich möchte jeder der beiden über das eigene konditionierte Ego hinaus wachsen. Und dieses „sich entwickeln“ gelingt NUR DURCH Schmerz. Beide wollen sich ÜBER die Energien ihrer Eltern erheben. - Nur wissen sie dies NICHT und deswegen tun sie gleichzeitig alles Erdenkliche dafür, dass sie sich NICHT erheben/entwickeln. Und so bleiben beide in ihren Rollen als abhängige Kinder stecken, fühlen sich als Opfer ungerecht vom anderen behandelt und … - überlegen, ob sie sich vielleicht besser trennen sollten.

TRENNUNG JA …
DOCH NICHT VOM PARTNER, SONDERN VOM KONDITIONIERTEN EGO …
Das wäre die richtige Entscheidung …

Doch wenn wir uns von unserem konditionierten Ego trennen, dann fühlt es sich subjektiv so an, als würden wir uns von unseren Eltern trennen. Warum? - Weil wir uns von den Werten unserer Eltern trennen. Und für unsere Eltern fühlt es sich ebenfalls so an, als würden sich die erwachsenen Kinder von ihnen trennen, weil sich die Eltern nach wie vor mit ihren Werten identifizieren. Und wenn die erwachsenen Kinder die elterlichen Werte in den Wind schlagen, fühlt es sich für die Eltern so an, als würden sie persönlich in den Wind geschlagen werden.

Hier können wir erkennen, wie machtvoll die Kraft unserer Identifikation ist.

Beim Erwachen geht es NUR DARUM, diese IDENTIFIKATIONEN sterben zu lassen, sonst nichts. Alles andere bleibt leben. Unser Körper, unser Geist, unsere Gefühle, unser Denken, unser Erfahrungen-machen, unser Leben, unsere Liebe - all dies bleibt erhalten und lebendig.

NUR UNSERE IDENTIFIKATION STIRBT.

Das Sterbenlassen unserer Identifikation mit unserem elterlichen Ego (mit unserem konditionierten Ego) IST ERWACHEN.

Wir können uns nun selbst zu unserem eigenen Erwachen hin begleiten, indem wir uns folgendes Bild vorstellen: Zunächst nehmen wir uns einmal wahr dort, wo wir jetzt stehen. Wir leben hier in dieser Welt und sind identifiziert mit unserem Ego.

Wie sind wir hier hingekommen?

Wir haben eine lustige Rutschpartie gemacht. Als wir damals als Seele inkarnierten, machen wir eine lustige Rutschpartie vom Himmel hinab zur Erde. Seitdem leben wir in der Traumwirklichkeit (in der Blase) der weltlichen Realität. Heute können wir dies nun erkennen. Wir dürfen jetzt die Strickleiter ergreifen, an der wir aus unserer Blase empor klettern können nach oben in den Himmel und damit heim in unser Herzensfeld ...



Das Ergreifen der Leiter und das Hinaufklettern in den Himmel ist mit dem Zurücklassen unserer irdischen Ego-Identifikation verbunden. DAS LOSLASSEN/ZURÜCKLASSEN selbst TUT WEH (hierzu gibt es die Geschichte von der brennenden Stadt, bei der jeder versteinert, der sich umschaut, was er verliert). - Doch das „OHNE (konditioniertes) EGO SEIN“ TUT NICHT WEH UND IST NICHT SCHLIMM! Marie lebt ja OHNE irdische Ego-Identifikation sehr gut und sehr gesund in ihrem Job als Buchhändlerin. Sie hat wirklich viel Spaß und erlebt Freude und schöne Begegnungen. Marie lebt also schon ihr himmlisches Ego. Marie lebt „sich auf der Wolke im Himmel“ bereits - nur eben NICHT im Privaten, NICHT in Familie, NICHT in Partnerschaft.

Unser freier Wille ist nun, dass wir uns bewusst entscheiden. Und wir müssen heute als Erwachsener ZWEI Entscheidungen bewusst treffen …

- Mit welchem Ego möchten wir die Liebe des Himmels in dieser Welt zum Ausdruck bringen?
- Mit welchem Ego möchten wir die Energie der Welt in uns aufnehmen?

Wir können die Liebe des Himmels mit unserem ureigenen, himmlischen Ego in diese Welt hinein fließen lassen - so wie Marie als glückliche Buchhändlerin.

