Sonntag, 28. März 2021
Wie können wir uns aus einer toxischen Beziehung lösen?
Beziehung und Partnerschaft prägen unser Leben maßgeblich. Was wir in/durch unsere Partnerschaft lernen können, ist wertvoller als jedes spirituelle Se-minar. Unser Partner/unsere Partnerin ist oftmals viel mehr als nur unser ?Schatz?. Er/sie ist auch unser spiritueller Lehrer und unser ?Arsch-Engel? - ein Engel, der immer wieder den Finger in die Wunde legt und uns unsere Triggerpunkte aufzeigt.

Unsere Beziehung/Partnerschaft spiegelt uns erst-klassig unser seelisches Innenleben. Unser Gegenüber befördert alle unbewusst bei uns unter unserem Tep-pich liegenden Energien ans Tageslicht. Und dies ist oftmals sehr, sehr schmerhaft, denn es sind lauter Energien, die wir als Kind verdrängt und weggemacht haben.

Damals als wir noch ein Kind waren, war unsere Beziehung zu unseren Eltern nicht nur schön und rosarot, sondern oftmals auch schmerzhaft und von Enttäuschungen geprägt. Unsere Eltern haben immer nur ihre eigenen Vorstellungen und Erwartungen gesehen und gar nicht uns als Kind. Sie gaben unserem Inneren Kind, unserer kindlichen Kreativität, unserer natürlichen Fantasie, unserem angeborenen Forscherdrang keinen Raum.

Sie beschnitten uns.
Sie verboten uns das Lebendigsein.
Sie trennten uns von uns selbst.
Sie brachten uns um unsere Selbstliebe.
Sie kappten unseren Draht zu unserem Herzen.

Dies alles war keine böse Absicht - wirklich sicherlich nicht! Unsere Eltern wollten für uns nur das Beste - unsere Liebe. Doch die hätten wir selbst gebraucht.

Unsere Eltern haben unsere Liebe genommen. Dies tat ihnen gut. Und wir haben die Energien unserer Eltern aufgenommen. Jeder Mensch ist empathisch und nimmt automatisch unbewusst diejenigen Energien auf, wo er hin guckt - wo wir mit unserer Aufmerksamkeit (mit unserem Fokus) sind. Und wenn wir 18 Jahre lang täglich unsere Eltern anschauen, dann tanken wir uns mit deren Energien auf.

Diese Energien unserer Eltern sind vor allem seeli-sche Schmerzen, Ängste, Wut, unverarbeitete Trauer, Minderwertigkeitsgefühle, Unsicherheiten, Selbstzweifel und Schuldgefühle (ein schlechtes Gewissen).

All diese schweren dunklen Energien sind ein 1-a-Schatten, ein 1-a-Hintergrund für unser eigenes Liebesein/Lichtsein. Deshalb ist nichts verkehrt gelaufen. Alles ist richtig so, wie es ist. Wir brauchen den dunklen Hintergrund, um unser eigenes Licht bewusst sehen zu können. Auch im Kino geht das Licht aus, damit wir den Film besser sehen können. Ebenso im Theater. Und Laternelaufen machen wir auch im Herbst, wenn es abends dunkel ist. Dann leuchten die Laternenlichter der Kinder bunt und schön in die Nacht und es sieht toll aus (zur Mittagszeit bei Sonnenschein am Südseestrand käme beim Laternelaufen einfach keine Stimmung auf).

All diese dunklen Energien sind jedoch FREMD-ENERGIEN in unserem System. Es ist eben Schatten. Es ist der Hintergrund. Es sind Ego-Energien. Es sind Gedanken, Werte, Vorstellungen, Erwartungen, Prä-gungen, Glaubenssätze, Konditionierungen, Verspre-chen und Identifikationen.

Wir selbst sind LIEBE.

Wenn wir in einer toxischen Beziehung feststecken, so spiegelt uns dies etwas. Es spiegelt uns unser eigenes Leben. Nicht nur unsere heutige Partnerschaft ist eine toxische Beziehung, sondern die heutige Situation spiegelt uns lediglich unsere toxische Beziehung zu unseren Eltern (als Mädchen zur Mutter, als Junge zum Vater). Stecken wir heute in einer toxischen Beziehung fest, so stecken wir nach wie vor in einer toxischen Beziehung zu unserer Mutter bzw. zu unserem Vater fest.

