Verstehen - verstanden werden - sich verstanden fühlen
Wenn wir uns verstanden fühlen, dann fühlen wir uns automatisch geliebt. Wenn wir uns NICHT verstanden fühlen, dann fühlen wir uns missverstanden und NICHT geliebt.
Kommunikation ist ein wertvolles Gut. Durch Missverständnisse in unserer Kommunikation entstehen in Unternehmen Reibungsverluste und hiermit geht bares Geld verloren. Auch in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen entstehen durch Missverständnisse Konflikte und unsere Beziehung/Partnerschaft leidet. Die Liebe bleibt schlicht und einfach auf der Strecke.
Für was könnte dies gut sein?
Nun wissen wir schon: Alles im Außen ist Spiegel.
Wir spiegeln uns also selbst. Wenn der andere uns nicht versteht, dann spiegelt uns der andere nur, dass wir uns EIGENTLICH SELBST nicht verstehen. Wie können wir dies nun verstehen? Ganz einfach …
Wir verstehen die Schöpfung nicht …
Unser Ego versteht unsere Herzensfeld-Liebe nicht …
Unser Verstand versteht unsere Gefühle nicht …
Unser Kopf versteht unser Bauchgefühl nicht …
Unser Denken versteht unsere Intuition nicht …
Unser Alltag versteht die Wünsche und Bedürfnisse unseres Inneren Kindes nicht …
Die Welt versteht unsere innersten Bedürfnisse und Wünsche nicht …
Das Außen versteht unser Innen nicht …
Und genau dieses Nichtverstehen dient offensichtlich unserem Erfahrungen-Machen. Deshalb gibt es die Legende von Babylon, nach der sich die Menschen plötzlich nicht mehr verstanden haben. Sich immer und jederzeit und überall und mit allem verstanden fühlen, ist, sich immer geliebt fühlen - und dies wäre das Paradies …
Doch das Paradies ist eben OHNE Erfahrungen, sonst wären wir nicht hier auf dieser Erde. Jede Erfahrung KANN nur existieren, indem wir irgendetwas entbehren müssen. Ohne Gegenpol können wir nichts erfahren. Wir brauchen Alternativen und wir brauchen die Option von Leid und Schmerz. Wo NUR FREUDE MÖGLICh ist, gibt es KEINE Freude mehr zu erfahren, denn es gibt nur die Freude und sonst nichts.
Wenn wir das Fußballspiel NUR gewinnen können, dann ist es langweilig und die Erfahrung und die Freude des Siegens fehlt. Für irdische Freude BRAUCHEN wir eine Alternative und diese muss schmerzhaft und leidvoll sein.
Und so können wir das Leben nur erfahren, wenn das Leben auch schmerzhaft und leidvoll sein KANN. Und wir können des Lebens nur erfreuen, wenn es auch unerfreulich sein KANN. Und wenn wir nicht sterben könnten, könnten wir uns nicht einmal über das Lebendigsein freuen. Und unsere Reise als Ego durch diesen „Raum des Vergessens“ dient eben genau dazu, dass wir uns all dieser Zusammenhänge bewusst werden und SIE VERSTEHEN.
Es geht darum, dass wir als Egos das Leben selbst und auch die Schöpfung verstehen. Und hierzu gehört auch, dass das Leben nicht immer nur nett und freundlich zu uns ist, sondern manchmal auch gnadenlos. Und diese gnadenlose Seite des Lebens ist ebenfalls ein Ausdruck dafür, dass das Leben uns liebt. Nur haben wir Menschen eine andere VORSTELLUNG von der Liebe. Diese Vorstellung, die unser Ego von der Liebe hat, ist etwas schön gemalt und verträumt.
Verstehen bedeutet, zu verstehen, dass meine Krankheit mir hilft.
Verstehen bedeutet, zu verstehen, dass mein Unfall mich weiter bringt.
Verstehen bedeutet, zu verstehen, dass mein Verlust eine Bereicherung ist.
Verstehen bedeutet, zu verstehen, dass das Leben sehr paradox ist und nicht so, wie unser Ego es sich vorstellt. Verstehen bedeutet, zu verstehen, dass das Leben es gut mit uns meint und zwar auch dann, wenn das Leben es gerade einmal schlecht mit uns meint. Dieses SCHLECHT ist GUT. Auf der einen Ebene ist das Schlechte schlecht. Und auf einer anderen Ebene ist das Schlechte gut, hilfreich, wichtig und sogar notwendig für unsere Entwicklung. Das Schlechte ist wichtig, um noch größere Not abzuwenden.
Und wenn wir Menschen miteinander kommunizieren, dann ist die Frage: WER kommuniziert mit WEM?
Da spricht ein Ego mit einem anderen Ego …
Manchmal verstehen sie sich und ein anderes Mal sind sie unterschiedlicher Meinung.
Und dort spricht das Leben (das universale Herzensfeld) zu einem Ego …
Und mitunter hadert das Ego mit seinem Schicksal und damit mit dem Leben …
In den seltensten Fällen fühlt sich das Ego vom Leben verstanden. Meistens fühlt es sich missverstanden. Und wenn es sich missverstanden fühlt, dann fühlt es sich nicht geliebt.
Und all dies findet IN UNS SELBST statt …
Wir selbst sind das Ego.
Und wir selbst sind auch das Leben (unser Herzensfeld).
Und sogar unser Gegenüber sind wir selbst, denn es gibt nur Gott und EINEN Menschen.