Oder wir können die Liebe des Himmels mit unserem konditionierten Ego in diese Welt hinein fließen lassen. Dann lassen wir die Liebe des Himmels entsprechend unseren erlernten Konditionierungen in diese Welt fließen. Unser Liebesein ist in diesem Fall dadurch geprägt, dass wir es BEIM LEBEN UNSERER LIEBE zugleich IMMER auch unseren konditionierten Vorstellungen RECHT MACHEN MÜSSEN. Dies bedeutet, wir leben die himmlische Liebe NICHT FREI, sondern begrenzen sie. Die himmlische Liebe ist durch unsere erlernten/verinnerlichten Vorstellungen, Werte, Normen, Prägungen, Konditionierungen, Ge- und Verbote limitiert. Wir SIND zwar LIEBE, doch wir bringen stets nur VORSTELLUNGEN VON LIEBE zum Ausdruck. Und diese Vorstellungen sind eben NICHT UNSERE Vorstellungen (es sind NICHT die Vorstellungen unsers Herzens), sondern diese Vorstellungen die die Vorstellungen unserer Eltern, Ahnen und Vorfahren und damit FREMDENERGIEN in unserem System.

Hierüber hinaus können wir all das, was wir auf der Erde erleben, erfahren, fühlen und wahrnehmen mit unserem ureigenen, himmlischen Ego erleben, erfahren, fühlen und wahrnehmen - so wie Marie als glückliche Buchhändlerin.

Oder wir können all das, was wir auf der Erde erleben, erfahren, fühlen und wahrnehmen mit unserem konditionierten Ego erleben, erfahren, fühlen und wahrnehmen. Dann haben wir die Brille unserer Eltern auf und nehmen ALLES durch DIESE Brille wahr. Dann wird unser Erleben DURCH die Vorstellungen (Fremdenergien) unserer Eltern und der Gesellschaft gefiltert/geprägt. Und wir machen NICHT UNSERE EIGENEN Erfahrungen, sondern wir erfahren diese Welt so oder so ähnlich, wie unsere Eltern diese Welt erfahren und (für) wahr genommen haben.

Als Kind hatten wir keine Wahl, keine Chance, keine Möglichkeit. Die Energien unserer Eltern prägten und formten uns. Und dies ist gut so, denn diese Fremdenergien stellen damit den perfekten dunklen Hintergrund für unser heutiges lichtvolles Sein dar. Die Energien sind nicht als solches dunkel, sie sind dunkel, allein weil es nicht unsere ureigenen Energien sind. Es ist also KEINE qualitative Wertung gegenüber unseren Eltern hierin enthalten.

Heute als erwachsene Menschen KÖNNEN WIR WÄHLEN - und MÜSSSEN WIR WÄHLEN. Wenn wir NICHT neu wählen, so werden wir krank.

Die alten, konditionierten Ego-Energien haben ihren Dienst erfüllt. Ihr Haltbarkeitsdatum ist abgelaufen. Sie haben genügend Schatten und dunklen Hintergrund erschaffen. Nun ist eine neue Entscheidung fällig. Erst mit einer neuen Entscheidung können wir unsere eigene Neue Ordnung - die Ordnung unseres Herzensfeldes - leben.

Und genau für diese Entscheidung können wir jetzt unseren freien Willen perfekt benutzen. Diesen freien Willen KÖNNEN wir NICHT nutzen, solange wir unten in der „Blase der Welt“ festsitzen. Solange wir unbewusst und mit unserer Kindheits-Ego-Ich-Identifikation vollkommen identifiziert sind, KÖNNEN wir unseren freien Willen einfach NICHT FREI benutzen. Und genau hier stecken viele Menschen tatsächlich fest.

Doch DU NICHT. DU liest jetzt diese Zeilen und BIST damit schon über die totale Identifikation mit Deinem konditionierten Ego hinaus gewachsen. Du hast Dich schon ein Stück weit über Dich selbst erhoben und kannst Dir von einem Aspekt Deiner selbst von oben zuschauen. Und mit diesem Aspekt, mit dem Du Dir selbst von oben zuschauen kannst, kannst Du JETZT eine neue Entscheidung treffen. Dann kommt der Rest wesentlich leichter zu Dir hoch in den Himmel auf die Wolke.

Als Marie vor dieser Entscheidung stand, schilderte sie ein Bild. Sie sagte, sie könne sich nicht ganz so leicht entscheiden, weil … - sie stellte sich vor, wie sie oben im Himmel auf der Wolke saß und wie von dort aus zwei Verzweigungen nach unten führten. Und den einen Ast (den Ast ihres konditionierten Egos) kannte sie sehr gut. Sie wusste, was passierte, wenn sie sich so uns so verhielt. Am Ende dieses Astes konnte Marie lauter klare Vorstellungen und Konsequenzen sehen/erkennen, was bei welcher ihrer Verhaltensweisen in der Welt passieren würde. Dies gab ihr eine vertraute Sicherheit und Orientierung. Und dies fühlte sich gut an.

