Lust oder keine Lust, das ist hier die Frage …
Wann haben wir Lust und wann nicht?
Unser Ego ist grundsätzlich der Miesepeter in unserem System. Es ist die Spaßbremse, der Meckerpott, die schlechte Laune sowie „Zickenalarm“ und „Dröhnbüddel“. Warum? - Weil unser Ego einen Schmerzkörper hat und weil dieser Schmerzkörper Futter braucht, damit er leben kann. Unser Ego-Schmerzkörper lebt vom Schmerz. Er ernährt sich von schlechter Laune, mieser Stimmung, Kummer und Leid, Problemen, Ärger, Schicksalsschlägen und Katastrophen. Deswegen sind wir auch so geierig auf Katastrophenmeldungen und ertappen uns und andere als Gaffer und sensationslüsterne Voyeure. Hierbei lebt unser Ego förmlich auf und schwingt sich zu Höchstform auf.
Die größte Lust unseres Ego ist es, „kein Bock“ zu haben. Dann ist für unser Ego die Welt in Ordnung und sein Schmerzkörper fühlt sich pudelwohl.
Nur unser Herz und unsere Seele blicken jedoch in die Röhre … - Denn unser Herzensfeld ist unsere Lust. Herzensfeld und Lust und Freude sind ein und dasselbe. Und je nachdem worauf wir unseren Fokus (unsere Aufmerksamkeit, unser Bewusstsein, unsere Konzentration) lenken, fühlen wir die Lustlosigkeit unseres Ego oder die Lebensfreude und Lust unseres Ego.
Und weil wir IMMER Ego UND Herz sind, deswegen können wir IMMER JEDE Situation bocklos oder lustvoll erleben, gelangweilt oder voll Begeisterung, mit „Null Bock“ oder voll Freude, mit genervt sein oder mit Spaß.
Und nun können wir ein spannendes Phänomen erkennen:
KEINE Lust gibt es gar nicht!!!
Wir haben immer Lust! Unser Herzensfeld hat immer Freude. Doch sobald wir NICHT bei uns selbst sind, sondern bei unserem Gegenüber, bei unserem Partner, in der Welt, im Außen, sind wir in Kontakt mit Ego-Energie und Egos haben grundsätzlich KEINE LUST! Und dann fühlen wir (obwohl wir selbst Lust haben) in uns die Energie von KEINE LUST, weil wir wieder einmal NICHT bei uns selbst sind, weil wir wieder einmal NICHT in unserer Selbstliebe mit uns selbst verbunden sind, sondern weil wir wieder einmal unsere Aufmerksamkeit, unser Bewusstsein nach außen zu den anderen ausgerichtet haben. Es sind die Egos der anderen, die keine Lust haben. Es sind NICHT „die anderen“, denn die Herzensfelder der anderen haben schon auch Lust. Doch die Egos der der anderen haben eben KEINE LUST.
Und wenn mein Gegenüber an MICH denkt, dann wird er/sie auch KEINE LUST haben, weil auch MEIN Ego KEINE Lust hat. Allein mein Herzensfeld hast Lust, mein Ego jedoch NICHT! Weil Egos grundsätzlich kein Bock haben. Sie haben kein Bock auf Leben und kein Bock auf (die wahre) Liebe und kein Bock auf Sein und kein Bock auf die schönen Dinge dieser Welt - es sei denn (natürlich gibt es auch hier ein Ausnahme) … - es sei denn, die Egos können sich mit den Dingen bereichern, ihre Macht und ihren Einfluss vergrößern. Dann haben auch Egos Lust auf mehr, schön, höher schneller, weiter und besser, Status, Ruhm und Ehre, Hab und Gut, Gold und Glitzer …
Warum? - Weil die Egos sich schon jetzt darüber freuen, wenn sie all diese Dinge, diesen Besitz, diese Güter, dieses Ansehen eines Tages wieder verlieren werde - ja verlieren MÜSSEN - denn dann ist der Schmerz um so größer, je größer jetzt der Gewinn war.
Unser Ego hat große Lust auf Erfolg und eine tolle große Firma, viel Geld und große Berühmtheit - weil es all dies eines Tages wieder verlieren wird, verlieren und loslassen MUSS … - spätestens mit unserem Tod. Und dieses Verlieren, dieses Loslassen ist so wundervoll schmerzhaft. Dieser Loslass-Schmerz tut so wundervoll GUT - zumindest unserem Ego mit seinem Schmerzkörper.
In unserer Alltags-Unbewusstheit weiß unser Ego all dies natürlich NICHT. Deswegen kann es diese Erfahrungen ja überhaupt machen. Wüsste es um diese Zusammenhänge, wäre unser Ego schon kein Ego mehr. Unser Ego wäre Geist geworden. Und als Geist sind wir wieder Liebe und würden uns hüten, Dinge und Formen und Attribute anzuhäufen, weil es schon jetzt absehbar ist, welch großer Schmerz mit dem Verlust eines Tages einher gehen wird. Es lohnt sich nicht, viel zu haben und uns auch noch mit diesem Besitz zu identifizieren, denn wir haben und besitzen und SIND es NICHT. Es scheint uns nur so.
In diesem Sinne ist Weisheit die Fähigkeit, zum „Nichts-haben-WOLLEN“ bzw. „Nichts-brauchen“ (keine Dinge, keine Menschen) bewusst und lustvoll „Ja“ zu sagen. Wer weise ist, weiß, dass er/sie außer seinem eigenen Geist, nichts hat, was bleiben wird. Und mehr brauchen wir auch nicht zum Glücklichsein. Wir brauchen lediglich unseren Geist, um Lust und Lebensfreude, Erfülltsein und uns-reich-beschenkt-fühlen genießen zu können …
Manchmal stimmen die alten Sprichwörter eben doch …
Weniger ist mehr …
eine neue ordnung am 15. Februar 19
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