Und es geht noch viel verrückter. Wir können das folgende Phänomen ?Ego überkreuz? nennen (http://www.datgeitman.de/handbuch_ego_ueberkreuz.html). Ganz genau so wie wir damals als Kind die Energien unserer Eltern aufgenommen haben (weil wir sie jeden Tag angeschaut haben), nehmen wir heute die Energien unseres Partners auf (weil wir heute ihn/sie jeden Tag anschauen). Dies führt dazu, dass heute seine/ihre Energien in uns schwingen. Genau genommen schwingen die Energien seines/ihres konditionierten Ego in uns, also diejenigen Energien, die bei ihm/ihr unbewusst unter dem Teppich liegen. Dies sind die Energien des Ego des Vaters unseres Partners bzw. des Ego der Mutter unserer Partnerin.

Ich als Partnerin spüre dann also am eigenen Le-ibe die Gefühle der toxischen Beziehung a) zwischen meinem Partner und seinem Vater sowie b) zwischen dem Vater meines Partners und dem Opa meines Partners.

Beziehungsweise ich als Partner spüre am eigenen Leibe die Gefühle der toxischen Beziehung a) zwi-schen meiner Partnerin und ihrer Mutter sowie b) zwischen der Mutter meiner Partnerin und der Oma meiner Partnerin.

Dies übersteigt natürlich das Fassungsvermögen unseres normalen Ego-Verstandes und deswegen bleiben wir da einfach stecken.

Wir können es uns aber auch viel einfacher machen, denn die toxische Beziehung, in der wir und alle Menschen weltweit derzeit leben, ist unsere giftige Ehe zwischen uns und unseren Gedanken/Vorstellungen. Unsere Gedanken/Vorstellungen trennen uns von unserem Inneren Kind. Unsere Gedanken/Vorstellungen blockieren unsere innere Liebesbeziehung mit uns selbst. Unsere Gedanken/Vorstellungen unterbinden unsere Herzensfeld-Selbstliebe.

Das einzige, was also toxisch ist, ist unsere unbe-wusste Identifikation mit unseren Gedanken.

Und die Karussellfahrt unserer Gedanken können wir leicht stoppen und in den Griff bekommen, indem wir uns klar machen, dass nur unser Verstand/unser Ego denkt. Wir denken nach. Wir grübeln. Wir zerbrechen uns den Kopf.

Ein einfacher Ausweg ist: Bewusst atmen.

Bewusst einatmen.
Bewusst ausatmen.

Und dann einfach bezeugen was ist.

Im Jetzt gegenwärtig und präsent sein und achtsam mit allen Sinnen wahrnehmen, was jetzt ist. Indem wir uns auf unsere augenblickliche Wahrnehmung konzentrieren, vergessen wir die Zeit und denken wir nicht mehr nach. Wir konzentrieren uns auf das Jetzt und fokussieren was wir sehen, hören, riechen, schmecken oder tasten. Oder wir atmen bewusst.

Wir sind Geist.

Mit unserem Ego denken wir.
Mit unserem Geist bezeugen und würdigen wir.

Wir können sogar Geist sein und gleichzeitig be-zeugen, wie wir mit dem Ego denken. Und wir kön-nen bewusst Geist sein und gleichzeitig bewusst be-zeugen, wie wir mit dem Ego bewerten und urteilen.

Der Geist tut nichts.
Der Geist macht nichts.
Der Geist ist wahrnehmendes Bewusstsein.

Wir bezeugen.
Wir würdigen.
Wir wertschätzen
Wir bejahen.
Wir segnen.

Indem wir unsere toxische Beziehung aus der Position unseres Geistes heraus wahrnehmen, bezeugen wir ?von oben?, wie wir (als Ego) uns als Opfer fühlen. ?Ja, so ist das im Moment.? Doch nur unser Ego fühlt sich als Opfer. Wir als Geist, der bezeugt, sind kein Opfer, sondern frei.

Wir als Geist sind Liebe und Selbstliebe.

Dies kann ein guter Anfang sein, die toxische Be-ziehung zunächst achtsam wahrzunehmen, dann bewusst zu bezeugen und schließlich nach und nach mit der Energie von Vergebung in Liebe aufzulösen.