Den anderen Ast (der Ast ihres ureigenen, himmlischen Egos) kannte sie überhaupt nicht - zumindest nicht in Bezug auf Familie, Partnerschaft und Beziehung. Sie wusste in keinster Weise, was passieren würde/könnte, wenn sie sich so und so verhielt. Am Ende dieses Astes konnte Marie überhaupt gar keine (klaren) Vorstellungen oder Konsequenzen erkennen. Sie wusste einfach nicht, was bei welcher ihrer Verhaltensweisen in der Welt passieren würde. Und hierdurch fühlte sie eine große Unsicherheit und überhaupt keine Orientierung. Dies fühlte sich für Marie gar nicht gut an.

Marie war es gewohnt, immer alles wissen zu wollen - zumindest im Privaten. Im Beruflichen als Buchhändlerin machte es Marie sehr viel Freude, mit offenen Situationen spielerisch und leicht umzugehen. Doch Maries konditioniertes Ego war so geprägt, dass in Familie und im Privaten immer alles geregelt, geplant und kontrolliert werden musste. Man musste immer alles gut im Griff haben.

Und dies konnte man auch verstehen und nachvollziehen, denn im Beruflichen gab es ganz natürlich Grenzen, durch die sich NÄHE UND DISTANZ ganz selbstverständlich und wie von alleine regeln (ohne eigenes Zutun). Die himmlische Liebe konnte (in der Regel) NICHT ZU NAH kommen und NICHT ZU GROSS werden. Eine seriöse Distanz zu den Kunden gehörte ganz selbstverständlich mit zum Geschäft. Auf diese Weise konnte Marie es sich leicht erlauben, „unendlich liebevoll und freundlich“ zu sein. Sie war dennoch immer sicher, weil gewissen Anstandsregeln in der Öffentlichkeit immer eingehalten wurden.

Auf diese „seriöse Distanz“ konnte sich Marie im Privaten jedoch NICHT verlassen. Im Privaten gab es keine „geschrieben Gesetze“, was verboten oder erlaubt war. Dort konnte es passieren, dass, wenn sie „unendlich liebevoll und freundlich“ war und sich der Liebe vollends öffnete, andere Menschen körperliche, seelische und persönliche Grenzen einfach nicht einhielten. Sie musste befürchten, dass andere Menschen über ihre Grenzen hinweg gingen. Sie konnte sich NICHT darauf verlassen, dass die anderen sich vollends im Griff hatten (dass der gesunde Geist sicher über das „haben wollende Ego“ bestimmte). Und deswegen hielt Marie im Privaten ihre Liebe lieber etwas zurück.

Doch an diesem Punkt konnte Marie jetzt erkennen: Die Zeit ihrer Kindheit war vorbei. Natürlich war sie damals als Kind den Erwachsenen ungeschützt ausgeliefert gewesen. Natürlich befand sie sich damals als Kind in der schwächeren Position. Natürlich hatte sie damals als Kind keine Chance gegenüber Grenzen übertretenden Erwachsenen. Doch dies war heute zum Glück anders. Heute war Marie erwachsen. Und als erwachsene Frau, konnte und durfte sie jederzeit mit gutem Gewissen klar und deutlich ihre Grenzen aufzeigen.

Als Marie diese Erkenntnis bejahend in sich einatmete und bis tief in sich hinein fließen ließ, tat dies richtig gut. Ein tiefes Wohlseingefühl durchströmte und durchflutete sie. Sie spürte es in ihrem ganzen Körper. Und Marie erkannte: Es gab KEINE Ausrede mehr. Es gab KEINEN Grund mehr, die Liebe NICHT OFFENHERZIG UND FREI zu leben und fließen zu lassen. Sie konnte, durfte und sollte sogar ganz dringend die Liebe des Himmels offenherzig und frei durch sich selbst hindurch in die Welt fließen lassen, weil sie als erwachsene Frau jedermann leicht Grenzen aufzeigen konnte, wenn dies erforderlich sein sollte.

Und Marie spürte glasklar, dass dies niemals notwendig sein würde, weil schon allein dadurch, dass sie sich das glasklare Grenzenaufzeigen erlaubte, eilte ihre Direktheit und Klarheit ihr bereits voraus (und wurde von ihr telepathisch kommuniziert), sodass kein Mensch Lust haben würde, von ihr brüsk die Schranken gewiesen zu werden. Diese Zurechtweisung würde sich kein Mensch freiwillig abholen.

