Mittwoch, 25. September 2019
Neues zum Ego . . . Ego aus Glas
Wenn wir erleuchtet sind, dann sind wir Licht und Liebe und haben unser Ego überwunden - so könnte man meinen. Wir können es uns so vorstellen, dass unser Ego seine Verkleidung, sein Faschingskostüm auszieht. Wir legen unsere Rollen sowie unsere Rollenbilder und Rollenklischees ab.

Normalerweise hat unser Ego Angst vor der Liebe. Es hat sein eigenes Liebesein vergessen und die wahre Liebe ist ihm unheimlich, suspekt und bereitet ihm Angst. Unser Ego kennt die universale Liebe einfach nicht, weil es seinen eigenen Ursprung vergessen hat und weil es sich als getrennt von der Liebe wahrnimmt.

Tritt die Liebe nun auf den Plan, so fährt unser Ego die verrücktesten Schutz-, Abwehr- und Sicherheitsmaßnahmen auf. Unser Ego sehnt sich zwar nach der Liebe, jedoch fürchtet es zugleich die Anwesenheit der Liebe. Eine tiefe innere Zerrissenheit, für die es zunächst mal keine Auflösung gibt. Manchmal kennen wir dieses Phänomen aus unserem Alltag: Da möchte uns jemand helfen oder da möchte jemand liebevoll, nett und freundlich zu uns sein und dann sagen wir: „Hau ab. Lass mich in Ruhe. Das kann ich alleine!“ Oder wir erleben das Umgekehrte, dass wir jemandem helfen oder uns liebevoll, nett und freundlich um jemanden kümmern möchten und dann sagt der andre zu uns: „Hau ab. Lass mich in Ruhe. Das kann ich alleine!“ Das Ego schickt die Liebe fort …!

WENN das Ego die Liebe heranlassen, hereinlassen und willkommen heißen würde, hätte unser Ego Angst, zu verbrennen, zu erblinden und vernichtet zu werden. Die Liebe ist so heiß, so hell und so kraftvoll, dass das Ego einfach sterben würde - so glaubt es zumindest.

Aus der subjektiven Sicht unseres Ego würde „Ja sagen zur Liebe“ bedeuten: „Ja sagen zum eigenen Tod.“ Und da sagt unser Ego: Lieber dauerhaft tot sein und dieses Totsein als Leben zu definieren als der Liebe die Hand zu reichen und tatsächlich zu sterben.

Doch irgendwann geht das mit dem „Leben als ein Toter“ nicht mehr. Irgendwann erfüllt uns unser Totsein nicht mehr. Es ist und bleibt ein Leben in ewiger Leere. Das Außen füllt uns nicht. Und dann müssen wir, ob wir dies nun wollen oder nicht, unser Ego-Dasein hingeben und uns der Liebe öffnen und bereit sein zu sterben. Und in dem Moment, wo wir als Ego sterben, werden wir als Liebe leben. Doch dies wissen wir als Ego natürlich nicht.

Das, WAS geschieht, WENN wir als Ego uns bereitwillig unserem eigenen Tod hingeben, ist, dass wir plötzlich erkennen, wer wir sind. Wir erkennen, dass wir unser ganzes Leben lang eine Verkleidung, ein Kostüm, eine Kutte, einen schweren Mantel getragen haben. Und immer wenn wir in den Spiegel schauten, dann haben wir uns mit diesem Mantel erkannt. Doch wenn wir jetzt diesen Mantel, diese Kutte, diese Verkleidung, dieses Kostüm - all unsere Rollen - ausziehen, dann sehen und erkennen wir ganz klar, dass UNTER dieser Verkleidung unser eigentlicher Ego-Körper ein lichtvoller Körper aus durchsichtigem Glas ist.

Wir selbst als Ego SIND Liebe.
Wir selbst als Ego SIND Licht.
Wir selbst als Ego SIND aus Glas.
Wir selbst als Ego SIND durchscheinend.

Keine Liebe kann oder wird uns verbrennen oder blenden, denn wir selbst als Ego SIND in unserer Essenz ebenfalls reine Liebe. Und wir waren es schon immer. Wir als Ego haben unser eigenes Liebesein lediglich unter dem Mantel verborgen gehalten, damit wir uns selbst in unserem Sein NICHT erkennen KÖNNEN. NUR SO war es uns möglich, Erfahrungen zu machen und Gefühle zu fühlen.

Die universale Liebe (unser Herzensfeld) und wir als Ego sind eineiige Zwillinge.

Das wir uns einander fremd fühlten, war lediglich eine Illusion.

