Wie funktionieren eigentlich unsere Selbstblockaden?
Der Mensch ist Ego UND Herzensfeld. Wir sind ZWEI. Und diese beiden „ticken“ genau entgegengesetzt. Für unser Herzensfeld ist SEIN die reinste Wonne. Für unser Ego bedeutet „einfach nur zu sein“ pure Langeweile - ja den Tod. Unser Ego muss immer etwas um die Ohren und auf dem Zettel haben. Es verfolgt Ziele und muss immer etwas vorhaben. Schon unsere Kinder fragen uns als Eltern: „Mama, was soll ich tun? Papa, was kann ich machen? Ich langweil mich so!“

Hierüber hinaus sind für unser Ego „haben wollen“, Ziele erreichen, etwas brauchen, Besitz, Hab und Gut, Status, Ruhm und Ehre sehr wichtig im Leben. Für unser Herzensfeld bedeutet all dies nichts, denn es sind nur Formen, die wir eh eines Tages wieder verlieren und loslassen müssen. - Ja …, zum Erfahrungen machen sind diese Formen natürlich gut, klasse, sinnvoll und bestens geeignet. Doch unserem Herzensfeld geht es dabei eben NICHT um die Formen als solche, sondern allein um die Gefühle, die wir HINTER den Formen fühlen.

Nun stehen in unserem Leben immer wieder Entscheidungen an. Wir müssen uns FÜR oder GEGEN „etwas“ entscheiden. Und IMMER, wenn wir uns entscheiden, entscheiden für uns FÜR das eine und zugleich GEGEN das andere. Selbst wenn wir im Wald spazieren gehen und an eine Wegkreuzung mit fünf Wegen kommen, können wir nur EINEN Weg tatsächlich gehen. Die anderen vier Wege gehen wir (jetzt) NICHT!

Und so entscheiden wir uns für EIN Haus in dem wir wohnen, für EINEN Partner, den wir heiraten. Wir haben EINE Arbeit, der wir nachgehen und es ist EINE Tätigkeit, die wir JETZT in diesem Moment ausüben. Ganz gleich FÜR was wir uns entscheiden, wir entscheiden uns immer FÜR EINE Sache und zugleich GEGEN alles andere.

Wie kommt es nun, dass einige Menschen sich partout NICHT entscheiden können? Sie stehen wie der Esel zwischen zwei Heuhaufen und verhungern schier in der Mitte. Sie kriegen nichts gebacken und kommen einfach nicht in die Pötte. Kaum haben sie sich für das eine entschieden, bemerken sie, dass sie sich GEGEN das andere entschieden haben und revidieren ihre Entscheidung. Sie heben das, was sie gerade entschieden haben, selbst wieder auf. Da sind KEIN Fortschritt, KEINE Entwicklung und KEINE Zufriedenheit möglich.

Doch warum ist dies so? Weshalb entsteht dieses Phänomen überhaupt?

Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir noch eine weitere Ebene mit in Betracht ziehen nämlich, nach welchen Kriterien wir uns überhaupt für das eine oder andere entscheiden. Und hierbei ist von zentraler Bedeutung: Entscheiden wir uns aus unserem Ego heraus oder treffen wir unsere Entscheidung aus der Energie und dem Impuls unseres Herzensfeldes?

Unser Ego repräsentiert hierbei alle die in unserer Kindheit erlernten Muster, Prägungen, Glaubenssätze, Konditionierungen, Vorstellungen, Automatismen, Abwehrmechanismen, Moralvorstellungen, Erwartungen, (heiligen) Versprechungen, Regeln und Normen. Dies ist unsere Wahrheit für uns als Ego-Mensch, für uns als „ICH“, als Person, als Körper, als Mensch mit einem Namen, als ICH mit unserer Geschichte und unserer Identifikation, mit dem Bild, das wir (und die anderen) von uns haben. Und diese Ego-Wahrheit (er)kennt ganz klar „richtig“ und „falsch“, denn es ist all das „richtig“, was wir als Kind als „richtig“ gelernt haben und was zu dem von uns Erlernten passt. Richtig ist, so wie wir es seit Kindertagen gewohnt sind.

Die Energie unseres Herzensfeldes hingegen ist NICHTS Gelerntes. Unser Herzensfeld repräsentiert die Energie sowie die Wahrheit der universalen Liebe. In ihm wohnt unser Inneres Kind mit seinen Wünschen und Bedürfnissen. Hier begegnen wir unserer Selbstliebe. Hierbei ist die Wahrheit unseres Herzensfeldes, unserer Seele und unserer Selbstliebe eine vollkommen andere als die Wahrheit unseres Ego. Was für unser Inneres Kind „richtig“ ist, fühlt sich für unser Ego total „falsch“ und völlig daneben an. Und was sich für unser Ego „richtig“ anfühlt, ist häufig für unser Inneres Kind in unserem Herzensfeld einfach verkehrt, unpassend und total daneben.