Und selbstzufrieden mit dieser Erkenntnis breitete sich in Marie und bis weit über Maries ureigenes Energiefeld die Freude, Bereitwilligkeit und Erlaubnis aus, jetzt tatsächlich und wahrhaftig mit gutem Gewissen und lustvoll ihr ureigenes himmlisches Ego leben zu dürfen und zu können - ja zu müssen, denn es gab nun keine Ausreden, keine Gründe und keine Argumente mehr, dies NICHT zu tun.

Marie war sich von diesem Tag an darüber bewusst, dass jeder Mensch ZWEI Egos hatte. Das konditionierte Ego diente jedem Menschen zur Generierung, Erzeugung und zum Genießen von Schmerz sowie zum Erstellen eines gewaltigen Schattens. Hierfür waren die elterlichen und gesellschaftlichen Fremdenergien wirklich sehr hilfreich gewesen.

Und das ureigene, himmlische Ego diente jedem Menschen dazu, die Liebe des Himmels in freudvoller, beglückender, entzückender, bereichernder, erfüllender, liebevoller, wohltuender, positiver Art und Weise zu erfahren und zum Ausdruck zu bringen. Und für diese Variante - für diese Erfahrungswelt - entschied sich Marie nun ganz bewusst und voll innerer Freude mit einem kraftvollen JA GERNE …!

Und dieses kraftvolle JA GERNE atmete sie dreimal tief in sich ein … und ließ es mit ihrem Ausatmen bis in alle Zellen ihres Körpers hinein fließen/strömen. Und dies fühlte sich ganz real körperlich wie eine Neuprogrammierung, wie ein Systemwechsel, wie ein vollkommen neues Betriebssystem an. Und dies fühlte sich super GUT und wunderschön an!

SIE WAR NUN NEU …

Und Maie freute sich auf ihre neuen Erfahrungen …

Die ersten neuen Erfahrungen ließen gar nicht lange auf sich warten. Am Abendbrottisch verlief bereits die nächste Begegnung mit ihrem lieben Mann Karl-Werner vollkommen anders. Marie war sich ihrer selbst so sicher und sie fühlte sich in sich selbst so gefestigt, stark und souverän, dass sie überhaupt gar keine Scheu mehr hatte, „richtig lieb“ zu ihrem Karl-Werner zu sein. Sie liebte sich selbst und sie blickte freundlich, wach, klar, präsent und vollkommen gegenwärtig und anwesend zu ihrem Schatz hinüber.

Dieser redete anfangs zwar noch im gewohnten Trott, doch dies machte Marie überhaupt gar nichts aus. Marie stand - ja sie schwebte förmlich - über den Dingen. Sie hörte aufmerksam hin, nahm das erste Mal wirklich nichts persönlich, lächelte freundlich, nickte höflich, kam sich fast ein bisschen so vor wie in ihrem Buchladen und spürte, wie sie selbst als Liebe FREI fließen durfte. Marie hielt nichts zurück. Sie tat zwar nichts aktiv, doch die Liebe des Himmels durfte einfach frei fließen. Der gesamte Himmel der Liebe durfte zu ihr auf den Abendbrottisch und in diese Situation fließen. Alles war einfach nur schön.

Es dauerte ein wenig. Doch irgendwann bemerkte Karl-Werner, dass seine Frau nicht wie sonst reagierte. Ungläubig und irritiert blickte er auf … - und sogleich in gewohnter Weise wieder runter auf sein Brötchen. Doch dann blickte er erneut auf … - und bekam innerlich den Mund nicht mehr zu. Sprachlosigkeit breitete sich in ihm aus. Ein großes - nein unendlich viele große Fragezeichen schwebten über seinem Kopf … Karl-Werner hatte keine Worte, fand keine Silben und konnte sich das, was gerade passierte nicht erklären.

Doch es geschah einfach …
Und das, woran er niemals mehr geglaubt hätte, durchströmte ihn …
Er konnte gar nicht anders …
Es schaute zu seiner Marie hinüber …
Marie lächelte freundlich …

Ja … - Marie lächelte mehr als nur freundlich …
Marie lächelte bezaubernd …

Und Karl-Werner spürte - ob er dies nun wollte oder nicht - wie er sich auf wundersame Weise neu in seine Marie verliebte …

Marie wollte gar nichts …
Marie war einfach nur LIEBE …
Sie beabsichtigte gar nicht, dass ihr Karl-Werner sich in sie verlieben sollte …
Es geschah einfach …
Es geschah einfach so …

Und sie beide fühlten und erlaubten, was geschah …
Bezeugten ihre eigenen Gefühle und erlaubten die Energien von LIEBE …

Und das alte, konditionierte Ego war abgemeldet.
Es war nicht einmal Zaungast.
Es fehlte vollständig in dieser Situation.
Es hatte seinen festen Platz unten auf der Erde.

