Gibt es einen Seelenplan? Und wie können wir ihn erfahren und ihn erfüllen?
Ich denke: JA, es gibt einen Seelenplan. Jede Seele hat sich VOR ihrer Inkarnation überlegt, was sie erfahren und vor allem welche GEFÜHLE sie FÜHLEN möchte. Gefühle mit einem feststofflichen Körper zu fühlen ist für Seelen, die ja feinstofflich-formlos sind, etwas Wundervolles. „Leider“ geht FÜHLEN für uns Menschen häufig mit SCHMERZ einher. Wir Menschen „brauchen“ diesen Schmerz, um uns von einem SELBSTBEWUSSTSEIN hin zu einem BEWUSSTSEINS-BEWUSSTSEIN = BEWUSSTHEIT entwickeln zu können.

Unseren Seelenplan kennen wir meistens nicht bewusst. Doch wir können ihn sehr leicht erkennen: Wir brauchen uns nur unser eigenes Leben anzuschauen. Da ist er schon!

Sehr viele Menschen, die sich mit Spiritualität beschäftigen, sind der Meinung, unser Seelenplan sei eine „heilige, gute Sache“ und das, was wir momentan erleben, gehöre NICHT hierzu. Ich persönlich sehe dies etwas anders.

Nehmen wir mal ein extremes Beispiel. Schauen wir uns einmal das Leben von Marianne an. Marianne ist eine sehr, sehr lichtvolle Seele. WIE KANN das Leben diese leichte, lichtvolle Energie von Marianne auf der Erde verankern? Diese Energie BRAUCHT einen schweren ANKER, damit sie auf der Erde verbleibt. Wenn das VERANKERN NICHT gelingt, dann hebt die Seele sofort wieder ab und kehrt schon kurz nach ihrer Inkarnation wieder zurück in den Himmel. Wir Menschen erleben dies dann als Abgänge während der Schwangerschaft oder als Fehlgeburten oder als Frühgeburten oder als frühkindlichen Kindstod. Diese Seelen ist es einfach nicht gelungen, im irdischen Fuß zu fassen bzw. sich im Irdischen zu verwurzeln.

Babys können noch nicht bewusst meditieren. Als Erwachsene können wir uns heute durch eine Wurzel-Chakra-Meditation bewusst hier auf der Erde verwurzeln. Doch Babys und Kinder brauchen andere ANKER. Und solche wundervoll schön schweren ANKER sind schwere, bleierne Gefühle wie zum Beispiel Angst, Schmerz, Schuld, Wut, Hadern, Grollen, Frustration, sich ärgern und ein schlechtes Gewissen. Und aus diesem Grunde inkarnierte Marianne, die eine sehr, sehr lichtvolle Seele ist, in eine Familie, in der sie es so richtig schlecht und leidvoll hatte mit Grenzübertretungen und massiven Gewalterfahrungen (körperlich und psychisch). Diese Voraussetzungen waren optimal für Marianne, damit sie sicher hier auf der Erde verankert sein konnte.

Im Laufe ihres Lebens lernte Marianne die Ebene ihres Geistes immer mehr und immer bewusster kennen. Und je bewusster sie wurde, desto weniger brauchte sie den Anker von Gewalt und Schmerz. Diesen Anker loszulassen war für sie allerdings extrem schwierig, denn ihr Körperzellgedächtnis, ihre Vorstellungen und ihre Glaubenssätze identifizierten sich mit ihren Gewohnheiten von Gewalt, Leid und Schmerz. Auf der körperlichen Ebene war Marianne „süchtig nach Leid“.

Im Laufe der Jahre erkannte und durchschaute Marianne diese Zusammenhänge und Mechanismen. Und sie erkannte, dass ihr dunkler Schatten des Schmerzes ebenso gewaltig, groß und schrecklich war wie sie selbst als Seele kraftvoll, lichtvoll und heilig war. Schatten und Licht entsprachen einander exakt. Der Anker musste ebenso schwer sein, wie sie selbst leicht und lichtvoll war.

Mariannes Seelenplan war es, sich selbst als Seele bzw. als Liebe zu erfahren. Doch wir können HEIL-SEIN niemals direkt erfahren. Wir können beispielsweise unsere gesunden inneren Organe NICHT fühlen oder spüren. Wir bemerken sie erst, wenn sie weh tun und schmerzen, weil sie krank sind. Und wir können auch EINS-SEIN NICHT erfahren. Wenn alles mit allem immer eins gewesen wäre, wie hätten wir dies dann erfahren wollen, wenn es gar nichts anderes gibt? Wie kann eine Kerzenflamme sich mittags am Südseestrand im prallen Sonnenlicht erfahren? Dies geht viel besser im Herbst, wenn es draußen dunkel ist, z.B. beim Laternelaufen. Und so können wir auch EINS-SEIN nur über den Umweg der Trennung erfahren und HEIL-SEIN nur über den Umweg von Krankheit.

Und auch VERSCHMELZEN können wir auf der körperlichen Ebene NICHT erfahren. Jeder Körper stößt immer an die Grenze des anderen Körpers. Nur Gase und Flüssigkeiten KÖNNEN verschmelzen/sich mischen. Körper/Formen bleiben IMMER voneinander getrennt. So können wir also auch VERSCHMELZEN nur über den Umweg des voneinander-abgegrenzt-Seins erfahren.

. . . . .

