Höflichkeit, Rücksichtnahme, Empathie
Uns ist beigebracht worden, Rücksicht aufeinander zu nehmen, höflich zum anderen zu sein, Zugeständnisse zu machen, Kompromisse einzugehen und die Erwartungen des anderen ernst zu nehmen. Wir spüren intuitiv, was den anderen verletzen könnte und verhalten uns als soziale Menschen entsprechend angepasst. So gelingt ein soziales Miteinander in harmonischer Weise - glauben wir …
Doch wir erkranken …
Wir leiden an körperlichen Symptomen …
Wir haben Rückenschmerzen und Verdauungsprobleme …
Wir haben die Nase voll, Kopfschmerzen und Hautausschlag …
Das soziale Miteinander IN UNS SELBST ist aus den Fugen geraten …
Und unser Außen, die Welt, die persönlichen und globalen Konflikte, spiegeln uns dies …
Warum? - Weil wir empathisch die Energie DES ANDEREN in uns aufgenommen haben.
Empathie ist KEINE isoliert zu betrachtende Eigenschaft, sondern unsere Gabe/Fähigkeit der Empathie muss in einem weiteren Zusammenhang gesehen werden. Empathie kann ein Segen sein und sich ebenso in einen Fluch umwandeln. Und wir können JETZT einen neuen Umgang mit unserer Fähigkeit der Empathie finden. Es spielen da nämlich noch weitere Aspekte mit rein …
In dem Moment, in dem wir auf jemand anderes Rücksicht nehmen, nehmen wir SEINE Energie IN UNS auf. „Rücksicht nehmen“ bedeutet „etwas nehmen“, und zwar das, wohin wir uns gerade umdrehen. Wir haben NICHT mehr unseren eigenen Weg und unsere eigenen Ziele im Blick, sondern wir nehmen die Bedürfnisse und Empfindsamkeiten des anderen wahr. Und indem wir sie wahrnehmen, NEHMEN wir sie FÜR WAHR. Wir nehmen die Empfindsamkeitsenergien DES ANDEREN IN UNS AUF.
Mit unserer Rücksichtnahme und unsere Höflichkeit öffnen wir unsere Tür den Energien unseres Gegenübers und sie dürfen frei und guten Gewissens in uns eintreten, einziehen und sich IN UNS häuslich nieder lassen.
Besonders in Partnerschaften ist dies prikär, denn hier nehmen wir Tag für Tag aufeinander Rücksicht. Folglich nehmen wir Tag für Tag die Energien des anderen empathisch in uns auf.
Und welche Energien sind dies?
Es sind die Ego-Energien des anderen.
Es sind die Vorstellungen, Erwartungen, Prägungen und Konditionierungen des anderen.
Es sind die Ego-Energien des anderen und damit die Fremdenergien seiner Ahnenreihe.
Und bereits als Kind haben wir gelernt, Rücksicht zu nehmen auf unsere Eltern (und auf die Gesellschaft). Und nur deshalb haben wir die Ego-Energien unserer Eltern (und des Kollektiv) IN UNS aufgenommen und identifizieren uns bis heute mit ihnen.
Rücksicht nehmen öffnet fremden Energien die Tür.
Nehmen wir auf die Natur Rücksicht, so darf die Energie der Natur in uns eintreten. Nehmen wir auf die konditionierten Empfindsamkeiten von Ego-Menschen Rücksicht, so dürfen genau DIESE Energien in uns eintreten. Und wenn wir auf uns selbst Rücksicht nehmen, DANN dürfen wir selbst in uns eintreten. Immer wenn wir auf unser Herzensfeld, auf unser Inneres Kind, auf unsere Selbstliebe Rücksicht nehmen, dann tritt genau DIESE unsere eigene Herzensfeld-Liebe in uns ein, schwingt in uns und erfüllt uns …!
RÜCKSICHT NEHMEN ist somit der Türöffner für dasjenige Energiefeld, auf das wir jetzt gerade unseren Fokus legen. Diese Energie darf jetzt in uns eintreten.
Narzissten und rücksichtslose Menschen nehmen keinerlei fremde Energien auf. Sie scheinen unberührbar zu sein. Ob dies nun die Lösung ist, sei einmal dahin gestellt. Zumindest tragen diese rücksichtslosen Menschen NICHT die energetische Last anderer mit sich herum.
Liebe Menschen scheuen sich, sich rücksichtslos zu verhalten, weil sie die Wut und die heftige Reaktion des Gegenübers befürchten. Sie wollen den anderen nicht verletzen. Doch vor allem vermeiden sie, durch die Reaktion des anderen, selbst verletzt zu werden. HIER an diesem Punkt steckt eine Menge Lernpotenzial FÜR UNS SELBST drin. Denn wenn der andere sich uns gegenüber rücksichtslos verhält, so bietet er uns eine perfekte Lernchance/Gelegenheit, über unser Höflichsein und immer Rücksichtnehmen hinaus zu wachsen. Wir dürfen lernen, endlich einmal auf den Putz zu hauen und dem anderen die Leviten zu lesen.
Wir selbst könnten auf seine Wut mit noch viel größerer Wut und Entrüstung reagieren, sodass dem anderen unsere Standpauke schier um die Ohren fliegt. Doch dies trauen wir uns meistens nicht, weil wir gut erzogen sind und weiterhin brav und artig sein wollen. Wir unterdrücken unsere Empörung und unsere Wut weiterhin, weil wir den anderen doch lieben.
Ja - wir lieben DEN ANDEREN. Doch in dem Moment, in dem wir unsere eigene Wut unterdrücken, lieben wir UNS SELBST eben NICHT. Wir können NICHT stolz AUF UNS sein. Vielmehr verlieren wir unsere Selbstliebe und Selbstachtung, wenn wir vor dem anderen kuschen und uns von ihm klein machen lassen.