Doch Marie und Karl-Werner lebten fortan im Himmel - auf ihrer Wolke …

Und dort leben sie bis heute glücklich und sehr zufrieden …



. . . . .


Und noch eine Ergänzung …

Der Witz dieser Schöpfung - sowie sie konstruiert ist und dass wir ZWEI Egos sind/haben - ist nun, dass immer das eine Ego mit dem anderen Ego hadert. Unser Herzensfeld-Ego (das unserem Herzen/der Liebe dient) hadert mit den Vorstellungen unseres konditionierten Ego (das unseren erlernten Vorstellungen sowie den Werten der Gesellschaft dient). Und unser konditioniertes Ego hadert mit dem, was unser Herzensfeld-Ego will.

Indem nun IMMER EINES der beiden Egos mit dem anderen Ego hadert, BLEIBEN WIR wirkungsvoll und dauerhaft auf der Erde (im Weltlichen, in der Welt der Formen, auf der Ebene der Dinge, in unseren Erfahrungen) verhaftet.

Der Streit zwischen unseren beiden Egos ist also IN UNS ein immer währender und ständig schwelender Konflikt. Und häufig nimmt bei Begegnungen (insbesondere in Partnerschaften/Beziehungen) unser Gegenüber automatisch die Position des anderen Ego ein. Dies kann beliebig hin und her wechseln.

Aus dieser Nummer kommen wir also niemals raus …

… es sei denn …

… es sei denn, wir erheben uns als Herzensfeld ÜBER BEIDE EGOS und schauen uns das Spiel und das Gezanke dieser beiden Kontrahenten gelassen und ganz in Ruhe von oben an. Da oben im Himmel sind wir dann allerdings tatsächlich Ego-frei und wollen nichts mehr. Was durchaus zu einer gewissen Langeweile führen könnte, die wir dann aber gar nicht mehr als solche wahrnehmen würden, weil wir unser Ego (nur unser Ego könnte Langeweile fühlen) hinter uns gelassen haben.

Wir können jetzt also als wacher Geist lustig und fröhlich bewusst zwischen diesen Bewusstseinszuständen …

- konditioniertes Ego
- ureigenes Ego
- Herzensfeld

hin und her switchen und auf diese Weise ganz bewusst vollkommen unterschiedliche Erfahrungen machen - sogar in ein und derselben Situation. JEDE Situation birgt somit DREI Erfahrungsebenen/Perspektiven in sich: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Und schwupp haben wir diese Dreiheit zu fassen. Plötzlich wird das, was wir „täglich beten“, spirituelle Realität. Und hieran merken wir, dass auch die beiden Ego-Aspekte heilig sind. Ist ja auch logisch, denn sie sind natürlich existenzielle Bestandteile dieser Schöpfung.

Jede Situation hat DREI Sichtweisen, DREI Perspektiven und hält somit DREI Erfahrungsmöglichkeiten, DREI unterschiedliche Wahrnehmungen, DREI vollkommen unterschiedliche und in sich gegensätzliche Gefühle, DREI Geschenke für uns bereit. Wir werden also mit jeder Situation wahrhaftig REICH und überreich beschenkt - nämlich DREIFACH …

… und jetzt können wir dies sogar bewusst erkennen …



Wir erkennen uns selbst im Erlauben des Gegenpols
Erst indem wir JA zum NEIN sagen, erkennen wir unser JA zu uns selbst.

In meinem Beitrag „Wir sind ZWEI Egos“ hatte ich darüber geschrieben, dass wir ein konditioniertes Ego haben, das in unserer Kindheit von unseren Eltern sowie der Gesellschaft geprägt worden ist, dass wir ein zweites Ego haben, nämlich unser ureigenes Ego, das gerne und bereitwillig der Liebe unseres Herzensfeldes dient, und dass wir drittens HERZENSFELD SIND. Und alle Erfahrungen, die wir machen, machen wir DURCH/MIT einem dieser beiden Egos. Wir DIENEN den Vorstellungen der Vergangenheit. Oder wir DIENEN dem Jetzt.