Und hier können wir jetzt auch schon den Grund erkennen, weshalb sich einige Menschen immerzu NICHT entscheiden können: Wenn sie sich so entscheiden, dass es für ihr Ego „richtig“ ist, dann bemerken sie im nächsten Augenblick, dass es sich für ihr Herz „falsch“ anfühlt. Und wenn sie sich dann anders entscheiden, sodass es sich für ihr Herz „richtig“ anfühlt, dann bemerken sie im nächsten Moment, dass ihr Ego meutert und dass sich die Entscheidung für ihr Ego „falsch“ anfühlt. Und ganz gleich wie sie sich verhalten, es fühlt sich IMMER für den einen „richtig“ und für den anderen „falsch“ an.

Um hier eine Lösung zu finden, müssen wir schauen, was die Ursache für dieses wankelmütige Verhalten ist. Und die Ursache ist, dass diese Menschen ihren Fokus NICHT halten (können). Sie halten ihren Fokus NICHT auf EINEM Energiefeld: Ego ODER Herzensfeld. Ständig wechseln sie mit ihrem Bewusstsein (mit ihrer Aufmerksamkeit, mit ihrem Fokus) hin und her. Sie bleiben sich selbst NICHT treu, sondern sehen ständig BEIDE - und wollen niemanden (Ego oder Herz) enttäuschen (und gucken dabei dann selbst in die Röhre).

Eine Lösung können wir für uns nur dann finden, wenn wir unser Bewusstsein, unsere Aufmerksamkeit (unseren Fokus) auf EINEM Energiefeld sicher halten und das andere Energiefeld lediglich im Gewahrsein haben. Wir müssen uns entscheiden, wer wir SEIN wollen: Ego ODER Herzensfeld. Wir können nur EINE Erfahrung zurzeit machen. Wir können NICHT gleichzeitig Autofahren und am Strand in der Sonne liegen. Wir können NICHT gleichzeitig ein Bild malen und einen Berg besteigen. Wir KÖNNEN nur EINE Erfahrung zurzeit machen.

Hierfür ist die Dimension Erde, unsere Dreidimensionalität mit Raum und Zeit erschaffen worden: Eine Erfahrung nach der anderen …

Dabei ist es egal (ja, es ist WIRKLICH EGAL), WELCHE Erfahrung wir machen, Hauptsache wir machen EINE Erfahrung. Hautsache wir fühlen ETWAS (na gut - auch das „KEINE Erfahrung machen“ ist natürlich eine Erfahrung. Diese Erfahrung ist jedoch NICHT von vitaler, frei fließender Lebensenergie durchdrungen, sondern von innerer Gefühllosigkeit und von Tod-sein. Somit machen wir lebendig die Erfahrung des leblos sein. Ein Leben der Negativität, des „Nein sagens“ und des „weg seins“, ohne dass wir dies bewusst bemerken).

Für uns als Menschen ist es wirklich nur wichtig, „etwas“ zu fühlen, Gefühle zu fühlen, unsere Lebendigkeit zu fühlen. WAS genau, das ist nachrangig. Es ist echt wurscht, ob wir dasjenige erfahren, was unser Ego erfahren möchte oder dasjenige, was unser Herz erfahren möchte. Wichtig ist, DASS wir ETWAS erfahren, DASS wir ETWAS FÜHLEN. WAS, das ist wirklich zweitgangig. DASS wir BEREITWILLIG FÜHLEN steht im Vordergrund.

Und selbst wenn wir Gefühle fühlen und dann mit diesen Gefühlen HADERN, so fühlen wir die Gefühle eben NICHT bereitwillig. Mit unserem Hadern sagen wir innerlich „NEIN“ zu den Gefühlen (die jetzt in uns schwingen). Und schon sind wir (ohne dass wir es bemerkt hätten) wieder innerlich tot, weg, leblos, ausgeschaltet, abgestellt und verdorren und verkümmern emotional. Uns durchdringt ein Gefühl der Gefühllosigkeit (das Basisgefühl einer jeden Depression). Unfreiwilliges Fühlen – ein Fühlen OHNE Bereitwilligkeit, OHNE „JA“, bringt nichts, hilft nichts, blockiert das Leben und verstopft unser System und behindert Entwicklung massiv. Unser „Nein“, unser Hadern (beim Fühlen) blockiert unsere Gesundheit sowie unsere Lebensfreude und manifestiert weitere Probleme, Blockaden, Krankheit, Konflikte und Ärger. Denn wir können nur dasjenige in unser Leben anziehen, wie wir bereits JETZT schwingen. Gleiches zieht Gleiches an. „Nein“-Energie zieht mehr hiervon, mehr Negativität an.

Nur indem wir bereitwillig und „Ja“-sagend FÜHLEN, sind wir lebendig. Wer nicht fühlt ist innerlich leblos und tot. Wer „NEIN“ zum Fühlen sagt, durch den KANN KEINE Lebensenergie fließen. Es findet keine Entwicklung statt. Es geschieht KEIN Wachstum. Wir stoppen unseren eigenen Reifungsprozess. Wir blockieren komplett unser Lebendigsein. Wir verdorren und verkümmern bei „lebendigem“ Leibe.

