Kopfschmerzen Spannungskopfschmerz Migräne
Ungeweinte Tränen …

Wenn wir ein Zyste oder eine Blase am Finger haben, kennen wir das Gefühl des Schmerzes: das Gewebe wird durch die Flüssigkeit über die Maßen gedehnt und wir haben Schmerzen.

Im Kopf ist es so, dass Wasser, was sich anstaut, nicht zur Seite hin ausdehnen kann. Stattdessen erhöht sich der Innendruck ebenso wie der Druck auf die umliegenden Zellen und den Schädelknochen/Knochenhaut. Kopfschmerzen KÖNNEN ein Zeichen/Symtom sein für NICHT geweinte Tränen, sprich für ungelebte Trauer.

Wir alle haben schon Situationen erlebt, erfahren und erlitten, in denen wir schier am Boden zerstört waren, in denen uns förmlich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Eine Hoffung, eine (Lebens)Vorstellung, ein Traum, ein Ziel, ein Projekt, ein Vorhaben, ein Idealbild zerplatzte plötzlich und aus heiterem Himmel. Wir konnten es nicht verhindern, dass unsere schöne Zukunft zunichte gemacht wurde. Von wem? Vom Schicksal bzw. vom Leben selbst …

Meistens ist es bei solchen Ereignissen so, dass wir unendlich traurig sind. Die Phasen der Trauerverarbeitung/Trauerbewältigung sind: 1)Verleugnung/Betäubung. 2)Wechselbad der Gefühle. 3) Annahme (sich trennen von Bildern + Gegenständen). 4)Neuorientierg. Viele Menschen bleiben in Phase eins „Verleugnung/Betäubung“ oder Phase zwei „Wechselbad der Gefühle“ stecken. Das Hauptmerkmal ihrer Lebenssituation bleibt: Sie hadern mit dem Verlust. Sie hadern mit ihrer Trauer. Sie hadern mit ihren Gefühlen. Und dieses Hadern ist eben KEINE bereitwillig Hingabe und KEIN „Ja“, sondern ein „NEIN“ gegenüber dem Schicksal (gegenüber dem Leben).

Die nur hadernder Weise gelebte Trauer führt zu einem Energiestau, zu einem Gefühlsstau, zu einem Tränenstau in unserem System. Die universale Liebe KANN NICHT mehr frei fließen. Und auch die Liebe und die Freude können NICHT mehr frei durch uns hindurch strömen, weil die ungelebte Trauer den Weg versperrt (ganz so wie Stöcke, Äste, Zweige und Laub in einem Bachlauf).

Beim Bachlauf kann das Wasser rechts und links am Hindernis vorbei fließen. Deshalb leidet der Bachlauf auch keine Schmerzen. Doch unser Kopf, aus dem unsere Tränen rausfließen wollen (und nicht dürfen), hat rechts und links keine Ausgleichsflächen. Die Tränen können nicht „neben dem Kopf“ vorbei in die Welt fließen. Sie MÜSSEN den Weg durch unsere Augen nehmen (oder innerlich den Weg durch unser Herz). Und wenn da Äste, Zweige und Blätter davor liegen, dann fließt nichts mehr. Dann erhöht sich in unserem Kopf der Druck und wir leiden unter Kopfschmerzen.

Ja, wir meinen, uns platzt der Schädel. Wir spüren, dass wir „es“ im Kopf nicht mehr aushalten. Was halten wir im Kopf nicht mehr aus? Dass unsere Vorstellungen zerplatzt sind und dass wir immer noch an ihnen festhalten und uns hartnäckig weigern, bereitwillig zu trauern.

Im schlimmsten Fall wird alles dunkel. Um uns herum „gehe die Lichter aus“ und wir werden (mit der Zeit) depressiv. Unsere Vorstellungen waren unser Licht. Nun, da unsere Vorstellungen erlo-schen sind, sehen wir kein Licht mehr.

Doch unsere Vorstellunge waren NUR Vorstellungen - NICHT die Wahrheit des Herzensfeldes. Unsere Vorstellungen waren die Wahrheit unseres Ego. Es waren die Lichter dieser Welt - nicht das Licht des Himmels (des Herzensfeldes). Es waren Wunschträume, sich an den Menschen, Dingen und Formen dieser Welt zu erfreuen, zu laben und zu ergötzen.

Es heißt: „Führe uns nicht in Versuchung …“ Doch wir ließen uns in Versuchung führen und nah-men die weltlichen Dinge/Formen wirchtiger als unser Herzensfeld.

Unser Schicksalsschlag will ein Geschenk für uns sein. Wir dürfen uns von unseren Vorstellungen und von allen Dingen/Formen/Menschen dieser Welt lösen und zu uns selbst finden. Die eigene Selbstliebe, die Liebe des eigenen Herzensfeldes HINTER oder JENSEITS der großen Trauer IN SICH SELBST zu spüren, ist eine der schwierigsten und zugleich tiefgreifensten Übungen unseres Menschseins. Den eigenen Fokus vom Außen (von Gedanken, Erinnerungen und Vorstellungen) abzuziehen und sich selbst im Innen zu begegnen scheint für uns alle eine der wesentlichen Übungen dieses Lebens zu sein.

Gefühle wollen beachtet werden, auch die Gefühle von Trauer. Sie wollen willkommen geheißen, wertgeschätzt, wahrgenommen, bejaht und mit Aufmerksamkeit bedacht werden. Einmal kurz und kräftig, authentisch und echt … - und dann gehen sie ganz von alleine durch die Goldenen Tür zu den Bussen zur Transformationsfabrik weiter.

Und NACHDEM wir uns frei von Hadern bereitwillig und „mit Freude“ (mit der „Freude dahinter“ – mit „der Freude des Gefühle fühlens“ - auch wenn es sich um Gefühle der Trauer handelt) der Trauer und den Tränen hingegeben haben, können wir „hoch gehen“ zu unserer Schlosstür und die positiven, schöne Gefühle von beglückender Freude, Glück und Herrlichkeit empfangen. Doch erst DANACH, erst NACH unserer „freudvollen, genussvollen“ Trauer.

Wir müssen die Reihenfolge schon einhalten. Dann fließen unsere Kopfschmerzen ab. Dann ist der Bachlauf wieder frei. Dann kann und darf die universale Liebe wieder frei und flüssig durch uns hindurch strömen …

Und dann fühlen wir uns endlich wieder lebendig und froh …