Heute eine beispielhafte Geschichte, wie wir uns im Erlauben des Gegenpols selbst erkennen können …

Einmal, da waren Annebell und Klaus zu Besuch bei ihren Freunden. Und Annebells Freundin Sabine hatte Lust auf Sport und fragte Annebell, ob sie nicht Lust hatte, mitzumachen. Zwar war sich Annebell etwas unsicher, doch sie sagte Ja und machte mit. Gesagt getan borgte sie sich ein paar Sportklamotten von Sabine aus und los ging es.

Sabine liebte es, auf den Fernsehbildschirm zu schauen und die Übungen nachzumachen, die ihr Lieblingsfitnesstrainer dort vormachte. Und Annebell wusste, dass ihr Klaus so etwas zutiefst verurteilte. Deswegen hatte sie ja auch solche Bedenken gehabt, ob sie überhaupt mitmachen sollte. Klaus und Manni (Sabines Mann) saßen derweil oben in Mannis Zimmer und schnacken, während Annebell und Sabine unten im Wohnzimmer Vollgas gaben und richtig ins Schwitzen kamen.

… und dann kamen Klaus und Manni irgendwann die Treppe herunter. Und als Annebell dies bemerkte, bekam sie zusätzlich Schweißausbrüche. Denn sie hatte wirklich Null Bock auf Klaus‘ Kommentare und dumme Sprüche …

Die beiden Männer standen im Türrahmen, hielten jeder eine Bierflasche in der einen Hand, grinsten freundlich herüber und zeigten mit der anderen Hand eine klare Geste: DAUMEN HOCH. Das war Anerkennung pur!

Annebell konnte es nicht fassen. Ganz offensichtlich hatte sich ihr Klaus von Manni „anstecken“ lassen. Der fand das nämlich richtig super, dass seine Sabine sich mit Fernseh-Fitness top fit hielt. Annebell traute ihren Augen nicht. Sie prüfte und fühlte und spürte in sich hinein sowie auch nach außen und checkte die Lage - doch Klaus schien es tatsächlich ernst zu meinen mit seinem DAUMEN HOCH.

Als sie später nach Hause gingen, konnte Annebell nicht mehr an sich halten und fragte: „Schatz, war das vorhin ehrlich Dein Ernst? Meintest Du wirklich, was Du zeigtest? Ich meine: fandest Du wirklich gut, wie ich da rumgehampelt bin?“

Und Klaus schaute seine Annebell nur liebevoll an …
Und wartete einen Moment …
Und da erkannte Annebell auch schon selbst …
Und Klaus gab ihr liebevoll einen Kuss auf die Wange …

Klaus war all die Jahre immer nur IHR SPIEGEL gewesen.
Klaus hatte niemals anders gekonnt, als sie so zu bewerten, wie sie es selbst tat.
Klaus musste den „Arsch-Engel“ für sie spielen, damit sie sich selbst erkennen konnte.
Und dies tat sie jetzt in diesem Augenblick.

Sie selbst hatte sich mit ihrem eigenen Ego für das, was sie von Herzen gerne Tat, jeden Tag und immer und immer wieder auf’s Neue verurteilt - und zwar bis auf’s Äußerste. Sie selbst (ihr eigenes konditioniertes Ego, mit dem sie sich seit ihrer Kindheit identifizierte) hatte kein gutes Haar an ihr lassen können. Sie selbst ging seit vielen Ehejahren ganz genauso mit sich um, wie ihre Eltern damals mit ihr umgegangen waren. Sie selbst urteile hart und streng über sich. Sie selbst be- und verurteilte sich in allen möglichen Situationen - und vor allem immer dann, wenn Klaus mit dabei war.

Doch es war nicht Klaus als Person, als Mensch, der „Schuld“ hatte, sondern Klaus spiegelte lediglich die Ego-Energie ihrer eigenen Eltern (insbesondere ihrer Mutter). Sie begegnete also in ihrem Familienalltag ständig „den mahnenden/urteilenden Blicken ihrer Mutter“ anstatt ihrem lieben Ehemann.

Dies erkannte Annebell jetzt.

Und dann geschah etwas Unglaubliches … - Annebell registrierte, dass Klaus sie jetzt plötzlich so annahm, wie sie wahr. Und Annebell musste erkennen und anerkennen, dass er ihr Verhalten positiv und gut finden konnte, obgleich er so etwas für sich selbst strickt ablehnte. Ihr lieber Klaus würde sich niemals vor einen Fernsehbildschirm ins Wohnzimmer stellen und Sportübungen machen. Er ging lieber raus in die Natur joggen. Und anschließend dachte er SICH SELBST ein paar schöne Übungen aus zum Dehnen und Kräftigen.