Und diese Illusion war sinnvoll, um Erfahrungen machen zu können. Deshalb haben die Kinder Lust, sich zu verkleiden. Sie schlüpfen in verschiedene Faschingskostüme und probieren sich aus. Sie sind Piraten oder Pipi Langstrumpf, Hexen oder Clowns und verhalten sich entsprechend. Sie machen Erfahrungen, die zu dieser Rolle und zu diesem Kostüm passen. Und genau dies ist Leben.

Der Ego-Anteil der universalen Liebe verkleidet sich, um dann ein Abenteuer erleben zu können. Das ist alles …



Machen/tun oder sein, Hunger oder satt sein, Druck oder Drang
Wie komme ich auf meinem spirituellen Weg weiter?
Wie komme ich zu mir?
Wie finde ich mich?
Wie lebe ich meine Selbstliebe?
Wie orientiere ich mich, ob ich den richtigen Weg gehe?

Heute findest Du 3 Orientierungspunkte, mit denen Du Dein Leben überprüfen kannst …

- Machen/tun oder sein …
- Hunger oder satt sein …
- Druck oder Drang …

MACHEN, TUN UND AKTIONISMUS sind in der Regel außenorientiert. Oftmals REAGIEREN wir auf äußere Umstände und tun etwas, machen etwas, schaffen etwas, DAMIT wir ein bestimmtes Ziel erreichen. Mit diesem Machen, Tun und Schaffen bedienen wir unsere Vorstellungen und Erwartungen (oder auch die Vorstellungen und Erwartungen anderer). Wir machen, tun und schaffen etwas, UM … ZU … um ein in der Zukunft liegendes erwünschtes Ergebnis zu erzielen, um später für unser Tun belohnt zu werden. Und natürlich hat dies auch seinen Stellenwert und seine Berechtigung in dieser Schöpfung, dann Machen, Tun und Schaffen sind wichtig, um auf der Ego-Ebene Erfahrungen zu sammeln.

SEIN ist SEIN. Indem wir im SEIN sind, sind wir in unserem Herzensfeld. Manchmal sitzen wir in Stille einfach da. Manchmal genießen wir die Leere. Manchmal machen/tun/schaffen wir NICHTS. Und manchmal spüren wir in uns einen Impuls, „etwas“ tun zu wollen, was nicht unbedingt sinnvoll ist, was uns aber irgendwie erfüllt. Unser Inneres Kind möchte spielen. Und Dinge tun, die NICHT effektiv, sondern aus sich selbst heraus einfach erfüllend und befriedigend sind, das ist SEIN im SEIN. Das ist „spielen als Inneres Kind“. Und dieses Spielen ist in sich selbst bereits unser Lohn. Die Belohnung kommt NICHT später, sondern unser jetziges Tun, Machen, Schaffen IST BEREITS unsere Belohnung, unsere Erfüllung, unser Geschenk an uns selbst. Dies ist SEIN im SEIN.

Viele Menschen leiden HUNGER - und zwar seelisch. Sie sind förmlich ausgehungert. Ihnen fehlt Liebe. Wir leben in einer Luxusgesellschaft mit unendlich vielen Dingen im Außen, mit 1000 und aber1000 tollen Sachen, doch all diese Dinge machen uns NICHT SATT. Sie schenken uns keine dauerhafte Erfüllung. Trotz der materiellen Fülle fühlen wir uns leer und hungrig. Die Liebe fehlt. Wir spüren unseren Hunger, indem wir immer MEHR DAVON haben wollen. Unser Ego ist ständig hungrig und sucht, seinen Hunger durch Befriedigungen im Außen zu stillen. Doch dies wird ihm so nicht gelingen. Stattdessen nährt unser Ego seinen Ego-Schmerzkörper mit immer neuem Schmerz und immer neuen Entbehrungen.

SATT bekommen wir uns nur dann, wenn wir im SEIN ankommen, wenn wir mit unserem Inneren Kind spielen, wenn wir uns öffnen und die Liebe unseres eigenen Herzensfeld zu uns ins Menschsein herein lassen. Es sind dann NICHT die Dinge, NICHT die Sachen, NICHT die Objekte, NICHT all das Zeugs im Außen, sondern es ist die Leere ZWISCHEN den Worten, die Liebe ZWISCHEN den Zeilen, das NICHTS ZWISCHEN dem ETWAS. Nur das NICHTS KANN uns satt machen. Die Form, das ETWAS, KANN uns NIEMALS satt bekommen. Diese Paradoxie übersteigt das Fassungsvermögen unseres Verstandes. SATT WERDEN WIR DURCH NICHTS. Satt werden wir durch SEIN. Satt werden wir allein durch die FORMLOSE LIEBE. Und diese formlose Liebe ist eben das Weiße HINTER diesen schwarzen Worten eines Buches, die Pause ZWISCHEN den Tönen einer Melodie, unser Lächeln, das wir MIT der Übergabe eines Geschenkes schenken. Es geht NICHT um das DING, sondern wir schenken UNSERE ENERGIE.

