Warum fällt uns das „Nein sagen“ so schwer?
Wir alle kennen dieses Phänomen: Wir mögen einfach nicht „Nein“ sagen. Warum? Warum um alles in der Welt ist dies so?
Wir spüren intuitiv, dass wir mit unserem „Nein“ unser Gegenüber verletzen. Wir geben ihm/ihr einen Korb, erteilen ihm/ihr eine Absage, weisen ihn/sie zurück, wirken rücksichtslos und wirken womöglich egoistisch.
Auch beim „Nein“ sagen spielen die beiden Ebenen Ego und Herzensfeld eine Rolle. Wer sagt wem „Nein“?
Entscheidend dafür, ob wir uns trauen „Nein“ zu sagen, ist, welche Reaktionen wir zu erwarten haben. Springt unser Gegenüber womöglich im Dreieck? Oder geht er/sie uns möglicherweise an die Gurgel? Riskieren wir Sanktionen, unangenehme Konsequenzen oder negative Folgen?
Fest steht: Die Liebe können wir nicht verletzen …
Wahre Liebe erlaubt …
Wahre Liebe lässt frei …
Wahre Liebe lässt geschehen …
Wahre Liebe können wir deshalb nicht verletzen, weil sie formlos ist. Und was keine Form hat, kann man nicht pieksen, stechen, würgen, foltern, verletzen oder durchbrechen. Die wahre Liebe und unser Herzensfeld sind ein und dasselbe. Ebenso ist das Herzensfeld unseres Gegenübers wahre Liebe. Wir KÖNNEN also das Herzensfeld unseres Gegenübers NICHT verletzen.
Der einzige Kanditat in diesem Spiel, den wir verletzten KÖNNEN, ist unser Freund Ego. Unser Ego ist Form. Und diese Form können wir sehr wohl anpieksen, durchbohren, erstechen, würgen, foltern, verletzen oder durchbrechen. Wenn wir die Form verletzen, dann geht die Form kaputt. Und wenn die Form, mit der unser Ego sich identifiziert, kaputt geht, dann ist es selbst zerbrochen. Hier gegen setzt sich das Ego zur Wehr (und kämpft und probt einen Aufstand).
Es ist also immer das Ego unseres Gegenübers, das wir verletzen. Ein Herzensfeld KÖNNEN wir NICHT verletzen.
Und verletzt fühlt sich das Ego des anderen deshalb, weil es Erwartungen, Hoffnungen, Wünsche und konkrete Vorstellungen von dem hatte, was jetzt passieren sollte. Wenn wir „Nein“ sagen, dann müsste das Ego des anderen SEINE Vorstellungen loslassen, und dies will es auf gar keinen Fall.
Fast alle Egos identifizieren sich mit ihren Anhaftungen an ihre Vorstellungen!
Der Schmerz für den anderen ist also NICHT unser „Nein“, sondern das Loslassen der eigenen Vorstellungen (und Erwartungen). Meistens kommt es anders als man denkt …
Wir tun uns unsererseits nun so schwer mit dem „Nein“sagen, weil wir den anderen auf der Herzensfeldebene ja durchaus lieben. Wir fühlen uns ihm nahe. Nur was sein Ego sich da ausgedacht hat, das passt einfach nicht zu der Wahrheit unseres Herzensfeldes. Und nun stehen wir vor der Entscheidung: Wer soll in die Röhre gucken: UNSER Herzensfeld oder das Ego des anderen?
Und weil UNSER Herzensfeld Liebe ist und weil Liebe alles erlaubt und KEINEN großen Aufstand macht, deswegen lassen wir lieber unser Herzensfeld in die Röhre gucken als das Rumpelstilzchen-Ego unseres Gegenübers.
Der große Nachteil hieran ist: Unser Gegenüber verpasst damit den für ihn/sie JETZT notwendigen Entwicklungsschritt. Er/sie müsste „etwas“ loslassen. Er/sie müsste alte Ego-Vorstellungen und alte Ego-Muster loslassen. Das wäre jetzt DIE Chance! Doch weil das Ego dann so laut schreit, nehmen wir lieber Rücksicht auf die Schmerzen des Ego und vereitel damit diese geniale Möglichkeit für Entwicklung.
Wir unterliegen einem schweren Irrtum!
Wir favorisieren das Rücksichtnehmen. Auf andere Rücksicht zu nehmen ist für uns super wichtig. Doch auf WEN nehmen wir Rücksicht? - Auf die Befindlichkeiten des Ego! Und Ego-Energien sind zum Großteil Fremdenergien im System eines jeden Menschen. Und jedes „Nein“, das wir geben, wäre für den anderen die Chance, DIESE Fremdenergien jetzt loszulassen und endlich rauszuschmeißen! Im Grunde genommen spiegeln wir mit unserem „Nein“ lediglich das Nein unseres Gegenübers zu seinen eigenen Fremdenergien. Doch wir nehmen lieber Rücksicht und vereiteln und blockieren somit Entwicklung.
Wenn wir als Herzensfeld authentisch und echt sind, dann tut unsere Wahrheit schonmal dem ein oder anderen Ego weh. Das muss so sein, denn nur „Aua macht schlauer.“ Ohne Leidensdruck findet KEINE Entwicklung statt. Und unser Herzensfeld ist Liebe und sorgt für optimale Entwicklungsbedigungen bei unserem Gegenüber, indem es „Nein“ sagt und den Leidensdruck und damit den Entwicklungsdruck gezielt erhöht.
Es geht darum, dass wir als Ego alte Fremdenenergien, die weit über das Verfallsdatum hinaus in uns schwingen, endlich loslassen. Und jedes „Nein“, das wir kassieren, ist die Chance, um bei sich selbst sauber zu machen, aufzuräumen und verstaubte Vorstellungen loszulassen. Ernten wir ein „Nein“, so sagen wir eigentlich selbst zu dem „Nein“, wozu der andere „Nein“ sagt, doch wir selbst wissen dies nicht, weil wir unbewusst sind.
Von Herzensfeld zu Herzensfeld könen wir soviel „Nein“sagen wir wir wollen, das wir KEIN Herzensfeld verletzen. Auf der Ebene des Herzensfeldes fühlen wir Mitgefühl und Wohlwollen gegenüber dem anderen und haben authentisch Verständnis für das „Nein“, das uns entgegengebracht wird. Unser Herz erlaubt und gibt sich hin und alles ist gut. Unser Herzensfeld hat auch keine Vorstellungen. Es nimmt das Leben so, wie es kommt …
eine neue ordnung am 03. Februar 19
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