Klaus war kein Nachmacher, sondern ein Vormacher. Doch sie selbst war gerne eine Nachmacherin. Und all die Jahre glaubte sie, dass Klaus sie hierfür verurteilen würde. Und das hatte er auch getan - häufig sogar. Jedoch nur deshalb, weil sie sich selbst dafür verurteilt hatte. Jetzt hatte Klaus seine Spiegel-Funktion beendet. Der Dornröschenschlaf war zu Ende. Die 100 Jahre waren um und die Dornenhecke ging auf. Und für Annebell fühlte es sich wirklich ganz authentisch und echt so an, als würde und dürfte jetzt endlich ihr ureigenes, himmlisches Ego sie als Herzensfeld KÜSSEN.

Die Dornenhecke war das Symbol für das konditionierte Ego. All die Vorstellungen, Muster, Prägungen, Glaubenssätze, Versprechungen, Regeln, Normen und Erwartungen des Außen waren die schrecklich pieksigen Dornen der Hecke, in denen sich jeder Prinz verfangen und elendig sterben musste. Doch jetzt waren die 100 Jahre um und die Dornenhecke öffnete sich wie von Zauberhand und ganz von alleine.

Es ging in diesem Märchen NICHT um Dornröschen und auch NICHT um den Prinzen, sondern es ging allein um die Dornenhecke, die ein Symbol für die begrenzende Vorstellungswelt unseres konditionierten Ego ist. Und unser konditioniertes Ego brauchte seine Zeit („100 Jahre“), bis es reif genug war, damit wir es nun pflücken und die reifen, süßen Früchte essen und genießen können: EINE NEUE ORDNUNG (die Ordnung unseres Herzensfeldes) sowie BEWUSSTHEIT.

Nachdem sich die Hecke aufgetan hatte, konnte Annebells ureigenes himmlisches Herzensfeld-Ego leicht und frei DURCH die Hecke jeglicher Vorstellungen hindurch tänzeln und sie (ihr Inneres Kind, das in ihrem Herzensfeld schlief) (wach) küssen. Sie brauchte eigentlich nicht einmal WACH geküsst zu werden, denn sie war eben selbst in genau demselben Augenblick wach geworden.

Dass Klaus Annebell bejahte geschah ebenfalls in demselben Augenblick, in dem sich Annebell auch selbst von sich aus bejahte. Was für ein Zufall - bzw. eine wundervolle Fügung/Synchronizität …

Ja … - ein Wunder …

Annebell hatte ihren Klaus in seiner Spiegelfunktion jetzt erkannt. Und Annebell hatte ihr eigenes konditioniertes Ego, mit dem sie sich all die vielen Jahre identifiziert hatte und das sie immer so heftig verurteilt hatte, ebenfalls erkannt. Und dies beides hatte sie ANERKANNT. Dies beides hatte sie bejaht.

Annebell sagte JA dazu, dass ihr Klaus immerzu hatte NEIN sagen MÜSSEN. Und Annebell sagte JA dazu, dass ihr konditioniertes Ego ebenfalls immer NEIN sagen musste. Dieses NEIN-sagen und Verurteilen war nun mal das Typische, die Struktur, die typische Charaktereigenschaft ihres Ego - und eines jeden Ego. NUR SO KONNTE sich überhaupt Schatten bilden. NUR SO konnte sie selbst DEN GEGENPOL erfahren, erleben, fühlen und wahrnehmen.

In ihrem bisherigen Leben (inklusive aller bisherigen, früheren Inkarnationen) war es einzig und allein darum gegangen, DEN GEGENPOL zu erfahren, zu erleben, zu fühlen und wahrzunehmen. DIES WAR DER SINN IHRES BISHERIGEN LEBENS GEWESEN.

Und jetzt - mit dieser Erkenntnis/Erleuchtung - konnte sie dies NUN annehmen, bejahen und in LIEBE umarmen. JA, alles durfte genau so sein, wie es war.

Und in diesem ANNHEMEN DES NEIN, IN DIESEM ANNEHMEN DES GEGENPOLS spürte, fühlte und erahnte Annebell bereits IHR JA ZU SICH SELBST …

Und dies war jetzt für sie der Ober-Hammer …!

Sie hatte kaum das NEIN und den Gegenpol akzeptiert, da stieg in ihr auch schon ihr JA ZU SICH SELBST als eine überwältigend riesengroße, liebevolle, freundliche, wohlwollende Energie auf. Plötzlich wie aus heiterem Himmel KONNTE Annebell sich tatsächlich SELBST ANNEHMEN.