DRUCK empfinden immer mehr Menschen in unserem Leben. Wir haben Stress und werden krank. DRUCK wird durch Vorstellungen und Erwartungen erzeugt sowie darüber hinaus durch Regeln, Normen, Wichtigkeiten, Meinungen, Ansichten, Absichten, Ziele, Moralvorstellungen und „was man tut oder nicht tut“. Dieser Druck wirkt von außen auf uns. Und wir können ihm schier nicht mehr Stand halten. Wir leiden unter Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen im Bewegungsapparat (Hüften, Knie, Füße), Burnout u.s.w. Druck fühlen wir, weil Menschen sich uns gegenseitig unter Druck setzen. All dies spielt sich auf der Ego-Ebene ab.

DRANG ist eine ganz andere Energie. DRANG kommt von innen und strebt nach außen. DRANG ist dem Druck entgegen gerichtet. DRANG ist der Drang unseres Herzensfeldes nach Selbstausdruck. DRANG ist der natürliche Spieltrieb unseres Inneren Kindes. Doch der DRUCK von außen unterdrückt unseren DRANG. Mit unserem natürlichen DRANG nach Selbstverwirklichung verwirklichen wir uns selbst, zeigen wir unsere Liebe, leben wir unsere Berufung, begegnen wir uns in unserer Selbstliebe und bereichern diese/unsere Welt.

Nun verhält es sich so, dass unser natürlicher DRANG-Impuls damals, als wir ein Kind waren, von unseren Eltern sowie von der Gesellschaft unterdrückt und verboten wurde. Wir lernten schließlich, uns anzupassen und unseren DRANG selbst zu unterdrücken - bis heute. Dies ist sinnvoll (auch wenn dies jetzt überraschen mag), denn so durften wir ein „fremdbestimmt sein“ erfahren und fühlen. Und erst NACH dieser Erfahrung, dürfen wir nun heute uns unserer Eigenständigkeit öffnen und sie erfahren. Und wir dürfen sie fühlen und können sie bewusst und dankbar wertschätzen.

Manchmal spüren wir den DRANG unseres Ego, SEINE Vorstellungen im Außen zu verwirklichen. Den DRANG von unserem Ego zu unterscheiden von dem DRANG unseres Herzensfeldes ist leicht, denn der Lohn für unser Ego wartet erst in der Zukunft auf uns, während der Lohn unseres Herzensfeld uns bereits im JETZT zufällt. Folgen wir dem DRANG unseres Herzensfeldes, so brauchen wir KEINEN Lohn und KEIN Danke und KEINE Anerkennung in der Zukunft, sondern wir sind bereits JETZT DURCH unser eigenes Tun vollkommen erfüllt und zutiefst befriedigt und belohnt. Wir ERLAUBEN uns, das zu tun, wobei unser Herz lacht. Und diese Freude ist Selbstliebe und Erfüllung pur und mehr Lohn, als uns jemals das Außen geben könnte.

Machen/tun/schaffen oder sein …
hunger oder satt sein …
Druck oder Drang …

… wir können uns unser Leben nun einmal anschauen, ob wir im SEIN (in der Stille, in uns selbst, im „ZWISCHEN“) angekommen sind, ob wir uns mit dem, was wir tun, SATT machen, und ob wir mit dem, was wir machen, unserem inneren Herzensfeld-DRANG folgen. Ist dies der Fall (können wir alle 3 Punkte bejahen), so sind wir GLÜCKLICH IM JETZT. Wir sind endlich angekommen und es gibt nichts anderes mehr zu tun, außer das, was wir jetzt tun. (Natürlich kann sich dies im nächsten Augenblick verändern. Wir schwimmen also nun von Jetzt zu Jetzt und spüren und fühlen unsere innere Authentizität und ob uns in dem neuen jetzigen Moment das, was wir tun, auch weiterhin satt macht, unseren Drang befriedigt und uns im Sein verankert.)

SEIN …
Sich selbst seelisch SATT machen …
Dem inneren DRANG folgen …

Und nun einfach mal ausprobieren und beobachten, wie wir unsere Leben aus diesem neuen Blickwinkel wahrnehmen …