Unser Seelenplan gliedert sich ZWEI Teile, in den Vordergrund und den Hintergrund. Wir als Seele/Licht/Liebe brauchen einen dunklen Hintergrund, um uns erfahren und erkennen zu können. Während unserer spirituellen Kindheit erleben wir uns selbst als Schatten. Und unser Erwachen entspricht unserem spirituellen Erwachsen-Werden (vom spirituellen Kind hin zum spirituellen Erwachsenen = erwachten Menschen, wobei die meisten Erwachsenen nach wie vor spirituelle Kinder sind und Schatten und Schmerzen erleben). Es ist ganz so wie wir es vom guten alten Kleinbild-Film her kennen. Jedes Foto hat ein Negativ und ein Positiv. Das schöne Farbbild ist das Positiv und im dunklen Fotoapparat steckt der Negativfilm und wird belichtet. Ganz genauso funktioniert unser Leben.

Als spirituelles Kind steckt die Menschheit seit vielen 1000 Jahren im Fotoapparat Gottes und wird belichtet. Und jetzt in diesem Zeitalter der Transformation ist Gottes Film voll und kommt ins Entwicklungslabor. Dort in der Dunkelkammer wird der Negativfilm entwickelt und dann werden brillante, wunderschöne, farbintensive Farbabzüge davon angefertigt. Während es beim Fotosapparat so ist, dass es nur EIN Negativ-Original gibt, von dem wir so viele Farbabzüge machen können, wie wir wollen, ist es in der Spiritualität genau anders herum: Wir sind EIN lichtvolles Original und hiervon können wir so viele Schattenabzüge machen wie wir wollen. Sprich - wir können unsere LIEBE in unendlich vielen Schattenvarianten und Schrecklichkeiten erleben und fühlen, wie wir wollen.

Unser Seelenplan bedeutet NICHT, dass wir irgendetwas tun oder machen sollten - schon gar nicht FÜR ANDERE. Viele suchen ihre BERUFUNG …

WIR SELBST SIND UNSERE BERUFUNG …!

Es geht darum, dass wir ALLE unsere Schattengefühle (Schattenfotos) bejahend annehmen und mit einem JA in uns selbst willkommen heißen. Erst, wenn wir auch das letze Schatten-Schmerz-Gefühl-Foto liebevoll in unsere Arme geschlossen haben, werden wir wieder das Licht sein, das wir schon immer waren und sind. Jedes Schatten-Schmerz-Gefühl-Foto ist sozusagen ein Puzzleteil. Und unser Puzzle der selbsterkenntnis/Selbstliebe ist erst fertig, wenn wir ALLE Schatten-Gefühle angenommen, wohlwollend gewürdigt und liebevoll an die richtige Stelle gelegt haben. Erst dann können wir uns selbst als das Gegenteil dieses Schatten-Negativ-Puzzles erkennen, nämlich als strahlende, lichtvolle, heilige LIEBE.

Unser Seelenplan ist also, JA zu unserer Reise zu sagen. JA zu unserer ganz persönlichen Schicksalsgeschichte zu sagen. JA zu all unserem Leid zu sagen. - Es geht darum, JA dazu zu sagen, dass diese Leid existiert, dass es Teil unseres Lebens ist/war, dass es für uns ein spiritueller Lehrer war (und ist). Es geht NICHT darum, mit unserem JA Leid und Schrecken toll zu finden. Nein, Leid und Schrecken sind schrecklich. Es geht darum, JA dazu zu sagen, dass unser Leben so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Punkt. WIR SELBST (wir als Seele) haben es uns so und nicht anders ausgesucht. Wir als Mensch müssen sozusagen die volle Verantwortung dafür übernehmen, was wir als Seele gewählt/uns ausgesucht haben. Hierbei hatte unsere Seele offensichtlich ANDERE Vorstellungen als wir als Mensch. Und dies ist normal und zugleich unsere große Herausforderung.

Warum wählte unsere Seele Leid und Schmerz? - Wie gesagt: Unsere Seele KANN sich selbst NUR über das Gegenteil von sich selbst = das Gegenetil von Licht und Liebe ERFAHREN. Dies dürfen wir jetzt in diesem Moment erkennen …

Und wenn wir zu dieser Erkenntnis jetzt JA sagen, dann sind wir einen richtig großen Schritt weiter und nehmen uns als ZWEI wahr - nämlich als Schatten und als LICHT gleichzeitig …

Und damit verstehen wir uns nun NEU, nämlich als Mensch/Ego UND als Seele/Herz. Und WIR SIND IMMER ZWEI. Und wenn wir uns einmal NICHT entscheiden können, dann sind sich Ego und Herz mal wieder NICHT einig und jeder Aspekt möchte etwas anderes. Dies erklärt, weshalb wir dann IN UNS zerstritten sind. Und oftmals spiegeln unsere eigenen Kinder (oder Partner oder Arbeitskollegen) dann unser inneres Zerstritten-Sein und streiten sich vor unseren Augen - weil sie uns spiegeln …

Viele weitere wertvolle Impulse, Anregungen, Antworten und Übungen findest Du in dem großen online-Handbuch der Spiritualität unter http://www.datgeitman.de/Das_grosse_Handbuch_der_Spiritualitaet.html mit Antworten zu weit über 100 Fragen rund um das Thema Spiritualität. Klick Dich einfach durch. Alles ist gartis, kostenlos, for free …