Hier ist es an der Zeit, sich anzugewöhnen, auf ZWEI Ebenen gleichzeitig zu kommunizieren. Unser Wutausbruch hat NICHTS damit zu tun, ob wir den anderen lieben oder nicht. Wir reagieren wütend auf sein VERHALTEN, NICHT auf Ihn als göttliches Wesen. Die Herzensfeldverbindung der Liebe darf weiterhin bestehen bleiben auch dann, wenn wir das Verhalten des anderes schärfstens kritisieren. Verhalten ist das eine. Verbundenheit auf Herzensfeldebene ist parallel hierzu das andere. Und beides KANN gleichzeitig und dabei durchaus unterschiedlich sein.
Ich nehme KEINE Rücksicht auf DICH.
Ich nehme Rücksicht auf MICH.
Auf MEIN Herzensfeld.
Auf die Wünsche und Bedürfnisse MEINES Inneren Kindes.
Auf die Impulse MEINER Selbstliebe.
Ich sage JA zu MIR.
Und der andere darf hieran wachsen.
Er/sie wird eine Lösung für sich finden.
Rücksichtnahme und ein höfliches Verhalten führen dazu, dass wir empathisch die Energien des anderen IN UNS aufnehmen. Bei einem einmaligen Kontakt macht dies nichts. Doch über einen längeren Zeitraum prägen uns dann diese Fremdenergien und WIR leiden die Probleme DES ANDEREN als körperliche Schmerzen und krankhafte Symptome.
Empathie KANN nur dann für uns zu einer Bedrohung werden, wenn wir rücksichtsvoll gegenüber anderen sind. Solange wir uns ein authentisches Verhalten in Herzensfeld-Selbstliebe erlauben und uns vollkommen FREI fühlen, solange tut uns der andere nichts und wir nehmen nichts auf. Doch bereits mit einem Gefühl von „ich habe ein schlechtes Gewissen dem anderen gegenüber“ öffnen wir den Energien des anderen unsere Türen und Tore und seine Energien ziehen als Fremdenergien BEI UNS ein.
Immer dann, wenn wir Schwierigkeiten haben, den anderen vor den Kopf zu stoßen, unser Gegenüber zu brüskieren oder zu verletzen, nehmen wir die Energie des anderen in uns auf. Immer dann, wenn wir schon vorher wissen, dass unser Verhalten unserem Gegenüber nicht passen wird und ihn enttäuschen oder schmerzen wird, öffnen wir durch unsere Empathie und Rücksichtnahme den Energien des anderen unsere Tür.
Dabei ist doch die Frage …
WEN enttäusche ich? Den anderen oder mich selbst?
WEM füge ich Schmerzen zu? Dem anderen oder mir selbst?
WESSEN Vorstellungen/Wünsche enttäusche ich? Meine eigenen oder die des anderen?
Wie können wir damit umgehen, wenn der andere es rücksichtlos oder unhöflich findet, wenn wir unsere Leidenschaft und unsere Freude so leben, wie wir nun mal Lust dazu haben? Wie finden wir einen guten Umgang damit, wenn der andere unser JA zu uns selbst als ein NEIN gegenüber sich empfindet? Wie können wir unsere Selbstliebe frei, authentisch und offen leben und auch noch mit einem GUTEN Gewissen? Denn sobald wir ein schlechtes Gewissen haben, sind wir schon wieder mit dem anderen verstrickt, nehmen Rücksicht und nehmen die Energie des andere empathisch in uns auf.
Hier ist also stringente Fokussierung auf sich selbst angesagt, sodass wir im Grunde genommen gar nicht mehr wahrnehmen und nicht mitbekommen, WIE der andere sich gerade fühlt. Wenn wir die Stimmung und die schlechte Laune des anderen doch wahrnehmen, so sind wir nicht konsequent bei uns selbst in unserer Selbstliebe geblieben.
Und hieran erkennen wir schon, wie leicht es uns fällt, uns ablenken zu lassen durch den anderen und durch das Außen. Und schwupp sind wir schon wieder mit fremden Fremdenergien voll und leiden an den verrücktesten Krankheitssymptomen. Alles selbst eingefangen durch Rücksichtnahme und Anteilnahme am Schicksal des anderen (was sich ja jeder selbst so ausgewählt hat).
JEDEN eigenen Atemzug bewusst wahrnehmen kann helfen. Und wenn wir nicht JEDEN Atemzug bewusst wahrnehmen, so doch wenigsten einige und mit der Zeit immer mehr.
ICH BIN MEIN ATEM …
Dies KANN eine meditative Alltagsübung sein, um MEHR Rücksicht auf uns selbst zu nehmen sowie auf die Wünsche und Bedürfnisse unseres Inneren Kindes, unseres Herzensfeldes und unserer Selbstliebe.
Und unsere eigene „Rücksichtslosigkeit“ den anderen gegenüber nehmen wir lediglich in unserem Gewahrsein perifer wahr. Auf diese Weise rücken wir uns selbst stärker in unseren Fokus und lassen das Außen außen sein.
Weniger Rücksichtnahme gegenüber anderen Egos und mehr Rücksichtnahme gegenüber der eigenen Herzensfeld-Selbstliebe KANN ein Impuls für eine innere neue Haltung sein, für eine innere NEUE ORDNUNG, für ein Leben aus unserer tiefsten Liebe heraus, für ein Zuhause-Sein in unserem eigenen Herzensfeld. Ein Impuls für Wandel und Transformation.
Und alles Weitere wird sich dann von alleine ergeben …
eine neue ordnung am 03. September 19
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