SIE KONNTE JA ZU SICH SAGEN.

Sie KONNTA JA dazu sagen, dass sie selbst Spaß am „Sport vor dem Fernseher“ hatte und dass ihr Klaus dies für sich niemals tun würde. Beides durfte in dieser Unterschiedlichkeit gleichberechtigt und gleichwertig nebeneinander stehen, existieren und so stehen bleiben - und zwar FREI von Hadern. Niemand musste „anders sein“, weder sie selbst noch ihr Mann.

Und jetzt kam noch das I-Tüpfelchen obendrauf: Annebell erlaubte es sich, dass sie und ihr Klaus sich lieben durften, auch dann, wenn sie NICHT so viele Gemeinsamkeiten hatten, auch dann, wenn sie NICHT ALLES zusammen machen, auch dann, wenn sie NICHT immer den gleichen Geschmack hatten, auch dann, wenn sie verschiedene, ganz unterschiedliche Vorlieben und Leidenschaften hatten. Es war das Band der Liebe, mit dem sie sich verbunden fühlten, ganz unabhängig davon, ob ihr Alltagsverhalten dies widerspiegelte.

Es gab ja genügend Dinge, Interesse, Haltungen und Einstellungen, bei denen sie gut zueinander passten. Die tranken beide so gut wie keinen Alkohol, rauchten nicht, achteten auf eine gesunde Ernährung, hatten einen ähnlichen Ordnungssinn und behandelten Krankheiten beide eher auf natürlichem Wege. Doch in ihrem Verhalten, bei ihren Hobbys und Interessen, dort passte eben NICHT ALLES. Und dies war jetzt das erste Mal für Annebell vollkommen ok. Und sie konnte würdigen, dass es ETWAS gab, das gut passte und etwas anderes, was unterschiedlich war. Und dies war jetzt ok für sie, gut und richtig so. Auf diese Weise hatten BEIDE Seiten der Medaille Platz in ihrem Leben - Schatten UND Licht.

Was für ein Frieden …

Ja - ein großes, breites, freudiges Gefühl von Frieden breitete sich in ihr aus, denn sie erlaubte es sich endlich, dass die Schattenseiten, die Gegenpole, die Unterschiedlichkeiten, die Verschiedenheiten, die NEINS, die Ungleichheiten einfach so DA BLEIBEN DURFTEN. Sie durften da sein und da bleiben und musste NICHT MEHR gleichgemacht werden. Puuhhh - endlich … - endlich hatte sie sich von der zwanghaften Gleichmacherei befreit, erlöst und über sie erhoben.

Unterschiedliches DURFTE unterschiedlich BLEIBEN ….

Und JEDER durfte SICH in seiner Unterschiedlichkeit FREI leben und ZEIGEN …

Und JEDER DURFTE den anderen TROTZ Unterschiedlichkeit LIEBEN …

Was für eine Befreiung …
Was für ein Geschenk …
Was für eine Erleichterung …
Was für ein wundervoller, lichtvoller Moment …

Ja - so konnte das Leben nun weiter gehen …

Nein ist Nein …
Und JA ist JA …
Unterschiedliches ist unterschiedlich …
Und Gleiches ist gleich …
Verschiedenes ist verschieden …
Und nicht muss mehr irgendwie zurechtgebogen, angepasst oder zwanghaft harmonisiert werden …

Alles darf so sei und so bleiben, wie es ist …
Alles hat so wie es ist, seinen Wert …

Ja sagen …
Frieden erlauben …
Lassen …

„Let it be …“ sangen schon die Beatles …

Und „All you need is LOVE“ sangen sie auch …

Und mit beidem hatten sie schon damals recht …

Jetzt hatte Annebell dies endlich geblickt …

Eine Tür - ja, ein großes, weites Tor zu einer neuen, lichtvollen, liebevollen, himmlischen Welt öffnete sich ihr durch diese Erkenntnis …

Und sie ging freudig hindurch und genoss es sehr, wie ihr JA zu sich selbst und auch ihr JA gegenüber allem ANDEREN sie beglückte und durchströmte und erfüllte und in positiver Weise bereicherte. Sie hatte ihren Startpunkt erreicht. Ein vollkommen neues Leben begann für sie - jetzt war sie auf der Lichtseite der Brücke angekommen und lebte sich gut gelaunt, authentisch, frei und selbstbewusst aus der Liebe ihres Herzensfeldes heraus …