Wenn wir uns besser verstanden und mehr geliebt fühlen möchten, so müssen wir uns also selbst besser verstehen. Wir als Ego müssen uns als Leben (als Herzensfeld) verstehen, begreifen und erkennen. Und wir müssen kapieren, dass wir selbst es genauso wollen, wie es jetzt gerade ist. Denn wir wollen genau diese Erfahrung machen und diese Gefühle fühlen. - Sonst wäre es ja anders …
Nun können wir all dies kognitiv verstehen, doch diese Erkenntnisse in unseren Alltag zu integrieren und auch in einer Auseinandersetzung mit unserem Gegenüber zu leben und anzuwenden, sind zwei paar Schuhe. Immer wieder fallen wir in Muster zurück, die uns reich mit Gefühlen beschenken, die wir am liebsten gar nicht fühlen würden, aber dennoch haben. Und genau DIES macht uns glücklich - auf irgendeiner Ebene zumindest, sonst wäre es ja anders.
Wir kommen also zu dem Punkt, an dem wir erkennen können, dass wir glücklich sind, wenn wir unglücklich sind, und dass wir uns verstanden fühlen, wenn wir uns nicht verstanden fühlen. Wenn alles falsch läuft, läuft alles richtig. Das Leben ist wirklich wundervoll paradox.
Es gibt nichts zu hadern, nichts zu verändern und nichts zu wollen oder zu wünschen. Was für uns richtig ist, entscheiden ohnehin nicht wir mit unserem Verstand, sondern unser Unterbewusstsein mit seinem Bedürfnis nach bestimmten Gefühlen. Uns bleibt nur, zu dem, was JETZT ist, JA zu sagen, und es in Liebe anzunehmen. Allein HADERN verlängert unser Elend. Und hier ist dann die Kunst, mit unserem Hadern NICHT zu hadern. Was aber eigentlich gar nicht geht.
Es klappt nur dann, wenn wir uns über die Ego-Ebene, auf der wir hadern, erheben, und wenn wir uns die ganze Sache von weiter oben anschauen. Dort oben haben wir KEINE Betroffenheit mehr und können viel leichter JA sagen.
Insofern kommt es einfach nur darauf an, mit wem wir uns identifizieren, mit unserer schweren, schmerzempfänglichen Ego-Energie oder mit der Liebe unseres Herzensfeldes. Von dort „oben“ aus können wir das, was in unserem Leben „da unten“ passiert, leicht lassen, erlauben und bejahen. Es ist nur ein Schauspiel, dem wir amüsiert zuschauen.
Unser Ego fühlt sich hierdurch natürlich wenig ernst genommen und eher verkackeiert. Doch auch das können wir liebevoll belächeln. Es betrifft uns „hier oben“ nicht.
Sobald wir uns auf das Energielevel unseres Gegenübers „herab“ begeben, bekommen wir seine und unsere eigenen Ego-Energien am eigenen Leibe deutlich zu spüren. Dies macht auch Spaß - und manchmal zermürbt es einen schier.
Wir können nun ins Feld fragen: „Gibt es eine Möglichkeit, als Ego die schönen Seiten der universalen Lieb zu erfahren?“ Und die Antwort lautet „NEIN“.
Das Ego KANN NUR Schmerz erfahren sowie seine Ego-Interpretation von Liebe.
Die reine, göttliche Liebe, die Eu-Freude, Eu-Liebe und Eu-Freiheit ist, ist Liebe/Freude/Frieden OHNE Gegenteil. Diese Eu-Freude/Eu-Liebe/Eu-Frieden ist zugleich formlos. Und weil diese göttliche, heilige Liebe formlos und OHNE Gegenteil ist, KÖNNEN wir sie NICHT erfahren. UM sie erfahren zu können, BRAUCHT es die Ebene von Form und es BRAUCHT einen Gegenspieler.
Hierfür hat unser Ego im Weltlichen gleich mehrere Gegenspieler erfunden. Als Gegenspieler zur weltlichen Liebe kennen wir Hass, Angst, mangelndes Vertrauen, Trauer/Traurigkeit, Wut. Und die wunderschöne weltliche Ego-Liebe kann von einem Augenblick zum anderen (oder auch erst nach zehn Ehejahren) ins Gegenteil umschlagen. Die weltliche Ego-Liebe ist vor allem gekennzeichnet durch „brauchen“, durch „haben wollen“, durch Besitzansprüche und durch Abhängigkeiten.
Und so VERSTEHEN wir Menschen die Liebe auf dieser Welt als ein „einander gehören“ und als ein „füreinander da sein“. Und wenn wir füreinander da sind, dann freuen wir uns und dann fühlen wir uns geliebt - dann fühlen sich die Egos geliebt.
Und hier bleiben wir als Menschen für gewöhnlich stehen. Weiter und darüber hinaus gehen nur wenige. Denn es ist für unseren Verstand nicht vorstellbar, wie Liebe mit totaler Freiheit und absoluter Unabhängigkeit vereinbar sein könnte.
Und aus dieser Nummer kommen wir nur dann raus, wenn wir die Negativität, den Schmerz und das Leid lieben. Denn wenn wir das Schmerzvolle lieben, dann sind wir selbst ja in Liebe und der Schmerz tritt in den Hintergrund. Dann haben wir unsere Liebe in unserem Bewusstsein und der Schmerz ist außerhalb von uns in der Periferie im Gewahrsein. Dann SIND WIR LIEBE, obgleich auch Schmerz da ist. Und durch diese gleichzeitige Anwesenheit von Schmerz UND Liebe und unserem JA hierzu transformieren wir den (bzw. allen) Schmerz in Liebe - und erlösen uns selbst und die Welt ...
All dies brauchen wir nicht mit unserem Verstand zu verstehen, zu begreifen oder nachzuvollziehen. Es genügt, diese Erkenntnis auf einer tieferen Ebene in uns zu erlauben. Das Verstehen wird sich dann nach und nach ganz von alleine in unserem Leben einstellen …
eine neue ordnung am 13. September 19
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