Unsere Selbstblockade basiert also darauf, dass wir es „allen“ recht machen wollen: Ego UND Herzensfeld, den anderen UND uns selbst. Dies KANN NICHT funktionieren. Einer MUSS in die Röhre gucken, denn JEDE Entscheidung ist ein Scheide-Weg und „etwas scheidet aus“!

Sehr wirksam ist unsere Selbstblockade, indem wir mit unserem Fokus ständig hin und her switchen zwischen uns und den anderen, zwischen unserem Herzensfeld und den Erwartungen der anderen (Egos). JEDES Mal wenn wir uns für „etwas“ entschieden haben verändern wir unsere Wahrnehmung, unseren Fokus, unser Bewusstsein, schauen zu dem anderen Aspekt hinüber (zum Gegenpol) und kommen dann logischerweise zu einer vollkommen anderen Entscheidung. Hiermit ist niemandem geholfen, außer der Blockade.

Wir dürfen nun MUTIG sein und etwas Neues ausprobieren. Wir dürfen mutig sein und für EINEN Standpunkt die Verantwortung übernehmen. DIES dürfen wir nun NEU erfahren! Wie fühlt es sich an, uns selbst treu zu bleiben und den Fokus bei uns zu behalten? Wie kommen wir damit klar, lediglich in unserem Gewahrsein wahrzunehmen, dass der andere mit unserer Entscheidung unzufrieden ist?

Das Leben ist wie eine Waage mit zwei Waagschalen. Eine Waagschale steht für Negativität und die andere für Positives. In JEDER Situation unseres Lebens ist IMMER BEIDES enthalten. Die Waage des Lebens MUSS IMMER gleichzeitig und parallel gleichstark negativ UND positiv befüllt werden, sonst hängt sie schräg. Unsere Aufgabe ist es, HIERZU jetzt „JA“ zu sagen. DANN können wir Negatives leichter annehmen und akzeptieren.

Im Grunde genommen brauchen wir uns niemals FÜR etwas entscheiden, sondern wir brauchen nur zu gucken, welche Negativität wir billigend in Kauf nehmen und bereitwillig akzeptieren. Wir können unser „JA“ zum JA nur dann genießen, wenn wir auch zu unserem „Nein“ aus tiefster Seele (und mit ganzem Herzen) „JA“ sagen können. Es ist einfach so, dass wir unser „JA“ zum JA nur dann genießen können, wenn wir auch mit dem „NEIN“, das ja nunmal gleichzeitig auftaucht, ein GUTES Gewissen haben. Dies wird zum Beispiel deutlich bei unserer Partnerwahl: Da entscheiden wir uns FÜR EINEN Menschen und es ist für uns vollkommen ok, uns gleichzeitig GEGEN alle anderen zu entschieden.

Nur wenn es für uns vollkommen OK und in Ordnung ist, woGEGEN wir uns entscheiden, nur dann KÖNNEN wir unser „JA“ auch tatsächlich genießen.

Solange wir mit unserem „NEIN“ (bzw. woGEGEN wir uns entschieden haben) hadern, solange werden wir unser „JA“ (woFÜR wir uns entschieden haben) NICHT in vollen Zügen genießen KÖNNEN. Diesen Schmerz liebt dann wiederum unser Ego, das seinen Ego-Schmerzkörper mit dieser Energie füttern und nähren kann. Und hier sollten wir uns vielleicht nun einmal fragen: Wen wollen wir nähren: Ego oder Herz? Wollen wir weiterhin unseren Ego-Schmerzkörper nähren? Oder wollen wir uns an der Liebe unseres Herzensfeldes ergötzen und erfreuen? Wollen wir erlauben, dass unsere Herzensfeld-Liebe sich weiter ausdehnen darf? Wenn JA, dann sollten wir unseren Fokus bei unseren Entscheidungen auf unserem Herzensfeld ruhen haben und DORT auch sicher belassen.

Wir sollten unser Bewusstsein (unsere Aufmerksamkeit, unseren Fokus) bei unserem Inneren Kind mit seinen Wünschen und Bedürfnissen haben, selbst wenn einige Egos dann lamentieren und zetern. Diesen Schmerz nehmen wir dann leidglich in unserem Gewahrsein wahr und können ihn leicht erlauben. Denn wir selbst fühlen uns in unserer Selbstliebe in/mit unserem Herzensfeld verbunden und pudelwohl …

„Ja, dies darf jetzt so sein …
Ja, ich erlaube mir neue Erfahrungen der Liebe …
Ja, ich treffe meine Entscheidungen jetzt neu und bewusst …“




Björn Geitmann
Buchautor „Eine Neue Ordnung - Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“
und „Faszination menschliche Kommunikation – Liebe Dich selbst, sonst liebt Dich keiner …!
www.datgeitman.de/lichtschule
Schleswig, den 15.02.2019